[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1491Zu Revel ward in Gegenwart des Ordensmeisters ein Ausspruch oder eine Schuld- wordende, umb deßwillen, dat se beiden Seligen Hern Meistern vndt erem Orden ere
Versegelatien nicht geholden hebben. Jtem (alse) van den Holmen vndt Koppele under dem Berge belegen vndt dat Dorp Aplockesser to undt der Mölen Wedder-Upbuwinge, dat de nu beter sall sin gebuwet, dann de twe Mölen tho vören, de de up dersülvigen Stede gelegen hebben, do se uthgebrandt weren van dem Orden, do se de Mölen sülver in Weren hadden, al- se de Veyde angük, vndt ok up de Verbeteringe der Huise binnen Rige, de nu beter sallen gebuwet sin, dann tho vörn, dat wy Seggeslude dat sollen ansehen, dat densülf- ftigen Borgern darvor themlige Gnade möchte geschehen, ock von dengenigen, de de Lehenbreve hedden van dem Orden, dat se der ock geneten möchten, vndt dar dan van deß Hern Meisters vndt siner Orden wegen upgeantwortet iß, de Rigischen sick rich- ten sollen nah erer Versegelatie, die sie in dem Compromisse gedan hebben, de Orden hefft idt alle in Weren gehadt up de Tydt, do de Rigischen de Veyde mit Sel. Hern Meister Berendt anhöven; So weten wy Seggeslüde anders nicht tho belevende eff- ter uththosprekende, dan dat de Rigischen de Holme, Coppel vndt dat Dorp, so verne se deß weß in Weren hebben vndt dartho de Mölen undt Huise, all sin se verbe- tert, dem Hern Meister vndt sinem Orden wedder tho keren nah Uthwysinge eres ver- segelden Compromisses. Können de genen, de da seggen dat se verbetert hebben, dem Hern Meister so leeff seggen effte dohn, dat he se begnadigen will, dat setten wy vndt laten stan an den Hern Meister vndt sinem Orden, sonder den Hof effte dat Gesinde by dem Honichhuse, welcke Sel. Hans Ladewich nicht schlichstes thogehort heft, sun- dern verlehnet ist gewest van dem Orden, willen sine Erven dat eschen, dat sallen se dohn nah Jnholde Lehnbreveß, darup gegeven im Rechten, dar dat Lehngut belegen is im Dudschen Lehne effte Mannlehne, so de Breff dat mede bringet. Jtem, so de Rigischen van Unß Seggeslüde begert hebben, tho belevende undt uththosprekende, dat de Rigischen beholden vndt bruken mögen alle Freigeheide an Holtinge, Weide vndt Vischerye tho Water vndt tho Lande, vndt van deß Her Mei- sters Syden darup geantwordtet is; so iß es, dat wy Seggeslüde beleven und uthspre- ken in dem dat vnder dessen Fryheiden, Holtinge, Weiden vndt Vischeryen tho Water vndt tho Lande wes idt, dat de Orden gebruket hefft und brukede, do de Veide tuschen sel. Hern Meister Berend vndt den Rigischen erst angick, dat salle de Orden nu wed- der hebben, vndt weß de Rigischen da sulvest gebruken hebben, mögen se ock forder bruken. Jtem, so de Rigischen sik beklagen, dat men nicht enen holde an dem Strande by den Schipbrokigen Lüden undt Gudern, de tho Lande schlan, offte geborgen wer- den an des Ordenß Lande, so de Rigischen undt dem Gemeenen Copmanne in enem Privilegio van dem Orden versegelt is, welk Privilegium var Unß van Worden tho Worden gelesen wardt, ok enen Breff eneß Erzbischoppeß van Riga Albertus genö- met, undt da wy Seggeslüde anders neen Antwort van des Ordenß wegen up anhör- den, dann vermenden, de Sake up dusse Tydt nicht verbleven wehre, undt dat sik de Hern daran woll wusten tho hebben, vndt wewol wy Seggeslude by Namen twe, alse wy Michael Erzbischop tho Rige vndt wy Martinus Bischop tho Churland ock Seestrande van Unser Kerken wegen hebben, deßgliken eineß Deilß Unser Kercken gu- de Mannen, vndt wy alle drey Seggeslude uth dem Privilegio vorberört van dem Orden gegeven, nichts nyes befinden van dem Orden gegeven, denn alleine so edt in dem Werltliken Keiser-Rechte uthgespraken; ock in des Bischops Alberti sinen Breve nichtes anders befinden, dat se idt nah Gestliken Rechte gehört, vndt wy Michael Erzbischop versegelt hebben den Rigischen allhie tho Wolmar Uthosprekende de schel- haftige Saken, vndt wy Seggeslude ock bekennen, dat idt ene schelhaftige Sake is, de woll Uthsprekning vndt Verklaring behövet; so beleven wy Seggeslüde vndt spreken uth so woll van unser eigenen wegen, alß van deß Ordens vndt Rigischen wegen, dat wy Seggeslüde alle drey uns so holden willen vndt de andern beyde Part alse de Or- den vndt de Rigischen ock so holden sollen, alß dat Gestlike vndt Werltlike Rechte nachbringen, nicht wedderstande deienige Contrarie Gewöhnten, wente et sin nene Ge- wönten, sandern Corruptelen, dar Seelen-Verdamnisse inne licht. Jtem Angahnde de Bundtbreve den de Schweden tho ener vndt dat Capitel, Manschap vndt de Stadt Rigen tho der andern Syde gemaket hebben tegen den wer- digen Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1491Zu Revel ward in Gegenwart des Ordensmeiſters ein Ausſpruch oder eine Schuld- wordende, umb deßwillen, dat ſe beiden Seligen Hern Meiſtern vndt erem Orden ere
Verſegelatien nicht geholden hebben. Jtem (alſe) van den Holmen vndt Koppele under dem Berge belegen vndt dat Dorp Aplockeſſer to undt der Moͤlen Wedder-Upbuwinge, dat de nu beter ſall ſin gebuwet, dann de twe Moͤlen tho voͤren, de de up derſuͤlvigen Stede gelegen hebben, do ſe uthgebrandt weren van dem Orden, do ſe de Moͤlen ſuͤlver in Weren hadden, al- ſe de Veyde anguͤk, vndt ok up de Verbeteringe der Huiſe binnen Rige, de nu beter ſallen gebuwet ſin, dann tho voͤrn, dat wy Seggeslude dat ſollen anſehen, dat denſuͤlf- ftigen Borgern darvor themlige Gnade moͤchte geſchehen, ock von dengenigen, de de Lehenbreve hedden van dem Orden, dat ſe der ock geneten moͤchten, vndt dar dan van deß Hern Meiſters vndt ſiner Orden wegen upgeantwortet iß, de Rigiſchen ſick rich- ten ſollen nah erer Verſegelatie, die ſie in dem Compromiſſe gedan hebben, de Orden hefft idt alle in Weren gehadt up de Tydt, do de Rigiſchen de Veyde mit Sel. Hern Meiſter Berendt anhoͤven; So weten wy Seggesluͤde anders nicht tho belevende eff- ter uththoſprekende, dan dat de Rigiſchen de Holme, Coppel vndt dat Dorp, ſo verne ſe deß weß in Weren hebben vndt dartho de Moͤlen undt Huiſe, all ſin ſe verbe- tert, dem Hern Meiſter vndt ſinem Orden wedder tho keren nah Uthwyſinge eres ver- ſegelden Compromiſſes. Koͤnnen de genen, de da ſeggen dat ſe verbetert hebben, dem Hern Meiſter ſo leeff ſeggen effte dohn, dat he ſe begnadigen will, dat ſetten wy vndt laten ſtan an den Hern Meiſter vndt ſinem Orden, ſonder den Hof effte dat Geſinde by dem Honichhuſe, welcke Sel. Hans Ladewich nicht ſchlichſtes thogehort heft, ſun- dern verlehnet iſt geweſt van dem Orden, willen ſine Erven dat eſchen, dat ſallen ſe dohn nah Jnholde Lehnbreveß, darup gegeven im Rechten, dar dat Lehngut belegen is im Dudſchen Lehne effte Mannlehne, ſo de Breff dat mede bringet. Jtem, ſo de Rigiſchen van Unß Seggesluͤde begert hebben, tho belevende undt uththoſprekende, dat de Rigiſchen beholden vndt bruken moͤgen alle Freigeheide an Holtinge, Weide vndt Viſcherye tho Water vndt tho Lande, vndt van deß Her Mei- ſters Syden darup geantwordtet is; ſo iß es, dat wy Seggesluͤde beleven und uthſpre- ken in dem dat vnder deſſen Fryheiden, Holtinge, Weiden vndt Viſcheryen tho Water vndt tho Lande wes idt, dat de Orden gebruket hefft und brukede, do de Veide tuſchen ſel. Hern Meiſter Berend vndt den Rigiſchen erſt angick, dat ſalle de Orden nu wed- der hebben, vndt weß de Rigiſchen da ſulveſt gebruken hebben, moͤgen ſe ock forder bruken. Jtem, ſo de Rigiſchen ſik beklagen, dat men nicht enen holde an dem Strande by den Schipbrokigen Luͤden undt Gudern, de tho Lande ſchlan, offte geborgen wer- den an des Ordenß Lande, ſo de Rigiſchen undt dem Gemeenen Copmanne in enem Privilegio van dem Orden verſegelt is, welk Privilegium var Unß van Worden tho Worden geleſen wardt, ok enen Breff eneß Erzbiſchoppeß van Riga Albertus genoͤ- met, undt da wy Seggesluͤde anders neen Antwort van des Ordenß wegen up anhoͤr- den, dann vermenden, de Sake up duſſe Tydt nicht verbleven wehre, undt dat ſik de Hern daran woll wuſten tho hebben, vndt wewol wy Seggeslude by Namen twe, alſe wy Michael Erzbiſchop tho Rige vndt wy Martinus Biſchop tho Churland ock Seeſtrande van Unſer Kerken wegen hebben, deßgliken eineß Deilß Unſer Kercken gu- de Mannen, vndt wy alle drey Seggeslude uth dem Privilegio vorberoͤrt van dem Orden gegeven, nichts nyes befinden van dem Orden gegeven, denn alleine ſo edt in dem Werltliken Keiſer-Rechte uthgeſpraken; ock in des Biſchops Alberti ſinen Breve nichtes anders befinden, dat ſe idt nah Geſtliken Rechte gehoͤrt, vndt wy Michael Erzbiſchop verſegelt hebben den Rigiſchen allhie tho Wolmar Uthoſprekende de ſchel- haftige Saken, vndt wy Seggeslude ock bekennen, dat idt ene ſchelhaftige Sake is, de woll Uthſprekning vndt Verklaring behoͤvet; ſo beleven wy Seggesluͤde vndt ſpreken uth ſo woll van unſer eigenen wegen, alß van deß Ordens vndt Rigiſchen wegen, dat wy Seggesluͤde alle drey uns ſo holden willen vndt de andern beyde Part alſe de Or- den vndt de Rigiſchen ock ſo holden ſollen, alß dat Geſtlike vndt Werltlike Rechte nachbringen, nicht wedderſtande deienige Contrarie Gewoͤhnten, wente et ſin nene Ge- woͤnten, ſandern Corruptelen, dar Seelen-Verdamniſſe inne licht. 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Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
Zu Revel ward in Gegenwart des Ordensmeiſters ein Ausſpruch oder eine
Beliebung niedergeſchrieben, fuͤr Geiſtliche ſowol als Weltliche, daß welcher
Schuld-
c)
c) wordende, umb deßwillen, dat ſe beiden Seligen Hern Meiſtern vndt erem Orden ere
Verſegelatien nicht geholden hebben.
Jtem (alſe) van den Holmen vndt Koppele under dem Berge belegen vndt dat
Dorp Aplockeſſer to undt der Moͤlen Wedder-Upbuwinge, dat de nu beter ſall ſin
gebuwet, dann de twe Moͤlen tho voͤren, de de up derſuͤlvigen Stede gelegen hebben,
do ſe uthgebrandt weren van dem Orden, do ſe de Moͤlen ſuͤlver in Weren hadden, al-
ſe de Veyde anguͤk, vndt ok up de Verbeteringe der Huiſe binnen Rige, de nu beter
ſallen gebuwet ſin, dann tho voͤrn, dat wy Seggeslude dat ſollen anſehen, dat denſuͤlf-
ftigen Borgern darvor themlige Gnade moͤchte geſchehen, ock von dengenigen, de de
Lehenbreve hedden van dem Orden, dat ſe der ock geneten moͤchten, vndt dar dan van
deß Hern Meiſters vndt ſiner Orden wegen upgeantwortet iß, de Rigiſchen ſick rich-
ten ſollen nah erer Verſegelatie, die ſie in dem Compromiſſe gedan hebben, de Orden
hefft idt alle in Weren gehadt up de Tydt, do de Rigiſchen de Veyde mit Sel. Hern
Meiſter Berendt anhoͤven; So weten wy Seggesluͤde anders nicht tho belevende eff-
ter uththoſprekende, dan dat de Rigiſchen de Holme, Coppel vndt dat Dorp, ſo
verne ſe deß weß in Weren hebben vndt dartho de Moͤlen undt Huiſe, all ſin ſe verbe-
tert, dem Hern Meiſter vndt ſinem Orden wedder tho keren nah Uthwyſinge eres ver-
ſegelden Compromiſſes. Koͤnnen de genen, de da ſeggen dat ſe verbetert hebben, dem
Hern Meiſter ſo leeff ſeggen effte dohn, dat he ſe begnadigen will, dat ſetten wy vndt
laten ſtan an den Hern Meiſter vndt ſinem Orden, ſonder den Hof effte dat Geſinde
by dem Honichhuſe, welcke Sel. Hans Ladewich nicht ſchlichſtes thogehort heft, ſun-
dern verlehnet iſt geweſt van dem Orden, willen ſine Erven dat eſchen, dat ſallen ſe
dohn nah Jnholde Lehnbreveß, darup gegeven im Rechten, dar dat Lehngut belegen
is im Dudſchen Lehne effte Mannlehne, ſo de Breff dat mede bringet.
Jtem, ſo de Rigiſchen van Unß Seggesluͤde begert hebben, tho belevende undt
uththoſprekende, dat de Rigiſchen beholden vndt bruken moͤgen alle Freigeheide an
Holtinge, Weide vndt Viſcherye tho Water vndt tho Lande, vndt van deß Her Mei-
ſters Syden darup geantwordtet is; ſo iß es, dat wy Seggesluͤde beleven und uthſpre-
ken in dem dat vnder deſſen Fryheiden, Holtinge, Weiden vndt Viſcheryen tho Water
vndt tho Lande wes idt, dat de Orden gebruket hefft und brukede, do de Veide tuſchen
ſel. Hern Meiſter Berend vndt den Rigiſchen erſt angick, dat ſalle de Orden nu wed-
der hebben, vndt weß de Rigiſchen da ſulveſt gebruken hebben, moͤgen ſe ock forder
bruken.
Jtem, ſo de Rigiſchen ſik beklagen, dat men nicht enen holde an dem Strande
by den Schipbrokigen Luͤden undt Gudern, de tho Lande ſchlan, offte geborgen wer-
den an des Ordenß Lande, ſo de Rigiſchen undt dem Gemeenen Copmanne in enem
Privilegio van dem Orden verſegelt is, welk Privilegium var Unß van Worden tho
Worden geleſen wardt, ok enen Breff eneß Erzbiſchoppeß van Riga Albertus genoͤ-
met, undt da wy Seggesluͤde anders neen Antwort van des Ordenß wegen up anhoͤr-
den, dann vermenden, de Sake up duſſe Tydt nicht verbleven wehre, undt dat ſik de
Hern daran woll wuſten tho hebben, vndt wewol wy Seggeslude by Namen twe, alſe
wy Michael Erzbiſchop tho Rige vndt wy Martinus Biſchop tho Churland ock
Seeſtrande van Unſer Kerken wegen hebben, deßgliken eineß Deilß Unſer Kercken gu-
de Mannen, vndt wy alle drey Seggeslude uth dem Privilegio vorberoͤrt van dem
Orden gegeven, nichts nyes befinden van dem Orden gegeven, denn alleine ſo edt in
dem Werltliken Keiſer-Rechte uthgeſpraken; ock in des Biſchops Alberti ſinen Breve
nichtes anders befinden, dat ſe idt nah Geſtliken Rechte gehoͤrt, vndt wy Michael
Erzbiſchop verſegelt hebben den Rigiſchen allhie tho Wolmar Uthoſprekende de ſchel-
haftige Saken, vndt wy Seggeslude ock bekennen, dat idt ene ſchelhaftige Sake is, de
woll Uthſprekning vndt Verklaring behoͤvet; ſo beleven wy Seggesluͤde vndt ſpreken uth
ſo woll van unſer eigenen wegen, alß van deß Ordens vndt Rigiſchen wegen, dat
wy Seggesluͤde alle drey uns ſo holden willen vndt de andern beyde Part alſe de Or-
den vndt de Rigiſchen ock ſo holden ſollen, alß dat Geſtlike vndt Werltlike Rechte
nachbringen, nicht wedderſtande deienige Contrarie Gewoͤhnten, wente et ſin nene Ge-
woͤnten, ſandern Corruptelen, dar Seelen-Verdamniſſe inne licht.
Jtem Angahnde de Bundtbreve den de Schweden tho ener vndt dat Capitel,
Manſchap vndt de Stadt Rigen tho der andern Syde gemaket hebben tegen den wer-
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