Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

Bild:
<< vorherige Seite
mit Gott zuverainigen.

3. Weil sich kein Laub ohne sein
Vorwissen bewegt/bist du ja sicher/ daß
er dir/ den er mit seinem Blut erkaufft/
ohne sein willen nicht werde Vbels ge-
schehen lassen.

4. Gott ist der. grosse Bawmei-
ster/wir seyn die Stein seines Gebäws:
so weiß er dann wol/wohin er dich vnnd
einen jeden Menschen ordnen vnd legen
soll: Sey nur mit deiner Stell vnd Ort
zu frieden.

5. Es ist nit allzeit Glücks schuld/
grosse Gnaden vnnd Gaben von GOtt
empfangen. Vil hat GOtt hoch steigen
lassen/ die einen harten Fall gethan/wer
wenig hat/wird leicht Rechnung thun.

6. Du darffst keines Künstlers werck
tadeln/ wie trawestu dir dann GOtt in
seinen Anschlägen vnrecht zugeben/
mainest du es wäre besser/daß alles nach
deinem Sinn hinauß gieng/ als daß
GOttes Will geschehe.

7. Hoffest du mehr von Gott zuwe-

gen
mit Gott zuverainigen.

3. Weil ſich kein Laub ohne ſein
Vorwiſſen bewegt/biſt du ja ſicher/ daß
er dir/ den er mit ſeinem Blut erkaufft/
ohne ſein willen nicht werde Vbels ge-
ſchehen laſſen.

4. Gott iſt der. groſſe Bawmei-
ſter/wir ſeyn die Stein ſeines Gebaͤws:
ſo weiß er dann wol/wohin er dich vnnd
einen jeden Menſchen ordnen vnd legen
ſoll: Sey nur mit deiner Stell vnd Ort
zu frieden.

5. Es iſt nit allzeit Gluͤcks ſchuld/
groſſe Gnaden vnnd Gaben von GOtt
empfangen. Vil hat GOtt hoch ſteigen
laſſen/ die einen harten Fall gethan/wer
wenig hat/wird leicht Rechnung thun.

6. Du darffſt keines Kuͤnſtlers werck
tadeln/ wie traweſtu dir dann GOtt in
ſeinen Anſchlaͤgen vnrecht zugeben/
maineſt du es waͤre beſſer/daß alles nach
deinem Sinn hinauß gieng/ als daß
GOttes Will geſchehe.

7. Hoffeſt du mehr von Gott zuwe-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0163" n="139"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">mit Gott zuverainigen.</hi> </fw><lb/>
          <p>3. Weil &#x017F;ich kein Laub ohne &#x017F;ein<lb/>
Vorwi&#x017F;&#x017F;en bewegt/bi&#x017F;t du ja &#x017F;icher/ daß<lb/>
er dir/ den er mit &#x017F;einem Blut erkaufft/<lb/>
ohne &#x017F;ein willen nicht werde Vbels ge-<lb/>
&#x017F;chehen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>4. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> i&#x017F;t der. gro&#x017F;&#x017F;e Bawmei-<lb/>
&#x017F;ter/wir &#x017F;eyn die Stein &#x017F;eines Geba&#x0364;ws:<lb/>
&#x017F;o weiß er dann wol/wohin er dich vnnd<lb/>
einen jeden Men&#x017F;chen ordnen vnd legen<lb/>
&#x017F;oll: Sey nur mit deiner Stell vnd Ort<lb/>
zu frieden.</p><lb/>
          <p>5. Es i&#x017F;t nit allzeit Glu&#x0364;cks &#x017F;chuld/<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Gnaden vnnd Gaben von GOtt<lb/>
empfangen. Vil hat GOtt hoch &#x017F;teigen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ die einen harten Fall gethan/wer<lb/>
wenig hat/wird leicht Rechnung thun.</p><lb/>
          <p>6. Du darff&#x017F;t keines Ku&#x0364;n&#x017F;tlers werck<lb/>
tadeln/ wie trawe&#x017F;tu dir dann GOtt in<lb/>
&#x017F;einen An&#x017F;chla&#x0364;gen vnrecht zugeben/<lb/>
maine&#x017F;t du es wa&#x0364;re be&#x017F;&#x017F;er/daß alles nach<lb/>
deinem Sinn hinauß gieng/ als daß<lb/>
GOttes Will ge&#x017F;chehe.</p><lb/>
          <p>7. Hoffe&#x017F;t du mehr von Gott zuwe-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">gen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[139/0163] mit Gott zuverainigen. 3. Weil ſich kein Laub ohne ſein Vorwiſſen bewegt/biſt du ja ſicher/ daß er dir/ den er mit ſeinem Blut erkaufft/ ohne ſein willen nicht werde Vbels ge- ſchehen laſſen. 4. Gott iſt der. groſſe Bawmei- ſter/wir ſeyn die Stein ſeines Gebaͤws: ſo weiß er dann wol/wohin er dich vnnd einen jeden Menſchen ordnen vnd legen ſoll: Sey nur mit deiner Stell vnd Ort zu frieden. 5. Es iſt nit allzeit Gluͤcks ſchuld/ groſſe Gnaden vnnd Gaben von GOtt empfangen. Vil hat GOtt hoch ſteigen laſſen/ die einen harten Fall gethan/wer wenig hat/wird leicht Rechnung thun. 6. Du darffſt keines Kuͤnſtlers werck tadeln/ wie traweſtu dir dann GOtt in ſeinen Anſchlaͤgen vnrecht zugeben/ maineſt du es waͤre beſſer/daß alles nach deinem Sinn hinauß gieng/ als daß GOttes Will geſchehe. 7. Hoffeſt du mehr von Gott zuwe- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/163
Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/163>, abgerufen am 28.11.2024.