[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Bisch. Albert. zur Zeit der Regierung des Volquin. Bericht der dänischen Geschichtschreiber stimmet ebenfals mit der wahren Histo-1219rie nicht überein f). Der Graf Adolph von Dassel begab sich auf die Rückreise nach Deutsch-1220 über f) Wie Huitfeld S. 185 und Pontanus S. 307 das Bistum Pilten ebenfals zu früh, wie das dörptische, stiften, so fehlen sie dabey in der Namenserklärung des Schlos- ses Pilten, sonst Danipils genant. Der König fragte nemlich den Bischof, wo er das Schlos anlegen wolte, dieser antwortete: Ther som Pilten stäär, da wo der Junge steht. So gleich hieß der Ort Pilten. Natürlicher lästs ja, weil die Curen und Letten jede Burg Pils nennen, daß sie diese neue Festung Danipils, der Dä- nen Burg geheissen, und auch nur schlecht weg die Burg. Der Este sagt Lin, daher Revel Lindanisse, Danilin, kürzer Tallin und auch auf lettisch Dampils heisset. Die Letten heissen die Stadt Wenden Zehf so ebenfals einen festen Ort an- zeiget. Unsere Geschichtschreiber legen dem Bischof Albert die Errichtung des Bi- stums Pilten beim Jahre 1229 bey, welches, der Handlung und Zeit nach, richtiger be- stehen könte, als das Zeugniß der dänischen Scribenten. Heinrich der Lette würde eine so nahe und wichtige Anstalt beim J. 1220 uns wol beschrieben haben. Allein am si- chersten ist es, daß man nicht früher in Curland Bistümer stifte, ehe das Land erobert und bekehret worden; zumal da um diese Zeit das semgallische noch keine gewisse Residenz hatte. g) Diese Namen sind nach der Vorschrift des Herrn geh. Justizr. Grubers verbessert, weil sie in dem ersten Theil S. 168 unrichtig angegeben worden. Ob nun gleich die damit verglichenen Handschriften nicht Dasle sondern Dalle, und Rodo von Hoenberg lesen, so wird doch die gruberische Muthmassung in Absicht des letzten Namens, durch eine Urkunde beschöniget, welche mit 3 Siegeln, wiewol ohne Meldung der Jahr- zahl, versehen ist. Wir glauben, daß sie aus mehr als einer Ursache aufgehoben und mitgetheilet zu werden verdiene. Hier ist sie: In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti, Amen! Albertvs Dei dignatione Rigensis Episcopus omnibus Christi fidelibus tam na- tis quam nascituris in perpetuum salutem! Cum Rigensis ciuitas ad inhabitatio- nem sui plus libertatis gratia, quam praediorum circumiacentium sertilitate*) fideles alliceret, erat quaedam grauis importunitas et frequens periculum transeuntibus sta- gnum, quod a villa Rodenpois denominabatur. Vnde de consilio et consensu Do- mini volqvini, magistri militum Christi, et fratrum suorum ob publicam trans- euntium vtilitatem placuit, trans stagnum ipsum pontem praeparari, hac cautione praemissa, conscripta et sigillata, vt nihil vnquam a transeuntibus telonii nomine exigeretur, et tam in transeundo quam in piscando in ipso stagno libertas fidelibus in perpetuum permaneret. Nos ergo Peregrinis anni illius, videlicet Domino bo- doni de hoenborg**) et ceteris hoc in remissionem omnium peccatorum suorum et expeditionis iniunximus, vt ipsum pontem***) in perpetuam ipsorum memoriam elaborarent; quod et studiose perficere curauerunt. Statuimus ergo et sub intermi- natione Anathematis inhibemus, ne vlli vnquam hominum liceat transeuntes alicuius exactionis molestia sollicitare, neque ipsum pontem turpis lucri caussa dissipare. Huic tam necessariae rei pro fauore consentit Robertus, Abbas de Dunemünde, Io- hannes praepositus Stae Mariae, Volquinus magister militiae Christi cum fratribus suis, Daniel de Lenewarde, Conradus de Ykeskole, Theodoricus de Raupena, Iohan- nes de Dolen****) cum omnibus inhabitantibus terram. *) Die ungehenre Menge der Sandberge um die Stadt, läst keine andre als gekünstelte Fruchtbarkeit zu; daher man mit Recht die Gegend um die Stadt die Sandbüchse von Liefland nennen möchte. **) Andre Abschriften lesen von Homborg. ***) Die See Rodenpois führt jetzo den Namen der jegelschen See, und vereiniget sich bey Neu- ermühlen mit der Stintsee. Um der Heerstrasse willen nach Lief-Est- und Rußland bediente man sich in mitlern Zeiten einer Prame, dafür die Stadt Riga jetzo eine starke hölzerne Brücke unterhält. ****) Wir verbittens noch einmal, daß niemand diese aufrichtig deutschen Familien der Herren von Bannerow, von Meindorf, von Rosen, wegen des von ihrem Lehngute angenommenen Na- mens D
Biſch. Albert. zur Zeit der Regierung des Volquin. Bericht der daͤniſchen Geſchichtſchreiber ſtimmet ebenfals mit der wahren Hiſto-1219rie nicht uͤberein f). Der Graf Adolph von Daſſel begab ſich auf die Ruͤckreiſe nach Deutſch-1220 uͤber f) Wie Huitfeld S. 185 und Pontanus S. 307 das Biſtum Pilten ebenfals zu fruͤh, wie das doͤrptiſche, ſtiften, ſo fehlen ſie dabey in der Namenserklaͤrung des Schloſ- ſes Pilten, ſonſt Danipils genant. Der Koͤnig fragte nemlich den Biſchof, wo er das Schlos anlegen wolte, dieſer antwortete: Ther ſom Pilten ſtaͤaͤr, da wo der Junge ſteht. So gleich hieß der Ort Pilten. Natuͤrlicher laͤſts ja, weil die Curen und Letten jede Burg Pils nennen, daß ſie dieſe neue Feſtung Danipils, der Daͤ- nen Burg geheiſſen, und auch nur ſchlecht weg die Burg. Der Eſte ſagt Lin, daher Revel Lindaniſſe, Danilin, kuͤrzer Tallin und auch auf lettiſch Dampils heiſſet. Die Letten heiſſen die Stadt Wenden Zehf ſo ebenfals einen feſten Ort an- zeiget. Unſere Geſchichtſchreiber legen dem Biſchof Albert die Errichtung des Bi- ſtums Pilten beim Jahre 1229 bey, welches, der Handlung und Zeit nach, richtiger be- ſtehen koͤnte, als das Zeugniß der daͤniſchen Scribenten. Heinrich der Lette wuͤrde eine ſo nahe und wichtige Anſtalt beim J. 1220 uns wol beſchrieben haben. Allein am ſi- cherſten iſt es, daß man nicht fruͤher in Curland Biſtuͤmer ſtifte, ehe das Land erobert und bekehret worden; zumal da um dieſe Zeit das ſemgalliſche noch keine gewiſſe Reſidenz hatte. g) Dieſe Namen ſind nach der Vorſchrift des Herrn geh. Juſtizr. Grubers verbeſſert, weil ſie in dem erſten Theil S. 168 unrichtig angegeben worden. Ob nun gleich die damit verglichenen Handſchriften nicht Dasle ſondern Dalle, und Rodo von Hoenberg leſen, ſo wird doch die gruberiſche Muthmaſſung in Abſicht des letzten Namens, durch eine Urkunde beſchoͤniget, welche mit 3 Siegeln, wiewol ohne Meldung der Jahr- zahl, verſehen iſt. Wir glauben, daß ſie aus mehr als einer Urſache aufgehoben und mitgetheilet zu werden verdiene. Hier iſt ſie: In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti, Amen! Albertvs Dei dignatione Rigenſis Epiſcopus omnibus Chriſti fidelibus tam na- tis quam naſcituris in perpetuum ſalutem! Cum Rigenſis ciuitas ad inhabitatio- nem ſui plus libertatis gratia, quam praediorum circumiacentium ſertilitate*) fideles alliceret, erat quaedam grauis importunitas et frequens periculum transeuntibus ſta- gnum, quod a villa Rodenpois denominabatur. Vnde de conſilio et conſenſu Do- mini volqvini, magiſtri militum Chriſti, et fratrum ſuorum ob publicam trans- euntium vtilitatem placuit, trans ſtagnum ipſum pontem praeparari, hac cautione praemiſſa, conſcripta et ſigillata, vt nihil vnquam a transeuntibus telonii nomine exigeretur, et tam in transeundo quam in piſcando in ipſo ſtagno libertas fidelibus in perpetuum permaneret. Nos ergo Peregrinis anni illius, videlicet Domino bo- doni de hoenborg**) et ceteris hoc in remiſſionem omnium peccatorum ſuorum et expeditionis iniunximus, vt ipſum pontem***) in perpetuam ipſorum memoriam elaborarent; quod et ſtudioſe perficere curauerunt. Statuimus ergo et ſub intermi- natione Anathematis inhibemus, ne vlli vnquam hominum liceat transeuntes alicuius exactionis moleſtia ſollicitare, neque ipſum pontem turpis lucri cauſſa diſſipare. Huic tam neceſſariae rei pro fauore conſentit Robertus, Abbas de Dunemünde, Io- hannes praepoſitus Stae Mariae, Volquinus magiſter militiae Chriſti cum fratribus ſuis, Daniel de Lenewarde, Conradus de Ykeskole, Theodoricus de Raupena, Iohan- nes de Dolen****) cum omnibus inhabitantibus terram. *) Die ungehenre Menge der Sandberge um die Stadt, laͤſt keine andre als gekuͤnſtelte Fruchtbarkeit zu; daher man mit Recht die Gegend um die Stadt die Sandbuͤchſe von Liefland nennen moͤchte. **) Andre Abſchriften leſen von Homborg. ***) Die See Rodenpois fuͤhrt jetzo den Namen der jegelſchen See, und vereiniget ſich bey Neu- ermuͤhlen mit der Stintſee. Um der Heerſtraſſe willen nach Lief-Eſt- und Rußland bediente man ſich in mitlern Zeiten einer Prame, dafuͤr die Stadt Riga jetzo eine ſtarke hoͤlzerne Bruͤcke unterhaͤlt. ****) Wir verbittens noch einmal, daß niemand dieſe aufrichtig deutſchen Familien der Herren von Bannerow, von Meindorf, von Roſen, wegen des von ihrem Lehngute angenommenen Na- mens D
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Biſch. Albert. zur Zeit der Regierung des Volquin.
Bericht der daͤniſchen Geſchichtſchreiber ſtimmet ebenfals mit der wahren Hiſto-
rie nicht uͤberein f).
1219
Der Graf Adolph von Daſſel begab ſich auf die Ruͤckreiſe nach Deutſch-
land. Unter den ankommenden Pilgrimen hingegen befand ſich auch ein edler
Herr Bodo von Hohenborg g), welcher nebſt andern Fremden eine Bruͤcke
uͤber
1220
f) Wie Huitfeld S. 185 und Pontanus S. 307 das Biſtum Pilten ebenfals zu
fruͤh, wie das doͤrptiſche, ſtiften, ſo fehlen ſie dabey in der Namenserklaͤrung des Schloſ-
ſes Pilten, ſonſt Danipils genant. Der Koͤnig fragte nemlich den Biſchof, wo er
das Schlos anlegen wolte, dieſer antwortete: Ther ſom Pilten ſtaͤaͤr, da wo der
Junge ſteht. So gleich hieß der Ort Pilten. Natuͤrlicher laͤſts ja, weil die Curen
und Letten jede Burg Pils nennen, daß ſie dieſe neue Feſtung Danipils, der Daͤ-
nen Burg geheiſſen, und auch nur ſchlecht weg die Burg. Der Eſte ſagt Lin,
daher Revel Lindaniſſe, Danilin, kuͤrzer Tallin und auch auf lettiſch Dampils
heiſſet. Die Letten heiſſen die Stadt Wenden Zehf ſo ebenfals einen feſten Ort an-
zeiget. Unſere Geſchichtſchreiber legen dem Biſchof Albert die Errichtung des Bi-
ſtums Pilten beim Jahre 1229 bey, welches, der Handlung und Zeit nach, richtiger be-
ſtehen koͤnte, als das Zeugniß der daͤniſchen Scribenten. Heinrich der Lette wuͤrde
eine ſo nahe und wichtige Anſtalt beim J. 1220 uns wol beſchrieben haben. Allein am ſi-
cherſten iſt es, daß man nicht fruͤher in Curland Biſtuͤmer ſtifte, ehe das Land erobert
und bekehret worden; zumal da um dieſe Zeit das ſemgalliſche noch keine gewiſſe
Reſidenz hatte.
g) Dieſe Namen ſind nach der Vorſchrift des Herrn geh. Juſtizr. Grubers verbeſſert,
weil ſie in dem erſten Theil S. 168 unrichtig angegeben worden. Ob nun gleich die
damit verglichenen Handſchriften nicht Dasle ſondern Dalle, und Rodo von Hoenberg
leſen, ſo wird doch die gruberiſche Muthmaſſung in Abſicht des letzten Namens,
durch eine Urkunde beſchoͤniget, welche mit 3 Siegeln, wiewol ohne Meldung der Jahr-
zahl, verſehen iſt. Wir glauben, daß ſie aus mehr als einer Urſache aufgehoben und
mitgetheilet zu werden verdiene. Hier iſt ſie:
In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti, Amen!
Albertvs Dei dignatione Rigenſis Epiſcopus omnibus Chriſti fidelibus tam na-
tis quam naſcituris in perpetuum ſalutem! Cum Rigenſis ciuitas ad inhabitatio-
nem ſui plus libertatis gratia, quam praediorum circumiacentium ſertilitate *) fideles
alliceret, erat quaedam grauis importunitas et frequens periculum transeuntibus ſta-
gnum, quod a villa Rodenpois denominabatur. Vnde de conſilio et conſenſu Do-
mini volqvini, magiſtri militum Chriſti, et fratrum ſuorum ob publicam trans-
euntium vtilitatem placuit, trans ſtagnum ipſum pontem praeparari, hac cautione
praemiſſa, conſcripta et ſigillata, vt nihil vnquam a transeuntibus telonii nomine
exigeretur, et tam in transeundo quam in piſcando in ipſo ſtagno libertas fidelibus
in perpetuum permaneret. Nos ergo Peregrinis anni illius, videlicet Domino bo-
doni de hoenborg **) et ceteris hoc in remiſſionem omnium peccatorum ſuorum
et expeditionis iniunximus, vt ipſum pontem ***) in perpetuam ipſorum memoriam
elaborarent; quod et ſtudioſe perficere curauerunt. Statuimus ergo et ſub intermi-
natione Anathematis inhibemus, ne vlli vnquam hominum liceat transeuntes alicuius
exactionis moleſtia ſollicitare, neque ipſum pontem turpis lucri cauſſa diſſipare.
Huic tam neceſſariae rei pro fauore conſentit Robertus, Abbas de Dunemünde, Io-
hannes praepoſitus Stae Mariae, Volquinus magiſter militiae Chriſti cum fratribus
ſuis, Daniel de Lenewarde, Conradus de Ykeskole, Theodoricus de Raupena, Iohan-
nes de Dolen ****) cum omnibus inhabitantibus terram.
*) Die ungehenre Menge der Sandberge um die Stadt, laͤſt keine andre als gekuͤnſtelte Fruchtbarkeit
zu; daher man mit Recht die Gegend um die Stadt die Sandbuͤchſe von Liefland nennen
moͤchte.
**) Andre Abſchriften leſen von Homborg.
***) Die See Rodenpois fuͤhrt jetzo den Namen der jegelſchen See, und vereiniget ſich bey Neu-
ermuͤhlen mit der Stintſee. Um der Heerſtraſſe willen nach Lief-Eſt- und Rußland
bediente man ſich in mitlern Zeiten einer Prame, dafuͤr die Stadt Riga jetzo eine ſtarke hoͤlzerne
Bruͤcke unterhaͤlt.
****) Wir verbittens noch einmal, daß niemand dieſe aufrichtig deutſchen Familien der Herren von
Bannerow, von Meindorf, von Roſen, wegen des von ihrem Lehngute angenommenen Na-
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