Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von den Würckungen
genden Wurms vnd Forcht/ kein fröli-
ches Gemüht niemahls haben kan/ ab
jedem Gedunst/ sonderlich bey eytler
Nacht/ endtsetzt er sich/ er darff allein
kein Fuß für die Kammer hinauß setzen.
O wie billicher solte er sich vor d' Sünd
geförchtet haben?

9. Was für Angst vnd Trawrigkeit
werden die Sünden/ in dem Todtbeth
verursachen; was in dem sondern par-
ticular Gericht/ was für ein Meinung
würst alsdann von allen disen Wollü-
sten schöpffen! Dort ist es zu spat/ jetzt
thue/ was du dazumahl winschen wur-
dest.

10. Wann du erst erwegen wurdest
die vnaußsprechliche Straff/ in der an-
dern Welt/ wegen der Sünden/ wie sol-
che durch ewige vnauffhörliche vnd er-
schröckliche Peyn deß höllischen Fewrs
gestrafft/ vnnd niemahl gar abgestrafft
werden: Kanst du ohne Schmertzen
auch an die Sünd gedencken/ will ge-

schwei-

Von den Würckungen
genden Wurms vnd Forcht/ kein froͤli-
ches Gemuͤht niemahls haben kan/ ab
jedem Gedunſt/ ſonderlich bey eytler
Nacht/ endtſetzt er ſich/ er darff allein
kein Fuß fuͤr die Kammer hinauß ſetzen.
O wie billicher ſolte er ſich vor d’ Suͤnd
gefoͤrchtet haben?

9. Was fuͤr Angſt vnd Trawrigkeit
werden die Suͤnden/ in dem Todtbeth
verurſachen; was in dem ſondern par-
ticular Gericht/ was fuͤr ein Meinung
wuͤrſt alsdann von allen diſen Wolluͤ-
ſten ſchoͤpffen! Dort iſt es zu ſpat/ jetzt
thue/ was du dazumahl winſchen wur-
deſt.

10. Wann du erſt erwegen wurdeſt
die vnaußſprechliche Straff/ in der an-
dern Welt/ wegen der Suͤnden/ wie ſol-
che durch ewige vnauffhoͤrliche vnd er-
ſchroͤckliche Peyn deß hoͤlliſchen Fewrs
geſtrafft/ vnnd niemahl gar abgeſtrafft
werden: Kanſt du ohne Schmertzen
auch an die Suͤnd gedencken/ will ge-

ſchwei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0048" n="24"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Würckungen</hi></fw><lb/>
genden Wurms vnd Forcht/ kein fro&#x0364;li-<lb/>
ches Gemu&#x0364;ht niemahls haben kan/ ab<lb/>
jedem Gedun&#x017F;t/ &#x017F;onderlich bey eytler<lb/>
Nacht/ endt&#x017F;etzt er &#x017F;ich/ er darff allein<lb/>
kein Fuß fu&#x0364;r die Kammer hinauß &#x017F;etzen.<lb/>
O wie billicher &#x017F;olte er &#x017F;ich vor d&#x2019; Su&#x0364;nd<lb/>
gefo&#x0364;rchtet haben?</p><lb/>
            <p>9. Was fu&#x0364;r Ang&#x017F;t vnd Trawrigkeit<lb/>
werden die Su&#x0364;nden/ in dem Todtbeth<lb/>
verur&#x017F;achen; was in dem &#x017F;ondern <hi rendition="#aq">par-<lb/>
ticular</hi> Gericht/ was fu&#x0364;r ein Meinung<lb/>
wu&#x0364;r&#x017F;t alsdann von allen di&#x017F;en Wollu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten &#x017F;cho&#x0364;pffen! Dort i&#x017F;t es zu &#x017F;pat/ jetzt<lb/>
thue/ was du dazumahl win&#x017F;chen wur-<lb/>
de&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>10. Wann du er&#x017F;t erwegen wurde&#x017F;t<lb/>
die vnauß&#x017F;prechliche Straff/ in der an-<lb/>
dern Welt/ wegen der Su&#x0364;nden/ wie &#x017F;ol-<lb/>
che durch ewige vnauffho&#x0364;rliche vnd er-<lb/>
&#x017F;chro&#x0364;ckliche Peyn deß ho&#x0364;lli&#x017F;chen Fewrs<lb/>
ge&#x017F;trafft/ vnnd niemahl gar abge&#x017F;trafft<lb/>
werden: Kan&#x017F;t du ohne Schmertzen<lb/>
auch an die Su&#x0364;nd gedencken/ will ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chwei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0048] Von den Würckungen genden Wurms vnd Forcht/ kein froͤli- ches Gemuͤht niemahls haben kan/ ab jedem Gedunſt/ ſonderlich bey eytler Nacht/ endtſetzt er ſich/ er darff allein kein Fuß fuͤr die Kammer hinauß ſetzen. O wie billicher ſolte er ſich vor d’ Suͤnd gefoͤrchtet haben? 9. Was fuͤr Angſt vnd Trawrigkeit werden die Suͤnden/ in dem Todtbeth verurſachen; was in dem ſondern par- ticular Gericht/ was fuͤr ein Meinung wuͤrſt alsdann von allen diſen Wolluͤ- ſten ſchoͤpffen! Dort iſt es zu ſpat/ jetzt thue/ was du dazumahl winſchen wur- deſt. 10. Wann du erſt erwegen wurdeſt die vnaußſprechliche Straff/ in der an- dern Welt/ wegen der Suͤnden/ wie ſol- che durch ewige vnauffhoͤrliche vnd er- ſchroͤckliche Peyn deß hoͤlliſchen Fewrs geſtrafft/ vnnd niemahl gar abgeſtrafft werden: Kanſt du ohne Schmertzen auch an die Suͤnd gedencken/ will ge- ſchwei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/48
Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/48>, abgerufen am 18.12.2024.