len; zumal da diese Sorgfalt höchstens nur zur Ausfürlichkeit der Ge- schlechtsregister dienen können. An einigen Stellen hat man die sonder- baren feierlichen Ausdrucke, weil sie was besonders haben, mit unterlau- fen lassen. Man erkennet sie gleich an der Seltsamkeit oder an der ihren Zeiten ganz eigenen Einfalt.
Die angehengten fünf Tabellen haben jede ihre besondere Vorerinne- rung. Wir wünschten, die von den Münzen und Sigillen durch Kupfer- stiche beleben zu können. Was die Münzen betrift, so könte man Hof- nung haben, dieselben durch die geneigte Bemühung eines vornemen Gön- ners in Kupfer abgestochen zu sehen, wenn diejenigen, so diese und mehre- re Arten besitzen, durch Mittheilung der vorhandenen Stücke dazu be- hülflich seyn wolten. Wie die Besitzer dadurch ihres Schatzes nicht be- raubet werden, sondern ihn in vieler Händen vervielfältiget wieder fin- den; so wollen wir alle diejenigen, welche solches schöne Vorhaben zu be- fördern gedenken, hiemit aufs ergebenste ersuchen, die bey ihnen vorräti- gen und hier nicht namhaft gemachten Münzen an uns nach Riga einzu- senden; wofür man ausser der Erlegung des Werths sich ihnen für ganz besonders verpflichtet erkennen wird. Die Altertümer der herrmeisterli- chen Leichensteine in der Domkirche zu Wenden, und diese Zeugen von der ehemaligen Ordensregierung, solten billig bey den Liebhabern oder den noch vorhandenen Familien in solchem Werth seyn, daß man sie in natürlichen Abbildungen dem so nahen Untergang entzöge. Wie vieles liesse sich nicht dagegen an nüchternen und übel ausgearbeiteten handschrift- lichen Aufsätzen ersparen?
GOTT wolle übrigens auch dieser Arbeit den zur Absicht gehabten Nutzen in Gnaden angedeihen lassen, dessen Schirmwaltung wir un- sere Leser empfehlen. Geschrieben zu Riga den 25sten April 1753.
Der
Vorrede.
len; zumal da dieſe Sorgfalt hoͤchſtens nur zur Ausfuͤrlichkeit der Ge- ſchlechtsregiſter dienen koͤnnen. An einigen Stellen hat man die ſonder- baren feierlichen Ausdrucke, weil ſie was beſonders haben, mit unterlau- fen laſſen. Man erkennet ſie gleich an der Seltſamkeit oder an der ihren Zeiten ganz eigenen Einfalt.
Die angehengten fuͤnf Tabellen haben jede ihre beſondere Vorerinne- rung. Wir wuͤnſchten, die von den Muͤnzen und Sigillen durch Kupfer- ſtiche beleben zu koͤnnen. Was die Muͤnzen betrift, ſo koͤnte man Hof- nung haben, dieſelben durch die geneigte Bemuͤhung eines vornemen Goͤn- ners in Kupfer abgeſtochen zu ſehen, wenn diejenigen, ſo dieſe und mehre- re Arten beſitzen, durch Mittheilung der vorhandenen Stuͤcke dazu be- huͤlflich ſeyn wolten. Wie die Beſitzer dadurch ihres Schatzes nicht be- raubet werden, ſondern ihn in vieler Haͤnden vervielfaͤltiget wieder fin- den; ſo wollen wir alle diejenigen, welche ſolches ſchoͤne Vorhaben zu be- foͤrdern gedenken, hiemit aufs ergebenſte erſuchen, die bey ihnen vorraͤti- gen und hier nicht namhaft gemachten Muͤnzen an uns nach Riga einzu- ſenden; wofuͤr man auſſer der Erlegung des Werths ſich ihnen fuͤr ganz beſonders verpflichtet erkennen wird. Die Altertuͤmer der herrmeiſterli- chen Leichenſteine in der Domkirche zu Wenden, und dieſe Zeugen von der ehemaligen Ordensregierung, ſolten billig bey den Liebhabern oder den noch vorhandenen Familien in ſolchem Werth ſeyn, daß man ſie in natuͤrlichen Abbildungen dem ſo nahen Untergang entzoͤge. Wie vieles lieſſe ſich nicht dagegen an nuͤchternen und uͤbel ausgearbeiteten handſchrift- lichen Aufſaͤtzen erſparen?
GOTT wolle uͤbrigens auch dieſer Arbeit den zur Abſicht gehabten Nutzen in Gnaden angedeihen laſſen, deſſen Schirmwaltung wir un- ſere Leſer empfehlen. Geſchrieben zu Riga den 25ſten April 1753.
Der
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[0018]
Vorrede.
len; zumal da dieſe Sorgfalt hoͤchſtens nur zur Ausfuͤrlichkeit der Ge-
ſchlechtsregiſter dienen koͤnnen. An einigen Stellen hat man die ſonder-
baren feierlichen Ausdrucke, weil ſie was beſonders haben, mit unterlau-
fen laſſen. Man erkennet ſie gleich an der Seltſamkeit oder an der ihren
Zeiten ganz eigenen Einfalt.
Die angehengten fuͤnf Tabellen haben jede ihre beſondere Vorerinne-
rung. Wir wuͤnſchten, die von den Muͤnzen und Sigillen durch Kupfer-
ſtiche beleben zu koͤnnen. Was die Muͤnzen betrift, ſo koͤnte man Hof-
nung haben, dieſelben durch die geneigte Bemuͤhung eines vornemen Goͤn-
ners in Kupfer abgeſtochen zu ſehen, wenn diejenigen, ſo dieſe und mehre-
re Arten beſitzen, durch Mittheilung der vorhandenen Stuͤcke dazu be-
huͤlflich ſeyn wolten. Wie die Beſitzer dadurch ihres Schatzes nicht be-
raubet werden, ſondern ihn in vieler Haͤnden vervielfaͤltiget wieder fin-
den; ſo wollen wir alle diejenigen, welche ſolches ſchoͤne Vorhaben zu be-
foͤrdern gedenken, hiemit aufs ergebenſte erſuchen, die bey ihnen vorraͤti-
gen und hier nicht namhaft gemachten Muͤnzen an uns nach Riga einzu-
ſenden; wofuͤr man auſſer der Erlegung des Werths ſich ihnen fuͤr ganz
beſonders verpflichtet erkennen wird. Die Altertuͤmer der herrmeiſterli-
chen Leichenſteine in der Domkirche zu Wenden, und dieſe Zeugen von
der ehemaligen Ordensregierung, ſolten billig bey den Liebhabern oder
den noch vorhandenen Familien in ſolchem Werth ſeyn, daß man ſie in
natuͤrlichen Abbildungen dem ſo nahen Untergang entzoͤge. Wie vieles
lieſſe ſich nicht dagegen an nuͤchternen und uͤbel ausgearbeiteten handſchrift-
lichen Aufſaͤtzen erſparen?
GOTT wolle uͤbrigens auch dieſer Arbeit den zur Abſicht gehabten
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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/18>, abgerufen am 25.07.2024.
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