Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.oder das Soldatenglück. gefallen rede: so will ich nicht einmal dabey seyn. Jch will nicht dabey seyn; ich will gehn; aber Sie sollen mir es wiedersagen, Herr Werner, Sie sollen mir es wiedersagen, ob Just nicht ein garsti- ger Verleumder ist. Fünfter Auftritt. Paul Werner. Franciska. Werner. Frauenzimmerchen, kennt Sie denn meinen Major? Franciska. Den Major von Tellheim? Ja wohl kenn ich den braven Mann. Werner. Jst es nicht ein braver Mann? Jst Sie dem Manne wohl gut? -- Franciska. Vom Grund meines Herzens. Werner. Wahrhaftig? Sieht Sie, Frauen- zimmerchen; nun kömmt Sie mir noch einmal so schön vor. -- Aber was sind denn das für Dien- ste, die der Wirth unserm Major will erwiesen haben? Franciska. Jch wüßte eben nicht; es wäre denn, daß er sich das Gute zuschreiben wollte, wel- ches F 5
oder das Soldatengluͤck. gefallen rede: ſo will ich nicht einmal dabey ſeyn. Jch will nicht dabey ſeyn; ich will gehn; aber Sie ſollen mir es wiederſagen, Herr Werner, Sie ſollen mir es wiederſagen, ob Juſt nicht ein garſti- ger Verleumder iſt. Fuͤnfter Auftritt. Paul Werner. Franciska. Werner. Frauenzimmerchen, kennt Sie denn meinen Major? Franciska. Den Major von Tellheim? Ja wohl kenn ich den braven Mann. Werner. Jſt es nicht ein braver Mann? Jſt Sie dem Manne wohl gut? — Franciska. Vom Grund meines Herzens. Werner. Wahrhaftig? Sieht Sie, Frauen- zimmerchen; nun koͤmmt Sie mir noch einmal ſo ſchoͤn vor. — Aber was ſind denn das fuͤr Dien- ſte, die der Wirth unſerm Major will erwieſen haben? Franciska. Jch wuͤßte eben nicht; es waͤre denn, daß er ſich das Gute zuſchreiben wollte, wel- ches F 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#WIR"> <p><pb facs="#f0093" n="89"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">oder das Soldatengluͤck.</hi></fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> gefallen rede: ſo will ich nicht einmal dabey ſeyn.<lb/> Jch will nicht dabey ſeyn; ich will gehn; aber Sie<lb/> ſollen mir es wiederſagen, Herr Werner, Sie<lb/> ſollen mir es wiederſagen, ob Juſt nicht ein garſti-<lb/> ger Verleumder iſt.</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnfter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Paul Werner. Franciska.</hi> </stage><lb/> <sp who="#WAC"> <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker> <p>Frauenzimmerchen, kennt Sie denn<lb/> meinen Major?</p> </sp><lb/> <sp who="#FRA"> <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker> <p>Den Major von Tellheim? Ja<lb/> wohl kenn ich den braven Mann.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAC"> <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker> <p>Jſt es nicht ein braver Mann?<lb/> Jſt Sie dem Manne wohl gut? —</p> </sp><lb/> <sp who="#FRA"> <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker> <p>Vom Grund meines Herzens.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAC"> <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker> <p>Wahrhaftig? Sieht Sie, Frauen-<lb/> zimmerchen; nun koͤmmt Sie mir noch einmal ſo<lb/> ſchoͤn vor. — Aber was ſind denn das fuͤr Dien-<lb/> ſte, die der Wirth unſerm Major will erwieſen<lb/> haben?</p> </sp><lb/> <sp who="#FRA"> <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker> <p>Jch wuͤßte eben nicht; es waͤre<lb/> denn, daß er ſich das Gute zuſchreiben wollte, wel-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ches</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0093]
oder das Soldatengluͤck.
gefallen rede: ſo will ich nicht einmal dabey ſeyn.
Jch will nicht dabey ſeyn; ich will gehn; aber Sie
ſollen mir es wiederſagen, Herr Werner, Sie
ſollen mir es wiederſagen, ob Juſt nicht ein garſti-
ger Verleumder iſt.
Fuͤnfter Auftritt.
Paul Werner. Franciska.
Werner. Frauenzimmerchen, kennt Sie denn
meinen Major?
Franciska. Den Major von Tellheim? Ja
wohl kenn ich den braven Mann.
Werner. Jſt es nicht ein braver Mann?
Jſt Sie dem Manne wohl gut? —
Franciska. Vom Grund meines Herzens.
Werner. Wahrhaftig? Sieht Sie, Frauen-
zimmerchen; nun koͤmmt Sie mir noch einmal ſo
ſchoͤn vor. — Aber was ſind denn das fuͤr Dien-
ſte, die der Wirth unſerm Major will erwieſen
haben?
Franciska. Jch wuͤßte eben nicht; es waͤre
denn, daß er ſich das Gute zuſchreiben wollte, wel-
ches
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/93 |
Zitationshilfe: | Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/93>, abgerufen am 16.02.2025. |