Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779.Dritter Auftritt. Recha und Daja. Recha. Was ist das, Daja? -- So schnell? -- Was kömmt ihm an? Was fiel ihm auf? Was jagt ihn? Daja. Laßt nur, laßt. Jch denk', es ist Kein schlimmes Zeichen. Recha. Zeichen? und wovon? Daja. Daß etwas vorgeht innerhalb. Es kocht, Und soll nicht überkochen. Laßt ihn nur. Nun ists an Euch. Recha. Was ist an mir? Du wirst, Wie er, mir unbegreiflich. Daja. Bald nun könnt Jhr ihm die Unruh all vergelten, die Er Euch gemacht hat. Seyd nur aber auch Nicht allzustreng, nicht allzu rachbegierig. Recha.
Wovon du sprichst, das magst du selber wissen. Daja.
Dritter Auftritt. Recha und Daja. Recha. Was iſt das, Daja? — So ſchnell? — Was koͤmmt ihm an? Was fiel ihm auf? Was jagt ihn? Daja. Laßt nur, laßt. Jch denk’, es iſt Kein ſchlimmes Zeichen. Recha. Zeichen? und wovon? Daja. Daß etwas vorgeht innerhalb. Es kocht, Und ſoll nicht uͤberkochen. Laßt ihn nur. Nun iſts an Euch. Recha. Was iſt an mir? Du wirſt, Wie er, mir unbegreiflich. Daja. Bald nun koͤnnt Jhr ihm die Unruh all vergelten, die Er Euch gemacht hat. Seyd nur aber auch Nicht allzuſtreng, nicht allzu rachbegierig. Recha.
Wovon du ſprichſt, das magſt du ſelber wiſſen. Daja.
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Dritter Auftritt.
Recha und Daja.
Recha.
Was iſt das, Daja? —
So ſchnell? — Was koͤmmt ihm an? Was fiel ihm auf?
Was jagt ihn?
Daja.
Laßt nur, laßt. Jch denk’, es iſt
Kein ſchlimmes Zeichen.
Recha.
Zeichen? und wovon?
Daja.
Daß etwas vorgeht innerhalb. Es kocht,
Und ſoll nicht uͤberkochen. Laßt ihn nur.
Nun iſts an Euch.
Recha.
Was iſt an mir? Du wirſt,
Wie er, mir unbegreiflich.
Daja.
Bald nun koͤnnt
Jhr ihm die Unruh all vergelten, die
Er Euch gemacht hat. Seyd nur aber auch
Nicht allzuſtreng, nicht allzu rachbegierig.
Recha.
Wovon du ſprichſt, das magſt du ſelber wiſſen.
Daja.
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Zitationshilfe: | Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/115>, abgerufen am 22.07.2024. |