[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Die III. Tabelle von den Münzen, Mod.den Buchstaben S, und in selbigem die 3 Wolfszähne oder die Garbe. Die gustav-Annusadolphischen führen in dem G das A, und erscheinen mit diesem Stempel nach 1633. Die von der Königin Christina haben im C die Garbe, die carl-gustavischen im C ein G; die von Carl dem XI ein durch R gezogenes C. Von Carl dem XII finden sich keine Schillinge. Manche sind nur wie ein deutscher Pfennig, kleiner oder grösser, sehr küpfrig, auch wol ganz roth. Um der Fehler willen, die auch noch in neuern Schriften begangen werden, kan man sich von den rigischen Münzen folgenden Tarif merken: [Abbildung]
Albersthaler, oder creuz-burgunder- Es ist auch eine sehr übliche Mode, diesen Thaler auf 90 Gr. alberts zu berechnen. Es gehören auch in diesen Periodus einige Münzen, die zur 9ten Classe oben nicht füg- Königlich schwedischen Münzen des Herzogthums Liefland. Den 27 April 1641 erhielt ein gewisser Marsilius Philipsen von der Königin Chri- Das königlich schwedische Wapen mit abwechselnden 3 Kronen und dem gothischen Löwen1648. Das C mit der Garbe. Christina D. G. R. S. Rev. Der liefländische Greif: Solidus1648. Dergleichen. Carolus Gustav. D. G. R. S. 57. 1657.a Noch eine Art. Carolus D. G. Rex. S. 65. 1665.b Ein Dreipölcher wie der erste. Carolus. D. G. R. S. und Mon. noua. Livoniae. 69. 1669.Diese und die rigischen Scheidemünzen wurden endlich so schlecht, daß die Ritterschaft den
Die III. Tabelle von den Muͤnzen, Mod.den Buchſtaben S, und in ſelbigem die 3 Wolfszaͤhne oder die Garbe. Die guſtav-Annusadolphiſchen fuͤhren in dem G das A, und erſcheinen mit dieſem Stempel nach 1633. Die von der Koͤnigin Chriſtina haben im C die Garbe, die carl-guſtaviſchen im C ein G; die von Carl dem XI ein durch R gezogenes C. Von Carl dem XII finden ſich keine Schillinge. Manche ſind nur wie ein deutſcher Pfennig, kleiner oder groͤſſer, ſehr kuͤpfrig, auch wol ganz roth. Um der Fehler willen, die auch noch in neuern Schriften begangen werden, kan man ſich von den rigiſchen Muͤnzen folgenden Tarif merken: [Abbildung]
Albersthaler, oder creuz-burgunder- Es iſt auch eine ſehr uͤbliche Mode, dieſen Thaler auf 90 Gr. alberts zu berechnen. Es gehoͤren auch in dieſen Periodus einige Muͤnzen, die zur 9ten Claſſe oben nicht fuͤg- Koͤniglich ſchwediſchen Muͤnzen des Herzogthums Liefland. Den 27 April 1641 erhielt ein gewiſſer Marſilius Philipſen von der Koͤnigin Chri- Das koͤniglich ſchwediſche Wapen mit abwechſelnden 3 Kronen und dem gothiſchen Loͤwen1648. Das C mit der Garbe. Chriſtina D. G. R. S. Rev. Der lieflaͤndiſche Greif: Solidus1648. Dergleichen. Carolus Guſtav. D. G. R. S. 57. 1657.a Noch eine Art. Carolus D. G. Rex. S. 65. 1665.b Ein Dreipoͤlcher wie der erſte. Carolus. D. G. R. S. und Mon. noua. Livoniæ. 69. 1669.Dieſe und die rigiſchen Scheidemuͤnzen wurden endlich ſo ſchlecht, daß die Ritterſchaft den
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Die III. Tabelle von den Muͤnzen,
den Buchſtaben S, und in ſelbigem die 3 Wolfszaͤhne oder die Garbe. Die guſtav-
adolphiſchen fuͤhren in dem G das A, und erſcheinen mit dieſem Stempel nach 1633.
Die von der Koͤnigin Chriſtina haben im C die Garbe, die carl-guſtaviſchen im C
ein G; die von Carl dem XI ein durch R gezogenes C. Von Carl dem XII finden ſich
keine Schillinge. Manche ſind nur wie ein deutſcher Pfennig, kleiner oder groͤſſer, ſehr
kuͤpfrig, auch wol ganz roth. Um der Fehler willen, die auch noch in neuern Schriften
begangen werden, kan man ſich von den rigiſchen Muͤnzen folgenden Tarif merken:
Mod.
Annus
[Abbildung]
Albersthaler, oder creuz-burgunder-
hollaͤndiſche Thaler.
Es iſt auch eine ſehr uͤbliche Mode, dieſen Thaler auf 90 Gr. alberts zu berechnen.
Weil die Alberrsgroſchen keine gepraͤgte Muͤnze ſind, ſo gelten 90 Gr. gleich 80 Fer-
dingen. Eine Mark wird mit einem pohlniſchen oder preußiſchen Dreigroſchenſtuͤck,
oder einem Kaiſergroſchen, oder 2 Dreipoͤlchern oder 2 ſchwediſchen Oeren an Silber
verguͤtet. Die Ferdinge bezahlet man mit ſchwediſchen Weiſſen oder den in Pohlen,
Preuſſen, Curland und Riga gepraͤgten Ferdingen oder Dreipoͤlchern. Schillinge
gehn im Handel gar nicht, und kommen ſelten vor. Ein Albertsthaler wird auch ge-
gen 112-120 Copeken umgewechſelt. Jn den uͤbrigen Staͤdten von Lief- und Eſtland
iſt die rußiſche Muͤnze gangbar, nemlich 1 Rubel iſt = 10 Griwen = 100 Copeken
= 200 Denisken = 400 Polusken. Alſo iſt ein viertel Rubelſtuͤck 25 Cop. ein halbes
Rubelſtuͤck 50 Copeken.
Es gehoͤren auch in dieſen Periodus einige Muͤnzen, die zur 9ten Claſſe oben nicht fuͤg-
lich gebracht werden konten, nemlich die
Koͤniglich ſchwediſchen Muͤnzen des Herzogthums Liefland.
Den 27 April 1641 erhielt ein gewiſſer Marſilius Philipſen von der Koͤnigin Chri-
ſtina die Muͤnzgerechtigkeit, und legte in dem Kloſter bey der Jacobikrche ein Muͤnz-
haus auf eigene Koſten an. Jn dieſer Fabrike wurden die ſo genanten Dreipoͤlcher gepraͤ-
get, die 5 loͤthig ſeyn ſolten, 185 Stuͤck pro Mark, die Mark fein zu 29 fl. 18 ßl. Die
Schillinge 1⅜ loͤthig giengen zu 348 ſtk. auf die Mark, und kam die feine Mark auf 45 fl.
Beide Sorten muſten mit einer crakauiſchen Mark allewege richtig aufgezogen werden.
Auf die Dreipoͤlcher ward im Schrot 2 Stuͤck, im Korn 2 Pfennige; auf die Schillinge
im Schrot 5 Stuͤck, im Korn 2 Pf. nachgegeben. Wir wollen die erſtern mit b, die letz-
tern mit a bezeichnen, weil keine kleinere Muͤnze damals vorhanden geweſen. Da auch
der Name der Dreipoͤlcher in dieſen Laͤndern unbekant iſt, ſo paßiren ſie alle unter dem ge-
woͤhnlichen Namen der Ferdinge.
Das koͤniglich ſchwediſche Wapen mit abwechſelnden 3 Kronen und dem gothiſchen Loͤwen
in geviertem Schilde. Jm Mittelſchilde die Garbe von Vaſa. Chriſtina D. G. R. S.
Rev. Der Reichsapfel mit der Zahl 24. Mon. noua. Livon.
1648.
Das C mit der Garbe. Chriſtina D. G. R. S. Rev. Der lieflaͤndiſche Greif: Solidus
Liuoniæ. 48.
1648.
Dergleichen. Carolus Guſtav. D. G. R. S. 57.
Noch eine Art. Carolus D. G. Rex. S. 65.
Ein Dreipoͤlcher wie der erſte. Carolus. D. G. R. S. und Mon. noua. Livoniæ. 69.
Dieſe und die rigiſchen Scheidemuͤnzen wurden endlich ſo ſchlecht, daß die Ritterſchaft
viel Beſchwerden daruͤber fuͤhrte, wie unterſchiedliche Receſſe, Acten und beſondere
Nachrichten zeugen. Siehe die Patkuliana p. 40 lit. D. §. 2etc. Sie galten auch in an-
dern Laͤndern nichts, noch weniger taugten ſie zum Umſchmelzen. Nichts deſtoweniger
rouliren ſie nicht, ſondern werden dann und wann nur in Klingebeuteln gefunden. Ver-
muthlich ſind manche in Kriegeszeiten vergraben, der Bauer aber, der ſie findet, traͤget
ſie mit den alten Ordensſchillingen pfundweiſe zum Kupferſchmidt, dem ſie ein gu-
tes Metal abgeben. Die Stadt Riga ſtelte gleich anfaͤnglich der Koͤnigin den geringen
Profit und den groſſen Schaden dieſes Muͤnzhauſes vor. Es gieng auch mit allen dieſem
kleinen Gelde den Ruͤckgang. Denn im Jahr 1664 gab man gegen hartes Geld ſchon
40 pro Cent agio. 1665 war das Aufgeld 75 Thlr. und 1666 wechſelte man 100 Thlr.
grobe Muͤnze mit 220 Thlrn. kleiner Muͤnze ein, ſo daß ein ganzer Thaler um 33 Mark
oder 198 Gr. vertauſchet wurde. Unter die Urſachen dieſes Verfals rechnet man erſtlich,
daß die lieflaͤndiſche Muͤnze in Pohlen verboten war, und zweitens, daß die Schwe-
den
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