[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769].durch seinen Aufwand, besonders auf Pferde, Man könnte einwenden, daß dergleichen be- es (*) Hurd in seiner Abhandlung über die ver-
schiedenen Gebiete des Drama: From the account of Comedy, here given, it may appear, that the idea of this drama is much enlarged beyond what it was in Aristotle's time; who defines it to be, an imitation of light and trivial actions, provoking ridicule. His notion was taken from the state and practice of the Athenian stage; that is from the old or middle comedy, which answer to this description. The great revolution, which the introduction of the new co- medy made in the drama, did not hap- pen till afterwards. Aber dieses nimmt Hurd blos an, damit seine Erklärung der Komödie mit der Aristotelischen nicht so ge- rade zu zu streiten scheine. Aristoteles hat die durch ſeinen Aufwand, beſonders auf Pferde, Man könnte einwenden, daß dergleichen be- es (*) Hurd in ſeiner Abhandlung über die ver-
ſchiedenen Gebiete des Drama: From the account of Comedy, here given, it may appear, that the idea of this drama is much enlarged beyond what it was in Ariſtotle’s time; who defines it to be, an imitation of light and trivial actions, provoking ridicule. His notion was taken from the ſtate and practice of the Athenian ſtage; that is from the old or middle comedy, which anſwer to this deſcription. The great revolution, which the introduction of the new co- medy made in the drama, did not hap- pen till afterwards. Aber dieſes nimmt Hurd blos an, damit ſeine Erklärung der Komödie mit der Ariſtoteliſchen nicht ſo ge- rade zu zu ſtreiten ſcheine. Ariſtoteles hat die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0308" n="302"/> durch ſeinen Aufwand, beſonders auf Pferde,<lb/> den Vater in Schulden ſetzte, hieß nicht, wie der<lb/> Sohn dieſes oder jenes edeln Bürgers: er hieß<lb/> Phidippides, Junker <hi rendition="#g">Spaarroß</hi>.</p><lb/> <p>Man könnte einwenden, daß dergleichen be-<lb/> deutende Namen wohl nur eine Erfindung der<lb/> neuern Griechiſchen Komödie ſeyn dürften, deren<lb/> Dichtern es ernſtlich verbothen war, ſich wah-<lb/> rer Namen zu bedienen; daß aber Ariſtoteles<lb/> dieſe neuere Komödie nicht gekannt habe, und<lb/> folglich bey ſeinen Regeln keine Rückſicht auf<lb/> ſie nehmen können. Das Letztere behauptet<lb/><hi rendition="#g">Hurd</hi>; <note xml:id="seg2pn_26_1" next="#seg2pn_26_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#g">Hurd</hi> in ſeiner Abhandlung über die ver-<lb/> ſchiedenen Gebiete des Drama: <hi rendition="#aq">From the<lb/> account of Comedy, here given, it may<lb/> appear, that the idea of this drama is<lb/> much enlarged beyond what it was in<lb/> Ariſtotle’s time; who defines it to be,<lb/> an imitation of light and trivial actions,<lb/> provoking ridicule. His notion was<lb/> taken from the ſtate and practice of the<lb/> Athenian ſtage; that is from the <hi rendition="#g">old</hi> or<lb/><hi rendition="#g">middle</hi> comedy, which anſwer to<lb/> this deſcription. The great revolution,<lb/> which the introduction of the <hi rendition="#g">new</hi> co-<lb/> medy made in the drama, did not hap-<lb/> pen till afterwards.</hi> Aber dieſes nimmt<lb/><hi rendition="#g">Hurd</hi> blos an, damit ſeine Erklärung der<lb/> Komödie mit der Ariſtoteliſchen nicht ſo ge-<lb/> rade zu zu ſtreiten ſcheine. Ariſtoteles hat<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw></note> aber es iſt eben ſo falſch, als falſch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">es</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [302/0308]
durch ſeinen Aufwand, beſonders auf Pferde,
den Vater in Schulden ſetzte, hieß nicht, wie der
Sohn dieſes oder jenes edeln Bürgers: er hieß
Phidippides, Junker Spaarroß.
Man könnte einwenden, daß dergleichen be-
deutende Namen wohl nur eine Erfindung der
neuern Griechiſchen Komödie ſeyn dürften, deren
Dichtern es ernſtlich verbothen war, ſich wah-
rer Namen zu bedienen; daß aber Ariſtoteles
dieſe neuere Komödie nicht gekannt habe, und
folglich bey ſeinen Regeln keine Rückſicht auf
ſie nehmen können. Das Letztere behauptet
Hurd; (*) aber es iſt eben ſo falſch, als falſch
es
(*) Hurd in ſeiner Abhandlung über die ver-
ſchiedenen Gebiete des Drama: From the
account of Comedy, here given, it may
appear, that the idea of this drama is
much enlarged beyond what it was in
Ariſtotle’s time; who defines it to be,
an imitation of light and trivial actions,
provoking ridicule. His notion was
taken from the ſtate and practice of the
Athenian ſtage; that is from the old or
middle comedy, which anſwer to
this deſcription. The great revolution,
which the introduction of the new co-
medy made in the drama, did not hap-
pen till afterwards. Aber dieſes nimmt
Hurd blos an, damit ſeine Erklärung der
Komödie mit der Ariſtoteliſchen nicht ſo ge-
rade zu zu ſtreiten ſcheine. Ariſtoteles hat
die
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