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Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

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Von der Straff
mahl ainige befreyung hoffen möchte?
vnnd ich nach vil grösseren/ mehreren
Sünden/ noch eben diser verdienten
Straff will so gar nicht leiden!

10. Vber alles aber O mein Gott
erkenne ich die vnbegreiffliche straffmäs-
sigkeit der Sündt/ in dem ich sihe/ daß
du so gar deinem Aingebornen Sohn
meinem Erlöser/ da er vnsere Sündt
auff sich genommen/ wiewol er für sein
Person gantz vnschuldig/ nit verscho-
net/ sonder der harten Marter deß Creu-
tzes vbergeben. wie groß muß dann sein
der Grewel der Sündt/ welche so gros-
se Peyn vnd Marter ja den schmälichen
Todt selbst in dem Sohn GOttes hat
vermöget!

11. Haben nun so gar auch die
frembde Sündt in Göttlicher Person
solche straff verursachet/ was hab ich
arm vnd schlechtes Erdtwürmlein zu-
förchten wegen meiner aignen Sün-
den/ woferr ich nit zur buß vnd besse-

rung

Von der Straff
mahl ainige befreyung hoffen moͤchte?
vnnd ich nach vil groͤſſeren/ mehreren
Suͤnden/ noch eben diſer verdienten
Straff will ſo gar nicht leiden!

10. Vber alles aber O mein Gott
erkenne ich die vnbegreiffliche ſtraffmaͤſ-
ſigkeit der Suͤndt/ in dem ich ſihe/ daß
du ſo gar deinem Aingebornen Sohn
meinem Erloͤſer/ da er vnſere Suͤndt
auff ſich genommen/ wiewol er fuͤr ſein
Perſon gantz vnſchuldig/ nit verſcho-
net/ ſonder der hartẽ Marter deß Creu-
tzes vbergeben. wie groß muß dann ſein
der Grewel der Suͤndt/ welche ſo groſ-
ſe Peyn vnd Marter ja den ſchmaͤlichẽ
Todt ſelbſt in dem Sohn GOttes hat
vermoͤget!

11. Haben nun ſo gar auch die
frembde Suͤndt in Goͤttlicher Perſon
ſolche ſtraff veruꝛſachet/ was hab ich
arm vnd ſchlechtes Erdtwuͤrmlein zu-
foͤrchten wegen meiner aignen Suͤn-
den/ woferꝛ ich nit zur buß vnd beſſe-

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[12/0036] Von der Straff mahl ainige befreyung hoffen moͤchte? vnnd ich nach vil groͤſſeren/ mehreren Suͤnden/ noch eben diſer verdienten Straff will ſo gar nicht leiden! 10. Vber alles aber O mein Gott erkenne ich die vnbegreiffliche ſtraffmaͤſ- ſigkeit der Suͤndt/ in dem ich ſihe/ daß du ſo gar deinem Aingebornen Sohn meinem Erloͤſer/ da er vnſere Suͤndt auff ſich genommen/ wiewol er fuͤr ſein Perſon gantz vnſchuldig/ nit verſcho- net/ ſonder der hartẽ Marter deß Creu- tzes vbergeben. wie groß muß dann ſein der Grewel der Suͤndt/ welche ſo groſ- ſe Peyn vnd Marter ja den ſchmaͤlichẽ Todt ſelbſt in dem Sohn GOttes hat vermoͤget! 11. Haben nun ſo gar auch die frembde Suͤndt in Goͤttlicher Perſon ſolche ſtraff veruꝛſachet/ was hab ich arm vnd ſchlechtes Erdtwuͤrmlein zu- foͤrchten wegen meiner aignen Suͤn- den/ woferꝛ ich nit zur buß vnd beſſe- rung

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Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/36>, abgerufen am 21.11.2024.