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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Vorrede.
unmöglich, bis aus tüchtigen Urkunden der Grund oder Ungrund der
vorgegebenen Frage klärlich dargethan würde. Zu dem Ende wirkte der-
selbige durch inständiges und anhaltendes Bitten, den 15ten Merz 1698,
an den damaligen Canzleysecretair und Archivarius, Herrn Sven Ley-
onmarck,
den hohen königlichen Befehl aus, vermöge dessen er alle zu
seinem Unterricht dienliche Urkunden aus dem Reichsarchiv zur Abschrift
erhielt, in welchem zugleich eine Menge estländischer, curländischer,
preußischer
und pohlnischer Briefschaften verwahret lagen. Der ge-
schickte Altertumskundige in Stockholm, Herr Richard von der
Hardt, besorgte diese Abschrift, und unser redlicher Patriot schonete kei-
ne Kosten und Geschenke zur Vergeltung einer so vieler Sorgfalt benö-
tigten und weitläufigen Arbeit. Diese Freigebigkeit aber ermunterte den
Abschreiber, auch einen ziemlichen Theil der vom Herrn Hiärne abge-
nommenen Documente wieder herbey zu schaffen, durch welche der alten
und neuern Historie von Liefland konte aufgeholfen werden.

Der Sohn desselben, der Herr Kammerjunker Jacob Gustav
Clodt
von Jürgensburg, war nicht nur der einzige Erbe dieser Stösse
von Schriften, sondern besas auch den patriotischen Trieb seines Herrn
Vaters, dieselben brauchbar und nützlich zu machen. Er lieferte selbige
nach genommener deutlichen Abschrift in das Archiv der Ritterschaft ein,
und vermehrte seinen Vorrath mit vielen andern Handschriften. Wir
finden bey ihm die Folge fast aller gedruckten und ungedruckten Geschicht-
schreiber, die nur irgend in die liefländische Historie einschlagen; inson-
derheit aber das wohlgeordnete Kabinet der alten liefländischen Mün-
zen, so unsers Wissens das ordentlichste und volständigste in seiner Art
genennet zu werden verdienet. Der Freigebigkeit des Herrn Kammer-
junkers haben wir hier öffentlichen Dank abzustatten, der so theuer an-
geschafte Schriften fast allein und umsonst hergegeben, die man zum Ge-
brauch unserer Leser in diesem Werke auszugsweise angeführet, oder vol-
ständig mitgetheilet.

Den vortreflichen clodtischen Samlungen fügen wir billig die aus-
erlesenen Beiträge des Herrn Peter von Schievelbein, Obervogts der
Stadt Riga, bey. Durch die rühmliche Vorsorge dieses in unserer Ge-
schichte wohl bewanderten Mannes haben wir manches seltene Origi-
nal zu Gesichte, und manche alte Abschrift in die Hände bekommen. Da
auch zur Zusammenhaltung und Bergleichung einiger Abschriften meh-
rere Exemplare nöthig gewesen, so hat der Staatssecretair des kaiserli-
chen Generalgouvernements von Liefland, Herr D. Bernhard Theodor
Hausdorf,
nach seiner Liebe für die schönen Wissenschaften, dieselben her-
beizuschaffen sich Mühe gegeben. Eine gleiche Art der Beihülfe ist
uns durch den muntern Fleis des Herrn Ernst Wilhelm Rour, Secre-
tairs der Stadt Mitau, zugeflossen.

Was von bürgerlichen Sachen der Stadt unter den Briefschaften
der grossen Gildenstube verwahrlich aufgehoben worden, hat der Elte-
ste, Herr Bernhard von Huickelhaven, so wie die Doeumente der kleinen
Gilde, derselben Elterman Herr Johan Christoph Kleeburg, uns
mit vieler Willigkeit zu unserm Gebrauch in der Geschichte überlassen
wollen.

Aus diesen allen hat man die ordensmeisterliche Geschichte zu Stan-
de gebracht, viele Jahrzahlen verbessert, die verlornen Namen wieder

her-
b 2

Vorrede.
unmoͤglich, bis aus tuͤchtigen Urkunden der Grund oder Ungrund der
vorgegebenen Frage klaͤrlich dargethan wuͤrde. Zu dem Ende wirkte der-
ſelbige durch inſtaͤndiges und anhaltendes Bitten, den 15ten Merz 1698,
an den damaligen Canzleyſecretair und Archivarius, Herrn Sven Ley-
onmarck,
den hohen koͤniglichen Befehl aus, vermoͤge deſſen er alle zu
ſeinem Unterricht dienliche Urkunden aus dem Reichsarchiv zur Abſchrift
erhielt, in welchem zugleich eine Menge eſtlaͤndiſcher, curlaͤndiſcher,
preußiſcher
und pohlniſcher Briefſchaften verwahret lagen. Der ge-
ſchickte Altertumskundige in Stockholm, Herr Richard von der
Hardt, beſorgte dieſe Abſchrift, und unſer redlicher Patriot ſchonete kei-
ne Koſten und Geſchenke zur Vergeltung einer ſo vieler Sorgfalt benoͤ-
tigten und weitlaͤufigen Arbeit. Dieſe Freigebigkeit aber ermunterte den
Abſchreiber, auch einen ziemlichen Theil der vom Herrn Hiaͤrne abge-
nommenen Documente wieder herbey zu ſchaffen, durch welche der alten
und neuern Hiſtorie von Liefland konte aufgeholfen werden.

Der Sohn deſſelben, der Herr Kammerjunker Jacob Guſtav
Clodt
von Juͤrgensburg, war nicht nur der einzige Erbe dieſer Stoͤſſe
von Schriften, ſondern beſas auch den patriotiſchen Trieb ſeines Herrn
Vaters, dieſelben brauchbar und nuͤtzlich zu machen. Er lieferte ſelbige
nach genommener deutlichen Abſchrift in das Archiv der Ritterſchaft ein,
und vermehrte ſeinen Vorrath mit vielen andern Handſchriften. Wir
finden bey ihm die Folge faſt aller gedruckten und ungedruckten Geſchicht-
ſchreiber, die nur irgend in die lieflaͤndiſche Hiſtorie einſchlagen; inſon-
derheit aber das wohlgeordnete Kabinet der alten lieflaͤndiſchen Muͤn-
zen, ſo unſers Wiſſens das ordentlichſte und volſtaͤndigſte in ſeiner Art
genennet zu werden verdienet. Der Freigebigkeit des Herrn Kammer-
junkers haben wir hier oͤffentlichen Dank abzuſtatten, der ſo theuer an-
geſchafte Schriften faſt allein und umſonſt hergegeben, die man zum Ge-
brauch unſerer Leſer in dieſem Werke auszugsweiſe angefuͤhret, oder vol-
ſtaͤndig mitgetheilet.

Den vortreflichen clodtiſchen Samlungen fuͤgen wir billig die aus-
erleſenen Beitraͤge des Herrn Peter von Schievelbein, Obervogts der
Stadt Riga, bey. Durch die ruͤhmliche Vorſorge dieſes in unſerer Ge-
ſchichte wohl bewanderten Mannes haben wir manches ſeltene Origi-
nal zu Geſichte, und manche alte Abſchrift in die Haͤnde bekommen. Da
auch zur Zuſammenhaltung und Bergleichung einiger Abſchriften meh-
rere Exemplare noͤthig geweſen, ſo hat der Staatsſecretair des kaiſerli-
chen Generalgouvernements von Liefland, Herr D. Bernhard Theodor
Hausdorf,
nach ſeiner Liebe fuͤr die ſchoͤnen Wiſſenſchaften, dieſelben her-
beizuſchaffen ſich Muͤhe gegeben. Eine gleiche Art der Beihuͤlfe iſt
uns durch den muntern Fleis des Herrn Ernſt Wilhelm Rour, Secre-
tairs der Stadt Mitau, zugefloſſen.

Was von buͤrgerlichen Sachen der Stadt unter den Briefſchaften
der groſſen Gildenſtube verwahrlich aufgehoben worden, hat der Elte-
ſte, Herr Bernhard von Huickelhaven, ſo wie die Doeumente der kleinen
Gilde, derſelben Elterman Herr Johan Chriſtoph Kleeburg, uns
mit vieler Willigkeit zu unſerm Gebrauch in der Geſchichte uͤberlaſſen
wollen.

Aus dieſen allen hat man die ordensmeiſterliche Geſchichte zu Stan-
de gebracht, viele Jahrzahlen verbeſſert, die verlornen Namen wieder

her-
b 2
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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/15>, abgerufen am 24.11.2024.