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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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Geschichte des dritten Bischof Alberts, neunzehntes Jahr,
1216Heiden daherum besitzen möchten, so haben sie gewisse Lehnskönige ihres Geblüts
mitten in diesen Meerbusen gesetzet und mit ihrer Macht sie unterstützet; weil nun deren
Residenz auf den nicht weit vom Ufer gelegenen Jnseln war, und ihr Reich auch auf
die an die Jnseln stossende Länder sich erweiterte, welche nachher von den Moscovi-
tern
oder Russen eingenommen worden: so werden sie in den alten Geschichtbüchern
unsers Reichs die Holmgardischen Könige genant. Jch sähe lieber, dieser gelehrte
Mann hätte einen andern Beweisgrund angenommen, als von den Hervarar, (alten
klugen Weibern, Sagis) seines Vaterlandes, und aus den Gesängen und Mährlein
der Sturlonischen Weiber und Skalden, die nur erdacht worden, um grossen Herrn
die Nächte zu verkürzen, welche da bekanter massen sehr lang sind. Gewiß, daß Kö-
nige sich mitten in das Meer gestürzet, im Seeboden mit den Feinden Schlachten
gehalten und dergleichen schöne Siebensächelchen mehr, wird nicht leichte ein deutscher
Magen verdauen können. Billiger geht doch noch Verelius zu Werke. Denn ob er
gleich selbst l. c. not. p. 3 und 4 die Lieder der Schwedischen Meistersänger nicht zu
verwerfen scheint, weil die Mährlein so gut als die Geschichte einer Sprache Eigenschaft
und Art, und der Menschen Lebensart, Gebräuche und Einrichtungen vorstellen sollen;
so läst er doch noch die Sache dahin gestellet seyn, wenn er p. 96 sagt, daß durch Gar-
darike
derjenige Theil von Rußland verstanden werde, der näher an unser (Schwe-
disches
) Reich stösset, und ehemals von eignen Königen sey beherrschet worden. Was
würden die, so dieser Meinung seyn in den Stamregistern derer nicht vor eine Nieder-
lage anrichten, so aus dieser Quelle das Rußische Geblüte in die Adern einiger durch-
lauchtigen Familien Deutschlands ableiten? Wie Herr Eckard aus diesen Verwir-
rungen sich geholfen, zeiget das Werkchen, so p. 631 in der Geneal. Saxon. stehet, da-
bey ich mich sehr wundere, wie dieser gelehrte Mann dem schönen. Werke einen so schlech-
Wolde-
mars
I Prin-
zeßinnen, wie
viel und wel-
che?
ten Zusatz anflicken können. Doch ich komme wieder zur Sache. Diesem Waldemar
nun, dem ersten Dänischen Könige dieses Namens, gebar die Holmgardische So-
phia,
eine Prinzeßin aus Rußischem oder Schwedischem Geblüte, zwey Prinzen,
Canuten und Waldemarn, welche beyde, doch nach einander, nach dem Tode des
Vaters regiret haben, und 5 oder 6 Prinzeßinnen. Henrich Ernst gibt sich ent-
setzliche Mühe, diese auszuforschen, und ihre Namen anzugeben, weil er in Erläute-
rung über ein Stamregister einiger Dänischen Könige, so vom Herrn von Ludewig
reliq. tom. 9. neulich wieder aufgelegt worden, bey Vereinigung der unterschiedenen
Meinungen lieber, als bey Nachschlagung der Qvellen schwitzen wollen. Weil wir die
Prinzeßinnen nicht nach der Ordnung ihrer Geburt nennen können, sondern sie nach der
Zeit ihrer Vermählung anführen, so ist die erste davon Sophia; der andern Name
ist nicht ausgedrücket; beyde sind auf dem Vergleich zu Traremünde, nemlich, jene an
Sifriden, von dem wir Handeln; diese an Kaiser Friedrichs des I Prinzen verlobet.
Jene war damals schon mannbar, diese noch nicht. Jndem Saxo berichtet, daß So-
phia
ihre Vermählung gleich zu Schleswig gehalten; diese aber ward an den kaiserl.
Hof geschickt, bis sie groß würde, und muste nachher mit einem schimpflichen Korb ver-
lieb nehmen. Arnold. libr. 3 c. 20. Der Sophie ihr Name ist bekant aus einem noch
ungedruckten Pergament, so wir in unsern Anhang versparet, welches Anno 1194 der
Erzbischof von Maynz, Conrad, dem Grafen von Orlamunde Sifriden ausge-
fertiget, zum Zeugniß, daß die Orlamündische Schloßkirche dem heiligen Pancra-
tius
zu Ehren von ihm eingerichtet sey. Die dritte Prinzeßin hieß Jngeburg, die Anno
1193 von dem fränkischen Könige Philipp August geheiratet, gleich drauf wieder ver-
stossen, doch um der Dräuungen des Pabsts willen wieder ins Ehebette aufgenommen
worden. Wovon ausser den Geschichtsbüchern der Franken des Pabsts Cälestinus des
III Briefe zeugen, so vom Herrn Martene tom. 3. Coll. ampliss. herausgekommen,
ingleichen die Urkunden, die der Herr Baluzius Miscell. tom. 7 p. 245 seq. ans Licht
gestellet. Wir wollen doch die Ehestiftung hier mit her setzen, weil sie sehr kurz ist,
"und das gemeldete, völlig zuverläßig machet: "Philipp etc. Urkunden etc. daß wir der
"Egemburg, der Durchlauchtigsten Schwester unsers geliebten Königs von Dänne-
"mark,
die wir durch GOttes Gnaden zur Gemahlin genommen, zum Brautschatz alles
"schenken, was zur Probstey Orleans, Checy, Chateau neuf und Neufville *)
"gehöret, damit nun gegenwärtiges seine beständige Dauer erreiche etc.. Gegeben zu
"Amiens im Jahr 1193." Als ihr der Jnhalt des Scheidebriefs durch einen Dol-
*) Weil wir die Namen dieser Oerter aus Mangel der Nachricht nicht unfehlbar übersetzen können, son-
dern sie nur errathen müssen: so folget die Lateinische Benennung hierbey: Checiacum, castrum
nouum
und Nouilla.
Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, neunzehntes Jahr,
1216Heiden daherum beſitzen moͤchten, ſo haben ſie gewiſſe Lehnskoͤnige ihres Gebluͤts
mitten in dieſen Meerbuſen geſetzet und mit ihrer Macht ſie unterſtuͤtzet; weil nun deren
Reſidenz auf den nicht weit vom Ufer gelegenen Jnſeln war, und ihr Reich auch auf
die an die Jnſeln ſtoſſende Laͤnder ſich erweiterte, welche nachher von den Moſcovi-
tern
oder Ruſſen eingenommen worden: ſo werden ſie in den alten Geſchichtbuͤchern
unſers Reichs die Holmgardiſchen Koͤnige genant. Jch ſaͤhe lieber, dieſer gelehrte
Mann haͤtte einen andern Beweisgrund angenommen, als von den Hervarar, (alten
klugen Weibern, Sagis) ſeines Vaterlandes, und aus den Geſaͤngen und Maͤhrlein
der Sturloniſchen Weiber und Skalden, die nur erdacht worden, um groſſen Herrn
die Naͤchte zu verkuͤrzen, welche da bekanter maſſen ſehr lang ſind. Gewiß, daß Koͤ-
nige ſich mitten in das Meer geſtuͤrzet, im Seeboden mit den Feinden Schlachten
gehalten und dergleichen ſchoͤne Siebenſaͤchelchen mehr, wird nicht leichte ein deutſcher
Magen verdauen koͤnnen. Billiger geht doch noch Verelius zu Werke. Denn ob er
gleich ſelbſt l. c. not. p. 3 und 4 die Lieder der Schwediſchen Meiſterſaͤnger nicht zu
verwerfen ſcheint, weil die Maͤhrlein ſo gut als die Geſchichte einer Sprache Eigenſchaft
und Art, und der Menſchen Lebensart, Gebraͤuche und Einrichtungen vorſtellen ſollen;
ſo laͤſt er doch noch die Sache dahin geſtellet ſeyn, wenn er p. 96 ſagt, daß durch Gar-
darike
derjenige Theil von Rußland verſtanden werde, der naͤher an unſer (Schwe-
diſches
) Reich ſtoͤſſet, und ehemals von eignen Koͤnigen ſey beherrſchet worden. Was
wuͤrden die, ſo dieſer Meinung ſeyn in den Stamregiſtern derer nicht vor eine Nieder-
lage anrichten, ſo aus dieſer Quelle das Rußiſche Gebluͤte in die Adern einiger durch-
lauchtigen Familien Deutſchlands ableiten? Wie Herr Eckard aus dieſen Verwir-
rungen ſich geholfen, zeiget das Werkchen, ſo p. 631 in der Geneal. Saxon. ſtehet, da-
bey ich mich ſehr wundere, wie dieſer gelehrte Mann dem ſchoͤnen. Werke einen ſo ſchlech-
Wolde-
mars
I Prin-
zeßinnen, wie
viel und wel-
che?
ten Zuſatz anflicken koͤnnen. Doch ich komme wieder zur Sache. Dieſem Waldemar
nun, dem erſten Daͤniſchen Koͤnige dieſes Namens, gebar die Holmgardiſche So-
phia,
eine Prinzeßin aus Rußiſchem oder Schwediſchem Gebluͤte, zwey Prinzen,
Canuten und Waldemarn, welche beyde, doch nach einander, nach dem Tode des
Vaters regiret haben, und 5 oder 6 Prinzeßinnen. Henrich Ernſt gibt ſich ent-
ſetzliche Muͤhe, dieſe auszuforſchen, und ihre Namen anzugeben, weil er in Erlaͤute-
rung uͤber ein Stamregiſter einiger Daͤniſchen Koͤnige, ſo vom Herrn von Ludewig
reliq. tom. 9. neulich wieder aufgelegt worden, bey Vereinigung der unterſchiedenen
Meinungen lieber, als bey Nachſchlagung der Qvellen ſchwitzen wollen. Weil wir die
Prinzeßinnen nicht nach der Ordnung ihrer Geburt nennen koͤnnen, ſondern ſie nach der
Zeit ihrer Vermaͤhlung anfuͤhren, ſo iſt die erſte davon Sophia; der andern Name
iſt nicht ausgedruͤcket; beyde ſind auf dem Vergleich zu Traremuͤnde, nemlich, jene an
Sifriden, von dem wir Handeln; dieſe an Kaiſer Friedrichs des I Prinzen verlobet.
Jene war damals ſchon mannbar, dieſe noch nicht. Jndem Saxo berichtet, daß So-
phia
ihre Vermaͤhlung gleich zu Schleswig gehalten; dieſe aber ward an den kaiſerl.
Hof geſchickt, bis ſie groß wuͤrde, und muſte nachher mit einem ſchimpflichen Korb ver-
lieb nehmen. Arnold. libr. 3 c. 20. Der Sophie ihr Name iſt bekant aus einem noch
ungedruckten Pergament, ſo wir in unſern Anhang verſparet, welches Anno 1194 der
Erzbiſchof von Maynz, Conrad, dem Grafen von Orlamunde Sifriden ausge-
fertiget, zum Zeugniß, daß die Orlamuͤndiſche Schloßkirche dem heiligen Pancra-
tius
zu Ehren von ihm eingerichtet ſey. Die dritte Prinzeßin hieß Jngeburg, die Anno
1193 von dem fraͤnkiſchen Koͤnige Philipp Auguſt geheiratet, gleich drauf wieder ver-
ſtoſſen, doch um der Draͤuungen des Pabſts willen wieder ins Ehebette aufgenommen
worden. Wovon auſſer den Geſchichtsbuͤchern der Franken des Pabſts Caͤleſtinus des
III Briefe zeugen, ſo vom Herrn Martene tom. 3. Coll. ampliſſ. herausgekommen,
ingleichen die Urkunden, die der Herr Baluzius Miſcell. tom. 7 p. 245 ſeq. ans Licht
geſtellet. Wir wollen doch die Eheſtiftung hier mit her ſetzen, weil ſie ſehr kurz iſt,
„und das gemeldete, voͤllig zuverlaͤßig machet: „Philipp ꝛc. Urkunden ꝛc. daß wir der
Egemburg, der Durchlauchtigſten Schweſter unſers geliebten Koͤnigs von Daͤnne-
„mark,
die wir durch GOttes Gnaden zur Gemahlin genommen, zum Brautſchatz alles
„ſchenken, was zur Probſtey Orleans, Checy, Chateau neuf und Neufville *)
„gehoͤret, damit nun gegenwaͤrtiges ſeine beſtaͤndige Dauer erreiche ꝛc.. Gegeben zu
Amiens im Jahr 1193.„ Als ihr der Jnhalt des Scheidebriefs durch einen Dol-
*) Weil wir die Namen dieſer Oerter aus Mangel der Nachricht nicht unfehlbar uͤberſetzen koͤnnen, ſon-
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[128/0160] Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, neunzehntes Jahr, b⁾ Heiden daherum beſitzen moͤchten, ſo haben ſie gewiſſe Lehnskoͤnige ihres Gebluͤts mitten in dieſen Meerbuſen geſetzet und mit ihrer Macht ſie unterſtuͤtzet; weil nun deren Reſidenz auf den nicht weit vom Ufer gelegenen Jnſeln war, und ihr Reich auch auf die an die Jnſeln ſtoſſende Laͤnder ſich erweiterte, welche nachher von den Moſcovi- tern oder Ruſſen eingenommen worden: ſo werden ſie in den alten Geſchichtbuͤchern unſers Reichs die Holmgardiſchen Koͤnige genant. Jch ſaͤhe lieber, dieſer gelehrte Mann haͤtte einen andern Beweisgrund angenommen, als von den Hervarar, (alten klugen Weibern, Sagis) ſeines Vaterlandes, und aus den Geſaͤngen und Maͤhrlein der Sturloniſchen Weiber und Skalden, die nur erdacht worden, um groſſen Herrn die Naͤchte zu verkuͤrzen, welche da bekanter maſſen ſehr lang ſind. Gewiß, daß Koͤ- nige ſich mitten in das Meer geſtuͤrzet, im Seeboden mit den Feinden Schlachten gehalten und dergleichen ſchoͤne Siebenſaͤchelchen mehr, wird nicht leichte ein deutſcher Magen verdauen koͤnnen. Billiger geht doch noch Verelius zu Werke. Denn ob er gleich ſelbſt l. c. not. p. 3 und 4 die Lieder der Schwediſchen Meiſterſaͤnger nicht zu verwerfen ſcheint, weil die Maͤhrlein ſo gut als die Geſchichte einer Sprache Eigenſchaft und Art, und der Menſchen Lebensart, Gebraͤuche und Einrichtungen vorſtellen ſollen; ſo laͤſt er doch noch die Sache dahin geſtellet ſeyn, wenn er p. 96 ſagt, daß durch Gar- darike derjenige Theil von Rußland verſtanden werde, der naͤher an unſer (Schwe- diſches) Reich ſtoͤſſet, und ehemals von eignen Koͤnigen ſey beherrſchet worden. Was wuͤrden die, ſo dieſer Meinung ſeyn in den Stamregiſtern derer nicht vor eine Nieder- lage anrichten, ſo aus dieſer Quelle das Rußiſche Gebluͤte in die Adern einiger durch- lauchtigen Familien Deutſchlands ableiten? Wie Herr Eckard aus dieſen Verwir- rungen ſich geholfen, zeiget das Werkchen, ſo p. 631 in der Geneal. Saxon. ſtehet, da- bey ich mich ſehr wundere, wie dieſer gelehrte Mann dem ſchoͤnen. Werke einen ſo ſchlech- ten Zuſatz anflicken koͤnnen. Doch ich komme wieder zur Sache. Dieſem Waldemar nun, dem erſten Daͤniſchen Koͤnige dieſes Namens, gebar die Holmgardiſche So- phia, eine Prinzeßin aus Rußiſchem oder Schwediſchem Gebluͤte, zwey Prinzen, Canuten und Waldemarn, welche beyde, doch nach einander, nach dem Tode des Vaters regiret haben, und 5 oder 6 Prinzeßinnen. Henrich Ernſt gibt ſich ent- ſetzliche Muͤhe, dieſe auszuforſchen, und ihre Namen anzugeben, weil er in Erlaͤute- rung uͤber ein Stamregiſter einiger Daͤniſchen Koͤnige, ſo vom Herrn von Ludewig reliq. tom. 9. neulich wieder aufgelegt worden, bey Vereinigung der unterſchiedenen Meinungen lieber, als bey Nachſchlagung der Qvellen ſchwitzen wollen. Weil wir die Prinzeßinnen nicht nach der Ordnung ihrer Geburt nennen koͤnnen, ſondern ſie nach der Zeit ihrer Vermaͤhlung anfuͤhren, ſo iſt die erſte davon Sophia; der andern Name iſt nicht ausgedruͤcket; beyde ſind auf dem Vergleich zu Traremuͤnde, nemlich, jene an Sifriden, von dem wir Handeln; dieſe an Kaiſer Friedrichs des I Prinzen verlobet. Jene war damals ſchon mannbar, dieſe noch nicht. Jndem Saxo berichtet, daß So- phia ihre Vermaͤhlung gleich zu Schleswig gehalten; dieſe aber ward an den kaiſerl. Hof geſchickt, bis ſie groß wuͤrde, und muſte nachher mit einem ſchimpflichen Korb ver- lieb nehmen. Arnold. libr. 3 c. 20. Der Sophie ihr Name iſt bekant aus einem noch ungedruckten Pergament, ſo wir in unſern Anhang verſparet, welches Anno 1194 der Erzbiſchof von Maynz, Conrad, dem Grafen von Orlamunde Sifriden ausge- fertiget, zum Zeugniß, daß die Orlamuͤndiſche Schloßkirche dem heiligen Pancra- tius zu Ehren von ihm eingerichtet ſey. Die dritte Prinzeßin hieß Jngeburg, die Anno 1193 von dem fraͤnkiſchen Koͤnige Philipp Auguſt geheiratet, gleich drauf wieder ver- ſtoſſen, doch um der Draͤuungen des Pabſts willen wieder ins Ehebette aufgenommen worden. Wovon auſſer den Geſchichtsbuͤchern der Franken des Pabſts Caͤleſtinus des III Briefe zeugen, ſo vom Herrn Martene tom. 3. Coll. ampliſſ. herausgekommen, ingleichen die Urkunden, die der Herr Baluzius Miſcell. tom. 7 p. 245 ſeq. ans Licht geſtellet. Wir wollen doch die Eheſtiftung hier mit her ſetzen, weil ſie ſehr kurz iſt, „und das gemeldete, voͤllig zuverlaͤßig machet: „Philipp ꝛc. Urkunden ꝛc. daß wir der „Egemburg, der Durchlauchtigſten Schweſter unſers geliebten Koͤnigs von Daͤnne- „mark, die wir durch GOttes Gnaden zur Gemahlin genommen, zum Brautſchatz alles „ſchenken, was zur Probſtey Orleans, Checy, Chateau neuf und Neufville *) „gehoͤret, damit nun gegenwaͤrtiges ſeine beſtaͤndige Dauer erreiche ꝛc.. Gegeben zu „Amiens im Jahr 1193.„ Als ihr der Jnhalt des Scheidebriefs durch einen Dol- metſcher *) Weil wir die Namen dieſer Oerter aus Mangel der Nachricht nicht unfehlbar uͤberſetzen koͤnnen, ſon- dern ſie nur errathen muͤſſen: ſo folget die Lateiniſche Benennung hierbey: Checiacum, caſtrum nouum und Nouilla.

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/160>, abgerufen am 22.11.2024.