Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.(S. die vierte Fabel). Herkules wird in den Him- Oder man sucht eine edlere Moral in die Fabel zu -- Ich breche ab! Denn ich kann mich unmög- Inhalt.
(S. die vierte Fabel). Herkules wird in den Him- Oder man ſucht eine edlere Moral in die Fabel zu — Ich breche ab! Denn ich kann mich unmög- Inhalt.
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(S. die vierte Fabel). Herkules wird in den Him-
mel aufgenommen, und unterläßt dem Plutus
ſeine Verehrung zu bezeigen. Sollte er ſie wohl
auch ſeiner Todfeindin, der Juno, zu bezeigen un-
terlaſſen haben? Oder würde es dem Herkules an-
ſtändiger geweſen ſeyn, ihr für ihre Verfolgungen
zu danken? (S. die zweyte Fabel).
Oder man ſucht eine edlere Moral in die Fabel zu
legen; denn es giebt unter den griechiſcheu Fabeln
verſchiedene, die eine ſehr nichtswürdige haben. Die
Eſel bitten den Jupiter, ihr Leben minder elend
ſeyn zu laſſen. Jupiter antwortet: τοτε ἀυτους ἀ-
παλλαγησεσϑαη της κακοπαϑειας, ὀταν ου᾽ρουντες ποιη-
σωσι ποταμον. Welche eine unanſtändige Antwort
für eine Gottheit! Ich ſchmeichle mir, daß ich den
Jupiter würdiger antworten laſſen, und überhaupt
eine ſchönere Fabel daraus gemacht habe. (S. die
zehnte Fabel.)
— Ich breche ab! Denn ich kann mich unmög-
lich zwingen, einen Commentar über meine eigene
Verſuche zu ſchreiben.
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Zitationshilfe: | Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/260>, abgerufen am 28.07.2024. |