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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.

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Das todte Glück.

Leis' umrauscht von Himmelsquellen,
Süße Sehnsucht in der Brust
Saß ich einst die mondeshellen
Nächte da in stiller Lust.
Jene Zeit wird nimmer kommen,
Himmelsquellen sind versiegt,
All mein Sehnen ist verglommen,
Und mein Glück im Grabe liegt.
Weib, du riefst in böser Stunde
Mit dem zauberischen Blick,
Mit dem wonnevollen Munde
Schmeichelnd hin zu dir mein Glück.
Und es kam ein Kind und schmiegte,
Flehend sich in deinen Arm,
Der es mild umschlang und wiegte,
Als ein weicher Mutterarm.
Das todte Glück.

Leiſ' umrauſcht von Himmelsquellen,
Suͤße Sehnſucht in der Bruſt
Saß ich einſt die mondeshellen
Naͤchte da in ſtiller Luſt.
Jene Zeit wird nimmer kommen,
Himmelsquellen ſind verſiegt,
All mein Sehnen iſt verglommen,
Und mein Gluͤck im Grabe liegt.
Weib, du riefſt in boͤſer Stunde
Mit dem zauberiſchen Blick,
Mit dem wonnevollen Munde
Schmeichelnd hin zu dir mein Gluͤck.
Und es kam ein Kind und ſchmiegte,
Flehend ſich in deinen Arm,
Der es mild umſchlang und wiegte,
Als ein weicher Mutterarm.
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[76/0090] Das todte Glück. Leiſ' umrauſcht von Himmelsquellen, Suͤße Sehnſucht in der Bruſt Saß ich einſt die mondeshellen Naͤchte da in ſtiller Luſt. Jene Zeit wird nimmer kommen, Himmelsquellen ſind verſiegt, All mein Sehnen iſt verglommen, Und mein Gluͤck im Grabe liegt. Weib, du riefſt in boͤſer Stunde Mit dem zauberiſchen Blick, Mit dem wonnevollen Munde Schmeichelnd hin zu dir mein Gluͤck. Und es kam ein Kind und ſchmiegte, Flehend ſich in deinen Arm, Der es mild umſchlang und wiegte, Als ein weicher Mutterarm.

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Zitationshilfe: Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/90>, abgerufen am 04.12.2024.