Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] Gestalt dem Sargus ziemlich gleich. Sein Leib ist mit grossen dünnen und blauen Schupen bedecket, auf dem Rücken ist er schwärtzlicht, und an dem Bauche weiß. Bey den Floßfedern hat er viel Stacheln: er hat grosse Augen, das Maul ist eben nicht gar groß, die Zähne sind so breit, als wie bey einem Menschen. Er lebt von Kräutern, z.E. von der Alga, und frist gar keine Fische. Man hält ihn für den eintzigen Fisch, der wiederkäuet: etliche rechnen ihn unter die Arten der Börsche. Er hält sich in den Klippen auf, in Sicilien, in Asien, in Griechenland. Er ist gut zum essen: sein Fleisch ist zarte, mürbe und leicht zu verdauen. Die Leber soll gut seyn zu der gelben Sucht, die Verstopfungen zu heben, wann er gegessen, oder getrocknet und gepulvert, mit blancken Weine eingenommen wird. Scarus kommt von skairo, palpito, ich zittere, oder depascor, ich fresse ab. Scecachul. Scecachul, Renodaei. Sisarum Syriacum, C.B. Secacul Arabum & Maurorum, sive Pastinaca Syriaca, Rauvvolff. Lugd. Ap. Ist ein fremd Gewächs, welches die Araber bald Locachium, bald Lichimum, bald Alithimum zu nennen pflegen. Sein Stengel ist niedrig und knotig, trägt Blätter fast als wie der Terpentinbaum. Die Blüten sind den Veilgen gleich, jedoch viel grösser. Wann die sind abgefallen, so folgen ihnen schwartze Körner, so groß als wie die Erbsen, die werden Culcul oder Kilkil genennet, und sind voll süsses Safts. Die Wurtzel ist knotig und voller Adern. Dieses Gewächse wächset an den Wurtzeln der Bäume, an schattigen Orten, und ist sehr rar. Die Körner, Culcul genannt, machen Lust zum Beyschlaf, und befördern die Empfängnüß, wann sie gegessen werden. Die Wurtzel wird eben auch darzu gebraucht. Scecachul ist ein arabisches Wort. Schoenanthum. Schoenanthum. Juncus odoratus. Schoenanthos. Palea de Mecha. Foenum Camelorum. Stramen Camelorum. frantzösisch, Schoenanthe oder Jonc odorant. teutsch, Cameelheu, wolriechende Binsen. Ist eine Gattung Binsen oder Graß, welches in solcher grossen Menge in der Landschaft Nabathea, im glücklichen Arabien, und an dem Fusse des Berges Libanon zu wachsen pfleget, daß sie es zum Futter und zur Streu der Cameele brauchen. Der Stengel ist etwan eines Fusses hoch, in einen Hauffen harte Halmen abgetheilet, die so dicke sind als wie das Gerstenstroh, dem sie auch an Gestalt [Spaltenumbruch] und Farbe gleichen, und sind gegen die Spitze zu am dünnesten. Die Blätter sind etwan eines halben Schuhes lang, gerade, steif und spitzig, bleichgrün von Farbe. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen in doppelten Reihen, sind klein, wie Sammt und incarnat, gar lieblich anzusehen. Die Wurtzel ist klein und hart, dörr und knotig, mit langen, weissen Zasern. Das gantze Gewächs, und insonderheit die Blüte, ist sehr starck und wolriechend, hat einen beissenden, durchtringenden, gar starcken gewürtzhaftigen Geschmack. Zur Artzney wird die Blüte dem Uberrest der Pflantze vorgezogen. Man soll dasjenige nehmen, welches frisch, rein und leichte ist, gut riechet, eine schöne Farbe, nebst einem beissenden, würtzhaftigen Geschmack hat. Sie führet viel kräftiges Oel und flüchtiges Saltz. Sie zertreibet, machet dünne, ist durchtringend, reiniget, widerstehet den giftigen Feuchtigkeiten, ist gut zu den Wunden, hebt die Verstopfungen, treibet den Harn und die weibliche Reinigung: sie wird innerlich und äusserlich gebraucht. Weil diese Blume oftermahls sehr seltsam ist, so können an derselben statt die zärtesten Halmen von diesen Bintzen gebrauchet werden, die am stärcksten riechen, und am Geschmacke der Blüte so nahe kommen, als nur möglich ist. Schoenanthos komt von skhoinos, juncus, Binsen, und anthe, flos, Blume, das heist so viel, als Binsenblüte. Sciaena. Sciaena. Umbra. Umbrina. Ist ein grosser Seefisch, ungefehr sechs Schuhe lang, und wiegt gemeiniglich bis sechzig Pfund. Er wächst im Ocean und in dem Mittelmeer. Er ist mit Schupen überdeckt, die schief zu liegen scheinen. Der in dem Ocean sieht eisenfarbig; der in der Mittelsee roth, als wie Gold und Silber. Sein Kopf ist groß und dick: die Zähne sind lang, rund, spitzig und dünne: auf dem Rücken hat er zwey scharffe Spitzen. Er siehet demjenigen Fische, der auf lateinisch Coracinus, frantzösisch Durdo genennet wird, dermassen ähnlich, daß die Fischer einen für den andern nehmen: wiewol sie an der Grösse von einander unterschieden sind. In seinem Kopfe sind ziemlich grosse Steine zu befinden. Er lebt von Fischen. Er ist gut zu essen und leicht verdaulich. Die Steine, die in seinem Kopfe gefunden werden, eröffnen und dienen zum Steine, zum Sand und Gries, innerlich gebrauchet. Auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze Scrupel eingegeben: so werden sie auch gegen die Colic angehangen. Scilla. Scilla, frantzösisch, Scille, teutsch Meerzwiebel, ist eine Gattung Ornithogalum, oder ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet. Die erste wird genannt: Scilla major, Cast. Scilla rubra magna vulgaris, J.B. Raji Hist. Pancratium, Clus. Dod. Ger. [Ende Spaltensatz][Beginn Spaltensatz] Gestalt dem Sargus ziemlich gleich. Sein Leib ist mit grossen dünnen und blauen Schupen bedecket, auf dem Rücken ist er schwärtzlicht, und an dem Bauche weiß. Bey den Floßfedern hat er viel Stacheln: er hat grosse Augen, das Maul ist eben nicht gar groß, die Zähne sind so breit, als wie bey einem Menschen. Er lebt von Kräutern, z.E. von der Alga, und frist gar keine Fische. Man hält ihn für den eintzigen Fisch, der wiederkäuet: etliche rechnen ihn unter die Arten der Börsche. Er hält sich in den Klippen auf, in Sicilien, in Asien, in Griechenland. Er ist gut zum essen: sein Fleisch ist zarte, mürbe und leicht zu verdauen. Die Leber soll gut seyn zu der gelben Sucht, die Verstopfungen zu heben, wann er gegessen, oder getrocknet und gepulvert, mit blancken Weine eingenommen wird. Scarus kommt von σκαίρω, palpito, ich zittere, oder depascor, ich fresse ab. Scecachul. Scecachul, Renodæi. Sisarum Syriacum, C.B. Secacul Arabum & Maurorum, sive Pastinaca Syriaca, Rauvvolff. Lugd. Ap. Ist ein fremd Gewächs, welches die Araber bald Locachium, bald Lichimum, bald Alithimum zu nennen pflegen. Sein Stengel ist niedrig und knotig, trägt Blätter fast als wie der Terpentinbaum. Die Blüten sind den Veilgen gleich, jedoch viel grösser. Wann die sind abgefallen, so folgen ihnen schwartze Körner, so groß als wie die Erbsen, die werden Culcul oder Kilkil genennet, und sind voll süsses Safts. Die Wurtzel ist knotig und voller Adern. Dieses Gewächse wächset an den Wurtzeln der Bäume, an schattigen Orten, und ist sehr rar. Die Körner, Culcul genannt, machen Lust zum Beyschlaf, und befördern die Empfängnüß, wann sie gegessen werden. Die Wurtzel wird eben auch darzu gebraucht. Scecachul ist ein arabisches Wort. Schoenanthum. Schoenanthum. Juncus odoratus. Schoenanthos. Palea de Mecha. Foenum Camelorum. Stramen Camelorum. frantzösisch, Schoenanthe oder Jonc odorant. teutsch, Cameelheu, wolriechende Binsen. Ist eine Gattung Binsen oder Graß, welches in solcher grossen Menge in der Landschaft Nabathea, im glücklichen Arabien, und an dem Fusse des Berges Libanon zu wachsen pfleget, daß sie es zum Futter und zur Streu der Cameele brauchen. Der Stengel ist etwan eines Fusses hoch, in einen Hauffen harte Halmen abgetheilet, die so dicke sind als wie das Gerstenstroh, dem sie auch an Gestalt [Spaltenumbruch] und Farbe gleichen, und sind gegen die Spitze zu am dünnesten. Die Blätter sind etwan eines halben Schuhes lang, gerade, steif und spitzig, bleichgrün von Farbe. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen in doppelten Reihen, sind klein, wie Sammt und incarnat, gar lieblich anzusehen. Die Wurtzel ist klein und hart, dörr und knotig, mit langen, weissen Zasern. Das gantze Gewächs, und insonderheit die Blüte, ist sehr starck und wolriechend, hat einen beissenden, durchtringenden, gar starcken gewürtzhaftigen Geschmack. Zur Artzney wird die Blüte dem Uberrest der Pflantze vorgezogen. Man soll dasjenige nehmen, welches frisch, rein und leichte ist, gut riechet, eine schöne Farbe, nebst einem beissenden, würtzhaftigen Geschmack hat. Sie führet viel kräftiges Oel und flüchtiges Saltz. Sie zertreibet, machet dünne, ist durchtringend, reiniget, widerstehet den giftigen Feuchtigkeiten, ist gut zu den Wunden, hebt die Verstopfungen, treibet den Harn und die weibliche Reinigung: sie wird innerlich und äusserlich gebraucht. Weil diese Blume oftermahls sehr seltsam ist, so können an derselben statt die zärtesten Halmen von diesen Bintzen gebrauchet werden, die am stärcksten riechen, und am Geschmacke der Blüte so nahe kommen, als nur möglich ist. Schoenanthos kom̅t von σχὁινος, juncus, Binsen, und ἄνϑη, flos, Blume, das heist so viel, als Binsenblüte. Sciæna. Sciæna. Umbra. Umbrina. Ist ein grosser Seefisch, ungefehr sechs Schuhe lang, und wiegt gemeiniglich bis sechzig Pfund. Er wächst im Ocean und in dem Mittelmeer. Er ist mit Schupen überdeckt, die schief zu liegen scheinen. Der in dem Ocean sieht eisenfarbig; der in der Mittelsee roth, als wie Gold und Silber. Sein Kopf ist groß und dick: die Zähne sind lang, rund, spitzig und dünne: auf dem Rücken hat er zwey scharffe Spitzen. Er siehet demjenigen Fische, der auf lateinisch Coracinus, frantzösisch Durdo genennet wird, dermassen ähnlich, daß die Fischer einen für den andern nehmen: wiewol sie an der Grösse von einander unterschieden sind. In seinem Kopfe sind ziemlich grosse Steine zu befinden. Er lebt von Fischen. Er ist gut zu essen und leicht verdaulich. Die Steine, die in seinem Kopfe gefunden werden, eröffnen und dienen zum Steine, zum Sand und Gries, innerlich gebrauchet. Auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze Scrupel eingegeben: so werden sie auch gegen die Colic angehangen. Scilla. Scilla, frantzösisch, Scille, teutsch Meerzwiebel, ist eine Gattung Ornithogalum, oder ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet. Die erste wird genannt: Scilla major, Cast. Scilla rubra magna vulgaris, J.B. Raji Hist. Pancratium, Clus. Dod. Ger. [Ende Spaltensatz]<TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0528"/><cb type="start"/> Gestalt dem <hi rendition="#i">Sargus</hi> ziemlich gleich. Sein Leib ist mit grossen dünnen und blauen Schupen bedecket, auf dem Rücken ist er schwärtzlicht, und an dem Bauche weiß. Bey den Floßfedern hat er viel Stacheln: er hat grosse Augen, das Maul ist eben nicht gar groß, die Zähne sind so breit, als wie bey einem Menschen. Er lebt von Kräutern, z.E. von der Alga, und frist gar keine Fische. Man hält ihn für den eintzigen Fisch, der wiederkäuet: etliche rechnen ihn unter die Arten der Börsche. Er hält sich in den Klippen auf, in <hi rendition="#fr">Sicilien,</hi> in <hi rendition="#fr">Asien,</hi> in <hi rendition="#fr">Griechenland.</hi> Er ist gut zum essen: sein Fleisch ist zarte, mürbe und leicht zu verdauen.</p><lb/> <p>Die Leber soll gut seyn zu der gelben Sucht, die Verstopfungen zu heben, wann er gegessen, oder getrocknet und gepulvert, mit blancken Weine eingenommen wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Scarus</hi> kommt von <hi rendition="#i">σκαίρω, palpito,</hi> ich <hi rendition="#fr">zittere,</hi> oder <hi rendition="#i">depascor,</hi> ich <hi rendition="#fr">fresse</hi> ab.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Scecachul.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Scecachul</hi>, Renodæi.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sisarum Syriacum</hi>, C.B.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Secacul Arabum & Maurorum, sive Pastinaca Syriaca</hi>, Rauvvolff. Lugd. Ap</hi>.</p><lb/> <p>Ist ein fremd Gewächs, welches die Araber bald <hi rendition="#i">Locachium,</hi> bald <hi rendition="#i">Lichimum,</hi> bald <hi rendition="#i">Alithimum</hi> zu nennen pflegen. Sein Stengel ist niedrig und knotig, trägt Blätter fast als wie der Terpentinbaum. Die Blüten sind den Veilgen gleich, jedoch viel grösser. Wann die sind abgefallen, so folgen ihnen schwartze Körner, so groß als wie die Erbsen, die werden <hi rendition="#i">Culcul</hi> oder <hi rendition="#i">Kilkil</hi> genennet, und sind voll süsses Safts. Die Wurtzel ist knotig und voller Adern. Dieses Gewächse wächset an den Wurtzeln der Bäume, an schattigen Orten, und ist sehr rar.</p><lb/> <p>Die Körner, <hi rendition="#i">Culcul</hi> genannt, machen Lust zum Beyschlaf, und befördern die Empfängnüß, wann sie gegessen werden. Die Wurtzel wird eben auch darzu gebraucht.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Scecachul</hi> ist ein arabisches Wort.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Schoenanthum.</head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Schoenanthum. Juncus odoratus.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Schoenanthos. Palea de Mecha.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Foenum Camelorum. Stramen Camelorum.</hi> </hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Schoenanthe</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Jonc odorant.</hi></hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Cameelheu, wolriechende Binsen.</hi></p><lb/> <p>Ist eine Gattung Binsen oder Graß, welches in solcher grossen Menge in der Landschaft <hi rendition="#fr">Nabathea,</hi> im <hi rendition="#fr">glücklichen Arabien,</hi> und an dem Fusse des <hi rendition="#fr">Berges Libanon</hi> zu wachsen pfleget, daß sie es zum Futter und zur Streu der Cameele brauchen. Der Stengel ist etwan eines Fusses hoch, in einen Hauffen harte Halmen abgetheilet, die so dicke sind als wie das Gerstenstroh, dem sie auch an Gestalt <cb/> und Farbe gleichen, und sind gegen die Spitze zu am dünnesten. Die Blätter sind etwan eines halben Schuhes lang, gerade, steif und spitzig, bleichgrün von Farbe. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen in doppelten Reihen, sind klein, wie Sammt und incarnat, gar lieblich anzusehen. Die Wurtzel ist klein und hart, dörr und knotig, mit langen, weissen Zasern. Das gantze Gewächs, und insonderheit die Blüte, ist sehr starck und wolriechend, hat einen beissenden, durchtringenden, gar starcken gewürtzhaftigen Geschmack. Zur Artzney wird die Blüte dem Uberrest der Pflantze vorgezogen. Man soll dasjenige nehmen, welches frisch, rein und leichte ist, gut riechet, eine schöne Farbe, nebst einem beissenden, würtzhaftigen Geschmack hat. Sie führet viel kräftiges Oel und flüchtiges Saltz.</p><lb/> <p>Sie zertreibet, machet dünne, ist durchtringend, reiniget, widerstehet den giftigen Feuchtigkeiten, ist gut zu den Wunden, hebt die Verstopfungen, treibet den Harn und die weibliche Reinigung: sie wird innerlich und äusserlich gebraucht.</p><lb/> <p>Weil diese Blume oftermahls sehr seltsam ist, so können an derselben statt die zärtesten Halmen von diesen Bintzen gebrauchet werden, die am stärcksten riechen, und am Geschmacke der Blüte so nahe kommen, als nur möglich ist.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Schoenanthos</hi> kom̅t von <hi rendition="#i">σχὁινος, juncus,</hi> <hi rendition="#fr">Binsen,</hi> und <hi rendition="#i">ἄνϑη, flos,</hi> <hi rendition="#fr">Blume,</hi> das heist so viel, als <hi rendition="#fr">Binsenblüte.</hi></p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Sciæna.</head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Sciæna.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Umbra.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Umbrina.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Ist ein grosser <hi rendition="#fr">Seefisch,</hi> ungefehr sechs Schuhe lang, und wiegt gemeiniglich bis sechzig Pfund. Er wächst im <hi rendition="#fr">Ocean</hi> und in dem <hi rendition="#fr">Mittelmeer.</hi> Er ist mit Schupen überdeckt, die schief zu liegen scheinen. Der in dem Ocean sieht eisenfarbig; der in der Mittelsee roth, als wie Gold und Silber. Sein Kopf ist groß und dick: die Zähne sind lang, rund, spitzig und dünne: auf dem Rücken hat er zwey scharffe Spitzen. Er siehet demjenigen Fische, der auf lateinisch <hi rendition="#i">Coracinus,</hi> frantzösisch <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Durdo</hi></hi> genennet wird, dermassen ähnlich, daß die Fischer einen für den andern nehmen: wiewol sie an der Grösse von einander unterschieden sind. In seinem Kopfe sind ziemlich grosse Steine zu befinden. Er lebt von Fischen. Er ist gut zu essen und leicht verdaulich.</p><lb/> <p>Die Steine, die in seinem Kopfe gefunden werden, eröffnen und dienen zum Steine, zum Sand und Gries, innerlich gebrauchet. Auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze Scrupel eingegeben: so werden sie auch gegen die Colic angehangen.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Scilla.</head><lb/> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Scilla</hi></hi>, frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Scille</hi></hi>, teutsch <hi rendition="#fr">Meerzwiebel,</hi> ist eine Gattung <hi rendition="#i">Ornithogalum,</hi> oder ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.</p><lb/> <p>Die erste wird genannt:</p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Scilla major</hi>, Cast.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Scilla rubra magna vulgaris</hi>, J.B. Raji Hist.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Pancratium</hi>, Clus. Dod. Ger.</hi> </p> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0528]
Gestalt dem Sargus ziemlich gleich. Sein Leib ist mit grossen dünnen und blauen Schupen bedecket, auf dem Rücken ist er schwärtzlicht, und an dem Bauche weiß. Bey den Floßfedern hat er viel Stacheln: er hat grosse Augen, das Maul ist eben nicht gar groß, die Zähne sind so breit, als wie bey einem Menschen. Er lebt von Kräutern, z.E. von der Alga, und frist gar keine Fische. Man hält ihn für den eintzigen Fisch, der wiederkäuet: etliche rechnen ihn unter die Arten der Börsche. Er hält sich in den Klippen auf, in Sicilien, in Asien, in Griechenland. Er ist gut zum essen: sein Fleisch ist zarte, mürbe und leicht zu verdauen.
Die Leber soll gut seyn zu der gelben Sucht, die Verstopfungen zu heben, wann er gegessen, oder getrocknet und gepulvert, mit blancken Weine eingenommen wird.
Scarus kommt von σκαίρω, palpito, ich zittere, oder depascor, ich fresse ab.
Scecachul.
Scecachul, Renodæi.
Sisarum Syriacum, C.B.
Secacul Arabum & Maurorum, sive Pastinaca Syriaca, Rauvvolff. Lugd. Ap.
Ist ein fremd Gewächs, welches die Araber bald Locachium, bald Lichimum, bald Alithimum zu nennen pflegen. Sein Stengel ist niedrig und knotig, trägt Blätter fast als wie der Terpentinbaum. Die Blüten sind den Veilgen gleich, jedoch viel grösser. Wann die sind abgefallen, so folgen ihnen schwartze Körner, so groß als wie die Erbsen, die werden Culcul oder Kilkil genennet, und sind voll süsses Safts. Die Wurtzel ist knotig und voller Adern. Dieses Gewächse wächset an den Wurtzeln der Bäume, an schattigen Orten, und ist sehr rar.
Die Körner, Culcul genannt, machen Lust zum Beyschlaf, und befördern die Empfängnüß, wann sie gegessen werden. Die Wurtzel wird eben auch darzu gebraucht.
Scecachul ist ein arabisches Wort.
Schoenanthum.
Schoenanthum. Juncus odoratus.
Schoenanthos. Palea de Mecha.
Foenum Camelorum. Stramen Camelorum.
frantzösisch, Schoenanthe oder Jonc odorant.
teutsch, Cameelheu, wolriechende Binsen.
Ist eine Gattung Binsen oder Graß, welches in solcher grossen Menge in der Landschaft Nabathea, im glücklichen Arabien, und an dem Fusse des Berges Libanon zu wachsen pfleget, daß sie es zum Futter und zur Streu der Cameele brauchen. Der Stengel ist etwan eines Fusses hoch, in einen Hauffen harte Halmen abgetheilet, die so dicke sind als wie das Gerstenstroh, dem sie auch an Gestalt
und Farbe gleichen, und sind gegen die Spitze zu am dünnesten. Die Blätter sind etwan eines halben Schuhes lang, gerade, steif und spitzig, bleichgrün von Farbe. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen in doppelten Reihen, sind klein, wie Sammt und incarnat, gar lieblich anzusehen. Die Wurtzel ist klein und hart, dörr und knotig, mit langen, weissen Zasern. Das gantze Gewächs, und insonderheit die Blüte, ist sehr starck und wolriechend, hat einen beissenden, durchtringenden, gar starcken gewürtzhaftigen Geschmack. Zur Artzney wird die Blüte dem Uberrest der Pflantze vorgezogen. Man soll dasjenige nehmen, welches frisch, rein und leichte ist, gut riechet, eine schöne Farbe, nebst einem beissenden, würtzhaftigen Geschmack hat. Sie führet viel kräftiges Oel und flüchtiges Saltz.
Sie zertreibet, machet dünne, ist durchtringend, reiniget, widerstehet den giftigen Feuchtigkeiten, ist gut zu den Wunden, hebt die Verstopfungen, treibet den Harn und die weibliche Reinigung: sie wird innerlich und äusserlich gebraucht.
Weil diese Blume oftermahls sehr seltsam ist, so können an derselben statt die zärtesten Halmen von diesen Bintzen gebrauchet werden, die am stärcksten riechen, und am Geschmacke der Blüte so nahe kommen, als nur möglich ist.
Schoenanthos kom̅t von σχὁινος, juncus, Binsen, und ἄνϑη, flos, Blume, das heist so viel, als Binsenblüte.
Sciæna.
Sciæna.
Umbra.
Umbrina.
Ist ein grosser Seefisch, ungefehr sechs Schuhe lang, und wiegt gemeiniglich bis sechzig Pfund. Er wächst im Ocean und in dem Mittelmeer. Er ist mit Schupen überdeckt, die schief zu liegen scheinen. Der in dem Ocean sieht eisenfarbig; der in der Mittelsee roth, als wie Gold und Silber. Sein Kopf ist groß und dick: die Zähne sind lang, rund, spitzig und dünne: auf dem Rücken hat er zwey scharffe Spitzen. Er siehet demjenigen Fische, der auf lateinisch Coracinus, frantzösisch Durdo genennet wird, dermassen ähnlich, daß die Fischer einen für den andern nehmen: wiewol sie an der Grösse von einander unterschieden sind. In seinem Kopfe sind ziemlich grosse Steine zu befinden. Er lebt von Fischen. Er ist gut zu essen und leicht verdaulich.
Die Steine, die in seinem Kopfe gefunden werden, eröffnen und dienen zum Steine, zum Sand und Gries, innerlich gebrauchet. Auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze Scrupel eingegeben: so werden sie auch gegen die Colic angehangen.
Scilla.
Scilla, frantzösisch, Scille, teutsch Meerzwiebel, ist eine Gattung Ornithogalum, oder ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.
Die erste wird genannt:
Scilla major, Cast.
Scilla rubra magna vulgaris, J.B. Raji Hist.
Pancratium, Clus. Dod. Ger.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein; Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |