[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Goßwins v. Herike. Tusmer bestätigte alle dänische Privilegien ingleichen das Succeßionsrecht1347 fallen. h. R. Erzkämmerer, etc. überträget dem Hochmeister Heinrich Tusmer und seinen Ordensbrüdern ganz unwiederruflich das Herzogthum Arrien oder Estland, das Schlos und die Stadt Revel, nebst den Rechten aufs Stift; das Schlos und die Stadt Wesenberg, alle Weichbilde, Vorwerke etc. um 6000 Mk. rein Silber cöl- nisches Gewichts, wenn es auch nachher mehr gelten solte. Als Zeugen sind ange- führet Joh. Burggraf von Nürnberg, Albert von Wulfrein, Friedrich von Lochen, Wilhelm von Predt, Schenke, Bernger Helo Marschak, und andre. 2. Dergleichen vom König Woldemar am Tage Johannis Enthauptung 1346 zu Marienburg. Der König rechnet die Stadt und das Schlos Narva mit zu Estland, und verkauft es um 19000 Mk. Dieser Brief ist lateinisch geschrieben, und Huitfeld hat ihn ins Dänische übersetzet, unterzeichnet ihn aber vom Johannis- tage. 3. Waldemars Quitung so er zu Rotschild 1346 am Tage der 11000 Jungfern an den Hochmeister Tusmer auf 200 Mk. Cölnisch, die er durch Otto Schenck Herrn von Schenkendorf empfangen, ausgefertiget. 4. Stigots Contract mit Tusmern, zu Wittenstein 1346 am Tage Aller Heili- gen, welcher in Begleitung des Ritters Friderich von Lochen den Kaufhandel mit Tusmern zum Schlusse bringet, daß auf nechstkommenden Johannis das Geld zu Lübeck ohne weitern Anstand geliefert, und jede Mark mit 45 Schillingen (Solidis) in gültigen Groschen bezahlet, in deren Ermangelung aber mit fünf und einen halbem Fl. die gebe seyn (datiuos), oder an deren statt mit vier und einem halben Goldstücke (scu- tatos seu clypeos aureos) jede Mark entrichtet werde: doch werden durchaus keine lü- bische Florenen angenommen. 5. Ein Schein, womit Sigfrid von Brügge (de Ponte), Bertram Hoy- deby, Heinrich Pape und, Niclaus Schencke, Bürgermeister der Stadt Lü- beck bezeugen, daß der Hochmeister Tusmer durch den Bruder Heinrich von Rech- ter, Vicecomtur zu Danzig, Bruder Adam, Comtur von Wismar, und Bru- der Ludolph Hacke, Comtur des Schlosses Bücowe, an den dänischen Kanzler Heinrich von Lüneburg an stat 1100 Mk. cölnisches Gewichts 6050 Florenen nach vollem Gewichte bezahlet habe: zu Lübeck 3 Tage vor Thomä. Am Tage vor Petri und Pauli aber quitiret der König den Preussen und Liefländern auf 6000 Mark, die an Gold und Silber ausgezahlt worden, und welche er in dem Hause der lübischen Bürgermeister durch seine Gevolmächtigten von Diedrich von Stocken Comtur in Vellyn, und Heinrich Morneweck, Comtur in Segewalde, zu sei- nem Gebrauch heben lassen. Ein gleiches bezeugen der Proconsul Heinrich Pape und Herman von Wichede, daß das Silber mit lübischen Schillingen, das Gold aber in flämischen Florenen ausgezahlet worden; am Sontage vor Margarethen. 6. Eine Quitung, welche der Marggraf Ludwig von Brandenburg an Tus- mern über 6000 Mark ausstellet, die an Wolfart von Saxenhofen und Ber- thold von Ebenhusen, des Marggrafs Küchenmeister, abgetragen seyn. Marien- burg 1347 am Tage Priscä. 7. Eine andere, nach welcher Tusmer an des Königs Kapellan, Heinrich von Lüneburg, und an den Waffenträger Nicolaus Hane 3000 weniger 100 Mark ausgezahlet, Marienburg am 3ten Tage nach Esto mihi 1247; auf welchem Schlosse der Ritter Frider. von Lochen schon 2 Tage nach Reminiscere für seinen König 900 Mark und über dem 1000 goldene Florenen laut Quitung empfangen. 8. Ein Auftrag, Marienburg in der Frohnleichnamsoctave 1347, da Goswin von Herike von Tusmern die Verschreibung des Landes Revel erhält, im Beiseyn der Comture Joh. von Weddin zu Vellin, Arnolds von Vitinghove zu Gol- dingen, Willeken von Ystede zu Dünemünde und Herman Gudakers zu Per- nau. So bald der Orden in Preussen es zurücke haben wil, mus selbiger 20000 Mark bezahlen. Wolfram von Nellenburg Gebietiger in Deutschland hat es mit besiegelt. 9. Des Königs Waldemar Bericht an den Papst Clemens den VIten, am Jo- hannistage 1347 aus Copenhagen (Haffnis), in welchem zur Ursach dieses Verkaufs das Gelübde seines Bruders Otto an GOtt und die heil. Maria angegeben wird, welcher den deutschen Orden anzunehmen gesonnen sey. Den Ueberschus schenkt der König C c
Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Goßwins v. Herike. Tuſmer beſtaͤtigte alle daͤniſche Privilegien ingleichen das Succeßionsrecht1347 fallen. h. R. Erzkaͤmmerer, ꝛc. uͤbertraͤget dem Hochmeiſter Heinrich Tusmer und ſeinen Ordensbruͤdern ganz unwiederruflich das Herzogthum Arrien oder Eſtland, das Schlos und die Stadt Revel, nebſt den Rechten aufs Stift; das Schlos und die Stadt Weſenberg, alle Weichbilde, Vorwerke ꝛc. um 6000 Mk. rein Silber coͤl- niſches Gewichts, wenn es auch nachher mehr gelten ſolte. Als Zeugen ſind ange- fuͤhret Joh. Burggraf von Nuͤrnberg, Albert von Wulfrein, Friedrich von Lochen, Wilhelm von Predt, Schenke, Bernger Helo Marſchak, und andre. 2. Dergleichen vom Koͤnig Woldemar am Tage Johannis Enthauptung 1346 zu Marienburg. Der Koͤnig rechnet die Stadt und das Schlos Narva mit zu Eſtland, und verkauft es um 19000 Mk. Dieſer Brief iſt lateiniſch geſchrieben, und Huitfeld hat ihn ins Daͤniſche uͤberſetzet, unterzeichnet ihn aber vom Johannis- tage. 3. Waldemars Quitung ſo er zu Rotſchild 1346 am Tage der 11000 Jungfern an den Hochmeiſter Tusmer auf 200 Mk. Coͤlniſch, die er durch Otto Schenck Herrn von Schenkendorf empfangen, ausgefertiget. 4. Stigots Contract mit Tusmern, zu Wittenſtein 1346 am Tage Aller Heili- gen, welcher in Begleitung des Ritters Friderich von Lochen den Kaufhandel mit Tusmern zum Schluſſe bringet, daß auf nechſtkommenden Johannis das Geld zu Luͤbeck ohne weitern Anſtand geliefert, und jede Mark mit 45 Schillingen (Solidis) in guͤltigen Groſchen bezahlet, in deren Ermangelung aber mit fuͤnf und einen halbem Fl. die gebe ſeyn (datiuos), oder an deren ſtatt mit vier und einem halben Goldſtuͤcke (ſcu- tatos ſeu clypeos aureos) jede Mark entrichtet werde: doch werden durchaus keine luͤ- biſche Florenen angenommen. 5. Ein Schein, womit Sigfrid von Bruͤgge (de Ponte), Bertram Hoy- deby, Heinrich Pape und, Niclaus Schencke, Buͤrgermeiſter der Stadt Luͤ- beck bezeugen, daß der Hochmeiſter Tusmer durch den Bruder Heinrich von Rech- ter, Vicecomtur zu Danzig, Bruder Adam, Comtur von Wismar, und Bru- der Ludolph Hacke, Comtur des Schloſſes Buͤcowe, an den daͤniſchen Kanzler Heinrich von Luͤneburg an ſtat 1100 Mk. coͤlniſches Gewichts 6050 Florenen nach vollem Gewichte bezahlet habe: zu Luͤbeck 3 Tage vor Thomaͤ. Am Tage vor Petri und Pauli aber quitiret der Koͤnig den Preuſſen und Lieflaͤndern auf 6000 Mark, die an Gold und Silber ausgezahlt worden, und welche er in dem Hauſe der luͤbiſchen Buͤrgermeiſter durch ſeine Gevolmaͤchtigten von Diedrich von Stocken Comtur in Vellyn, und Heinrich Morneweck, Comtur in Segewalde, zu ſei- nem Gebrauch heben laſſen. Ein gleiches bezeugen der Proconſul Heinrich Pape und Herman von Wichede, daß das Silber mit luͤbiſchen Schillingen, das Gold aber in flaͤmiſchen Florenen ausgezahlet worden; am Sontage vor Margarethen. 6. Eine Quitung, welche der Marggraf Ludwig von Brandenburg an Tus- mern uͤber 6000 Mark ausſtellet, die an Wolfart von Saxenhofen und Ber- thold von Ebenhuſen, des Marggrafs Kuͤchenmeiſter, abgetragen ſeyn. Marien- burg 1347 am Tage Priſcaͤ. 7. Eine andere, nach welcher Tusmer an des Koͤnigs Kapellan, Heinrich von Luͤneburg, und an den Waffentraͤger Nicolaus Hane 3000 weniger 100 Mark ausgezahlet, Marienburg am 3ten Tage nach Eſto mihi 1247; auf welchem Schloſſe der Ritter Frider. von Lochen ſchon 2 Tage nach Reminiſcere fuͤr ſeinen Koͤnig 900 Mark und uͤber dem 1000 goldene Florenen laut Quitung empfangen. 8. Ein Auftrag, Marienburg in der Frohnleichnamsoctave 1347, da Goswin von Herike von Tusmern die Verſchreibung des Landes Revel erhaͤlt, im Beiſeyn der Comture Joh. von Weddin zu Vellin, Arnolds von Vitinghove zu Gol- dingen, Willeken von Yſtede zu Duͤnemuͤnde und Herman Gudakers zu Per- nau. So bald der Orden in Preuſſen es zuruͤcke haben wil, mus ſelbiger 20000 Mark bezahlen. Wolfram von Nellenburg Gebietiger in Deutſchland hat es mit beſiegelt. 9. Des Koͤnigs Waldemar Bericht an den Papſt Clemens den VIten, am Jo- hannistage 1347 aus Copenhagen (Haffnis), in welchem zur Urſach dieſes Verkaufs das Geluͤbde ſeines Bruders Otto an GOtt und die heil. Maria angegeben wird, welcher den deutſchen Orden anzunehmen geſonnen ſey. Den Ueberſchus ſchenkt der Koͤnig C c
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Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Goßwins v. Herike.
Tuſmer beſtaͤtigte alle daͤniſche Privilegien ingleichen das Succeßionsrecht
fuͤr die Fraͤuleins in Eſtland, nach deren Abgang die Guͤter erſt an den Orden
fallen.
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b) h. R. Erzkaͤmmerer, ꝛc. uͤbertraͤget dem Hochmeiſter Heinrich Tusmer und ſeinen
Ordensbruͤdern ganz unwiederruflich das Herzogthum Arrien oder Eſtland, das
Schlos und die Stadt Revel, nebſt den Rechten aufs Stift; das Schlos und die
Stadt Weſenberg, alle Weichbilde, Vorwerke ꝛc. um 6000 Mk. rein Silber coͤl-
niſches Gewichts, wenn es auch nachher mehr gelten ſolte. Als Zeugen ſind ange-
fuͤhret Joh. Burggraf von Nuͤrnberg, Albert von Wulfrein, Friedrich von
Lochen, Wilhelm von Predt, Schenke, Bernger Helo Marſchak, und andre.
2. Dergleichen vom Koͤnig Woldemar am Tage Johannis Enthauptung 1346
zu Marienburg. Der Koͤnig rechnet die Stadt und das Schlos Narva mit zu
Eſtland, und verkauft es um 19000 Mk. Dieſer Brief iſt lateiniſch geſchrieben, und
Huitfeld hat ihn ins Daͤniſche uͤberſetzet, unterzeichnet ihn aber vom Johannis-
tage.
3. Waldemars Quitung ſo er zu Rotſchild 1346 am Tage der 11000 Jungfern
an den Hochmeiſter Tusmer auf 200 Mk. Coͤlniſch, die er durch Otto Schenck
Herrn von Schenkendorf empfangen, ausgefertiget.
4. Stigots Contract mit Tusmern, zu Wittenſtein 1346 am Tage Aller Heili-
gen, welcher in Begleitung des Ritters Friderich von Lochen den Kaufhandel mit
Tusmern zum Schluſſe bringet, daß auf nechſtkommenden Johannis das Geld zu
Luͤbeck ohne weitern Anſtand geliefert, und jede Mark mit 45 Schillingen (Solidis) in
guͤltigen Groſchen bezahlet, in deren Ermangelung aber mit fuͤnf und einen halbem Fl.
die gebe ſeyn (datiuos), oder an deren ſtatt mit vier und einem halben Goldſtuͤcke (ſcu-
tatos ſeu clypeos aureos) jede Mark entrichtet werde: doch werden durchaus keine luͤ-
biſche Florenen angenommen.
5. Ein Schein, womit Sigfrid von Bruͤgge (de Ponte), Bertram Hoy-
deby, Heinrich Pape und, Niclaus Schencke, Buͤrgermeiſter der Stadt Luͤ-
beck bezeugen, daß der Hochmeiſter Tusmer durch den Bruder Heinrich von Rech-
ter, Vicecomtur zu Danzig, Bruder Adam, Comtur von Wismar, und Bru-
der Ludolph Hacke, Comtur des Schloſſes Buͤcowe, an den daͤniſchen Kanzler
Heinrich von Luͤneburg an ſtat 1100 Mk. coͤlniſches Gewichts 6050 Florenen nach
vollem Gewichte bezahlet habe: zu Luͤbeck 3 Tage vor Thomaͤ. Am Tage vor
Petri und Pauli aber quitiret der Koͤnig den Preuſſen und Lieflaͤndern auf 6000
Mark, die an Gold und Silber ausgezahlt worden, und welche er in dem Hauſe der
luͤbiſchen Buͤrgermeiſter durch ſeine Gevolmaͤchtigten von Diedrich von Stocken
Comtur in Vellyn, und Heinrich Morneweck, Comtur in Segewalde, zu ſei-
nem Gebrauch heben laſſen. Ein gleiches bezeugen der Proconſul Heinrich Pape
und Herman von Wichede, daß das Silber mit luͤbiſchen Schillingen, das Gold
aber in flaͤmiſchen Florenen ausgezahlet worden; am Sontage vor Margarethen.
6. Eine Quitung, welche der Marggraf Ludwig von Brandenburg an Tus-
mern uͤber 6000 Mark ausſtellet, die an Wolfart von Saxenhofen und Ber-
thold von Ebenhuſen, des Marggrafs Kuͤchenmeiſter, abgetragen ſeyn. Marien-
burg 1347 am Tage Priſcaͤ.
7. Eine andere, nach welcher Tusmer an des Koͤnigs Kapellan, Heinrich von
Luͤneburg, und an den Waffentraͤger Nicolaus Hane 3000 weniger 100 Mark
ausgezahlet, Marienburg am 3ten Tage nach Eſto mihi 1247; auf welchem
Schloſſe der Ritter Frider. von Lochen ſchon 2 Tage nach Reminiſcere fuͤr ſeinen
Koͤnig 900 Mark und uͤber dem 1000 goldene Florenen laut Quitung empfangen.
8. Ein Auftrag, Marienburg in der Frohnleichnamsoctave 1347, da Goswin
von Herike von Tusmern die Verſchreibung des Landes Revel erhaͤlt, im Beiſeyn
der Comture Joh. von Weddin zu Vellin, Arnolds von Vitinghove zu Gol-
dingen, Willeken von Yſtede zu Duͤnemuͤnde und Herman Gudakers zu Per-
nau. So bald der Orden in Preuſſen es zuruͤcke haben wil, mus ſelbiger 20000
Mark bezahlen. Wolfram von Nellenburg Gebietiger in Deutſchland hat es
mit beſiegelt.
9. Des Koͤnigs Waldemar Bericht an den Papſt Clemens den VIten, am Jo-
hannistage 1347 aus Copenhagen (Haffnis), in welchem zur Urſach dieſes Verkaufs
das Geluͤbde ſeines Bruders Otto an GOtt und die heil. Maria angegeben wird,
welcher den deutſchen Orden anzunehmen geſonnen ſey. Den Ueberſchus ſchenkt der
Koͤnig
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