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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.

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Das Mondlicht.

Dein gedenkend irr' ich einsam
Diesen Strom entlang;
Könnten lauschen wir gemeinsam
Seinem Wellenklang!
Könnten wir zusammenschauen
In den Mond empor,
Der da drüben aus den Auen
Leise taucht hervor.
Freundlich streut er meinem Blicke
Aus dem Silberschein
Stromhinüber eine Brücke
Bis zum stillen Hain. --
Wo des Stromes frohe Wellen
Durch den Schimmer zieh'n,
Seh' ich, wie hinab die schnellen
Unaufhaltsam flieh'n.
Das Mondlicht.

Dein gedenkend irr' ich einſam
Dieſen Strom entlang;
Koͤnnten lauſchen wir gemeinſam
Seinem Wellenklang!
Koͤnnten wir zuſammenſchauen
In den Mond empor,
Der da druͤben aus den Auen
Leiſe taucht hervor.
Freundlich ſtreut er meinem Blicke
Aus dem Silberſchein
Stromhinuͤber eine Bruͤcke
Bis zum ſtillen Hain. —
Wo des Stromes frohe Wellen
Durch den Schimmer zieh'n,
Seh' ich, wie hinab die ſchnellen
Unaufhaltſam flieh'n.
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[54/0068] Das Mondlicht. Dein gedenkend irr' ich einſam Dieſen Strom entlang; Koͤnnten lauſchen wir gemeinſam Seinem Wellenklang! Koͤnnten wir zuſammenſchauen In den Mond empor, Der da druͤben aus den Auen Leiſe taucht hervor. Freundlich ſtreut er meinem Blicke Aus dem Silberſchein Stromhinuͤber eine Bruͤcke Bis zum ſtillen Hain. — Wo des Stromes frohe Wellen Durch den Schimmer zieh'n, Seh' ich, wie hinab die ſchnellen Unaufhaltſam flieh'n.

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Zitationshilfe: Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/68>, abgerufen am 22.12.2024.