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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Erzb. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Wilhelms v. Fünstenberg.

Hätte sich Fürstenberg im Felde halten, und die noch übrigen nothleiden-1558
den Schlösser beschützen können; so würde der erste Schrecken nach dem Verlust
von Dörpt keinen besondern Eindruck gemacht haben. Allein da es mit dem grü-
nen Holze so gieng, so war das dürre nicht mehr sicher, und der Vogt Bernhard

von
mit helfen solten, im Fal der Herr Meister sich nicht gegen den Czaar demüthigen und
unter seinen Schutz begeben wolte. Von sich gestand Lustver noch, daß er dem Czaar
den schwachen Zustand der Stadt Dörpt und den Mangel an Soldaten entdecket, und
die Anschläge auf Kyranpeh angegeben, weil er sich auf seines Bischofs Schutz ver-
lassen; die Stadt habe aus ihrem Mittel einen Bürger Gert Bock, ein gleiches dem
Czaar zu hinterbringen, nach Moskau abgeschickt. Der Weinschenke in Wenden,
Facke,
sagte aus, daß ihn die Lübischen zur Verrätherey verführet, weil sie im Na-
men der Hanseestädte durch ihn an den Knesen zu Jvanogrod unterschiedene Ge-
schenke gesandt, auch eigne Boten über Schweden oder Pohlen, oder Narva nach
Rußland abgehen lassen, um zu Jvanogrod ein Contoir zu errichten. Bey die-
ser Aussage schrie Facke unter der Marter ohn Unterlas: Mein Blut wird schreien
über die Lübischen bis zum jüngsten Tage, die mich dazu gebracht. Er bekante noch
auf einen Amsterdammer, ingleichen auf einen Undeutschen bey Riga Namens
Melleke, wie auch auf einen deutschen Kaufgesellen, der sich zu Pleskow umtaufen
lassen, und dessen Mutter zu Riga betteln gehe, zuletzt auf 10 ßk. grosse Oliven, die
Krumhausen aus Narva an den Czaar mitgenommen, welche aber so wenig des
Hochverraths überwiesen waren, als die andern Mitschuldigen. Man sprengte so gar
im Lande aus, daß der Kanzler selbst gestanden, er und sein Bischof hätten den
Russen Dörpt in die Hände gespielet. Dieses Gerüchte kam dem Bischof zu Ohren,
als er schon nach Moskau gefangen geführet worden, welcher denn zur Rettung seiner
Ehre und Unschuld 2 Briefe, unterm 15ten Jun. und 12ten Jul. 1559 an den Ordens-
meister sandte, beide fast gleiches Jnhalts. Er schreibt, er könne unmöglich glauben,
daß sein Kanzler von sich und ihm eine Verrätherey ausgesaget, wenn selbiges nicht
aus Verzweifelung und verrücktem Gemüthe hergeflossen. Des Kanzlers Abzug aus
dem Stifte beweise, daß er keines Verständnisses mit Rußland zu beschuldigen sey,
da er ja sonst in Dörpt bleiben und bey dem Czaar Schutz suchen können. Lustvers
Bekentnis sey durch die Tortur ausgeprest, und hätte er, der Bischof, ihn selbst ge-
fänglich angehalten, weil Lustver fälschlich vorgegeben, daß er auf der wolmeri-
schen
Tageleistung von dem Bischof einen verdächtigen Brief empfangen und dem
Czaar überbracht; Lustver würde nicht dem Herrn Meister seyn ausgeliefert worden,
wenn nicht der Bischof sich seiner eigenen Unschuld bewust wäre; er habe aber wie Ju-
das,
den Lohn seines bösen Gewissens in Verrathung der Unschuldigen empfangen.
Der Bischof entschuldiget sich wegen des Schreibens, so Lustvern eingehändiget wor-
den. Es sey durch seine Räthe, Kapitel und Ritterschaft durch Anreitzung und Be-
willigung des ritterlichen deutschen Ordens abgefasset, des etwanigen Jnhalts, es
möchte der Czaar wegen der langen Verweilung keinen Argwohn fassen, massen die
wolmersche Versamlung zur Einschickung einer Ritterschaft vorgenommen sey, wel-
chen Brief er zum Beweis seiner Unschuld aus der czaarischen Kanzley wieder auszu-
wirken und vorzuweisen verspricht. Und weil der Czaar ihm Versicherung gegeben,
daß er nach geschlossenem Frieden wieder in sein Bistum kommen solte, so bittet er für
alle seine Bedienten, daß man mit solchen nicht zum Tode eile, weil sie so wenig als
er Schuld haben. Zu seiner eigenen Unschuld führt er sein jetziges Elend an, welches
ihn unmöglich betreffen können, wenn er mit dem Czaar in einem Verständnis gewe-
sen wäre. Der Kaiser und andre Potentaten gaben sich schon vorher Mühe, den
Kanzler Holtzschuher durch ihre Entschuldigungsschreiben an Fürstenbergen und
Kettlern auf freien Fus zu setzen. Ja man glaubte die in der ersten Hitze so gros
gemachte Verrätherey in Liefland selbst nicht mehr, daher die pohlnischen Revi-
sionsherren 1597 diesen Kanzler Generosum Georgium Holtzschuher, nobilem Fran-
cum, extraneum quidem, bene tamen de Liuonia et republica meritum
nennen. Ob
nun gleich dieser berühmte Man seines Arrests entlediget ward, so zog er sich
doch diese Kränkung dergestalt zu Gemüthe, daß er zu Hapsal, am 6ten Sept. 1559
früh Morgens zwischen 3 und 4 Uhr, nicht im Gefängnis, noch viel weniger morte
non honesta,
wie Bredenbach und andre ihm nachschreiben, sondern in seinem
eigenen Hause verschied, und auf dem Domkirchhof zu Hapsal vor der Kirchenthür
begraben wurde. Ein noch vorhandener Brief, in welchem seine Gemahlin an dessen
Ver-
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Erzb. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Wilhelms v. Fuͤnſtenberg.

Haͤtte ſich Fuͤrſtenberg im Felde halten, und die noch uͤbrigen nothleiden-1558
den Schloͤſſer beſchuͤtzen koͤnnen; ſo wuͤrde der erſte Schrecken nach dem Verluſt
von Doͤrpt keinen beſondern Eindruck gemacht haben. Allein da es mit dem gruͤ-
nen Holze ſo gieng, ſo war das duͤrre nicht mehr ſicher, und der Vogt Bernhard

von
mit helfen ſolten, im Fal der Herr Meiſter ſich nicht gegen den Czaar demuͤthigen und
unter ſeinen Schutz begeben wolte. Von ſich geſtand Luſtver noch, daß er dem Czaar
den ſchwachen Zuſtand der Stadt Doͤrpt und den Mangel an Soldaten entdecket, und
die Anſchlaͤge auf Kyranpeh angegeben, weil er ſich auf ſeines Biſchofs Schutz ver-
laſſen; die Stadt habe aus ihrem Mittel einen Buͤrger Gert Bock, ein gleiches dem
Czaar zu hinterbringen, nach Moskau abgeſchickt. Der Weinſchenke in Wenden,
Facke,
ſagte aus, daß ihn die Luͤbiſchen zur Verraͤtherey verfuͤhret, weil ſie im Na-
men der Hanſeeſtaͤdte durch ihn an den Kneſen zu Jvanogrod unterſchiedene Ge-
ſchenke geſandt, auch eigne Boten uͤber Schweden oder Pohlen, oder Narva nach
Rußland abgehen laſſen, um zu Jvanogrod ein Contoir zu errichten. Bey die-
ſer Ausſage ſchrie Facke unter der Marter ohn Unterlas: Mein Blut wird ſchreien
uͤber die Luͤbiſchen bis zum juͤngſten Tage, die mich dazu gebracht. Er bekante noch
auf einen Amſterdammer, ingleichen auf einen Undeutſchen bey Riga Namens
Melleke, wie auch auf einen deutſchen Kaufgeſellen, der ſich zu Pleskow umtaufen
laſſen, und deſſen Mutter zu Riga betteln gehe, zuletzt auf 10 ßk. groſſe Oliven, die
Krumhauſen aus Narva an den Czaar mitgenommen, welche aber ſo wenig des
Hochverraths uͤberwieſen waren, als die andern Mitſchuldigen. Man ſprengte ſo gar
im Lande aus, daß der Kanzler ſelbſt geſtanden, er und ſein Biſchof haͤtten den
Ruſſen Doͤrpt in die Haͤnde geſpielet. Dieſes Geruͤchte kam dem Biſchof zu Ohren,
als er ſchon nach Moskau gefangen gefuͤhret worden, welcher denn zur Rettung ſeiner
Ehre und Unſchuld 2 Briefe, unterm 15ten Jun. und 12ten Jul. 1559 an den Ordens-
meiſter ſandte, beide faſt gleiches Jnhalts. Er ſchreibt, er koͤnne unmoͤglich glauben,
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aus Verzweifelung und verruͤcktem Gemuͤthe hergefloſſen. Des Kanzlers Abzug aus
dem Stifte beweiſe, daß er keines Verſtaͤndniſſes mit Rußland zu beſchuldigen ſey,
da er ja ſonſt in Doͤrpt bleiben und bey dem Czaar Schutz ſuchen koͤnnen. Luſtvers
Bekentnis ſey durch die Tortur ausgepreſt, und haͤtte er, der Biſchof, ihn ſelbſt ge-
faͤnglich angehalten, weil Luſtver faͤlſchlich vorgegeben, daß er auf der wolmeri-
ſchen
Tageleiſtung von dem Biſchof einen verdaͤchtigen Brief empfangen und dem
Czaar uͤberbracht; Luſtver wuͤrde nicht dem Herrn Meiſter ſeyn ausgeliefert worden,
wenn nicht der Biſchof ſich ſeiner eigenen Unſchuld bewuſt waͤre; er habe aber wie Ju-
das,
den Lohn ſeines boͤſen Gewiſſens in Verrathung der Unſchuldigen empfangen.
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den. Es ſey durch ſeine Raͤthe, Kapitel und Ritterſchaft durch Anreitzung und Be-
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moͤchte der Czaar wegen der langen Verweilung keinen Argwohn faſſen, maſſen die
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chen Brief er zum Beweis ſeiner Unſchuld aus der czaariſchen Kanzley wieder auszu-
wirken und vorzuweiſen verſpricht. Und weil der Czaar ihm Verſicherung gegeben,
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alle ſeine Bedienten, daß man mit ſolchen nicht zum Tode eile, weil ſie ſo wenig als
er Schuld haben. Zu ſeiner eigenen Unſchuld fuͤhrt er ſein jetziges Elend an, welches
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ſen waͤre. Der Kaiſer und andre Potentaten gaben ſich ſchon vorher Muͤhe, den
Kanzler Holtzſchuher durch ihre Entſchuldigungsſchreiben an Fuͤrſtenbergen und
Kettlern auf freien Fus zu ſetzen. Ja man glaubte die in der erſten Hitze ſo gros
gemachte Verraͤtherey in Liefland ſelbſt nicht mehr, daher die pohlniſchen Revi-
ſionsherren 1597 dieſen Kanzler Generoſum Georgium Holtzſchuher, nobilem Fran-
cum, extraneum quidem, bene tamen de Liuonia et republica meritum
nennen. Ob
nun gleich dieſer beruͤhmte Man ſeines Arreſts entlediget ward, ſo zog er ſich
doch dieſe Kraͤnkung dergeſtalt zu Gemuͤthe, daß er zu Hapſal, am 6ten Sept. 1559
fruͤh Morgens zwiſchen 3 und 4 Uhr, nicht im Gefaͤngnis, noch viel weniger morte
non honeſta,
wie Bredenbach und andre ihm nachſchreiben, ſondern in ſeinem
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Ver-
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[241/0259] Erzb. Wilhelm. zur Zeit der Regierung Wilhelms v. Fuͤnſtenberg. Haͤtte ſich Fuͤrſtenberg im Felde halten, und die noch uͤbrigen nothleiden- den Schloͤſſer beſchuͤtzen koͤnnen; ſo wuͤrde der erſte Schrecken nach dem Verluſt von Doͤrpt keinen beſondern Eindruck gemacht haben. Allein da es mit dem gruͤ- nen Holze ſo gieng, ſo war das duͤrre nicht mehr ſicher, und der Vogt Bernhard von k) 1558 k) mit helfen ſolten, im Fal der Herr Meiſter ſich nicht gegen den Czaar demuͤthigen und unter ſeinen Schutz begeben wolte. Von ſich geſtand Luſtver noch, daß er dem Czaar den ſchwachen Zuſtand der Stadt Doͤrpt und den Mangel an Soldaten entdecket, und die Anſchlaͤge auf Kyranpeh angegeben, weil er ſich auf ſeines Biſchofs Schutz ver- laſſen; die Stadt habe aus ihrem Mittel einen Buͤrger Gert Bock, ein gleiches dem Czaar zu hinterbringen, nach Moskau abgeſchickt. Der Weinſchenke in Wenden, Facke, ſagte aus, daß ihn die Luͤbiſchen zur Verraͤtherey verfuͤhret, weil ſie im Na- men der Hanſeeſtaͤdte durch ihn an den Kneſen zu Jvanogrod unterſchiedene Ge- ſchenke geſandt, auch eigne Boten uͤber Schweden oder Pohlen, oder Narva nach Rußland abgehen laſſen, um zu Jvanogrod ein Contoir zu errichten. Bey die- ſer Ausſage ſchrie Facke unter der Marter ohn Unterlas: Mein Blut wird ſchreien uͤber die Luͤbiſchen bis zum juͤngſten Tage, die mich dazu gebracht. Er bekante noch auf einen Amſterdammer, ingleichen auf einen Undeutſchen bey Riga Namens Melleke, wie auch auf einen deutſchen Kaufgeſellen, der ſich zu Pleskow umtaufen laſſen, und deſſen Mutter zu Riga betteln gehe, zuletzt auf 10 ßk. groſſe Oliven, die Krumhauſen aus Narva an den Czaar mitgenommen, welche aber ſo wenig des Hochverraths uͤberwieſen waren, als die andern Mitſchuldigen. Man ſprengte ſo gar im Lande aus, daß der Kanzler ſelbſt geſtanden, er und ſein Biſchof haͤtten den Ruſſen Doͤrpt in die Haͤnde geſpielet. Dieſes Geruͤchte kam dem Biſchof zu Ohren, als er ſchon nach Moskau gefangen gefuͤhret worden, welcher denn zur Rettung ſeiner Ehre und Unſchuld 2 Briefe, unterm 15ten Jun. und 12ten Jul. 1559 an den Ordens- meiſter ſandte, beide faſt gleiches Jnhalts. Er ſchreibt, er koͤnne unmoͤglich glauben, daß ſein Kanzler von ſich und ihm eine Verraͤtherey ausgeſaget, wenn ſelbiges nicht aus Verzweifelung und verruͤcktem Gemuͤthe hergefloſſen. Des Kanzlers Abzug aus dem Stifte beweiſe, daß er keines Verſtaͤndniſſes mit Rußland zu beſchuldigen ſey, da er ja ſonſt in Doͤrpt bleiben und bey dem Czaar Schutz ſuchen koͤnnen. Luſtvers Bekentnis ſey durch die Tortur ausgepreſt, und haͤtte er, der Biſchof, ihn ſelbſt ge- faͤnglich angehalten, weil Luſtver faͤlſchlich vorgegeben, daß er auf der wolmeri- ſchen Tageleiſtung von dem Biſchof einen verdaͤchtigen Brief empfangen und dem Czaar uͤberbracht; Luſtver wuͤrde nicht dem Herrn Meiſter ſeyn ausgeliefert worden, wenn nicht der Biſchof ſich ſeiner eigenen Unſchuld bewuſt waͤre; er habe aber wie Ju- das, den Lohn ſeines boͤſen Gewiſſens in Verrathung der Unſchuldigen empfangen. Der Biſchof entſchuldiget ſich wegen des Schreibens, ſo Luſtvern eingehaͤndiget wor- den. Es ſey durch ſeine Raͤthe, Kapitel und Ritterſchaft durch Anreitzung und Be- willigung des ritterlichen deutſchen Ordens abgefaſſet, des etwanigen Jnhalts, es moͤchte der Czaar wegen der langen Verweilung keinen Argwohn faſſen, maſſen die wolmerſche Verſamlung zur Einſchickung einer Ritterſchaft vorgenommen ſey, wel- chen Brief er zum Beweis ſeiner Unſchuld aus der czaariſchen Kanzley wieder auszu- wirken und vorzuweiſen verſpricht. Und weil der Czaar ihm Verſicherung gegeben, daß er nach geſchloſſenem Frieden wieder in ſein Biſtum kommen ſolte, ſo bittet er fuͤr alle ſeine Bedienten, daß man mit ſolchen nicht zum Tode eile, weil ſie ſo wenig als er Schuld haben. Zu ſeiner eigenen Unſchuld fuͤhrt er ſein jetziges Elend an, welches ihn unmoͤglich betreffen koͤnnen, wenn er mit dem Czaar in einem Verſtaͤndnis gewe- ſen waͤre. Der Kaiſer und andre Potentaten gaben ſich ſchon vorher Muͤhe, den Kanzler Holtzſchuher durch ihre Entſchuldigungsſchreiben an Fuͤrſtenbergen und Kettlern auf freien Fus zu ſetzen. Ja man glaubte die in der erſten Hitze ſo gros gemachte Verraͤtherey in Liefland ſelbſt nicht mehr, daher die pohlniſchen Revi- ſionsherren 1597 dieſen Kanzler Generoſum Georgium Holtzſchuher, nobilem Fran- cum, extraneum quidem, bene tamen de Liuonia et republica meritum nennen. Ob nun gleich dieſer beruͤhmte Man ſeines Arreſts entlediget ward, ſo zog er ſich doch dieſe Kraͤnkung dergeſtalt zu Gemuͤthe, daß er zu Hapſal, am 6ten Sept. 1559 fruͤh Morgens zwiſchen 3 und 4 Uhr, nicht im Gefaͤngnis, noch viel weniger morte non honeſta, wie Bredenbach und andre ihm nachſchreiben, ſondern in ſeinem eigenen Hauſe verſchied, und auf dem Domkirchhof zu Hapſal vor der Kirchenthuͤr begraben wurde. Ein noch vorhandener Brief, in welchem ſeine Gemahlin an deſſen Ver- P p p

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/259>, abgerufen am 23.11.2024.