Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Vorrede. thun könte, ja die noch ziemliche Zahl derer Mechanicorum würdeum ein grosses seyn vermehret worden. Dem Mangel solcher Bücher soll nun hoffentlich dieses Thea- Damit man aber in diesem Buch nicht mehr suchet als man fin- Erstlich ist zu wissen, daß man mit diesen Fundamenten seine Ab- Zum Andern nicht allezeit an eine mathematische Lehr-Art fest Drittens an etlichen Orthen eine Sache, die zwar vorher schon Buch
Vorrede. thun koͤnte, ja die noch ziemliche Zahl derer Mechanicorum wuͤrdeum ein groſſes ſeyn vermehret worden. Dem Mangel ſolcher Buͤcher ſoll nun hoffentlich dieſes Thea- Damit man aber in dieſem Buch nicht mehr ſuchet als man fin- Erſtlich iſt zu wiſſen, daß man mit dieſen Fundamenten ſeine Ab- Zum Andern nicht allezeit an eine mathematiſche Lehr-Art feſt Drittens an etlichen Orthen eine Sache, die zwar vorher ſchon Buch
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Vorrede.
thun koͤnte, ja die noch ziemliche Zahl derer Mechanicorum wuͤrde
um ein groſſes ſeyn vermehret worden.
Dem Mangel ſolcher Buͤcher ſoll nun hoffentlich dieſes Thea-
trum erſetzen und abhelffen.
Damit man aber in dieſem Buch nicht mehr ſuchet als man fin-
den ſoll, oder weniger davon halte als der Inhalt iſt, auch ſich nicht un-
noͤthige Gedancken mache, warum dieſes oder jenes ſo und ſo und nicht
anders abgehandelt worden, ſo hat man hierdurch, ſtatt einer Vorre-
de, einige Anmerckungen beyſetzen wollen:
Erſtlich iſt zu wiſſen, daß man mit dieſen Fundamenten ſeine Ab-
ſicht hauptſaͤchlich nicht auf die Gelehrte und erfahrne Mathemati-
cos gerichtet, denn dieſe es ſchon beſſer wiſſen werden oder ſollen, ja alle
Gelegenheit haben ſich derer hiervon vorhandenen Schrifften zu be-
dienen, uͤber dieſes ſolcher Anweiſung nicht ſo ſehr benoͤthiget ſind; denn
die allermeiſten Gelehrten das Studium Mechanicum bißher mehr
zur Curioſitaͤt und Galanterie gebrauchet, als daß ſie einigen Nutzen
dadurch erlangen, oder dem Publico damit zu dienen Gelegenheit ge-
funden haͤtten, ſondern man hat vielmehr ſein Abſehen gerichtet auf
Kuͤnſtler, Handwercker, und dergleichen Leuthe, die keine Sprachen
noch andere Studia beſitzen, keine Gelegenheit haben daß ſie ſich Infor-
matores und anderer Huͤlffe bedienen, oder aus ſo vielen Schrifften
das noͤthige hervor ſuchen koͤnten, und dennoch dieſer Fundamenten
am allermeiſten benoͤthiget ſind, nicht etwa zur Curioſitaͤt, ſondern
weil ſie wuͤrcklich ſolcher Machinen ſich bedienen, ja dieſelben bauen
und brauchen muͤſſen. Derowegen hat man ſich auch
Zum Andern nicht allezeit an eine mathematiſche Lehr-Art feſt
gebunden, ſondern wie es am beqvemſten vorkommen, und man ver-
meynet daß es ſolchen Leuthen am leichteſten zu begreiffen ſey. De-
rohalben
Drittens an etlichen Orthen eine Sache, die zwar vorher ſchon
erklaͤhret oder geſaget worden, noch einmahl, aber mit andern Exem-
peln, Figuren und Worten vorgetragen wird, weil es mehrentheils
eine ſolche geweſen, die ſchwehr zu verſtehen, und dennoch fundamen-
tal zu wiſſen noͤthig iſt, damit diejenigen, ſo weiter keine Anfuͤhrung
haben, und nicht gewohnet ſind das vorhergehende feſt zu behalten
oder nur zu repetiren, und vielleicht aus dem andern, wenn das er-
ſte nicht zulaͤnglich geweſen, oder aus Zuſammenhaltung beyder, de-
ſto leichter es faſſen moͤgen, um der Urſachen auch meiſt mehr als ein
Exempel geſetzet worden. Denn es iſt ein groſſer Unterſcheid ein
Buch
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