Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LII. Getriebe E, und dieses vom Rad F durchs Feuer beweget wird. Das Rad F bestehetaus zwölff schmahlen Flügeln von dünnen Blech, gleichfalls nach Wind-Mühlen-Art gedre- het, und die Welle des Rades F ruhet auf dem Balcken H, oben aber in dem Balcken G. §. 380. Hier ist zu wissen, daß diese Art kostbar und mühsam ist, wegen der vielen Zähne und §. 381. Eine leichte Art den Braten-Wender durchs Feuer zu treiben. Es wird eben das Rad zum Feuer, auch dessen Welle und Getriebe gemachet, wie Fig. Weil es auch eine beschwehrliche Sache, das Rad allezeit zu hemmen, auch offtermahlen Das Creutz zum Rad hat 4 oder 6 runde Arme a und die Flügel haben in der Mit- §. 382. Hierbey muß anführen diejenige Schnecke, welche die Kinder aus Charten-Blättern Bey
Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LII. Getriebe E, und dieſes vom Rad F durchs Feuer beweget wird. Das Rad F beſtehetaus zwoͤlff ſchmahlen Fluͤgeln von duͤnnen Blech, gleichfalls nach Wind-Muͤhlen-Art gedre- het, und die Welle des Rades F ruhet auf dem Balcken H, oben aber in dem Balcken G. §. 380. Hier iſt zu wiſſen, daß dieſe Art koſtbar und muͤhſam iſt, wegen der vielen Zaͤhne und §. 381. Eine leichte Art den Braten-Wender durchs Feuer zu treiben. Es wird eben das Rad zum Feuer, auch deſſen Welle und Getriebe gemachet, wie Fig. Weil es auch eine beſchwehrliche Sache, das Rad allezeit zu hemmen, auch offtermahlen Das Creutz zum Rad hat 4 oder 6 runde Arme a und die Fluͤgel haben in der Mit- §. 382. Hierbey muß anfuͤhren diejenige Schnecke, welche die Kinder aus Charten-Blaͤttern Bey
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Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LII.
Getriebe E, und dieſes vom Rad F durchs Feuer beweget wird. Das Rad F beſtehet
aus zwoͤlff ſchmahlen Fluͤgeln von duͤnnen Blech, gleichfalls nach Wind-Muͤhlen-Art gedre-
het, und die Welle des Rades F ruhet auf dem Balcken H, oben aber in dem Balcken G.
§. 380.
Hier iſt zu wiſſen, daß dieſe Art koſtbar und muͤhſam iſt, wegen der vielen Zaͤhne und
Raͤder, und weil der Rauch abſonderlich von weichen Holtz ſich ſehr anleget, ſo giebt es im-
mer viel zu putzen oder zu repariren, oder wo es nicht geſchiehet, gehet es ſchwehr, oder ſto-
cket gar, und ſolches allemahl heraus zu nehmen, wuͤrde auch ſchwehr und verdrießlich fal-
len. Weil nun die beyden Wender nur nach der Staͤrcke des Feuers, und abſonderlich der
Flammen, gehen, ſo muß folgen, daß bey Kohlen, welche dem Braten hefftiger zuſetzen, als die
Flammen, der Braten-Wender ſacht gehet, auch wohl gar ſtille ſtehen will, wie ich ſolches
ſelbſten obſerviret, ja auch das eine mahl zu ſchnell, das andere mahl zu langſam gehet, und
weil man ſolchen nicht helffen kan, uͤbel daran iſt. Und dieſerwegen habe ich (obs ſchon
hieher nicht gehoͤret, von ſolchen Machinen ausfuͤhrlich zu ſchreiben, ſondern nur, was die
Krafft und Application des Feuers betrifft) eine andere Art beyſetzen wollen, die nicht den
halben Theil ſo viel koſtet, und doch nach Belieben kan geſtellet werden.
§. 381.
Eine leichte Art den Braten-Wender durchs
Feuer zu treiben.
Es wird eben das Rad zum Feuer, auch deſſen Welle und Getriebe gemachet, wie Fig.
III. zeiget, auch das Getriebe A treibet ein Kamm-Rad B, an dieſem Kamm-Rad iſt eine
mit einer Rinne eingedrehete Scheibe C, daß eine ſubtile Kette D darinne liegen und um-
gehen kan. Dieſe Kette iſt ohne Ende, und langet bis dahin, da der Brat-Spieß liegen ſoll,
welcher wieder eine dergleichen Scheibe E mit unterſchiedlichen Vertieffungen hat, da immer
eine groͤſſer im Diametro als die andere iſt; ſoll nun der Braten ſich langſam wenden,
wird die Kette in den groſſen Einſchnitt, und wenn es ſchnell ſeyn ſoll, in die kleinern eingeleget.
Der Brat-Spieß wird ferner mit ſeiner Achſe zwiſchen eine Gabel darinnen er nicht aufſtehet,
noch ſeitwaͤrts weichen kan, geleget, wie F zeiget.
Weil es auch eine beſchwehrliche Sache, das Rad allezeit zu hemmen, auch offtermahlen
bey ungeſtuͤmmen Wetter der Rauch auffgehalten wird, ſo habe eine Art gewieſen Fig. IV.
wie die Feuer-Mauer zu eroͤffnen, und daß doch das Rad kan ſtehen bleiben.
Das Creutz zum Rad hat 4 oder 6 runde Arme a und die Fluͤgel haben in der Mit-
ten runde Huͤlſen, welche an dieſen Armen ſtecken, daß ſie koͤnnen umgedrehet werden. Jede
Huͤlſe hat an der Welle einen kleinen Arm S, welcher mit dem Fluͤgel parallel ſtehet, an
dieſem iſt durch ein Gelencke ein eiſerner Stab T feſte, und dieſer Stab nebſt denen andern
iſt an einem Ring V feſte gemachet, durch welchen die Welle gehet, ſo um dieſe Gegend Loͤ-
cher hat, daß man den Ring, vermittelſt eines Stiffts, kan hoch und niedrig, und alſo zugleich
die Fluͤgel horizontal, ſchreg, oder perpendicular ſtellen, wie es noͤthig.
§. 382.
Hierbey muß anfuͤhren diejenige Schnecke, welche die Kinder aus Charten-Blaͤttern
machen, und auf dem warmen Ofen ſetzen, daß ſie von der Hitze umgetrieben werden, ob ſol-
che, wenn man ſie groͤſſer und von Blech machte, auch einigen und beſſern Effect, als die an-
dern Schnecken der vorhergehenden Figuren, thun ſolten.
Bey
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