[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769].Was Goldoni für das italienische Theater Beste (*) An opinion John de la Casa, archbi- C c c 3
Was Goldoni für das italieniſche Theater Beſte (*) An opinion John de la Casa, archbi- C c c 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0395" n="389"/> <p>Was Goldoni für das italieniſche Theater<lb/> that, der es in einem Jahre mit dreyzehn neuen<lb/> Stücken bereicherte, das muß ich für das deut-<lb/> ſche zu thun, folglich bleiben laſſen. Ja, das<lb/> würde ich bleiben laſſen, wenn ich es auch könn-<lb/> te. Jch bin mißtrauiſcher gegen alle erſte Ge-<lb/> danken, als De la Caſa und der alte Shandy<lb/> nur immer geweſen ſind. Denn wenn ich ſie<lb/> auch ſchon nicht für Eingebungen des böſen<lb/> Feindes, weder des eigentlichen noch des alle-<lb/> goriſchen, halte: <note place="foot" n="(*)"><cit><quote><hi rendition="#aq">An opinion <hi rendition="#k">John de la Casa,</hi> archbi-<lb/> ſhop of Benevento, was afflicted with —<lb/> which opinion was, — that whenever a<lb/> Chriſtian was writing a book (not for<lb/> his private amuſement, but) where his<lb/> intent and purpoſe was bona fide, to print<lb/> and publiſh it to the world, his firſt<lb/> thoughts were always the temptations<lb/> of the evil one. — My father was hugely<lb/> pleaſed with this theory of John de la<lb/> Caſa; and (had it not cramped him a<lb/> little in his creed) I believe would have<lb/> given ten of the beſt acres in the Shandy<lb/> eſtate, to have been the broacher of it; —<lb/> but as he could not have the honour of<lb/> it in the litteral ſenſe of the doctrine, he<lb/> took up with the allegory of it. Preju-<lb/> dice of education, he would ſay, is the<lb/> devil &c. (Life and Op. of Triſtram Shan-<lb/> dy Vol. V. p.</hi> 74.)</quote><bibl/></cit></note> ſo denke ich doch immer, daß<lb/> die erſten Gedanken die erſten ſind, und daß das<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c c 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Beſte</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [389/0395]
Was Goldoni für das italieniſche Theater
that, der es in einem Jahre mit dreyzehn neuen
Stücken bereicherte, das muß ich für das deut-
ſche zu thun, folglich bleiben laſſen. Ja, das
würde ich bleiben laſſen, wenn ich es auch könn-
te. Jch bin mißtrauiſcher gegen alle erſte Ge-
danken, als De la Caſa und der alte Shandy
nur immer geweſen ſind. Denn wenn ich ſie
auch ſchon nicht für Eingebungen des böſen
Feindes, weder des eigentlichen noch des alle-
goriſchen, halte: (*) ſo denke ich doch immer, daß
die erſten Gedanken die erſten ſind, und daß das
Beſte
(*) An opinion John de la Casa, archbi-
ſhop of Benevento, was afflicted with —
which opinion was, — that whenever a
Chriſtian was writing a book (not for
his private amuſement, but) where his
intent and purpoſe was bona fide, to print
and publiſh it to the world, his firſt
thoughts were always the temptations
of the evil one. — My father was hugely
pleaſed with this theory of John de la
Caſa; and (had it not cramped him a
little in his creed) I believe would have
given ten of the beſt acres in the Shandy
eſtate, to have been the broacher of it; —
but as he could not have the honour of
it in the litteral ſenſe of the doctrine, he
took up with the allegory of it. Preju-
dice of education, he would ſay, is the
devil &c. (Life and Op. of Triſtram Shan-
dy Vol. V. p. 74.)
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