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Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776.

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Sechster Auftritt.
Julius. Aspermonte, mit einigen Be-
wafneten, alle verlarvt.
Aspermonte. Hier lassen sie uns warten.
-- Einen bessern Abend hätten wir nicht treffen
können. Wie schön der Mond scheint.
Julius. Vortreflich, und ich habe nie die
Nachtigall zärtlicher schlagen, oder die Grille an-
genehmer zirpen hören.
Aspermonte. Sie haben auch noch nie Jhr
Brautlied gehört.
Julius. Und doch hör ich etwas bange,
eher mit dem unruhigen Erwarten einer Braut,
als dem raschen Entzücken eines Bräutigams.
Aspermonte. Fassen Sie Muth.
Julius. Mein Muth wird schon wieder
kommen, wenn nur erst Gefahr und Tumult da
wär.
Aspermonte. Sehn Sie, in der Kirche ist
noch Licht, die Nonnen halten die lezte Hora.
Julius. Ach Blanka hat auch für mich ge-
betet; -- Mein Name in Blankas Stimme im
Himmel gehört, was für ein Jdee!



Sechſter Auftritt.
Julius. Aſpermonte, mit einigen Be-
wafneten, alle verlarvt.
Aſpermonte. Hier laſſen ſie uns warten.
— Einen beſſern Abend haͤtten wir nicht treffen
koͤnnen. Wie ſchoͤn der Mond ſcheint.
Julius. Vortreflich, und ich habe nie die
Nachtigall zaͤrtlicher ſchlagen, oder die Grille an-
genehmer zirpen hoͤren.
Aſpermonte. Sie haben auch noch nie Jhr
Brautlied gehoͤrt.
Julius. Und doch hoͤr ich etwas bange,
eher mit dem unruhigen Erwarten einer Braut,
als dem raſchen Entzuͤcken eines Braͤutigams.
Aſpermonte. Faſſen Sie Muth.
Julius. Mein Muth wird ſchon wieder
kommen, wenn nur erſt Gefahr und Tumult da
waͤr.
Aſpermonte. Sehn Sie, in der Kirche iſt
noch Licht, die Nonnen halten die lezte Hora.
Julius. Ach Blanka hat auch fuͤr mich ge-
betet; — Mein Name in Blankas Stimme im
Himmel gehoͤrt, was fuͤr ein Jdee!

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[90/0094] Sechſter Auftritt. Julius. Aſpermonte, mit einigen Be- wafneten, alle verlarvt. Aſpermonte. Hier laſſen ſie uns warten. — Einen beſſern Abend haͤtten wir nicht treffen koͤnnen. Wie ſchoͤn der Mond ſcheint. Julius. Vortreflich, und ich habe nie die Nachtigall zaͤrtlicher ſchlagen, oder die Grille an- genehmer zirpen hoͤren. Aſpermonte. Sie haben auch noch nie Jhr Brautlied gehoͤrt. Julius. Und doch hoͤr ich etwas bange, eher mit dem unruhigen Erwarten einer Braut, als dem raſchen Entzuͤcken eines Braͤutigams. Aſpermonte. Faſſen Sie Muth. Julius. Mein Muth wird ſchon wieder kommen, wenn nur erſt Gefahr und Tumult da waͤr. Aſpermonte. Sehn Sie, in der Kirche iſt noch Licht, die Nonnen halten die lezte Hora. Julius. Ach Blanka hat auch fuͤr mich ge- betet; — Mein Name in Blankas Stimme im Himmel gehoͤrt, was fuͤr ein Jdee!

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Zitationshilfe: Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leisewitz_julius_1776/94>, abgerufen am 22.11.2024.