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Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776.

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und versichern uns ihrer Person -- der andre
soll mit dem Reisegeräthe an der Gartenthür auf
uns warten -- ein Schiff liegt bereit, und der
Wind ist vortreflich.
Julius. Aber Sie haben doch auch für
Blankas Bequemlichkeit gesorgt?
Aspermonte. Als wenn sie meine Geliebte
wäre.
Julius. Jch dank' Jhnen; aber, lieber
Aspermonte, ich hab' es nie so stark gefühlt, was
Vaterland sey, als jezt.
Aspermonte. Prinz, noch ist es Zeit! --
Verlassen Sie Tarent nicht, wenn Sie es un-
gerne verlassen.
Julius. Jch verlasse es wie ein Weiser das
Leben, gerne, aber unwillkührliche Schauer regen
sich -- und für die kan er nicht.
Aspermonte. Haben Sie ihren Spazierritt
gemacht?
Julius. Ja, und diese melancholischen Em-
pfindungen sind eben die Frucht davon. Jch habe
mir das Bild aller dieser Gegenden tief einge-
prägt! es ist so angenehm in einer weiten Entfer-
nung die väterlichen Fluren in Gedanken zu durch-
irren; -- das soll mir Stoff für meine zukünsti-
gen schwärmerischen Abende seyn. Und ich ver-
sichre Sie, es ist hier kein Bach, kein Hügel, der


und verſichern uns ihrer Perſon — der andre
ſoll mit dem Reiſegeraͤthe an der Gartenthuͤr auf
uns warten — ein Schiff liegt bereit, und der
Wind iſt vortreflich.
Julius. Aber Sie haben doch auch fuͤr
Blankas Bequemlichkeit geſorgt?
Aſpermonte. Als wenn ſie meine Geliebte
waͤre.
Julius. Jch dank’ Jhnen; aber, lieber
Aſpermonte, ich hab’ es nie ſo ſtark gefuͤhlt, was
Vaterland ſey, als jezt.
Aſpermonte. Prinz, noch iſt es Zeit! —
Verlaſſen Sie Tarent nicht, wenn Sie es un-
gerne verlaſſen.
Julius. Jch verlaſſe es wie ein Weiſer das
Leben, gerne, aber unwillkuͤhrliche Schauer regen
ſich — und fuͤr die kan er nicht.
Aſpermonte. Haben Sie ihren Spazierritt
gemacht?
Julius. Ja, und dieſe melancholiſchen Em-
pfindungen ſind eben die Frucht davon. Jch habe
mir das Bild aller dieſer Gegenden tief einge-
praͤgt! es iſt ſo angenehm in einer weiten Entfer-
nung die vaͤterlichen Fluren in Gedanken zu durch-
irren; — das ſoll mir Stoff fuͤr meine zukuͤnſti-
gen ſchwaͤrmeriſchen Abende ſeyn. Und ich ver-
ſichre Sie, es iſt hier kein Bach, kein Huͤgel, der
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[79/0083] und verſichern uns ihrer Perſon — der andre ſoll mit dem Reiſegeraͤthe an der Gartenthuͤr auf uns warten — ein Schiff liegt bereit, und der Wind iſt vortreflich. Julius. Aber Sie haben doch auch fuͤr Blankas Bequemlichkeit geſorgt? Aſpermonte. Als wenn ſie meine Geliebte waͤre. Julius. Jch dank’ Jhnen; aber, lieber Aſpermonte, ich hab’ es nie ſo ſtark gefuͤhlt, was Vaterland ſey, als jezt. Aſpermonte. Prinz, noch iſt es Zeit! — Verlaſſen Sie Tarent nicht, wenn Sie es un- gerne verlaſſen. Julius. Jch verlaſſe es wie ein Weiſer das Leben, gerne, aber unwillkuͤhrliche Schauer regen ſich — und fuͤr die kan er nicht. Aſpermonte. Haben Sie ihren Spazierritt gemacht? Julius. Ja, und dieſe melancholiſchen Em- pfindungen ſind eben die Frucht davon. Jch habe mir das Bild aller dieſer Gegenden tief einge- praͤgt! es iſt ſo angenehm in einer weiten Entfer- nung die vaͤterlichen Fluren in Gedanken zu durch- irren; — das ſoll mir Stoff fuͤr meine zukuͤnſti- gen ſchwaͤrmeriſchen Abende ſeyn. Und ich ver- ſichre Sie, es iſt hier kein Bach, kein Huͤgel, der

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Zitationshilfe: Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leisewitz_julius_1776/83>, abgerufen am 22.11.2024.