[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.Geschichte des ersten Bischof Meinhards, 11961 Schilling. Diese Worte erläutert der Verfasser des Wörterbuchs auf diese Art:Waddemole, now called Woadmel, and in Oxfordshine Woddenell, a course Sort of Stuff, us'd for the Covering of the Collars of Cart Horses. Mr. Ray in His Col- lection of East and South-Country Words describes it to be a hairy course Stuff, made of Jsland wooll and brought thence by our Seamen to Norfolck, Suffolck &c. Also ist Watmal bey den Engeländern ein grobes, aus Jsländischer Wolle geweb- tes Tuch, dergleichen die Schifleute von Jsland in die Nordlichen Provinzen von Engeland zu bringen pflegen. Dem scheinen des Virgilius Bockshaare beyzukommen -- -- -- -- -- setaeque comantes Usum in castrorum & miseris velamina nautis. Georg. l. 3 v. 312. t) Vielleicht derjenige, von dem oben n. 4. § 12. Aus der Ursache fertigte er den Bruder Dietrich von Thoreida (Treyden) u) Hier steht pro dolo: ich wolte aber lieber per dolum.*) w) Jch solte glauben unser Autor habe dis aus einem ungewissen Gerüchte, weil er den Namen des Pabsts nicht anzeiget, so er doch nachher bey Jnnocentius dem 3ten und Honorius dem 3ten niemals ausläst. Denn Jnnocentius scheinet, wenn man die schriftlichen Urkunden damaliger Zeit ansiehet, am ersten die Sorge dafür übernommen zu haben, da hingegen die Geschichte Cälestinus des 3ten, so viel wenigstens in Druck gekommen, nichts davon gedenken. §. 13. Es hatte schon damals dieser Bischof mit dem Herzoge von Schweden x), x) Von diesem Zuge schweigen die Schwedischen Jahrbücher, so viel nemlich uns auf- behalten worden. Daher nicht nur Pontanus Rer. Danic. lib. 6. p. 290, sondern auch selbst ein Schwede Ioannes Messenius, Scond. Illustr. Tom. 2 beym Jahre 1196 p. 16 die Ehre davon dem Dänischen Könige Canut zuschreibet, einem Prinzen Wal- demars des 1sten; obgleich zur selbigen Zeit auch ein König gleiches Namens in Schwe- den berühmt gewesen. Doch mag ich, was das angegebne Jahr betrift, nicht entge- gen seyn, weil auch unser Verfasser den Tod Meinhards gleich darauf setzet. Jn- zwischen kan man wohl annehmen, daß beyde Canuten, der Schwedische und Dä- nische die Esthen dasselbe Jahr angegriffen. Von dem in Schweden muß man un- serm Auctor glauben, der bezeuget, wie er seines Herzogs Dienste dazu gebraucht. Die- ser war Birger Jerl I. von dem Erich von Upsal histor. Suec. lib. 3 p. 103 erste- rer Ausgabe schreibet, er sey Anno 1202. mit Tode abgegangen. Von dem Dänischen Canut bezeugets die von Arnas Magnäus herausgegebene Seeländische Chronik p. 48 Anno 1196 zog der König Canutus mit einer Armee nach Esthland. Zwar er- *) Jn dem Revelschen Manuscript heist es pio dolo, das Rigische list prae dolo.
Geſchichte des erſten Biſchof Meinhards, 11961 Schilling. Dieſe Worte erlaͤutert der Verfaſſer des Woͤrterbuchs auf dieſe Art:Waddemole, now called Woadmel, and in Oxfordshine Woddenell, a courſe Sort of Stuff, uſ’d for the Covering of the Collars of Cart Horſes. Mr. Ray in His Col- lection of Eaſt and South-Country Words deſcribes it to be a hairy courſe Stuff, made of Jsland wooll and brought thence by our Seamen to Norfolck, Suffolck &c. Alſo iſt Watmal bey den Engelaͤndern ein grobes, aus Jslaͤndiſcher Wolle geweb- tes Tuch, dergleichen die Schifleute von Jsland in die Nordlichen Provinzen von Engeland zu bringen pflegen. Dem ſcheinen des Virgilius Bockshaare beyzukommen — — — — — ſetæque comantes Uſum in caſtrorum & miſeris velamina nautis. Georg. l. 3 v. 312. t) Vielleicht derjenige, von dem oben n. 4. § 12. Aus der Urſache fertigte er den Bruder Dietrich von Thoreida (Treyden) u) Hier ſteht pro dolo: ich wolte aber lieber per dolum.*) w) Jch ſolte glauben unſer Autor habe dis aus einem ungewiſſen Geruͤchte, weil er den Namen des Pabſts nicht anzeiget, ſo er doch nachher bey Jnnocentius dem 3ten und Honorius dem 3ten niemals auslaͤſt. Denn Jnnocentius ſcheinet, wenn man die ſchriftlichen Urkunden damaliger Zeit anſiehet, am erſten die Sorge dafuͤr uͤbernommen zu haben, da hingegen die Geſchichte Caͤleſtinus des 3ten, ſo viel wenigſtens in Druck gekommen, nichts davon gedenken. §. 13. Es hatte ſchon damals dieſer Biſchof mit dem Herzoge von Schweden x), x) Von dieſem Zuge ſchweigen die Schwediſchen Jahrbuͤcher, ſo viel nemlich uns auf- behalten worden. Daher nicht nur Pontanus Rer. Danic. lib. 6. p. 290, ſondern auch ſelbſt ein Schwede Ioannes Meſſenius, Scond. Illuſtr. Tom. 2 beym Jahre 1196 p. 16 die Ehre davon dem Daͤniſchen Koͤnige Canut zuſchreibet, einem Prinzen Wal- demars des 1ſten; obgleich zur ſelbigen Zeit auch ein Koͤnig gleiches Namens in Schwe- den beruͤhmt geweſen. Doch mag ich, was das angegebne Jahr betrift, nicht entge- gen ſeyn, weil auch unſer Verfaſſer den Tod Meinhards gleich darauf ſetzet. Jn- zwiſchen kan man wohl annehmen, daß beyde Canuten, der Schwediſche und Daͤ- niſche die Eſthen daſſelbe Jahr angegriffen. Von dem in Schweden muß man un- ſerm Auctor glauben, der bezeuget, wie er ſeines Herzogs Dienſte dazu gebraucht. Die- ſer war Birger Jerl I. von dem Erich von Upſal hiſtor. Suec. lib. 3 p. 103 erſte- rer Ausgabe ſchreibet, er ſey Anno 1202. mit Tode abgegangen. Von dem Daͤniſchen Canut bezeugets die von Arnas Magnaͤus herausgegebene Seelaͤndiſche Chronik p. 48 Anno 1196 zog der Koͤnig Canutus mit einer Armee nach Eſthland. Zwar er- *) Jn dem Revelſchen Manuſcript heiſt es pio dolo, das Rigiſche liſt præ dolo.
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Geſchichte des erſten Biſchof Meinhards,
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1 Schilling. Dieſe Worte erlaͤutert der Verfaſſer des Woͤrterbuchs auf dieſe Art:
Waddemole, now called Woadmel, and in Oxfordshine Woddenell, a courſe Sort of
Stuff, uſ’d for the Covering of the Collars of Cart Horſes. Mr. Ray in His Col-
lection of Eaſt and South-Country Words deſcribes it to be a hairy courſe Stuff,
made of Jsland wooll and brought thence by our Seamen to Norfolck, Suffolck &c.
Alſo iſt Watmal bey den Engelaͤndern ein grobes, aus Jslaͤndiſcher Wolle geweb-
tes Tuch, dergleichen die Schifleute von Jsland in die Nordlichen Provinzen von
Engeland zu bringen pflegen. Dem ſcheinen des Virgilius Bockshaare beyzukommen
— — — — — ſetæque comantes
Uſum in caſtrorum & miſeris velamina nautis.
Georg. l. 3 v. 312.
t⁾ Vielleicht derjenige, von dem oben n. 4.
§ 12.
Aus der Urſache fertigte er den Bruder Dietrich von Thoreida (Treyden)
als einen Boten heimlich an den Roͤmiſchen Pabſt ab, um guten Rath zu holen.
Wie aber dieſer ſahe, daß es ihm unmoͤglich fiel, aus dem Lande zu kommen, ſo ent-
wiſchte er doch den Liven, ſo auf ihn laurten, durch einen erlaubten Betrug
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. Er
ſetzte ſich nemlich zu Pferde, nahm die Stole, ein Buch und Weihwaſſer mit, und
that, als wolte er einen Kranken beſuchen. Dieſen Vorwand ſeiner Reiſe ſchuͤtzte
er auch bey denen vor, ſo ihm unterwegens begegneten und darum befragten. Al-
ſo entkam er gluͤcklich aus dem Lande und langte bey dem Pabſt an. Der Pabſt, als
er die Zahl der Getauften hoͤrete, befand nicht vor gut, dieſe Leute zu verlaſſen, ſon-
dern beſchloß ſie zur Veſthaltung des Glaubens, zu dem ſie ſich einmal freywillig
verſtanden, mit Gewalt zu noͤthigen. Wie er denn auch allen Vergebung der
Suͤnden verſprach, die das Kreuz annehmen und hinziehen wolten, dieſe erſte Ge-
meine wieder aufzuwecken.
w⁾
u⁾ Hier ſteht pro dolo: ich wolte aber lieber per dolum. *)
w⁾ Jch ſolte glauben unſer Autor habe dis aus einem ungewiſſen Geruͤchte, weil er den
Namen des Pabſts nicht anzeiget, ſo er doch nachher bey Jnnocentius dem 3ten und
Honorius dem 3ten niemals auslaͤſt. Denn Jnnocentius ſcheinet, wenn man die
ſchriftlichen Urkunden damaliger Zeit anſiehet, am erſten die Sorge dafuͤr uͤbernommen
zu haben, da hingegen die Geſchichte Caͤleſtinus des 3ten, ſo viel wenigſtens in Druck
gekommen, nichts davon gedenken.
§. 13.
Es hatte ſchon damals dieſer Biſchof mit dem Herzoge von Schweden
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den Deutſchen und Gothen, die Curlaͤnder mit Krieg uͤberzogen. Allein ſie
wurden durch einen Sturm nach der Ehſtniſchen Provinz Wierland verſchla-
gen, wo ſie eine Landung thaten, und 3 Tage lang dieſe Gegend verheerten. Doch
als die Wirlaͤnder wegen Annehmung des Glaubens ſich in Tractate einlaſſen
wolten, ſo nahm dieſer Herzog lieber Tribut von ihnen, zog die Segel auf und
reiſte, den Deutſchen zu groſſem Verdruß
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wieder in ſein Land.
x⁾ Von dieſem Zuge ſchweigen die Schwediſchen Jahrbuͤcher, ſo viel nemlich uns auf-
behalten worden. Daher nicht nur Pontanus Rer. Danic. lib. 6. p. 290, ſondern auch
ſelbſt ein Schwede Ioannes Meſſenius, Scond. Illuſtr. Tom. 2 beym Jahre 1196 p.
16 die Ehre davon dem Daͤniſchen Koͤnige Canut zuſchreibet, einem Prinzen Wal-
demars des 1ſten; obgleich zur ſelbigen Zeit auch ein Koͤnig gleiches Namens in Schwe-
den beruͤhmt geweſen. Doch mag ich, was das angegebne Jahr betrift, nicht entge-
gen ſeyn, weil auch unſer Verfaſſer den Tod Meinhards gleich darauf ſetzet. Jn-
zwiſchen kan man wohl annehmen, daß beyde Canuten, der Schwediſche und Daͤ-
niſche die Eſthen daſſelbe Jahr angegriffen. Von dem in Schweden muß man un-
ſerm Auctor glauben, der bezeuget, wie er ſeines Herzogs Dienſte dazu gebraucht. Die-
ſer war Birger Jerl I. von dem Erich von Upſal hiſtor. Suec. lib. 3 p. 103 erſte-
rer Ausgabe ſchreibet, er ſey Anno 1202. mit Tode abgegangen. Von dem Daͤniſchen
Canut bezeugets die von Arnas Magnaͤus herausgegebene Seelaͤndiſche Chronik
p. 48 Anno 1196 zog der Koͤnig Canutus mit einer Armee nach Eſthland. Zwar er-
zaͤhlet
*) Jn dem Revelſchen Manuſcript heiſt es pio dolo, das Rigiſche liſt præ dolo.
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