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Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

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oder das Soldatenglück.


herauswirft, so versetzen wir, was wir noch haben,
und ziehen weiter. -- Höre nur, Paul; dem
Wirthe hier müssen wir einen Possen spielen.
Werner. Hat er dem Major was in den
Weg gelegt? -- Jch bin dabey! --
Just. Wie wärs, wenn wir ihm des Abends,
wenn er aus der Tabagie kömmt, aufpaßten, und
ihn brav durchprügelten? --
Werner. Des Abends? -- aufpaßten? --
ihre Zwey, einem? -- Das ist nichts. --
Just. Oder, wenn wir ihm das Haus über
dem Kopf ansteckten? --
Werner. Sengen und brennen? -- Kerl,
man hörts, daß du Packknecht gewesen bist, und
nicht Soldat; -- pfuy!
Just. Oder, wenn wir ihm seine Tochter zur
Hure machten? Sie ist zwar verdammt häßlich --
Werner. O, da wird sies lange schon seyn!
Und allenfalls brauchst du auch hierzu keinen Ge-
hülfen. Aber was hast du denn? was giebts
denn?
Just. Komm nur, du sollst dein Wunder
hören!

Wer-
C 3
oder das Soldatengluͤck.


herauswirft, ſo verſetzen wir, was wir noch haben,
und ziehen weiter. — Hoͤre nur, Paul; dem
Wirthe hier muͤſſen wir einen Poſſen ſpielen.
Werner. Hat er dem Major was in den
Weg gelegt? — Jch bin dabey! —
Juſt. Wie waͤrs, wenn wir ihm des Abends,
wenn er aus der Tabagie koͤmmt, aufpaßten, und
ihn brav durchpruͤgelten? —
Werner. Des Abends? — aufpaßten? —
ihre Zwey, einem? — Das iſt nichts. —
Juſt. Oder, wenn wir ihm das Haus uͤber
dem Kopf anſteckten? —
Werner. Sengen und brennen? — Kerl,
man hoͤrts, daß du Packknecht geweſen biſt, und
nicht Soldat; — pfuy!
Juſt. Oder, wenn wir ihm ſeine Tochter zur
Hure machten? Sie iſt zwar verdammt haͤßlich —
Werner. O, da wird ſies lange ſchon ſeyn!
Und allenfalls brauchſt du auch hierzu keinen Ge-
huͤlfen. Aber was haſt du denn? was giebts
denn?
Juſt. Komm nur, du ſollſt dein Wunder
hoͤren!

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[37/0041] oder das Soldatengluͤck. herauswirft, ſo verſetzen wir, was wir noch haben, und ziehen weiter. — Hoͤre nur, Paul; dem Wirthe hier muͤſſen wir einen Poſſen ſpielen. Werner. Hat er dem Major was in den Weg gelegt? — Jch bin dabey! — Juſt. Wie waͤrs, wenn wir ihm des Abends, wenn er aus der Tabagie koͤmmt, aufpaßten, und ihn brav durchpruͤgelten? — Werner. Des Abends? — aufpaßten? — ihre Zwey, einem? — Das iſt nichts. — Juſt. Oder, wenn wir ihm das Haus uͤber dem Kopf anſteckten? — Werner. Sengen und brennen? — Kerl, man hoͤrts, daß du Packknecht geweſen biſt, und nicht Soldat; — pfuy! Juſt. Oder, wenn wir ihm ſeine Tochter zur Hure machten? Sie iſt zwar verdammt haͤßlich — Werner. O, da wird ſies lange ſchon ſeyn! Und allenfalls brauchſt du auch hierzu keinen Ge- huͤlfen. Aber was haſt du denn? was giebts denn? Juſt. Komm nur, du ſollſt dein Wunder hoͤren! Wer- C 3

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/41>, abgerufen am 24.11.2024.