Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XIII. vom Storch-Schnabel. Tab. XXVIII. weil es in Effect auf eines hinausläufft, denn was einem an der Schrauben-Krafft abgehet,das erhält man bey dem Schwengel an der Geschwindigkeit wieder. Bey der II. Figur ist der Storch-Schnabel in A mit einem Poltzen oder Stifft am Fig. IV. zeiget die Bewegung des Storch-Schnabels vermittelst einer ova- §. 195. Das Fundament aber des Storch-Schnabels ist ein in so vielen Stücken, als Als Fig. II. ist das lange Theil 6, und das kurtze 2 Theil, also folget, daß in D 6 Das XIV. Lapitel. Gegeneinanderhaltung und Beweiß, daß die einfachen Rüst-Zeuge bey gleicher Krafft und Zeit auch gleiches Vermögen ha- ben, und daß die Krafft Zeit und Vermögen durch die Natur also mit- einander verbunden, daß keines das allergeringste vor dem an- dern zum Voraus hat. §. 196. ES ist zwar schon oben gewiesen worden, wie Krafft, Last und Zeit gar genau §. 197.
Cap. XIII. vom Storch-Schnabel. Tab. XXVIII. weil es in Effect auf eines hinauslaͤufft, denn was einem an der Schrauben-Krafft abgehet,das erhaͤlt man bey dem Schwengel an der Geſchwindigkeit wieder. Bey der II. Figur iſt der Storch-Schnabel in A mit einem Poltzen oder Stifft am Fig. IV. zeiget die Bewegung des Storch-Schnabels vermittelſt einer ova- §. 195. Das Fundament aber des Storch-Schnabels iſt ein in ſo vielen Stuͤcken, als Als Fig. II. iſt das lange Theil 6, und das kurtze 2 Theil, alſo folget, daß in D 6 Das XIV. Lapitel. Gegeneinanderhaltung und Beweiß, daß die einfachen Ruͤſt-Zeuge bey gleicher Krafft und Zeit auch gleiches Vermoͤgen ha- ben, und daß die Krafft Zeit und Vermoͤgen durch die Natur alſo mit- einander verbunden, daß keines das allergeringſte vor dem an- dern zum Voraus hat. §. 196. ES iſt zwar ſchon oben gewieſen worden, wie Krafft, Laſt und Zeit gar genau §. 197.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="92"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XIII.</hi><hi rendition="#fr">vom Storch-Schnabel.</hi><hi rendition="#aq">Tab. XXVIII.</hi></fw><lb/> weil es in <hi rendition="#aq">Effect</hi> auf eines hinauslaͤufft, denn was einem an der Schrauben-Krafft abgehet,<lb/> das erhaͤlt man bey dem Schwengel an der Geſchwindigkeit wieder.</p><lb/> <p>Bey der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II. Figur</hi></hi> iſt der Storch-Schnabel in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> mit einem Poltzen oder Stifft am<lb/> Balcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> feſte, und der Stifft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> gehet in das kurtze Theil der Schwengels bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> in ei-<lb/> ne Oeffnung, damit es durch ſelben auf und nieder kan, und alſo auch zugleich das untere Theil<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> gezogen wird, doch wenn das obere uͤber dem Stifft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> in die Hoͤhe gehet, ſo gehet das, ſo<lb/> unter dem Stifft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> herunter, und alſo im Gegentheil. Es geſchiehet auch dergleichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig.<lb/> III.</hi></hi> nur daß ſich dieſer <hi rendition="#aq">horizontal</hi> beweget, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> der Schwengel, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> die Achſe, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> die<lb/> Stange, ſo nach der <hi rendition="#aq">Machine horizontal</hi> ſchiebet.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. IV.</hi></hi> zeiget <hi rendition="#fr">die Bewegung des Storch-Schnabels vermittelſt einer <hi rendition="#aq">ova-</hi><lb/> len Scheibe,</hi> es muß aber die <hi rendition="#aq">Machine</hi> ſo beſchaffen ſeyn, daß der Storch-Schnabel ſelbſt<lb/> wieder zuruͤcke gehet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 195.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Das <hi rendition="#aq">Fundament</hi></hi> aber <hi rendition="#fr">des Storch-Schnabels</hi> iſt ein in ſo vielen Stuͤcken, als<lb/> Gelencke ſind, zertheilter Hebel, doch daß alle als ein gantzes Stuͤck zu <hi rendition="#aq">conſideri</hi>ren, wovon<lb/> die langen Stuͤck <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M N Fig. I.</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G F</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III.</hi></hi> des Hebels vorſtel-<lb/> len, die andern Stuͤck aber das kurtze Theil des Hebels, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. V.</hi></hi> ſey der halbe Theil von<lb/> der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II. Fig.</hi></hi> da iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q R</hi></hi> das kurtze, und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R S</hi></hi> das lange Theil. Wenn man ſich nun<lb/> einen Hebel einbildet, da die Laſt an das Ende des langen Theiles bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S</hi></hi> angehangen wird,<lb/> und die Krafft ſoll am kurtzen bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q</hi></hi> ſeyn, kan man ſich leichte das Verhaͤltniß einer ſolchen<lb/><hi rendition="#aq">Machine</hi> einbilden, und daß die Krafft allemahl um ſo viel muß ſtaͤrcker ſeyn als die Laſt, um<lb/> ſo viel das lange Theil laͤnger, als das kurtze.</p><lb/> <p>Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> iſt das lange Theil 6, und das kurtze 2 Theil, alſo folget, daß in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> 6<lb/> Centner Krafft ſeyn muß, wenn in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> 2 Centner haͤngen, oder wie 1 zu 3, wenn man nun<lb/> rechnet, daß der Schwengel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T V</hi></hi> ſich verhalte wie 1 zu 6, ſo muß in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T</hi></hi> 1 Centner Krafft<lb/> angewendet, wenn in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> ſoll 2 Centner gehoben werden. Iſt alſo durch eine ſo koſtbare<lb/><hi rendition="#aq">Machine</hi> wenig Vortheil, und bey groſſer Gewalt gantz unbrauchar, hingegen kan ſolche <hi rendition="#aq">em-<lb/> ploy</hi>ret werden, wo wenig oder gar keine Laſt in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">N</hi></hi> angehangen iſt, und wo man<lb/> genugſame Krafft, und einen ſchnellen <hi rendition="#aq">Motum,</hi> aber keine ſonderliche Laſt zu bewegen noͤ-<lb/> thig hat.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>as <hi rendition="#aq">XIV.</hi><hi rendition="#in">L</hi>apitel.<lb/><hi rendition="#in">G</hi>egeneinanderhaltung und <hi rendition="#in">B</hi>eweiß, daß die einfachen<lb/> Ruͤſt-Zeuge bey gleicher Krafft und Zeit auch gleiches Vermoͤgen ha-<lb/> ben, und daß die Krafft Zeit und Vermoͤgen durch die Natur alſo mit-<lb/> einander verbunden, daß keines das allergeringſte vor dem an-<lb/> dern zum Voraus hat.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head>§. 196.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S iſt zwar ſchon oben gewieſen worden, wie <hi rendition="#fr">Krafft, Laſt und Zeit</hi> gar genau<lb/> miteinander verbunden ſind, weil aber ſolches allda nur durch <hi rendition="#fr">Linien</hi> und<lb/> bloſſen <hi rendition="#fr">Hebel</hi> geſchehen, ſo ſoll ſolches auch durch die andern <hi rendition="#fr">einfachen<lb/> Ruͤſt-Zeuge</hi> dargeſtellet werden, damit es nirgend an genugſamen Unter-<lb/> richt fehlen moͤge. Und derowegen ſind hier <hi rendition="#fr">ſechs Ruͤſt-Zeuge,</hi> zwar un-<lb/> terſchiedlicher Arten, aber von gleicher <hi rendition="#aq">Proportion</hi> oder Abtheilung vorgeſtellet.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 197.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [92/0112]
Cap. XIII. vom Storch-Schnabel. Tab. XXVIII.
weil es in Effect auf eines hinauslaͤufft, denn was einem an der Schrauben-Krafft abgehet,
das erhaͤlt man bey dem Schwengel an der Geſchwindigkeit wieder.
Bey der II. Figur iſt der Storch-Schnabel in A mit einem Poltzen oder Stifft am
Balcken C feſte, und der Stifft E gehet in das kurtze Theil der Schwengels bey D in ei-
ne Oeffnung, damit es durch ſelben auf und nieder kan, und alſo auch zugleich das untere Theil
f gezogen wird, doch wenn das obere uͤber dem Stifft A in die Hoͤhe gehet, ſo gehet das, ſo
unter dem Stifft A herunter, und alſo im Gegentheil. Es geſchiehet auch dergleichen Fig.
III. nur daß ſich dieſer horizontal beweget, A B der Schwengel, C die Achſe, f die
Stange, ſo nach der Machine horizontal ſchiebet.
Fig. IV. zeiget die Bewegung des Storch-Schnabels vermittelſt einer ova-
len Scheibe, es muß aber die Machine ſo beſchaffen ſeyn, daß der Storch-Schnabel ſelbſt
wieder zuruͤcke gehet.
§. 195.
Das Fundament aber des Storch-Schnabels iſt ein in ſo vielen Stuͤcken, als
Gelencke ſind, zertheilter Hebel, doch daß alle als ein gantzes Stuͤck zu conſideriren, wovon
die langen Stuͤck M N Fig. I. oder G F in Fig. II. und III. des Hebels vorſtel-
len, die andern Stuͤck aber das kurtze Theil des Hebels, als Fig. V. ſey der halbe Theil von
der II. Fig. da iſt Q R das kurtze, und R S das lange Theil. Wenn man ſich nun
einen Hebel einbildet, da die Laſt an das Ende des langen Theiles bey S angehangen wird,
und die Krafft ſoll am kurtzen bey Q ſeyn, kan man ſich leichte das Verhaͤltniß einer ſolchen
Machine einbilden, und daß die Krafft allemahl um ſo viel muß ſtaͤrcker ſeyn als die Laſt, um
ſo viel das lange Theil laͤnger, als das kurtze.
Als Fig. II. iſt das lange Theil 6, und das kurtze 2 Theil, alſo folget, daß in D 6
Centner Krafft ſeyn muß, wenn in F 2 Centner haͤngen, oder wie 1 zu 3, wenn man nun
rechnet, daß der Schwengel T V ſich verhalte wie 1 zu 6, ſo muß in T 1 Centner Krafft
angewendet, wenn in f ſoll 2 Centner gehoben werden. Iſt alſo durch eine ſo koſtbare
Machine wenig Vortheil, und bey groſſer Gewalt gantz unbrauchar, hingegen kan ſolche em-
ployret werden, wo wenig oder gar keine Laſt in f oder N angehangen iſt, und wo man
genugſame Krafft, und einen ſchnellen Motum, aber keine ſonderliche Laſt zu bewegen noͤ-
thig hat.
Das XIV. Lapitel.
Gegeneinanderhaltung und Beweiß, daß die einfachen
Ruͤſt-Zeuge bey gleicher Krafft und Zeit auch gleiches Vermoͤgen ha-
ben, und daß die Krafft Zeit und Vermoͤgen durch die Natur alſo mit-
einander verbunden, daß keines das allergeringſte vor dem an-
dern zum Voraus hat.
§. 196.
ES iſt zwar ſchon oben gewieſen worden, wie Krafft, Laſt und Zeit gar genau
miteinander verbunden ſind, weil aber ſolches allda nur durch Linien und
bloſſen Hebel geſchehen, ſo ſoll ſolches auch durch die andern einfachen
Ruͤſt-Zeuge dargeſtellet werden, damit es nirgend an genugſamen Unter-
richt fehlen moͤge. Und derowegen ſind hier ſechs Ruͤſt-Zeuge, zwar un-
terſchiedlicher Arten, aber von gleicher Proportion oder Abtheilung vorgeſtellet.
§. 197.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |