[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1532schof ihm solches im Ernst wiederriethen. Er trat also in die Stelle des abgesetz-ten Reinholds von Buxthöveden und schrieb sich nunmehro: "Wir von GOttes Gnaden Wilhelm des erzbischöflichen Stifts Riga, confirmirter Coad- iutor und Successor, postulirter Herr des Stifts zu Oesel, und Marggraf zu Brandenburg". Hierdurch machte sich dieser sonst kluge Herr noch fürchterli- cher, und seine Gegner wandten alles dran, seine wohlgemeinten Absichten zu hintertreiben. Das Stift Dörpt und dessen Bischof Johan verbanden sich Donnerstags Der alte Plettenberg schickte auch nach eingeholter Einwilligung des deut- Der w) Von Brüggeneys Landmarschalwürde mit der es vor der kaiserlichen Bestätigung
schon seine Richtigkeit hatte, findet sich bey der Stadt ein Vertrag, den wir in alt- deutscher Sprache anführen wollen. Allen und Jßliken watterley Standes, Wesens, Condition edder Herligkeit de syn, Gestlick edder Weltlick, dhon kundt vnd betugen opentlik hiemede. Wy Herman von Bruggeney genandt Hasenkamp, des Ridderliken Dutschen Ordenß Landmarschalk tho Lyflandt, und wy Bürgermeister unde Raht der Stadt Riga. Alsdehne lange Jahr her viel und mancherley Twist, Gebreke und Schelinge tu- schen Unsern Vorfahren Landmarschalken des geworden Ordenß tho Lyfland, dartho Burgermeistern und Rade genandter Stadt Riga etliker Landschedinge an den Babet- See, und der Fischeryen darsülvigest und in der Semmigaller Aha gestanden, der- halven vele Muete und Unkosten geschen, ock mennig arme Bur um sin Leven gekamen, welker Scheding halven sick en ieder Parte des Mutinensis beropen, und tho lesten de Erwürdige Herr Johan Plater genandt van dem Bröle, unse negeste Vorfahre lö- veliken Gedächtnusse, um Frede, Leve und Endracht willen vor un langen verrückten Jahren sodane Ansprake ener Stadt Rige afgetreden, avergeven und verlaten, mit dersülvigen Schedinge, so sick ene Stadt Rige mit dem gerörden Mutinensis vermei- net vor sick tho vordhedigen; wo ein so dan upgerichte Segel und Breve klarlik me- debringen, mit dem Anhafte, dat man enmale dersülvigen afgetreten Gebreken und Schedinge besichtigen, und mit behörliken Grenzeteken, umb so widere Twist und Un- eath tho vermiden, bestätigen und befestigen solde. Demnach so hebben wy obgerorde beide Parte, de unsen vollmächtigen Verordneten up de gestimmte Schelinge, so woll der Landschedinge, als Fischeryen halven gesandt, dersülvigen Gebreke tho enem vollkamen Ende bygelegt geschlicht und verdregen, ock bestediget und bevestiget, wie hernach folget: Jnth erste is geflegen, vereniget und verbleven, dat de Landschedinge und Grenze stahn und bliven sall, gelik alß sick der ein Stadt Riga nah vermöge Mutinensis Zwee- te beropen hebben und des Ehrwürdigen Herrn Landmarschalcks negeste Vorfahren de- sülvigen Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1532ſchof ihm ſolches im Ernſt wiederriethen. Er trat alſo in die Stelle des abgeſetz-ten Reinholds von Buxthoͤveden und ſchrieb ſich nunmehro: „Wir von GOttes Gnaden Wilhelm des erzbiſchoͤflichen Stifts Riga, confirmirter Coad- iutor und Succeſſor, poſtulirter Herr des Stifts zu Oeſel, und Marggraf zu Brandenburg‟. Hierdurch machte ſich dieſer ſonſt kluge Herr noch fuͤrchterli- cher, und ſeine Gegner wandten alles dran, ſeine wohlgemeinten Abſichten zu hintertreiben. Das Stift Doͤrpt und deſſen Biſchof Johan verbanden ſich Donnerſtags Der alte Plettenberg ſchickte auch nach eingeholter Einwilligung des deut- Der w) Von Bruͤggeneys Landmarſchalwuͤrde mit der es vor der kaiſerlichen Beſtaͤtigung
ſchon ſeine Richtigkeit hatte, findet ſich bey der Stadt ein Vertrag, den wir in alt- deutſcher Sprache anfuͤhren wollen. Allen und Jßliken watterley Standes, Weſens, Condition edder Herligkeit de ſyn, Geſtlick edder Weltlick, dhon kundt vnd betugen opentlik hiemede. Wy Herman von Bruggeney genandt Haſenkamp, des Ridderliken Dutſchen Ordenß Landmarſchalk tho Lyflandt, und wy Buͤrgermeiſter unde Raht der Stadt Riga. Alsdehne lange Jahr her viel und mancherley Twiſt, Gebreke und Schelinge tu- ſchen Unſern Vorfahren Landmarſchalken des geworden Ordenß tho Lyfland, dartho Burgermeiſtern und Rade genandter Stadt Riga etliker Landſchedinge an den Babet- See, und der Fiſcheryen darſuͤlvigeſt und in der Semmigaller Aha geſtanden, der- halven vele Muete und Unkoſten geſchen, ock mennig arme Bur um ſin Leven gekamen, welker Scheding halven ſick en ieder Parte des Mutinenſis beropen, und tho leſten de Erwuͤrdige Herr Johan Plater genandt van dem Broͤle, unſe negeſte Vorfahre loͤ- veliken Gedaͤchtnuſſe, um Frede, Leve und Endracht willen vor un langen verruͤckten Jahren ſodane Anſprake ener Stadt Rige afgetreden, avergeven und verlaten, mit derſuͤlvigen Schedinge, ſo ſick ene Stadt Rige mit dem geroͤrden Mutinenſis vermei- net vor ſick tho vordhedigen; wo ein ſo dan upgerichte Segel und Breve klarlik me- debringen, mit dem Anhafte, dat man enmale derſuͤlvigen afgetreten Gebreken und Schedinge beſichtigen, und mit behoͤrliken Grenzeteken, umb ſo widere Twiſt und Un- eath tho vermiden, beſtaͤtigen und befeſtigen ſolde. Demnach ſo hebben wy obgerorde beide Parte, de unſen vollmaͤchtigen Verordneten up de geſtimmte Schelinge, ſo woll der Landſchedinge, als Fiſcheryen halven geſandt, derſuͤlvigen Gebreke tho enem vollkamen Ende bygelegt geſchlicht und verdregen, ock beſtediget und beveſtiget, wie hernach folget: Jnth erſte is geflegen, vereniget und verbleven, dat de Landſchedinge und Grenze ſtahn und bliven ſall, gelik alß ſick der ein Stadt Riga nah vermoͤge Mutinenſis Zwee- te beropen hebben und des Ehrwuͤrdigen Herrn Landmarſchalcks negeſte Vorfahren de- ſuͤlvigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0220" n="202"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,</hi></fw><lb/><note place="left">1532</note>ſchof ihm ſolches im Ernſt wiederriethen. Er trat alſo in die Stelle des abgeſetz-<lb/> ten <hi rendition="#fr">Reinholds</hi> von <hi rendition="#fr">Buxthoͤveden</hi> und ſchrieb ſich nunmehro: „Wir von<lb/> GOttes Gnaden <hi rendition="#fr">Wilhelm</hi> des erzbiſchoͤflichen Stifts <hi rendition="#fr">Riga,</hi> confirmirter Coad-<lb/> iutor und Succeſſor, poſtulirter Herr des Stifts zu <hi rendition="#fr">Oeſel,</hi> und Marggraf zu<lb/><hi rendition="#fr">Brandenburg</hi>‟. Hierdurch machte ſich dieſer ſonſt kluge Herr noch fuͤrchterli-<lb/> cher, und ſeine Gegner wandten alles dran, ſeine wohlgemeinten Abſichten zu<lb/> hintertreiben.</p><lb/> <note place="left">1533</note> <p>Das Stift <hi rendition="#fr">Doͤrpt</hi> und deſſen Biſchof <hi rendition="#fr">Johan</hi> verbanden ſich Donnerſtags<lb/> nach <hi rendition="#fr">Pauli</hi> Bekehrung mit dem Ordensmeiſter gegen alle Gewalt und Wider-<lb/> waͤrtigkeit deſto veſter. <hi rendition="#fr">Plettenberg</hi> drang darauf, daß <hi rendition="#fr">Wilhelm</hi> am 1ſten<lb/> April zu <hi rendition="#fr">Wenden</hi> verſprechen muſte, die Religion nach der heil. Schrift zu ver-<lb/> kuͤndigen, des ungebraͤuchlichen Scheltens ſich zu enthalten, keinen Krieg anzu-<lb/> zetteln, keinen auswertigen Potentaten in ſein Jntereſſe zu ziehen, die freie Wahl<lb/> und Poſtulation den Staͤnden nicht zu hindern, und vornehmlich ſeine erſte Zuſage<lb/> bey ſeiner Ankunft ins Land beſtens zu beobachten.</p><lb/> <p>Der alte <hi rendition="#fr">Plettenberg</hi> ſchickte auch nach eingeholter Einwilligung des <hi rendition="#fr">deut-<lb/> ſchen</hi> Ordensadminiſtrators, <hi rendition="#fr">Walters</hi> von <hi rendition="#fr">Groͤnberg,</hi> ſeine Bevolmaͤchtigten,<lb/> den Vogt zu <hi rendition="#fr">Roſiten, Dietrich</hi> von <hi rendition="#fr">Galen</hi> und <hi rendition="#fr">Dietrich Schneebergen</hi><lb/> an den <hi rendition="#fr">roͤmiſchen</hi> Koͤnig <hi rendition="#fr">Ferdinand</hi> mit Erſuchen, daß ſein Landmarſchal <hi rendition="#fr">Her-<lb/> man</hi> von <hi rendition="#fr">Bruͤggeney</hi> ihm noch bey ſeinen Lebzeiten als ſein Nachfolger und<lb/> Meiſter beſtaͤtiget wuͤrde. Der Koͤnig <hi rendition="#fr">Ferdinand</hi> ertheilte ihm auch am 8ten<lb/> Jul. zu <hi rendition="#fr">Wien</hi> die Beſtaͤtigung daruͤber, und zwar im Namen des Kaiſers ſeines<lb/> Bruders. Da dieſe aber auch fuͤr <hi rendition="#fr">Hermannen</hi> von <hi rendition="#fr">Bruͤggeney</hi> um die Be-<lb/> lehnung der Regalien anhielten, ſchlug es <hi rendition="#fr">Ferdinand</hi> am 9ten Jul. ab, und er-<lb/> bot ſich aber ſo bald ſie beſſere Volmacht haͤtten, oder ihm von <hi rendition="#fr">Plettenbergs</hi><lb/> Tode ein Schein vorgezeiget wuͤrde, dem Herrn Meiſter das Lehn und die Re-<lb/> galien gern zu reichen <note xml:id="i02" next="#i03" place="foot" n="w)">Von <hi rendition="#fr">Bruͤggeneys</hi> Landmarſchalwuͤrde mit der es vor der kaiſerlichen Beſtaͤtigung<lb/> ſchon ſeine Richtigkeit hatte, findet ſich bey der Stadt ein Vertrag, den wir in alt-<lb/><hi rendition="#fr">deutſcher</hi> Sprache anfuͤhren wollen.<lb/><hi rendition="#in">A</hi>llen und Jßliken watterley Standes, Weſens, Condition edder Herligkeit de ſyn,<lb/> Geſtlick edder Weltlick, dhon kundt vnd betugen opentlik hiemede.<lb/> Wy <hi rendition="#fr">Herman</hi> von <hi rendition="#fr">Bruggeney</hi> genandt <hi rendition="#fr">Haſenkamp,</hi> des Ridderliken <hi rendition="#fr">Dutſchen</hi><lb/> Ordenß Landmarſchalk tho <hi rendition="#fr">Lyflandt,</hi> und wy Buͤrgermeiſter unde Raht der Stadt<lb/><hi rendition="#fr">Riga.</hi><lb/> Alsdehne lange Jahr her viel und mancherley Twiſt, Gebreke und Schelinge tu-<lb/> ſchen Unſern Vorfahren Landmarſchalken des geworden Ordenß tho <hi rendition="#fr">Lyfland,</hi> dartho<lb/> Burgermeiſtern und Rade genandter Stadt <hi rendition="#fr">Riga</hi> etliker Landſchedinge an den <hi rendition="#fr">Babet-</hi><lb/> See, und der Fiſcheryen darſuͤlvigeſt und in der <hi rendition="#fr">Semmigaller Aha</hi> geſtanden, der-<lb/> halven vele Muete und Unkoſten geſchen, ock mennig arme Bur um ſin Leven gekamen,<lb/> welker Scheding halven ſick en ieder Parte des <hi rendition="#aq">Mutinenſis</hi> beropen, und tho leſten de<lb/> Erwuͤrdige Herr <hi rendition="#fr">Johan Plater</hi> genandt van dem <hi rendition="#fr">Broͤle,</hi> unſe negeſte Vorfahre loͤ-<lb/> veliken Gedaͤchtnuſſe, um Frede, Leve und Endracht willen vor un langen verruͤckten<lb/> Jahren ſodane Anſprake ener Stadt <hi rendition="#fr">Rige</hi> afgetreden, avergeven und verlaten, mit<lb/> derſuͤlvigen Schedinge, ſo ſick ene Stadt <hi rendition="#fr">Rige</hi> mit dem geroͤrden <hi rendition="#aq">Mutinenſis</hi> vermei-<lb/> net vor ſick tho vordhedigen; wo ein ſo dan upgerichte Segel und Breve klarlik me-<lb/> debringen, mit dem Anhafte, dat man enmale derſuͤlvigen afgetreten Gebreken und<lb/> Schedinge beſichtigen, und mit behoͤrliken Grenzeteken, umb ſo widere Twiſt und Un-<lb/> eath tho vermiden, beſtaͤtigen und befeſtigen ſolde. Demnach ſo hebben wy obgerorde<lb/> beide Parte, de unſen vollmaͤchtigen Verordneten up de geſtimmte Schelinge, ſo woll der<lb/> Landſchedinge, als Fiſcheryen halven geſandt, derſuͤlvigen Gebreke tho enem vollkamen<lb/> Ende bygelegt geſchlicht und verdregen, ock beſtediget und beveſtiget, wie hernach<lb/> folget:<lb/> Jnth erſte is geflegen, vereniget und verbleven, dat de Landſchedinge und Grenze<lb/> ſtahn und bliven ſall, gelik alß ſick der ein Stadt <hi rendition="#fr">Riga</hi> nah vermoͤge <hi rendition="#aq">Mutinenſis</hi> Zwee-<lb/> te beropen hebben und des Ehrwuͤrdigen Herrn Landmarſchalcks negeſte Vorfahren de-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſuͤlvigen</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [202/0220]
Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
ſchof ihm ſolches im Ernſt wiederriethen. Er trat alſo in die Stelle des abgeſetz-
ten Reinholds von Buxthoͤveden und ſchrieb ſich nunmehro: „Wir von
GOttes Gnaden Wilhelm des erzbiſchoͤflichen Stifts Riga, confirmirter Coad-
iutor und Succeſſor, poſtulirter Herr des Stifts zu Oeſel, und Marggraf zu
Brandenburg‟. Hierdurch machte ſich dieſer ſonſt kluge Herr noch fuͤrchterli-
cher, und ſeine Gegner wandten alles dran, ſeine wohlgemeinten Abſichten zu
hintertreiben.
1532
Das Stift Doͤrpt und deſſen Biſchof Johan verbanden ſich Donnerſtags
nach Pauli Bekehrung mit dem Ordensmeiſter gegen alle Gewalt und Wider-
waͤrtigkeit deſto veſter. Plettenberg drang darauf, daß Wilhelm am 1ſten
April zu Wenden verſprechen muſte, die Religion nach der heil. Schrift zu ver-
kuͤndigen, des ungebraͤuchlichen Scheltens ſich zu enthalten, keinen Krieg anzu-
zetteln, keinen auswertigen Potentaten in ſein Jntereſſe zu ziehen, die freie Wahl
und Poſtulation den Staͤnden nicht zu hindern, und vornehmlich ſeine erſte Zuſage
bey ſeiner Ankunft ins Land beſtens zu beobachten.
Der alte Plettenberg ſchickte auch nach eingeholter Einwilligung des deut-
ſchen Ordensadminiſtrators, Walters von Groͤnberg, ſeine Bevolmaͤchtigten,
den Vogt zu Roſiten, Dietrich von Galen und Dietrich Schneebergen
an den roͤmiſchen Koͤnig Ferdinand mit Erſuchen, daß ſein Landmarſchal Her-
man von Bruͤggeney ihm noch bey ſeinen Lebzeiten als ſein Nachfolger und
Meiſter beſtaͤtiget wuͤrde. Der Koͤnig Ferdinand ertheilte ihm auch am 8ten
Jul. zu Wien die Beſtaͤtigung daruͤber, und zwar im Namen des Kaiſers ſeines
Bruders. Da dieſe aber auch fuͤr Hermannen von Bruͤggeney um die Be-
lehnung der Regalien anhielten, ſchlug es Ferdinand am 9ten Jul. ab, und er-
bot ſich aber ſo bald ſie beſſere Volmacht haͤtten, oder ihm von Plettenbergs
Tode ein Schein vorgezeiget wuͤrde, dem Herrn Meiſter das Lehn und die Re-
galien gern zu reichen w).
Der
w) Von Bruͤggeneys Landmarſchalwuͤrde mit der es vor der kaiſerlichen Beſtaͤtigung
ſchon ſeine Richtigkeit hatte, findet ſich bey der Stadt ein Vertrag, den wir in alt-
deutſcher Sprache anfuͤhren wollen.
Allen und Jßliken watterley Standes, Weſens, Condition edder Herligkeit de ſyn,
Geſtlick edder Weltlick, dhon kundt vnd betugen opentlik hiemede.
Wy Herman von Bruggeney genandt Haſenkamp, des Ridderliken Dutſchen
Ordenß Landmarſchalk tho Lyflandt, und wy Buͤrgermeiſter unde Raht der Stadt
Riga.
Alsdehne lange Jahr her viel und mancherley Twiſt, Gebreke und Schelinge tu-
ſchen Unſern Vorfahren Landmarſchalken des geworden Ordenß tho Lyfland, dartho
Burgermeiſtern und Rade genandter Stadt Riga etliker Landſchedinge an den Babet-
See, und der Fiſcheryen darſuͤlvigeſt und in der Semmigaller Aha geſtanden, der-
halven vele Muete und Unkoſten geſchen, ock mennig arme Bur um ſin Leven gekamen,
welker Scheding halven ſick en ieder Parte des Mutinenſis beropen, und tho leſten de
Erwuͤrdige Herr Johan Plater genandt van dem Broͤle, unſe negeſte Vorfahre loͤ-
veliken Gedaͤchtnuſſe, um Frede, Leve und Endracht willen vor un langen verruͤckten
Jahren ſodane Anſprake ener Stadt Rige afgetreden, avergeven und verlaten, mit
derſuͤlvigen Schedinge, ſo ſick ene Stadt Rige mit dem geroͤrden Mutinenſis vermei-
net vor ſick tho vordhedigen; wo ein ſo dan upgerichte Segel und Breve klarlik me-
debringen, mit dem Anhafte, dat man enmale derſuͤlvigen afgetreten Gebreken und
Schedinge beſichtigen, und mit behoͤrliken Grenzeteken, umb ſo widere Twiſt und Un-
eath tho vermiden, beſtaͤtigen und befeſtigen ſolde. Demnach ſo hebben wy obgerorde
beide Parte, de unſen vollmaͤchtigen Verordneten up de geſtimmte Schelinge, ſo woll der
Landſchedinge, als Fiſcheryen halven geſandt, derſuͤlvigen Gebreke tho enem vollkamen
Ende bygelegt geſchlicht und verdregen, ock beſtediget und beveſtiget, wie hernach
folget:
Jnth erſte is geflegen, vereniget und verbleven, dat de Landſchedinge und Grenze
ſtahn und bliven ſall, gelik alß ſick der ein Stadt Riga nah vermoͤge Mutinenſis Zwee-
te beropen hebben und des Ehrwuͤrdigen Herrn Landmarſchalcks negeſte Vorfahren de-
ſuͤlvigen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |