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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Erzbisch. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Gotthard Kettlers.
[Spaltenumbruch]
improbis, maleuolisque hominibus inso-
lentiae materiam praeberi contingat. Con-
sultum itaque nobis videtur, vt Sacra Re-
gia Maiestas vestra in ciuitate Rigensi,
tamquam totius prouinciae metropoli,
certos Iudices seu Senatores suos constituat,
idque ex indigenis per nostrum equestrem
ordinem delectos, per Maiestatem vero
vestram confirmandos, qui semel bisue in
anno Rigam statis temporibus vna conue-
uiant, et caussas appellationum, ex au-
ctoritate Maiestatis vestrae decidant: ab il-
lo vero senatus Maiestatis vestrae iudicio,
in caussis grauibus et maximi momenti,
ad tribunal Maiestatis vestrae, non minus
ex Archiedioecesi, quam ex Maiestatis ve-
strae et Illustrissimi Domini Magistri ditio-
nibus, hoc est, ex tota prouincia, ad
Maiestatem vestram, tamquam ad supre-
mum et haereditarium dominum nostrum,
appelletur: Ita tamen, vt temerariae et
friuolae appellationes praecidantur, sta-
stuatur expressa poena in temerarie appel-
lantes, et extrahentes litem siue iusta,
legitima et probabili ratione; et vt tali-
ter delinquentes condemnentur in decimam
partem caussae, cuius dimidia pars fisco
Maiestatis vestrae, altera dimidia pars ap-
pellato dependatur.

Confirmatio
praediorum
et iurium No-
bilitatis.
VII. Cum hoc proprium Regium decus
sit, atque ipsa Maiestas, quae neminem
vel minima laesione offendere, vnicui-
que, quod suum est, tribuere, quod
vniuscuiusque est, ex amplitudine muni-
ficientiae suae adaugere consueuit; libera-
lissime vestrae Sacrae Regiae Maiestatis no-
mine promissum est nobis omnibus atque
singulis, de quorum nomine missi sumus,
quod nobis atque ipsis beneficiorum,
feudorum, a principibus et praedecessori-
bus suis acceptorum, diplomata, consi-
gnatas litteras, possessiones, consuetudi-
nes, Priuilegia, ac libertates, et quae-
cunque longissimo temporum vsu acqui-
siuissent obtinuissentque, non solum in-
uiolabiliter seruari et confirmari: sed, si
quae maiora ipsis omnibus atque singulis
ex vsu esse possent, quod ea quoque ex
Regia liberalitate de nouo concedi debe-
rent. Quam Regiam facilitatem, cle-
mentiam et benignitatem vt obseruanti pe-
ctore animorum nostrorum prosequimur;
ita eam fortunis nostris omnibus, vita, sa-
luteque ipsa demereri sedulo parati erimus.
Proinde petimus, qua decet, humillima
obseruantia, vt non modo quae antea di-
cta sunt praestentur nobis; verum cum

[Spaltenumbruch] keit der Armen die meisten bey den Gerichten
anhängig gemachten Sachen ins Stecken gera-
then, und reichen gottlosen, und übelgesinneten
Leuten Anlas zu vielem Uebermuth gegeben wer-
de. Wir sehens dannenhero für rathsam an,
daß Eure königliche Majestät in der Stadt Ri-
ga,
als der Hauptstadt des ganzen Landes, De-
ro gewisse Richter und Räthe verordnen, und
zwar aus den Eingesessenen des Landes, so von
unserer Ritterschaft zu erwehlen, von Euer kö-
niglichen Majestät aber zu confirmiren sind,
welche ein oder zweimal des Jahrs zu gewissen
Zeiten in Riga zusammen kommen und die
Appellationssachen im Namen Eurer königlichen
Majestät entscheiden und abmachen können:
Und daß von solchem Eurer königlichen Maje-
stät verordneten Gerichtsräthen in schweren und
höchstwichtigen Sachen die Apellation an Eure
königliche Majestät, nicht weniger aus dem
Erzstift, als dem Gebiete Eurer königlichen Ma-
jestät und des durchlauchtigen Herrn Mei-
sters, das ist, aus der ganzen Provinz an Eure
königliche Majestät als unsern Ober- und Erb-
herrn ergriffen werde. Jedennoch daß zu Ver-
hütung leichtfertiger und frevelhafter Appella-
tionen eine gewisse Strafe auf diejenigen, so
ohne Ursache appelliren und den Proces ohne
rechtmäßige, hinlängliche und wahrscheinliche
Ursache ins weite Feld spielen, gesetzet, inglei-
chen daß die, so dawider handeln auf den ze-
henden Theil dessen, so hoch sich die Sache be-
läuft, gestrafet werden, davon sie die Helfte
dem königlichen Fisco, die andere Helfte dem
Appellaten zu erlegen gehalten seyn sollen.
Da dieses eine für Könige ganz eigene Eh-7. Der Adel
wird in seinen
Gütern und
Rechten be-
stätiget.

re ist, ja selbst die königliche Hoheit hierin be-
stehet, daß sie niemand durch die geringste Be-
leidigung kränken, sondern einem jeden das Sei-
nige zu geben, und dessen elende Umstände in-
sonderheit aus hoher königlicher Huld zu ver-
bessern gewohnt sind, so ist uns allen und einem
jeden, in deren Namen wir hieher abgefertiget
worden, auf Eurer königlichen Majestät Namen
gnädigst versprochen worden, daß uns und ih-
nen die von unsern Fürsten und Eurer königli-
chen Majestät Vorfahren erhaltene Begnadi-
gungen und Lehngüter, die darüber empfange-
nen Diplomata, Siegel und Schriften Kauf-
briefe, Gewohnheiten, Privilegien und Freihei-
ten, so sie durch den Genus in so langen Zeiten
für sich erworben, erhalten und gebraucht ha-
ben, unverletzt solten gelassen und confirmirt
werden. So auch was mehrers ihnen allen
und einem jeden zum Vortheil gereichen solte,
daß solches ihnen gleichfals aus königlicher
Gnade von neuem gegeben und concedirt sey.
Wie wir nun solche königliche Zuneigung, Gna-
de und Wilfährigkeit mit unterthänigst erkent-
lichem Herzen verehren wollen, also werden wir,
uns derselben mit Dranwagung unsers Leibes,
Gut und Bluts würdig zu machen, stets bereit
und geflissen seyn. Da auch viele Familien
plures
in
B b b b
Erzbiſch. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Gotthard Kettlers.
[Spaltenumbruch]
improbis, maleuolisque hominibus inſo-
lentiae materiam praeberi contingat. Con-
ſultum itaque nobis videtur, vt Sacra Re-
gia Maieſtas veſtra in ciuitate Rigenſi,
tamquam totius prouinciae metropoli,
certos Iudices ſeu Senatores ſuos conſtituat,
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ordinem delectos, per Maieſtatem vero
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lo vero ſenatus Maieſtatis veſtrae iudicio,
in cauſſis grauibus et maximi momenti,
ad tribunal Maieſtatis veſtrae, non minus
ex Archiedioeceſi, quam ex Maieſtatis ve-
ſtrae et Illuſtriſſimi Domini Magiſtri ditio-
nibus, hoc eſt, ex tota prouincia, ad
Maieſtatem veſtram, tamquam ad ſupre-
mum et haereditarium dominum noſtrum,
appelletur: Ita tamen, vt temerariae et
friuolae appellationes praecidantur, ſta-
ſtuatur expreſſa poena in temerarie appel-
lantes, et extrahentes litem ſiue iuſta,
legitima et probabili ratione; et vt tali-
ter delinquentes condemnentur in decimam
partem cauſſae, cuius dimidia pars fiſco
Maieſtatis veſtrae, altera dimidia pars ap-
pellato dependatur.

Confirmatio
praediorum
et iurium No-
bilitatis.
VII. Cum hoc proprium Regium decus
ſit, atque ipſa Maieſtas, quae neminem
vel minima laeſione offendere, vnicui-
que, quod ſuum eſt, tribuere, quod
vniuscuiusque eſt, ex amplitudine muni-
ficientiae ſuae adaugere conſueuit; libera-
liſſime veſtrae Sacrae Regiae Maieſtatis no-
mine promiſſum eſt nobis omnibus atque
ſingulis, de quorum nomine miſſi ſumus,
quod nobis atque ipſis beneficiorum,
feudorum, a principibus et praedeceſſori-
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nes, Priuilegia, ac libertates, et quae-
cunque longiſſimo temporum vſu acqui-
ſiuiſſent obtinuiſſentque, non ſolum in-
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quae maiora ipſis omnibus atque ſingulis
ex vſu eſſe poſſent, quod ea quoque ex
Regia liberalitate de nouo concedi debe-
rent. Quam Regiam facilitatem, cle-
mentiam et benignitatem vt obſeruanti pe-
ctore animorum noſtrorum proſequimur;
ita eam fortunis noſtris omnibus, vita, ſa-
luteque ipſa demereri ſedulo parati erimus.
Proinde petimus, qua decet, humillima
obſeruantia, vt non modo quae antea di-
cta ſunt praeſtentur nobis; verum cum

[Spaltenumbruch] keit der Armen die meiſten bey den Gerichten
anhaͤngig gemachten Sachen ins Stecken gera-
then, und reichen gottloſen, und uͤbelgeſinneten
Leuten Anlas zu vielem Uebermuth gegeben wer-
de. Wir ſehens dannenhero fuͤr rathſam an,
daß Eure koͤnigliche Majeſtaͤt in der Stadt Ri-
ga,
als der Hauptſtadt des ganzen Landes, De-
ro gewiſſe Richter und Raͤthe verordnen, und
zwar aus den Eingeſeſſenen des Landes, ſo von
unſerer Ritterſchaft zu erwehlen, von Euer koͤ-
niglichen Majeſtaͤt aber zu confirmiren ſind,
welche ein oder zweimal des Jahrs zu gewiſſen
Zeiten in Riga zuſammen kommen und die
Appellationsſachen im Namen Eurer koͤniglichen
Majeſtaͤt entſcheiden und abmachen koͤnnen:
Und daß von ſolchem Eurer koͤniglichen Maje-
ſtaͤt verordneten Gerichtsraͤthen in ſchweren und
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Erzſtift, als dem Gebiete Eurer koͤniglichen Ma-
jeſtaͤt und des durchlauchtigen Herrn Mei-
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huͤtung leichtfertiger und frevelhafter Appella-
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Urſache ins weite Feld ſpielen, geſetzet, inglei-
chen daß die, ſo dawider handeln auf den ze-
henden Theil deſſen, ſo hoch ſich die Sache be-
laͤuft, geſtrafet werden, davon ſie die Helfte
dem koͤniglichen Fiſco, die andere Helfte dem
Appellaten zu erlegen gehalten ſeyn ſollen.
Da dieſes eine fuͤr Koͤnige ganz eigene Eh-7. Der Adel
wird in ſeinen
Guͤtern und
Rechten be-
ſtaͤtiget.

re iſt, ja ſelbſt die koͤnigliche Hoheit hierin be-
ſtehet, daß ſie niemand durch die geringſte Be-
leidigung kraͤnken, ſondern einem jeden das Sei-
nige zu geben, und deſſen elende Umſtaͤnde in-
ſonderheit aus hoher koͤniglicher Huld zu ver-
beſſern gewohnt ſind, ſo iſt uns allen und einem
jeden, in deren Namen wir hieher abgefertiget
worden, auf Eurer koͤniglichen Majeſtaͤt Namen
gnaͤdigſt verſprochen worden, daß uns und ih-
nen die von unſern Fuͤrſten und Eurer koͤnigli-
chen Majeſtaͤt Vorfahren erhaltene Begnadi-
gungen und Lehnguͤter, die daruͤber empfange-
nen Diplomata, Siegel und Schriften Kauf-
briefe, Gewohnheiten, Privilegien und Freihei-
ten, ſo ſie durch den Genus in ſo langen Zeiten
fuͤr ſich erworben, erhalten und gebraucht ha-
ben, unverletzt ſolten gelaſſen und confirmirt
werden. So auch was mehrers ihnen allen
und einem jeden zum Vortheil gereichen ſolte,
daß ſolches ihnen gleichfals aus koͤniglicher
Gnade von neuem gegeben und concedirt ſey.
Wie wir nun ſolche koͤnigliche Zuneigung, Gna-
de und Wilfaͤhrigkeit mit unterthaͤnigſt erkent-
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[281/0299] Erzbiſch. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Gotthard Kettlers. t) t) improbis, maleuolisque hominibus inſo- lentiae materiam praeberi contingat. Con- ſultum itaque nobis videtur, vt Sacra Re- gia Maieſtas veſtra in ciuitate Rigenſi, tamquam totius prouinciae metropoli, certos Iudices ſeu Senatores ſuos conſtituat, idque ex indigenis per noſtrum equeſtrem ordinem delectos, per Maieſtatem vero veſtram confirmandos, qui ſemel biſue in anno Rigam ſtatis temporibus vna conue- uiant, et cauſſas appellationum, ex au- ctoritate Maieſtatis veſtrae decidant: ab il- lo vero ſenatus Maieſtatis veſtrae iudicio, in cauſſis grauibus et maximi momenti, ad tribunal Maieſtatis veſtrae, non minus ex Archiedioeceſi, quam ex Maieſtatis ve- ſtrae et Illuſtriſſimi Domini Magiſtri ditio- nibus, hoc eſt, ex tota prouincia, ad Maieſtatem veſtram, tamquam ad ſupre- mum et haereditarium dominum noſtrum, appelletur: Ita tamen, vt temerariae et friuolae appellationes praecidantur, ſta- ſtuatur expreſſa poena in temerarie appel- lantes, et extrahentes litem ſiue iuſta, legitima et probabili ratione; et vt tali- ter delinquentes condemnentur in decimam partem cauſſae, cuius dimidia pars fiſco Maieſtatis veſtrae, altera dimidia pars ap- pellato dependatur. VII. Cum hoc proprium Regium decus ſit, atque ipſa Maieſtas, quae neminem vel minima laeſione offendere, vnicui- que, quod ſuum eſt, tribuere, quod vniuscuiusque eſt, ex amplitudine muni- ficientiae ſuae adaugere conſueuit; libera- liſſime veſtrae Sacrae Regiae Maieſtatis no- mine promiſſum eſt nobis omnibus atque ſingulis, de quorum nomine miſſi ſumus, quod nobis atque ipſis beneficiorum, feudorum, a principibus et praedeceſſori- bus ſuis acceptorum, diplomata, conſi- gnatas litteras, poſſeſſiones, conſuetudi- nes, Priuilegia, ac libertates, et quae- cunque longiſſimo temporum vſu acqui- ſiuiſſent obtinuiſſentque, non ſolum in- uiolabiliter ſeruari et confirmari: ſed, ſi quae maiora ipſis omnibus atque ſingulis ex vſu eſſe poſſent, quod ea quoque ex Regia liberalitate de nouo concedi debe- rent. Quam Regiam facilitatem, cle- mentiam et benignitatem vt obſeruanti pe- ctore animorum noſtrorum proſequimur; ita eam fortunis noſtris omnibus, vita, ſa- luteque ipſa demereri ſedulo parati erimus. Proinde petimus, qua decet, humillima obſeruantia, vt non modo quae antea di- cta ſunt praeſtentur nobis; verum cum plures keit der Armen die meiſten bey den Gerichten anhaͤngig gemachten Sachen ins Stecken gera- then, und reichen gottloſen, und uͤbelgeſinneten Leuten Anlas zu vielem Uebermuth gegeben wer- de. Wir ſehens dannenhero fuͤr rathſam an, daß Eure koͤnigliche Majeſtaͤt in der Stadt Ri- ga, als der Hauptſtadt des ganzen Landes, De- ro gewiſſe Richter und Raͤthe verordnen, und zwar aus den Eingeſeſſenen des Landes, ſo von unſerer Ritterſchaft zu erwehlen, von Euer koͤ- niglichen Majeſtaͤt aber zu confirmiren ſind, welche ein oder zweimal des Jahrs zu gewiſſen Zeiten in Riga zuſammen kommen und die Appellationsſachen im Namen Eurer koͤniglichen Majeſtaͤt entſcheiden und abmachen koͤnnen: Und daß von ſolchem Eurer koͤniglichen Maje- ſtaͤt verordneten Gerichtsraͤthen in ſchweren und hoͤchſtwichtigen Sachen die Apellation an Eure koͤnigliche Majeſtaͤt, nicht weniger aus dem Erzſtift, als dem Gebiete Eurer koͤniglichen Ma- jeſtaͤt und des durchlauchtigen Herrn Mei- ſters, das iſt, aus der ganzen Provinz an Eure koͤnigliche Majeſtaͤt als unſern Ober- und Erb- herrn ergriffen werde. Jedennoch daß zu Ver- huͤtung leichtfertiger und frevelhafter Appella- tionen eine gewiſſe Strafe auf diejenigen, ſo ohne Urſache appelliren und den Proces ohne rechtmaͤßige, hinlaͤngliche und wahrſcheinliche Urſache ins weite Feld ſpielen, geſetzet, inglei- chen daß die, ſo dawider handeln auf den ze- henden Theil deſſen, ſo hoch ſich die Sache be- laͤuft, geſtrafet werden, davon ſie die Helfte dem koͤniglichen Fiſco, die andere Helfte dem Appellaten zu erlegen gehalten ſeyn ſollen. Da dieſes eine fuͤr Koͤnige ganz eigene Eh- re iſt, ja ſelbſt die koͤnigliche Hoheit hierin be- ſtehet, daß ſie niemand durch die geringſte Be- leidigung kraͤnken, ſondern einem jeden das Sei- nige zu geben, und deſſen elende Umſtaͤnde in- ſonderheit aus hoher koͤniglicher Huld zu ver- beſſern gewohnt ſind, ſo iſt uns allen und einem jeden, in deren Namen wir hieher abgefertiget worden, auf Eurer koͤniglichen Majeſtaͤt Namen gnaͤdigſt verſprochen worden, daß uns und ih- nen die von unſern Fuͤrſten und Eurer koͤnigli- chen Majeſtaͤt Vorfahren erhaltene Begnadi- gungen und Lehnguͤter, die daruͤber empfange- nen Diplomata, Siegel und Schriften Kauf- briefe, Gewohnheiten, Privilegien und Freihei- ten, ſo ſie durch den Genus in ſo langen Zeiten fuͤr ſich erworben, erhalten und gebraucht ha- ben, unverletzt ſolten gelaſſen und confirmirt werden. So auch was mehrers ihnen allen und einem jeden zum Vortheil gereichen ſolte, daß ſolches ihnen gleichfals aus koͤniglicher Gnade von neuem gegeben und concedirt ſey. Wie wir nun ſolche koͤnigliche Zuneigung, Gna- de und Wilfaͤhrigkeit mit unterthaͤnigſt erkent- lichem Herzen verehren wollen, alſo werden wir, uns derſelben mit Dranwagung unſers Leibes, Gut und Bluts wuͤrdig zu machen, ſtets bereit und gefliſſen ſeyn. Da auch viele Familien in B b b b

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/299>, abgerufen am 23.11.2024.