Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz] werden, nur daß sie auch also beschaffen sey, wie oben erwähnet.

Beyde führen viel flüchtiges Saltz und Oel, wenig Erde.

Die Benzoe ist penetrant und durchdringend: sie zertheilet und machet dünne, ist gut zu Lungengeschwüren, für die Engbrüstigkeit; widerstehet dem Gift, stärcket das Haupt und Gehirn, nimmt die Flecken im Gesichte weg, widerstehet auch dem Brande, und erfüllet die Luft mit gutem Geruch. Die Parfumirer brauchen sie zu ihren Räucherwercken.

Ber.

Ber seu Bor (Garz. Acost.) ist eine Gattung Aepfelbäume, oder ein grosser indianischer Baum, der mit Blättern, Blüten und Früchten starck beladen ist. Die Blätter sehen wie das Aepfellaub, sind aber nicht so rund, dunckelgrün und unten weißlicht und rauch, als wie die Salbey, eines anhaltenden Geschmacks. Die Blüten sind klein, weiß und fünffblättricht, ohne Geruch. Die Früchte sehen den Brustbeeren gleich; die einen sind grösser als die andern, und angenehmer von Geschmack, werden aber niemahls nicht so reiff, daß man sie, wie die Brustbeeren, könnte einlegen und verführen. Der Baum wächst in Malacca, Malabar, und Balagate: in Malaio wird er Vidaros genannt. Im Sommer sieht man ihn oftmahls gantz voll geflügelter Ameisen, welche das Gummi Lacca auf die Zweige legen.

Die Frucht dieses Baumes, der in Balagate wächst, wird für die beste gehalten: iedoch ist der Geschmack etwas anziehend.

Die Blätter und die Frucht dieses Baumes Ber halten an, und sind gut den Durchlauff zu hemmen.

Berberis.

Berberis, Brunf.

Berberis dumetorum, C.B. Pit. Tournefort.

Oxyacantha Hermolao, Ruell.

Berberis vulgaris, Bellon.

Spina acida, sive Oxyacantha, Dod.

Oxyacanthus Galeni, Cam.

Crespinus Matthioli, Caesalp.

frantzösisch, Epine vinette.

teutsch, Berbisbeer, Berberisbeer,

Das ist ein grosser Strauch, welcher gar ästig und stachlicht ist. Die Rinde oder Schale ist dünn und glatt. Das Holtz ist gelb: die Blätter klein, länglicht und grün, am Rande ausgezackt und etwas hart, von sauerm Geschmack. Die Blüten hangen Träubleinweise bey einander, und bestehen iedwede aus fünff gelben Blätterlein in Rösleinform. Wann diese verfallen sind, so folgt darauf eine kleine länglichte Frucht, die ist zart und voll Saft, wird, indem daß sie zeitigt, [Spaltenumbruch] gar schön roth und überkommt einen sauren, etwas anziehenden, gar lieblichen Geschmack. Sie beschliesset die Samen oder Kerne, die sind länglicht hart und braunroth. Die Wurtzeln lauffen weit herum, sind holtzigt und inwendig gelb. Dieser Strauch wächst an ungebaueten Orten, in Hecken und im Gebüsch. Die Frucht Berberis, die Berbisbeer, wird allein zur Artzney gebraucht. Sie führet viel Sal essentiale und Phlegma, nicht eben gar viel Oel.

Sie stärcket das Hertz, und hält an, dienet den Durchfall und Blutstürtzungen zu verstellen, stillet den Durst und die allzu heftig bewegte Galle, erwecket den Appetit. Der Samen ist sehr anziehend.

Berberis ist ein arabisches Wort; und soll von dem zerstümmelten Worte Amyberberis herkommen.

Oxyacantha kommt vom griechischen oxus, acutus und acidus, scharff und sauer; und akantha, spina, ein Dorn, als wann man spräche Sauerdorn, Epine aigre, Spina acida.

Beryllus.

Beryllus, frantzösisch, Beril, teutsch, Berill, ist ein köstlicher, gläntzend und durchsichtiger Stein, gemeiniglich meergrün von Farbe. Doch giebt es ihrer auch, die wie Oel, oder als wie Lauch aussehen, bleich oder gelb, oder auch wie Gold. Die letztern werden Chrysoberylli genannt, welches Wort von khrusos, aurum, Gold, und Beryllus entstanden ist, als ob man sagen wolte, Goldberyll. Dieser Stein wird in den Bergwercken in Indien, auf der Insel Zeilan, in Martaban, Pegu und Cambaya gefunden.

Er dienet den Durchlauff und das Bluten aufzuhalten, wann er gerieben innerlich gebrauchet wird: doch wird er in der Medicin gar nicht gebraucht.

Beryllus, quasi virillus, a virore lapidis, von der grünen Farbe dieses Steines.

Beta.

Beta, frantzösisch, Poiree oder Bete, ist ein Küchenkraut, dessen es zwey Hauptsorten giebet, eine weisse und eine rothe.

Die erste heist

Beta, Brunf. Tab.

Beta alba, Matth.

Beta candida, J.B. Dod.

Beta alba vel pallescens, qua cicla officinorum, C.B. Pit. Tournefort.

frantzösisch, Poiree blanche.

teutsch, weisser Mangolt.

Diese stöst aus ihrer Wurtzel grosse, glatte, gläntzende Blätter, die ziemlich dicke sind, zart, insgemein grün und weißlicht, bisweilen aber braungrün und voll salpeterhaften Saft. Dazwischen erhebet sich ein Stengel, etwa auf drey Schuhe hoch, der ist ästig, und auf den Spitzen, so lang als dieselben sind, mit kleinen röthlichten Blümlein gleichsam überzogen. Diese Blümlein bestehen iedwede aus fünff Fäslein, wornach, wann sie verfallen, eine Frucht erscheinet, die schier gantz rund ist und höckericht, und beschliesset zwey oder drey länglichte, röthlichte Samen. Die Wurtzel ist lang, und rund, [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] werden, nur daß sie auch also beschaffen sey, wie oben erwähnet.

Beyde führen viel flüchtiges Saltz und Oel, wenig Erde.

Die Benzoe ist penetrant und durchdringend: sie zertheilet und machet dünne, ist gut zu Lungengeschwüren, für die Engbrüstigkeit; widerstehet dem Gift, stärcket das Haupt und Gehirn, nimmt die Flecken im Gesichte weg, widerstehet auch dem Brande, und erfüllet die Luft mit gutem Geruch. Die Parfumirer brauchen sie zu ihren Räucherwercken.

Ber.

Ber seu Bor (Garz. Acost.) ist eine Gattung Aepfelbäume, oder ein grosser indianischer Baum, der mit Blättern, Blüten und Früchten starck beladen ist. Die Blätter sehen wie das Aepfellaub, sind aber nicht so rund, dunckelgrün und unten weißlicht und rauch, als wie die Salbey, eines anhaltenden Geschmacks. Die Blüten sind klein, weiß und fünffblättricht, ohne Geruch. Die Früchte sehen den Brustbeeren gleich; die einen sind grösser als die andern, und angenehmer von Geschmack, werden aber niemahls nicht so reiff, daß man sie, wie die Brustbeeren, könnte einlegen und verführen. Der Baum wächst in Malacca, Malabar, und Balagate: in Malaio wird er Vidaros genannt. Im Sommer sieht man ihn oftmahls gantz voll geflügelter Ameisen, welche das Gummi Lacca auf die Zweige legen.

Die Frucht dieses Baumes, der in Balagate wächst, wird für die beste gehalten: iedoch ist der Geschmack etwas anziehend.

Die Blätter und die Frucht dieses Baumes Ber halten an, und sind gut den Durchlauff zu hemmen.

Berberis.

Berberis, Brunf.

Berberis dumetorum, C.B. Pit. Tournefort.

Oxyacantha Hermolao, Ruell.

Berberis vulgaris, Bellon.

Spina acida, sive Oxyacantha, Dod.

Oxyacanthus Galeni, Cam.

Crespinus Matthioli, Cæsalp.

frantzösisch, Epine vinette.

teutsch, Berbisbeer, Berberisbeer,

Das ist ein grosser Strauch, welcher gar ästig und stachlicht ist. Die Rinde oder Schale ist dünn und glatt. Das Holtz ist gelb: die Blätter klein, länglicht und grün, am Rande ausgezackt und etwas hart, von sauerm Geschmack. Die Blüten hangen Träubleinweise bey einander, und bestehen iedwede aus fünff gelben Blätterlein in Rösleinform. Wann diese verfallen sind, so folgt darauf eine kleine länglichte Frucht, die ist zart und voll Saft, wird, indem daß sie zeitigt, [Spaltenumbruch] gar schön roth und überkommt einen sauren, etwas anziehenden, gar lieblichen Geschmack. Sie beschliesset die Samen oder Kerne, die sind länglicht hart und braunroth. Die Wurtzeln lauffen weit herum, sind holtzigt und inwendig gelb. Dieser Strauch wächst an ungebaueten Orten, in Hecken und im Gebüsch. Die Frucht Berberis, die Berbisbeer, wird allein zur Artzney gebraucht. Sie führet viel Sal essentiale und Phlegma, nicht eben gar viel Oel.

Sie stärcket das Hertz, und hält an, dienet den Durchfall und Blutstürtzungen zu verstellen, stillet den Durst und die allzu heftig bewegte Galle, erwecket den Appetit. Der Samen ist sehr anziehend.

Berberis ist ein arabisches Wort; und soll von dem zerstümmelten Worte Amyberberis herkommen.

Oxyacantha kommt vom griechischen ὁξὺς, acutus und acidus, scharff und sauer; und ἄκανϑα, spina, ein Dorn, als wann man spräche Sauerdorn, Epine aigre, Spina acida.

Beryllus.

Beryllus, frantzösisch, Beril, teutsch, Berill, ist ein köstlicher, gläntzend und durchsichtiger Stein, gemeiniglich meergrün von Farbe. Doch giebt es ihrer auch, die wie Oel, oder als wie Lauch aussehen, bleich oder gelb, oder auch wie Gold. Die letztern werden Chrysoberylli genannt, welches Wort von χρύσος, aurum, Gold, und Beryllus entstanden ist, als ob man sagen wolte, Goldberyll. Dieser Stein wird in den Bergwercken in Indien, auf der Insel Zeilan, in Martaban, Pegu und Cambaya gefunden.

Er dienet den Durchlauff und das Bluten aufzuhalten, wann er gerieben innerlich gebrauchet wird: doch wird er in der Medicin gar nicht gebraucht.

Beryllus, quasi virillus, à virore lapidis, von der grünen Farbe dieses Steines.

Beta.

Beta, frantzösisch, Poirée oder Bete, ist ein Küchenkraut, dessen es zwey Hauptsorten giebet, eine weisse und eine rothe.

Die erste heist

Beta, Brunf. Tab.

Beta alba, Matth.

Beta candida, J.B. Dod.

Beta alba vel pallescens, qua cicla officinorum, C.B. Pit. Tournefort.

frantzösisch, Poirée blanche.

teutsch, weisser Mangolt.

Diese stöst aus ihrer Wurtzel grosse, glatte, gläntzende Blätter, die ziemlich dicke sind, zart, insgemein grün und weißlicht, bisweilen aber braungrün und voll salpeterhaften Saft. Dazwischen erhebet sich ein Stengel, etwa auf drey Schuhe hoch, der ist ästig, und auf den Spitzen, so lang als dieselben sind, mit kleinen röthlichten Blümlein gleichsam überzogen. Diese Blümlein bestehen iedwede aus fünff Fäslein, wornach, wann sie verfallen, eine Frucht erscheinet, die schier gantz rund ist und höckericht, und beschliesset zwey oder drey länglichte, röthlichte Samen. Die Wurtzel ist lang, und rund, [Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="lexiconEntry">
          <p><pb facs="#f0100"/><cb type="start"/>
werden, nur daß sie auch also beschaffen sey, wie oben erwähnet.</p><lb/>
          <p>Beyde führen viel flüchtiges Saltz und Oel, wenig Erde.</p><lb/>
          <p>Die Benzoe ist <hi rendition="#i">penetrant</hi> und durchdringend: sie zertheilet und machet dünne, ist gut zu Lungengeschwüren, für die Engbrüstigkeit; widerstehet dem Gift, stärcket das Haupt und Gehirn, nimmt die Flecken im Gesichte weg, widerstehet auch dem Brande, und erfüllet die Luft mit gutem Geruch. Die Parfumirer brauchen sie zu ihren Räucherwercken.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Ber.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ber seu Bor</hi> (Garz. Acost.)</hi> ist eine Gattung Aepfelbäume, oder ein grosser indianischer Baum, der mit Blättern, Blüten und Früchten starck beladen ist. Die Blätter sehen wie das Aepfellaub, sind aber nicht so rund, dunckelgrün und unten weißlicht und rauch, als wie die Salbey, eines anhaltenden Geschmacks. Die Blüten sind klein, weiß und fünffblättricht, ohne Geruch. Die Früchte sehen den Brustbeeren gleich; die einen sind grösser als die andern, und angenehmer von Geschmack, werden aber niemahls nicht so reiff, daß man sie, wie die Brustbeeren, könnte einlegen und verführen. Der Baum wächst in Malacca, Malabar, und Balagate: in Malaio wird er <hi rendition="#i">Vidaros</hi> genannt. Im Sommer sieht man ihn oftmahls gantz voll geflügelter Ameisen, welche das Gummi Lacca auf die Zweige legen.</p><lb/>
          <p>Die Frucht dieses Baumes, der in Balagate wächst, wird für die beste gehalten: iedoch ist der Geschmack etwas anziehend.</p><lb/>
          <p>Die Blätter und die Frucht dieses Baumes <hi rendition="#fr">Ber</hi> halten an, und sind gut den Durchlauff zu hemmen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Berberis.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Berberis</hi>, Brunf.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Berberis dumetorum,</hi> C.B. Pit. Tournefort.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Oxyacantha Hermolao</hi>, Ruell.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Berberis vulgaris</hi>, Bellon.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Spina acida, sive Oxyacantha</hi>, Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Oxyacanthus Galeni</hi>, Cam.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Crespinus Matthioli</hi>, Cæsalp.</hi> </p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Epine vinette.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Berbisbeer,</hi> Berberisbeer,</p><lb/>
          <p>Das ist ein grosser Strauch, welcher gar ästig und stachlicht ist. Die Rinde oder Schale ist dünn und glatt. Das Holtz ist gelb: die Blätter klein, länglicht und grün, am Rande ausgezackt und etwas hart, von sauerm Geschmack. Die Blüten hangen Träubleinweise bey einander, und bestehen iedwede aus fünff gelben Blätterlein in Rösleinform. Wann diese verfallen sind, so folgt darauf eine kleine länglichte Frucht, die ist zart und voll Saft, wird, indem daß sie zeitigt, <cb/>
gar schön roth und überkommt einen sauren, etwas anziehenden, gar lieblichen Geschmack. Sie beschliesset die Samen oder Kerne, die sind länglicht hart und braunroth. Die Wurtzeln lauffen weit herum, sind holtzigt und inwendig gelb. Dieser Strauch wächst an ungebaueten Orten, in Hecken und im Gebüsch. Die Frucht <hi rendition="#i">Berberis,</hi> die <hi rendition="#fr">Berbisbeer,</hi> wird allein zur Artzney gebraucht. Sie führet viel <hi rendition="#i">Sal essentiale</hi> und <hi rendition="#i">Phlegma,</hi> nicht eben gar viel Oel.</p><lb/>
          <p>Sie stärcket das Hertz, und hält an, dienet den Durchfall und Blutstürtzungen zu verstellen, stillet den Durst und die allzu heftig bewegte Galle, erwecket den Appetit. Der Samen ist sehr anziehend.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Berberis</hi> ist ein arabisches Wort; und soll von dem zerstümmelten Worte <hi rendition="#i">Amyberberis</hi> herkommen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Oxyacantha</hi> kommt vom griechischen <hi rendition="#i">&#x1F41;&#x03BE;&#x1F7A;&#x03C2;, acutus</hi> und <hi rendition="#i">acidus,</hi> <hi rendition="#fr">scharff</hi> und <hi rendition="#fr">sauer;</hi> und <hi rendition="#i">&#x1F04;&#x03BA;&#x03B1;&#x03BD;&#x03D1;&#x03B1;, spina,</hi> ein <hi rendition="#fr">Dorn</hi>, als wann man spräche <hi rendition="#fr">Sauerdorn,</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Epine aigre</hi>, Spina acida</hi>.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Beryllus.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Beryllus</hi></hi>, frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Beril,</hi></hi> teutsch, <hi rendition="#fr">Berill,</hi> ist ein köstlicher, gläntzend und durchsichtiger Stein, gemeiniglich meergrün von Farbe. Doch giebt es ihrer auch, die wie Oel, oder als wie Lauch aussehen, bleich oder gelb, oder auch wie Gold. Die letztern werden <hi rendition="#i">Chrysoberylli</hi> genannt, welches Wort von <hi rendition="#i">&#x03C7;&#x03C1;&#x1F7B;&#x03C3;</hi>&#x03BF;&#x03C2;, <hi rendition="#i">aurum,</hi> <hi rendition="#fr">Gold,</hi> und <hi rendition="#i">Beryllus</hi> entstanden ist, als ob man sagen wolte, <hi rendition="#fr">Goldberyll.</hi> Dieser Stein wird in den Bergwercken in <hi rendition="#fr">Indien,</hi> auf der Insel Zeilan, in Martaban, Pegu und Cambaya gefunden.</p><lb/>
          <p>Er dienet den Durchlauff und das Bluten aufzuhalten, wann er gerieben innerlich gebrauchet wird: doch wird er in der Medicin gar nicht gebraucht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Beryllus, quasi virillus, à virore lapidis,</hi> von der grünen Farbe dieses Steines.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Beta.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Beta,</hi></hi> frantzösisch, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Poirée</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Bete,</hi></hi> ist ein Küchenkraut, dessen es zwey Hauptsorten giebet, eine weisse und eine rothe.</p><lb/>
          <p>Die erste heist</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Beta</hi>, Brunf. Tab.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Beta alba</hi>, Matth</hi>.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Beta candida</hi>, J.B. Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Beta alba vel pallescens, qua cicla officinorum</hi>, C.B. Pit. Tournefort.</hi> </p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Poirée blanche.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">weisser Mangolt.</hi></p><lb/>
          <p>Diese stöst aus ihrer Wurtzel grosse, glatte, gläntzende Blätter, die ziemlich dicke sind, zart, insgemein grün und weißlicht, bisweilen aber braungrün und voll salpeterhaften Saft. Dazwischen erhebet sich ein Stengel, etwa auf drey Schuhe hoch, der ist ästig, und auf den Spitzen, so lang als dieselben sind, mit kleinen röthlichten Blümlein gleichsam überzogen. Diese Blümlein bestehen iedwede aus fünff Fäslein, wornach, wann sie verfallen, eine Frucht erscheinet, die schier gantz rund ist und höckericht, und beschliesset zwey oder drey länglichte, röthlichte Samen. Die Wurtzel ist lang, und rund, <cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0100] werden, nur daß sie auch also beschaffen sey, wie oben erwähnet. Beyde führen viel flüchtiges Saltz und Oel, wenig Erde. Die Benzoe ist penetrant und durchdringend: sie zertheilet und machet dünne, ist gut zu Lungengeschwüren, für die Engbrüstigkeit; widerstehet dem Gift, stärcket das Haupt und Gehirn, nimmt die Flecken im Gesichte weg, widerstehet auch dem Brande, und erfüllet die Luft mit gutem Geruch. Die Parfumirer brauchen sie zu ihren Räucherwercken. Ber. Ber seu Bor (Garz. Acost.) ist eine Gattung Aepfelbäume, oder ein grosser indianischer Baum, der mit Blättern, Blüten und Früchten starck beladen ist. Die Blätter sehen wie das Aepfellaub, sind aber nicht so rund, dunckelgrün und unten weißlicht und rauch, als wie die Salbey, eines anhaltenden Geschmacks. Die Blüten sind klein, weiß und fünffblättricht, ohne Geruch. Die Früchte sehen den Brustbeeren gleich; die einen sind grösser als die andern, und angenehmer von Geschmack, werden aber niemahls nicht so reiff, daß man sie, wie die Brustbeeren, könnte einlegen und verführen. Der Baum wächst in Malacca, Malabar, und Balagate: in Malaio wird er Vidaros genannt. Im Sommer sieht man ihn oftmahls gantz voll geflügelter Ameisen, welche das Gummi Lacca auf die Zweige legen. Die Frucht dieses Baumes, der in Balagate wächst, wird für die beste gehalten: iedoch ist der Geschmack etwas anziehend. Die Blätter und die Frucht dieses Baumes Ber halten an, und sind gut den Durchlauff zu hemmen. Berberis. Berberis, Brunf. Berberis dumetorum, C.B. Pit. Tournefort. Oxyacantha Hermolao, Ruell. Berberis vulgaris, Bellon. Spina acida, sive Oxyacantha, Dod. Oxyacanthus Galeni, Cam. Crespinus Matthioli, Cæsalp. frantzösisch, Epine vinette. teutsch, Berbisbeer, Berberisbeer, Das ist ein grosser Strauch, welcher gar ästig und stachlicht ist. Die Rinde oder Schale ist dünn und glatt. Das Holtz ist gelb: die Blätter klein, länglicht und grün, am Rande ausgezackt und etwas hart, von sauerm Geschmack. Die Blüten hangen Träubleinweise bey einander, und bestehen iedwede aus fünff gelben Blätterlein in Rösleinform. Wann diese verfallen sind, so folgt darauf eine kleine länglichte Frucht, die ist zart und voll Saft, wird, indem daß sie zeitigt, gar schön roth und überkommt einen sauren, etwas anziehenden, gar lieblichen Geschmack. Sie beschliesset die Samen oder Kerne, die sind länglicht hart und braunroth. Die Wurtzeln lauffen weit herum, sind holtzigt und inwendig gelb. Dieser Strauch wächst an ungebaueten Orten, in Hecken und im Gebüsch. Die Frucht Berberis, die Berbisbeer, wird allein zur Artzney gebraucht. Sie führet viel Sal essentiale und Phlegma, nicht eben gar viel Oel. Sie stärcket das Hertz, und hält an, dienet den Durchfall und Blutstürtzungen zu verstellen, stillet den Durst und die allzu heftig bewegte Galle, erwecket den Appetit. Der Samen ist sehr anziehend. Berberis ist ein arabisches Wort; und soll von dem zerstümmelten Worte Amyberberis herkommen. Oxyacantha kommt vom griechischen ὁξὺς, acutus und acidus, scharff und sauer; und ἄκανϑα, spina, ein Dorn, als wann man spräche Sauerdorn, Epine aigre, Spina acida. Beryllus. Beryllus, frantzösisch, Beril, teutsch, Berill, ist ein köstlicher, gläntzend und durchsichtiger Stein, gemeiniglich meergrün von Farbe. Doch giebt es ihrer auch, die wie Oel, oder als wie Lauch aussehen, bleich oder gelb, oder auch wie Gold. Die letztern werden Chrysoberylli genannt, welches Wort von χρύσος, aurum, Gold, und Beryllus entstanden ist, als ob man sagen wolte, Goldberyll. Dieser Stein wird in den Bergwercken in Indien, auf der Insel Zeilan, in Martaban, Pegu und Cambaya gefunden. Er dienet den Durchlauff und das Bluten aufzuhalten, wann er gerieben innerlich gebrauchet wird: doch wird er in der Medicin gar nicht gebraucht. Beryllus, quasi virillus, à virore lapidis, von der grünen Farbe dieses Steines. Beta. Beta, frantzösisch, Poirée oder Bete, ist ein Küchenkraut, dessen es zwey Hauptsorten giebet, eine weisse und eine rothe. Die erste heist Beta, Brunf. Tab. Beta alba, Matth. Beta candida, J.B. Dod. Beta alba vel pallescens, qua cicla officinorum, C.B. Pit. Tournefort. frantzösisch, Poirée blanche. teutsch, weisser Mangolt. Diese stöst aus ihrer Wurtzel grosse, glatte, gläntzende Blätter, die ziemlich dicke sind, zart, insgemein grün und weißlicht, bisweilen aber braungrün und voll salpeterhaften Saft. Dazwischen erhebet sich ein Stengel, etwa auf drey Schuhe hoch, der ist ästig, und auf den Spitzen, so lang als dieselben sind, mit kleinen röthlichten Blümlein gleichsam überzogen. Diese Blümlein bestehen iedwede aus fünff Fäslein, wornach, wann sie verfallen, eine Frucht erscheinet, die schier gantz rund ist und höckericht, und beschliesset zwey oder drey länglichte, röthlichte Samen. Die Wurtzel ist lang, und rund,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-02-19T20:05:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/100
Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/100>, abgerufen am 22.12.2024.