[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof. Schuldner im Lande in Jahr und Tag, und ausser Landes in 3 Jahren bey dem1491Käufer eines Gutes sich nicht melde, oder ihn belange, selbiger alsdenn sich an den Ver- digen Orden tho Lyflandt. Welkerß Bundtbreff de Her Meister vndt sin werdig Or- den sik sehr beklagen, wente de Rigischen dith gedan hebben tegen de Verschrivinge genömbt Diuisio Apostolorum med groter Verunlumpinge in Bunde tegen den Her Meister vndt sinen Orden; wente se allrede geabsolvert van dem Hrn. Martino Bischop tho Chur- landt, alse van einem Legaten Unses hilligen Vaderß des Pabstes van Rome. Hierup beleven wy Seggeslude vndt spreken uth, dat sodahn Bundbreff in alle sinen Artikeln sall doth sin, vndt van nener Macht, wente he is gemaket van Her Gerdt van Borck de det niht vollmechtig waß, der Gestlicheit halven, detgliken was Dirick van Ro- sen der Manschap niht mechtig noch de 4 gude Manne, de den Bref in Rige verse- geln musten, de des ok nene Macht hadden van der Manschap. Ok so heft Unse hil- lige Vader de Pawest densülvigen Bundtbreff dodt geleht, in dehm, dat he schedelik were dem Erzbischop vndt der Kerke tho Rige vndt de Her Michael Erzbischop tho Rige vele Rede vor uns andern beeden Seggesluden verhalet hefft, dardorch wy ock be- finden, dat idt ehme vndt siner Kerke tho nahe is, so sollen de Rigischen verplichtet syn, Unß Seggesluden den Bref tho handrekende, dat he van uns in iegenwardigheit der beiden Parten gedödet vndt verbrandt werde, umb der Verunlimpinge willen des Ordens unrechtlich darinne geschreven. Jtem angaende den Tollen, den de Rigischen upgesettet, de denn niht alleine dem werdigen Orden undt eren Untersaten, sander dem ganzen Lande vndt Gemeinen Kopmann angeit vndt schedelik is gewesen vndt schedelik were, so idt also bleve, spre- ken uth vndt beleven wy Seggeslüde, dat de Rigischen dat gedan hebben mit Un- rechte, vndt sall aff syn, wente se deß nene Macht hebben gehatt, ock niht sallen Macht hebben des mehr tho donde. Jtem mit der Accise sallen de Rigischen sick holden vndt hebben niht wider effte forder, dan so idt geholden wardt by seligen Hern Hennings Tyden, vndt do alse se- lige Her Sylvester erst inth Land qvam. Jtem van der Wichte, Mate, Besemer, Punden, Löpe, Soltlöpe vndt allerly Wrake, Aschen, Theer, Holt vndt mit dem Brennholte, ock mit dem Gaste tho kop- schlagende, sall idt alle stan bliven vndt geholden werden alse idt by seligen Hern Hen- nings Tyden geholden wardt, bett tho einem instanden Landsdage erst kamende. Jtem de Buren, de uth dessen Lande verlopen in de Stadt Rige vndt in de Gu- der der Rigischen, de sallen de Rigischen uthantworden, alse de verfordert werden, so se sulver seggen, dat ehr Landvoydt plecht also tho doende, vndt Hr. Henning Krantze, de lange Tydt Landvoydt is gewesen, sulvest bekandt he gedan hadde, so ferne idt were, Hinrich (Kruse Kribitz) dat Erfburen komen, de Uthforderin- ge dohn. Jtem dergliken, Ok de Buren, de in de Stadt kamen, mid erer Herschap, Wa- ren, effter Guder, de sall men niht töven noch mit Rechte beschlan, up dat erer Her- ren Guden niht verspillet werden. Jtem van den Schulden de de Borger effte Koplude uth Rige schuldig gewest sin den van buten Rige, idt sind Herren effte iemands anderß, vndt so wedderumme, weß de van buten schuldig sin gewesen an de van binnen Rige, deßgliken, effne ok welcke van binnen Rige buten, vndt van buten binnen Rige wedder ein dem andern wes up guden geloven thor Hand gesandt, effte gelavet hefft, sall mit der Veide nicht tho doende hebben, sandern ein sall dem andern Geloven holden vndt bethalen vndt efft sik de Stadt weß underwunden hedde, sall men der Stadt afmanen. Were idt ock, dat in der Veide iemands dem andern up guden Geloven weß affgekoft hedde, den Glo- ven sall men ock holden; off thor Hand geschickt were iemandt van den Verstorven offte Erschlagenen, sall men dat dohn den genen, de dartho Recht hebben tho menen. Jtem van den twey Kreyern effte Schepen, de de Rigischen vor der Pernow up der Reide genahmen hebben, vndt deßgliken van den Schepeken vndt Gude Diricks Tymans under Runoe*) genahmen, um dat idt van der Pernow qvam gesegelt, vndt *) Runoe, eine kleine Jnsel 14 Meilen von Riga und fast eben so weit von Arensburg, ist drey vier- tel Meilen lang und anderthalb breit. Sie ist mit etwan 30 Familien schwedischer Bauren besetzt, die unter rußischer Botmäßigkeit stehen, und von dem Fange der Seehunde meistens le- ben. Der alte Hafen hat jetzo grosse Sandbänke; auf der ostlichen Seite findet sich guter Anker- grund, U u
Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof. Schuldner im Lande in Jahr und Tag, und auſſer Landes in 3 Jahren bey dem1491Kaͤufer eines Gutes ſich nicht melde, oder ihn belange, ſelbiger alsdenn ſich an den Ver- digen Orden tho Lyflandt. Welkerß Bundtbreff de Her Meiſter vndt ſin werdig Or- den ſik ſehr beklagen, wente de Rigiſchen dith gedan hebben tegen de Verſchrivinge genoͤmbt Diuiſio Apoſtolorum med groter Verunlumpinge in Bunde tegen den Her Meiſter vndt ſinen Orden; wente ſe allrede geabſolvert van dem Hrn. Martino Biſchop tho Chur- landt, alſe van einem Legaten Unſes hilligen Vaderß des Pabſtes van Rome. Hierup beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat ſodahn Bundbreff in alle ſinen Artikeln ſall doth ſin, vndt van nener Macht, wente he is gemaket van Her Gerdt van Borck de det niht vollmechtig waß, der Geſtlicheit halven, detgliken was Dirick van Ro- ſen der Manſchap niht mechtig noch de 4 gude Manne, de den Bref in Rige verſe- geln muſten, de des ok nene Macht hadden van der Manſchap. Ok ſo heft Unſe hil- lige Vader de Paweſt denſuͤlvigen Bundtbreff dodt geleht, in dehm, dat he ſchedelik were dem Erzbiſchop vndt der Kerke tho Rige vndt de Her Michael Erzbiſchop tho Rige vele Rede vor uns andern beeden Seggesluden verhalet hefft, dardorch wy ock be- finden, dat idt ehme vndt ſiner Kerke tho nahe is, ſo ſollen de Rigiſchen verplichtet ſyn, Unß Seggesluden den Bref tho handrekende, dat he van uns in iegenwardigheit der beiden Parten gedoͤdet vndt verbrandt werde, umb der Verunlimpinge willen des Ordens unrechtlich darinne geſchreven. Jtem angaende den Tollen, den de Rigiſchen upgeſettet, de denn niht alleine dem werdigen Orden undt eren Unterſaten, ſander dem ganzen Lande vndt Gemeinen Kopmann angeit vndt ſchedelik is geweſen vndt ſchedelik were, ſo idt alſo bleve, ſpre- ken uth vndt beleven wy Seggesluͤde, dat de Rigiſchen dat gedan hebben mit Un- rechte, vndt ſall aff ſyn, wente ſe deß nene Macht hebben gehatt, ock niht ſallen Macht hebben des mehr tho donde. Jtem mit der Acciſe ſallen de Rigiſchen ſick holden vndt hebben niht wider effte forder, dan ſo idt geholden wardt by ſeligen Hern Hennings Tyden, vndt do alſe ſe- lige Her Sylveſter erſt inth Land qvam. Jtem van der Wichte, Mate, Beſemer, Punden, Loͤpe, Soltloͤpe vndt allerly Wrake, Aſchen, Theer, Holt vndt mit dem Brennholte, ock mit dem Gaſte tho kop- ſchlagende, ſall idt alle ſtan bliven vndt geholden werden alſe idt by ſeligen Hern Hen- nings Tyden geholden wardt, bett tho einem inſtanden Landsdage erſt kamende. Jtem de Buren, de uth deſſen Lande verlopen in de Stadt Rige vndt in de Gu- der der Rigiſchen, de ſallen de Rigiſchen uthantworden, alſe de verfordert werden, ſo ſe ſulver ſeggen, dat ehr Landvoydt plecht alſo tho doende, vndt Hr. Henning Krantze, de lange Tydt Landvoydt is geweſen, ſulveſt bekandt he gedan hadde, ſo ferne idt were, Hinrich (Kruſe Kribitz) dat Erfburen komen, de Uthforderin- ge dohn. Jtem dergliken, Ok de Buren, de in de Stadt kamen, mid erer Herſchap, Wa- ren, effter Guder, de ſall men niht toͤven noch mit Rechte beſchlan, up dat erer Her- ren Guden niht verſpillet werden. Jtem van den Schulden de de Borger effte Koplude uth Rige ſchuldig geweſt ſin den van buten Rige, idt ſind Herren effte iemands anderß, vndt ſo wedderumme, weß de van buten ſchuldig ſin geweſen an de van binnen Rige, deßgliken, effne ok welcke van binnen Rige buten, vndt van buten binnen Rige wedder ein dem andern wes up guden geloven thor Hand geſandt, effte gelavet hefft, ſall mit der Veide nicht tho doende hebben, ſandern ein ſall dem andern Geloven holden vndt bethalen vndt efft ſik de Stadt weß underwunden hedde, ſall men der Stadt afmanen. Were idt ock, dat in der Veide iemands dem andern up guden Geloven weß affgekoft hedde, den Glo- ven ſall men ock holden; off thor Hand geſchickt were iemandt van den Verſtorven offte Erſchlagenen, ſall men dat dohn den genen, de dartho Recht hebben tho menen. Jtem van den twey Kreyern effte Schepen, de de Rigiſchen vor der Pernow up der Reide genahmen hebben, vndt deßgliken van den Schepeken vndt Gude Diricks Tymans under Runoe*) genahmen, um dat idt van der Pernow qvam geſegelt, vndt *) Runoe, eine kleine Jnſel 14 Meilen von Riga und faſt eben ſo weit von Arensburg, iſt drey vier- tel Meilen lang und anderthalb breit. Sie iſt mit etwan 30 Familien ſchwediſcher Bauren beſetzt, die unter rußiſcher Botmaͤßigkeit ſtehen, und von dem Fange der Seehunde meiſtens le- ben. Der alte Hafen hat jetzo groſſe Sandbaͤnke; auf der oſtlichen Seite findet ſich guter Anker- grund, U u
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0187" n="169"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof.</hi></fw><lb/> Schuldner im Lande in Jahr und Tag, und auſſer Landes in 3 Jahren bey dem<note place="right">1491</note><lb/> Kaͤufer eines Gutes ſich nicht melde, oder ihn belange, ſelbiger alsdenn ſich an den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/><note next="#h72" xml:id="h71" prev="#h70" place="foot" n="c)">digen Orden tho <hi rendition="#fr">Lyflandt.</hi> Welkerß Bundtbreff de Her Meiſter vndt ſin werdig Or-<lb/> den ſik ſehr beklagen, wente de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> dith gedan hebben tegen de Verſchrivinge genoͤmbt<lb/><hi rendition="#aq">Diuiſio Apoſtolorum</hi> med groter Verunlumpinge in Bunde tegen den Her Meiſter vndt<lb/> ſinen Orden; wente ſe allrede geabſolvert van dem Hrn. <hi rendition="#fr">Martino</hi> Biſchop tho <hi rendition="#fr">Chur-<lb/> landt,</hi> alſe van einem Legaten Unſes hilligen Vaderß des Pabſtes van <hi rendition="#fr">Rome.</hi> Hierup<lb/> beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat ſodahn Bundbreff in alle ſinen Artikeln<lb/> ſall doth ſin, vndt van nener Macht, wente he is gemaket van Her <hi rendition="#fr">Gerdt</hi> van <hi rendition="#fr">Borck</hi><lb/> de det niht vollmechtig waß, der Geſtlicheit halven, detgliken was <hi rendition="#fr">Dirick</hi> van <hi rendition="#fr">Ro-<lb/> ſen</hi> der Manſchap niht mechtig noch de 4 gude Manne, de den Bref in <hi rendition="#fr">Rige</hi> verſe-<lb/> geln muſten, de des ok nene Macht hadden van der Manſchap. Ok ſo heft Unſe hil-<lb/> lige Vader de Paweſt denſuͤlvigen Bundtbreff dodt geleht, in dehm, dat he ſchedelik<lb/> were dem Erzbiſchop vndt der Kerke tho <hi rendition="#fr">Rige</hi> vndt de Her <hi rendition="#fr">Michael</hi> Erzbiſchop tho<lb/><hi rendition="#fr">Rige</hi> vele Rede vor uns andern beeden Seggesluden verhalet hefft, dardorch wy ock be-<lb/> finden, dat idt ehme vndt ſiner Kerke tho nahe is, ſo ſollen de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> verplichtet<lb/> ſyn, Unß Seggesluden den Bref tho handrekende, dat he van uns in iegenwardigheit<lb/> der beiden Parten gedoͤdet vndt verbrandt werde, umb der Verunlimpinge willen des<lb/> Ordens unrechtlich darinne geſchreven.<lb/> Jtem angaende den Tollen, den de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> upgeſettet, de denn niht alleine<lb/> dem werdigen Orden undt eren Unterſaten, ſander dem ganzen Lande vndt Gemeinen<lb/> Kopmann angeit vndt ſchedelik is geweſen vndt ſchedelik were, ſo idt alſo bleve, ſpre-<lb/> ken uth vndt beleven wy Seggesluͤde, dat de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> dat gedan hebben mit Un-<lb/> rechte, vndt ſall aff ſyn, wente ſe deß nene Macht hebben gehatt, ock niht ſallen Macht<lb/> hebben des mehr tho donde.<lb/> Jtem mit der Acciſe ſallen de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> ſick holden vndt hebben niht wider effte<lb/> forder, dan ſo idt geholden wardt by ſeligen Hern <hi rendition="#fr">Hennings</hi> Tyden, vndt do alſe ſe-<lb/> lige Her <hi rendition="#fr">Sylveſter</hi> erſt inth Land qvam.<lb/> Jtem van der Wichte, Mate, Beſemer, Punden, Loͤpe, Soltloͤpe vndt allerly<lb/> Wrake, Aſchen, Theer, Holt vndt mit dem Brennholte, ock mit dem Gaſte tho kop-<lb/> ſchlagende, ſall idt alle ſtan bliven vndt geholden werden alſe idt by ſeligen Hern <hi rendition="#fr">Hen-<lb/> nings</hi> Tyden geholden wardt, bett tho einem inſtanden Landsdage erſt kamende.<lb/> Jtem de Buren, de uth deſſen Lande verlopen in de Stadt <hi rendition="#fr">Rige</hi> vndt in de Gu-<lb/> der der <hi rendition="#fr">Rigiſchen,</hi> de ſallen de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> uthantworden, alſe de verfordert werden,<lb/> ſo ſe ſulver ſeggen, dat ehr Landvoydt plecht alſo tho doende, vndt Hr. <hi rendition="#fr">Henning<lb/> Krantze,</hi> de lange Tydt Landvoydt is geweſen, ſulveſt bekandt he gedan hadde, ſo<lb/> ferne idt were, <hi rendition="#fr">Hinrich (Kruſe Kribitz)</hi> dat Erfburen komen, de Uthforderin-<lb/> ge dohn.<lb/> Jtem dergliken, Ok de Buren, de in de Stadt kamen, mid erer Herſchap, Wa-<lb/> ren, effter Guder, de ſall men niht toͤven noch mit Rechte beſchlan, up dat erer Her-<lb/> ren Guden niht verſpillet werden.<lb/> Jtem van den Schulden de de Borger effte Koplude uth <hi rendition="#fr">Rige</hi> ſchuldig geweſt ſin<lb/> den van buten <hi rendition="#fr">Rige,</hi> idt ſind Herren effte iemands anderß, vndt ſo wedderumme,<lb/> weß de van buten ſchuldig ſin geweſen an de van binnen <hi rendition="#fr">Rige,</hi> deßgliken, effne ok<lb/> welcke van binnen <hi rendition="#fr">Rige</hi> buten, vndt van buten binnen <hi rendition="#fr">Rige</hi> wedder ein dem andern<lb/> wes up guden geloven thor Hand geſandt, effte gelavet hefft, ſall mit der Veide nicht<lb/> tho doende hebben, ſandern ein ſall dem andern Geloven holden vndt bethalen vndt efft<lb/> ſik de Stadt weß underwunden hedde, ſall men der Stadt afmanen. Were idt ock,<lb/> dat in der Veide iemands dem andern up guden Geloven weß affgekoft hedde, den Glo-<lb/> ven ſall men ock holden; off thor Hand geſchickt were iemandt van den Verſtorven offte<lb/> Erſchlagenen, ſall men dat dohn den genen, de dartho Recht hebben tho menen.<lb/> Jtem van den twey Kreyern effte Schepen, de de <hi rendition="#fr">Rigiſchen</hi> vor der <hi rendition="#fr">Pernow</hi><lb/> up der Reide genahmen hebben, vndt deßgliken van den Schepeken vndt Gude <hi rendition="#fr">Diricks<lb/> Tymans</hi> under <hi rendition="#fr">Runoe</hi><note xml:id="f50" next="#f51" place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">Runoe,</hi> eine kleine Jnſel 14 Meilen von <hi rendition="#fr">Riga</hi> und faſt eben ſo weit von <hi rendition="#fr">Arensburg,</hi> iſt drey vier-<lb/> tel Meilen lang und anderthalb breit. Sie iſt mit etwan 30 Familien <hi rendition="#fr">ſchwediſcher</hi> Bauren<lb/> beſetzt, die unter <hi rendition="#fr">rußiſcher</hi> Botmaͤßigkeit ſtehen, und von dem Fange der Seehunde meiſtens le-<lb/> ben. Der alte Hafen hat jetzo groſſe Sandbaͤnke; auf der <hi rendition="#fr">oſtlichen</hi> Seite findet ſich guter Anker-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U u</fw><fw place="bottom" type="catch">grund,</fw></note> genahmen, um dat idt van der <hi rendition="#fr">Pernow</hi> qvam geſegelt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vndt</fw></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0187]
Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof.
Schuldner im Lande in Jahr und Tag, und auſſer Landes in 3 Jahren bey dem
Kaͤufer eines Gutes ſich nicht melde, oder ihn belange, ſelbiger alsdenn ſich an den
Ver-
c)
1491
c) digen Orden tho Lyflandt. Welkerß Bundtbreff de Her Meiſter vndt ſin werdig Or-
den ſik ſehr beklagen, wente de Rigiſchen dith gedan hebben tegen de Verſchrivinge genoͤmbt
Diuiſio Apoſtolorum med groter Verunlumpinge in Bunde tegen den Her Meiſter vndt
ſinen Orden; wente ſe allrede geabſolvert van dem Hrn. Martino Biſchop tho Chur-
landt, alſe van einem Legaten Unſes hilligen Vaderß des Pabſtes van Rome. Hierup
beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat ſodahn Bundbreff in alle ſinen Artikeln
ſall doth ſin, vndt van nener Macht, wente he is gemaket van Her Gerdt van Borck
de det niht vollmechtig waß, der Geſtlicheit halven, detgliken was Dirick van Ro-
ſen der Manſchap niht mechtig noch de 4 gude Manne, de den Bref in Rige verſe-
geln muſten, de des ok nene Macht hadden van der Manſchap. Ok ſo heft Unſe hil-
lige Vader de Paweſt denſuͤlvigen Bundtbreff dodt geleht, in dehm, dat he ſchedelik
were dem Erzbiſchop vndt der Kerke tho Rige vndt de Her Michael Erzbiſchop tho
Rige vele Rede vor uns andern beeden Seggesluden verhalet hefft, dardorch wy ock be-
finden, dat idt ehme vndt ſiner Kerke tho nahe is, ſo ſollen de Rigiſchen verplichtet
ſyn, Unß Seggesluden den Bref tho handrekende, dat he van uns in iegenwardigheit
der beiden Parten gedoͤdet vndt verbrandt werde, umb der Verunlimpinge willen des
Ordens unrechtlich darinne geſchreven.
Jtem angaende den Tollen, den de Rigiſchen upgeſettet, de denn niht alleine
dem werdigen Orden undt eren Unterſaten, ſander dem ganzen Lande vndt Gemeinen
Kopmann angeit vndt ſchedelik is geweſen vndt ſchedelik were, ſo idt alſo bleve, ſpre-
ken uth vndt beleven wy Seggesluͤde, dat de Rigiſchen dat gedan hebben mit Un-
rechte, vndt ſall aff ſyn, wente ſe deß nene Macht hebben gehatt, ock niht ſallen Macht
hebben des mehr tho donde.
Jtem mit der Acciſe ſallen de Rigiſchen ſick holden vndt hebben niht wider effte
forder, dan ſo idt geholden wardt by ſeligen Hern Hennings Tyden, vndt do alſe ſe-
lige Her Sylveſter erſt inth Land qvam.
Jtem van der Wichte, Mate, Beſemer, Punden, Loͤpe, Soltloͤpe vndt allerly
Wrake, Aſchen, Theer, Holt vndt mit dem Brennholte, ock mit dem Gaſte tho kop-
ſchlagende, ſall idt alle ſtan bliven vndt geholden werden alſe idt by ſeligen Hern Hen-
nings Tyden geholden wardt, bett tho einem inſtanden Landsdage erſt kamende.
Jtem de Buren, de uth deſſen Lande verlopen in de Stadt Rige vndt in de Gu-
der der Rigiſchen, de ſallen de Rigiſchen uthantworden, alſe de verfordert werden,
ſo ſe ſulver ſeggen, dat ehr Landvoydt plecht alſo tho doende, vndt Hr. Henning
Krantze, de lange Tydt Landvoydt is geweſen, ſulveſt bekandt he gedan hadde, ſo
ferne idt were, Hinrich (Kruſe Kribitz) dat Erfburen komen, de Uthforderin-
ge dohn.
Jtem dergliken, Ok de Buren, de in de Stadt kamen, mid erer Herſchap, Wa-
ren, effter Guder, de ſall men niht toͤven noch mit Rechte beſchlan, up dat erer Her-
ren Guden niht verſpillet werden.
Jtem van den Schulden de de Borger effte Koplude uth Rige ſchuldig geweſt ſin
den van buten Rige, idt ſind Herren effte iemands anderß, vndt ſo wedderumme,
weß de van buten ſchuldig ſin geweſen an de van binnen Rige, deßgliken, effne ok
welcke van binnen Rige buten, vndt van buten binnen Rige wedder ein dem andern
wes up guden geloven thor Hand geſandt, effte gelavet hefft, ſall mit der Veide nicht
tho doende hebben, ſandern ein ſall dem andern Geloven holden vndt bethalen vndt efft
ſik de Stadt weß underwunden hedde, ſall men der Stadt afmanen. Were idt ock,
dat in der Veide iemands dem andern up guden Geloven weß affgekoft hedde, den Glo-
ven ſall men ock holden; off thor Hand geſchickt were iemandt van den Verſtorven offte
Erſchlagenen, ſall men dat dohn den genen, de dartho Recht hebben tho menen.
Jtem van den twey Kreyern effte Schepen, de de Rigiſchen vor der Pernow
up der Reide genahmen hebben, vndt deßgliken van den Schepeken vndt Gude Diricks
Tymans under Runoe *) genahmen, um dat idt van der Pernow qvam geſegelt,
vndt
*) Runoe, eine kleine Jnſel 14 Meilen von Riga und faſt eben ſo weit von Arensburg, iſt drey vier-
tel Meilen lang und anderthalb breit. Sie iſt mit etwan 30 Familien ſchwediſcher Bauren
beſetzt, die unter rußiſcher Botmaͤßigkeit ſtehen, und von dem Fange der Seehunde meiſtens le-
ben. Der alte Hafen hat jetzo groſſe Sandbaͤnke; auf der oſtlichen Seite findet ſich guter Anker-
grund,
U u
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |