Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Mich einer Sorge nur gelobt. -- O gut!
Hört! seht! Dort kömmt, zu meinem Glück, er selbst.
Bleibt hier nur stehn. Er hat Euch schon erblickt.
Zweyter Auftritt.
Der Patriarch, welcher mit allem geistlichen Pomp
den einen Kreuzgang heraufkömmt, und die
Vorigen.
Tempelherr.
Jch wich ihm lieber aus. -- Wär' nicht mein Mann! --
Ein dicker, rother, freundlicher Prälat!
Und welcher Prunk!
Klosterbruder.
Jhr solltet ihn erst sehn,
Nach Hofe sich erheben. Jtzo kömmt
Er nur von einem Kranken.
Tempelherr.
Wie sich da
Nicht Saladin wird schämen müssen!
Patriarch.
(indem er näher kommt, winkt dem Bruder.)
Hier! --
Das ist ja wohl der Tempelherr. Was will
Er?
Klosterbruder.
Weiß nicht.
Patriarch.
Mich einer Sorge nur gelobt. — O gut!
Hoͤrt! ſeht! Dort koͤmmt, zu meinem Gluͤck, er ſelbſt.
Bleibt hier nur ſtehn. Er hat Euch ſchon erblickt.
Zweyter Auftritt.
Der Patriarch, welcher mit allem geiſtlichen Pomp
den einen Kreuzgang heraufkoͤmmt, und die
Vorigen.
Tempelherr.
Jch wich ihm lieber aus. — Waͤr’ nicht mein Mann! —
Ein dicker, rother, freundlicher Praͤlat!
Und welcher Prunk!
Kloſterbruder.
Jhr ſolltet ihn erſt ſehn,
Nach Hofe ſich erheben. Jtzo koͤmmt
Er nur von einem Kranken.
Tempelherr.
Wie ſich da
Nicht Saladin wird ſchaͤmen muͤſſen!
Patriarch.
(indem er naͤher kommt, winkt dem Bruder.)
Hier! —
Das iſt ja wohl der Tempelherr. Was will
Er?
Kloſterbruder.
Weiß nicht.
Patriarch.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#KLO">
              <p><pb facs="#f0160" n="152"/>
Mich einer Sorge nur gelobt. &#x2014; O gut!<lb/>
Ho&#x0364;rt! &#x017F;eht! Dort ko&#x0364;mmt, zu meinem Glu&#x0364;ck, er &#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Bleibt hier nur &#x017F;tehn. Er hat Euch &#x017F;chon erblickt.</p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Zweyter Auftritt.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage>Der <hi rendition="#fr">Patriarch</hi>, welcher mit allem gei&#x017F;tlichen Pomp<lb/>
den einen Kreuzgang heraufko&#x0364;mmt, und die<lb/><hi rendition="#fr">Vorigen</hi>.</stage><lb/>
            <sp who="#TEM">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Tempelherr.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Jch wich ihm lieber aus. &#x2014; Wa&#x0364;r&#x2019; nicht mein Mann! &#x2014;<lb/>
Ein dicker, rother, freundlicher Pra&#x0364;lat!<lb/>
Und welcher Prunk!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KLO">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Klo&#x017F;terbruder.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Jhr &#x017F;olltet ihn er&#x017F;t &#x017F;ehn,</hi><lb/>
Nach Hofe &#x017F;ich erheben. Jtzo ko&#x0364;mmt<lb/>
Er nur von einem Kranken.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#TEM">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Tempelherr.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Wie &#x017F;ich da</hi><lb/>
Nicht Saladin wird &#x017F;cha&#x0364;men mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PAT">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Patriarch.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <stage>(indem er na&#x0364;her kommt, winkt dem Bruder.)</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Hier! &#x2014;</hi><lb/>
Das i&#x017F;t ja wohl der Tempelherr. Was will<lb/>
Er?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KLO">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Klo&#x017F;terbruder.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Weiß nicht.</hi> </p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Patriarch.</hi> </fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0160] Mich einer Sorge nur gelobt. — O gut! Hoͤrt! ſeht! Dort koͤmmt, zu meinem Gluͤck, er ſelbſt. Bleibt hier nur ſtehn. Er hat Euch ſchon erblickt. Zweyter Auftritt. Der Patriarch, welcher mit allem geiſtlichen Pomp den einen Kreuzgang heraufkoͤmmt, und die Vorigen. Tempelherr. Jch wich ihm lieber aus. — Waͤr’ nicht mein Mann! — Ein dicker, rother, freundlicher Praͤlat! Und welcher Prunk! Kloſterbruder. Jhr ſolltet ihn erſt ſehn, Nach Hofe ſich erheben. Jtzo koͤmmt Er nur von einem Kranken. Tempelherr. Wie ſich da Nicht Saladin wird ſchaͤmen muͤſſen! Patriarch. (indem er naͤher kommt, winkt dem Bruder.) Hier! — Das iſt ja wohl der Tempelherr. Was will Er? Kloſterbruder. Weiß nicht. Patriarch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/160
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/160>, abgerufen am 22.11.2024.