Lenz, Jakob Michael Reinhold: Die Soldaten. Leipzig, 1776.Frau Gräfin sich unser Unglück so zu Her- zen nimmt. Eilfte Scene in Armentieres. Stolzius geht vor einer Apothek herum. Es regnet. Was zitterst du? -- Meine Zunge ist so schwach, daß ich fürchte, ich werde kein einziges Wort hervorbringen können. Er wird mirs ansehen -- Und müssen denn die zittern, die Unrecht leiden, und die allein frölich seyn, die Unrecht thun! -- -- Wer weis, zwischen welchem Zaun sie jetzt verhungert. Herein, Stol- zius. Wenns nicht für ihn ist, so ists doch für dich. Und das ist ja alles, was du wünschest -- -- (geht hinein.) Fünfter
Frau Graͤfin ſich unſer Ungluͤck ſo zu Her- zen nimmt. Eilfte Scene in Armentieres. Stolzius geht vor einer Apothek herum. Es regnet. Was zitterſt du? — Meine Zunge iſt ſo ſchwach, daß ich fuͤrchte, ich werde kein einziges Wort hervorbringen koͤnnen. Er wird mirs anſehen — Und muͤſſen denn die zittern, die Unrecht leiden, und die allein froͤlich ſeyn, die Unrecht thun! — — Wer weis, zwiſchen welchem Zaun ſie jetzt verhungert. Herein, Stol- zius. Wenns nicht fuͤr ihn iſt, ſo iſts doch fuͤr dich. Und das iſt ja alles, was du wuͤnſcheſt — — (geht hinein.) Fuͤnfter
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Frau Graͤfin ſich unſer Ungluͤck ſo zu Her-
zen nimmt.
Eilfte Scene
in Armentieres.
Stolzius geht vor einer Apothek herum.
Es regnet.
Was zitterſt du? — Meine Zunge
iſt ſo ſchwach, daß ich fuͤrchte, ich werde
kein einziges Wort hervorbringen koͤnnen.
Er wird mirs anſehen — Und muͤſſen
denn die zittern, die Unrecht leiden, und
die allein froͤlich ſeyn, die Unrecht thun!
— — Wer weis, zwiſchen welchem
Zaun ſie jetzt verhungert. Herein, Stol-
zius. Wenns nicht fuͤr ihn iſt, ſo iſts
doch fuͤr dich. Und das iſt ja alles, was
du wuͤnſcheſt — — (geht hinein.)
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