[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769].wirklich die Schlinge über den Kopf werfen Demea. Ja wohl ist das mein Wille! Wir müssen von nun an mit diesen guten Leuten nur eine Familie machen; wir müssen ihnen auf alle Weise auf helfen, uns auf alle Art mit ihnen verbin- den. -- Aeschinus. Das bitte ich, mein Vater. Micio. Jch bin gar nicht dagegen. Demea. Es schickt sich auch nicht anders für uns. -- Denn erst ist sie seiner Frauen Mutter -- Micio. Nun dann? Demea. Auf die nichts zu sagen; brav, ehr- bar -- Micio. (*)
Act. V. Sc. VIII. De. wirklich die Schlinge über den Kopf werfen Demea. Ja wohl iſt das mein Wille! Wir müſſen von nun an mit dieſen guten Leuten nur eine Familie machen; wir müſſen ihnen auf alle Weiſe auf helfen, uns auf alle Art mit ihnen verbin- den. — Aeſchinus. Das bitte ich, mein Vater. Micio. Jch bin gar nicht dagegen. Demea. Es ſchickt ſich auch nicht anders für uns. — Denn erſt iſt ſie ſeiner Frauen Mutter — Micio. Nun dann? Demea. Auf die nichts zu ſagen; brav, ehr- bar — Micio. (*)
Act. V. Sc. VIII. De. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0384" n="378"/> wirklich die Schlinge über den Kopf werfen<lb/> läßt, der er mit einer einzigen ernſthaften Wen-<lb/> dung hätte ausweichen können: wahrlich, ſo<lb/> wiſſen wir kaum mehr, auf wen wir ungehalt-<lb/> ner ſeyn ſollen; ob auf den Demea, oder auf<lb/> den Micio. <note xml:id="seg2pn_32_1" next="#seg2pn_32_2" place="foot" n="(*)"><cit><quote><hi rendition="#aq">Act. V. Sc. VIII.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">De.</hi></hi> Ego vero jubeo, & in hac re, & in<lb/><hi rendition="#et">aliis omnibus,<lb/> Quam maxime unam facere nos hanc<lb/> familiam;<lb/> Colere, adjuvare, adjungere. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Aes.</hi></hi> Ita<lb/> quæſo pater.</hi><lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Mi.</hi></hi> Haud aliter cenſeo. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">De.</hi></hi> Imo hercle<lb/><hi rendition="#et">ita nobis decet.<lb/> Primum hujus uxoris eſt mater. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Mi.</hi></hi><lb/> Quid poſtea?</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">De.</hi></hi></hi></fw></note></p><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Demea.</hi> </speaker> <p>Ja wohl iſt das mein Wille! Wir<lb/> müſſen von nun an mit dieſen guten Leuten nur eine<lb/> Familie machen; wir müſſen ihnen auf alle Weiſe<lb/> auf helfen, uns auf alle Art mit ihnen verbin-<lb/> den. —</p> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Aeſchinus.</hi> </speaker> <p>Das bitte ich, mein Vater.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Micio.</hi> </speaker> <p>Jch bin gar nicht dagegen.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Demea.</hi> </speaker> <p>Es ſchickt ſich auch nicht anders für<lb/> uns. — Denn erſt iſt ſie ſeiner Frauen Mutter —</p> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Micio.</hi> </speaker> <p>Nun dann?</p> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Demea.</hi> </speaker> <p>Auf die nichts zu ſagen; brav, ehr-<lb/> bar —</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Micio.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [378/0384]
wirklich die Schlinge über den Kopf werfen
läßt, der er mit einer einzigen ernſthaften Wen-
dung hätte ausweichen können: wahrlich, ſo
wiſſen wir kaum mehr, auf wen wir ungehalt-
ner ſeyn ſollen; ob auf den Demea, oder auf
den Micio. (*)
Demea. Ja wohl iſt das mein Wille! Wir
müſſen von nun an mit dieſen guten Leuten nur eine
Familie machen; wir müſſen ihnen auf alle Weiſe
auf helfen, uns auf alle Art mit ihnen verbin-
den. —
Aeſchinus. Das bitte ich, mein Vater.
Micio. Jch bin gar nicht dagegen.
Demea. Es ſchickt ſich auch nicht anders für
uns. — Denn erſt iſt ſie ſeiner Frauen Mutter —
Micio. Nun dann?
Demea. Auf die nichts zu ſagen; brav, ehr-
bar —
Micio.
(*) Act. V. Sc. VIII.
De. Ego vero jubeo, & in hac re, & in
aliis omnibus,
Quam maxime unam facere nos hanc
familiam;
Colere, adjuvare, adjungere. Aes. Ita
quæſo pater.
Mi. Haud aliter cenſeo. De. Imo hercle
ita nobis decet.
Primum hujus uxoris eſt mater. Mi.
Quid poſtea?
De.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |