Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.Und er ließ zu seinen Boten Zürnend seine Stimme tosen, Und das Wort das er gesendet An den König der Franzosen, Ist ein Blitz in sie gefahren, Der sie nun fortreißt geschwinde, Unaufhaltsam nach dem Orte, Wo er, freigelassen, zünde. -- In dem Schlosse zu Saint-Germain Schnauben schon die müden Renner, Vor den argbetroffnen König Treten die sarmat'schen Männer. Schweiß entrollt den kühnen Stirnen, Und ihr Auge glüht im Zorne, Drohend klirren ihre Säbel, Ihre blutgetränkten Sporne. Und zum König nun beginnet
Gonsiewski so zu reden: "Wladyslaw hat uns gesendet, Herr der Polen und der Schweden: Und er ließ zu ſeinen Boten Zuͤrnend ſeine Stimme toſen, Und das Wort das er geſendet An den Koͤnig der Franzoſen, Iſt ein Blitz in ſie gefahren, Der ſie nun fortreißt geſchwinde, Unaufhaltſam nach dem Orte, Wo er, freigelaſſen, zuͤnde. — In dem Schloſſe zu Saint-Germain Schnauben ſchon die muͤden Renner, Vor den argbetroffnen Koͤnig Treten die ſarmat'ſchen Maͤnner. Schweiß entrollt den kuͤhnen Stirnen, Und ihr Auge gluͤht im Zorne, Drohend klirren ihre Saͤbel, Ihre blutgetraͤnkten Sporne. Und zum Koͤnig nun beginnet
Gonſiewski ſo zu reden: „Wladyslaw hat uns geſendet, Herr der Polen und der Schweden: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0273" n="259"/> <lg n="10"> <l>Und er ließ zu ſeinen Boten</l><lb/> <l>Zuͤrnend ſeine Stimme toſen,</l><lb/> <l>Und das Wort das er geſendet</l><lb/> <l>An den Koͤnig der Franzoſen,</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Iſt ein Blitz in ſie gefahren,</l><lb/> <l>Der ſie nun fortreißt geſchwinde,</l><lb/> <l>Unaufhaltſam nach dem Orte,</l><lb/> <l>Wo er, freigelaſſen, zuͤnde. —</l><lb/> </lg> <lg n="12"> <l>In dem Schloſſe zu Saint-Germain</l><lb/> <l>Schnauben ſchon die muͤden Renner,</l><lb/> <l>Vor den argbetroffnen Koͤnig</l><lb/> <l>Treten die ſarmat'ſchen Maͤnner.</l><lb/> </lg> <lg n="13"> <l>Schweiß entrollt den kuͤhnen Stirnen,</l><lb/> <l>Und ihr Auge gluͤht im Zorne,</l><lb/> <l>Drohend klirren ihre Saͤbel,</l><lb/> <l>Ihre blutgetraͤnkten Sporne.</l><lb/> </lg> <lg n="14"> <l>Und zum Koͤnig nun beginnet</l><lb/> <l>Gonſiewski ſo zu reden:</l><lb/> <l>„Wladyslaw hat uns geſendet,</l><lb/> <l>Herr der Polen und der Schweden:</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [259/0273]
Und er ließ zu ſeinen Boten
Zuͤrnend ſeine Stimme toſen,
Und das Wort das er geſendet
An den Koͤnig der Franzoſen,
Iſt ein Blitz in ſie gefahren,
Der ſie nun fortreißt geſchwinde,
Unaufhaltſam nach dem Orte,
Wo er, freigelaſſen, zuͤnde. —
In dem Schloſſe zu Saint-Germain
Schnauben ſchon die muͤden Renner,
Vor den argbetroffnen Koͤnig
Treten die ſarmat'ſchen Maͤnner.
Schweiß entrollt den kuͤhnen Stirnen,
Und ihr Auge gluͤht im Zorne,
Drohend klirren ihre Saͤbel,
Ihre blutgetraͤnkten Sporne.
Und zum Koͤnig nun beginnet
Gonſiewski ſo zu reden:
„Wladyslaw hat uns geſendet,
Herr der Polen und der Schweden:
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