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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die australischen Gewässer.

Hobart ist mit Gas beleuchtet und mit Trinkwasser durch
eine Wasserleitung reichlich versorgt. Die Stadt sammt Vororten zählt
rund 36.000 Einwohner. Zu den Vororten gehören New Town, Queen-
borough, Wellington, Glenorchy, Risdon und Bellerive.

Hobart weist eine Anzahl grosser und bequemer Hotels auf,
weil in einem Theile des Jahres ein starker Zuzug von Fremden
stattfindet, die das angenehme Klima und in Verbindung damit die
landschaftlichen Reize geniessen wollen, welche Tasmanien in reicher
Fülle darbietet. Ist schon die Lage Hobarts an sich eine höchst
einnehmende, so steigert sich deren Reiz noch bei den Ausflügen in
die nächste Umgebung. Von Mount Wellington aus, dessen Besteigung
mit keinerlei Beschwerden verbunden ist und zu welchem von Hobart
eine ganz gute Fahrstrasse führt, geniesst man eine herrliche Rund-
sicht über Land und See. Am Südabhange des Berges ist ein bedeu-
tender Wasserfall sehenswerth. Ein anderer, wenn auch nicht so
hoher Aussichtspunkt wie Mount Wellington aber lohnend genug, ist
der im Süden der Stadt gelegene 340 m hohe Mount Nelson, auf
dem sich auch eine Signalstation mit telegraphischer Verbindung nach
Hobart befindet. Wer aber grössere Ausflüge in das Innere der Insel
unternehmen will, der findet Auswahl genug, und er wird sich doppelt
angezogen finden, weil Tasmanien neben seinen Bergen auch vielen
Reichthum an Wasser und hochgelegenen Gebirgsseen aufweist.

Für die Verbindung mit den übrigen Theilen des Landes ist
auch hier schon durch Eisenbahnanlagen Sorge getragen. Ein Theil
derselben steht bereits im Betriebe, ein anderer Theil ist projectirt.
Wir erkennen hier abermals den von den Engländern in allen ihren
Colonieen befolgten Grundsatz, das Communicationswesen als eines der
wichtigsten Mittel zur Hebung und Entwicklung einer Colonie zu be-
trachten und mit Eisenbahnbauten nicht erst zu warten bis schon das
Bedürfniss darnach ungestüm verlangt, sondern dam itvoranzugehen, um
eben die Ansiedlung und die Ausnützung des Landes von vornherein
zu fördern.

Der Handel von Tasmanien, welcher vorzugsweise über Hobart seinen
Weg nimmt, hat in den letzten Jahren keine wesentliche Veränderung erfahren;
er ist auffallend stationär geblieben. Er belief sich im Jahre:

[Tabelle]

Als der bedeutendste Einfuhrartikel sind Textilwaaren anzusehen, welche
in ihrer Gesammtheit im Jahre 1889 einen Importwerth von 378.601 L aufwiesen.


Die australischen Gewässer.

Hobart ist mit Gas beleuchtet und mit Trinkwasser durch
eine Wasserleitung reichlich versorgt. Die Stadt sammt Vororten zählt
rund 36.000 Einwohner. Zu den Vororten gehören New Town, Queen-
borough, Wellington, Glenorchy, Risdon und Bellerive.

Hobart weist eine Anzahl grosser und bequemer Hôtels auf,
weil in einem Theile des Jahres ein starker Zuzug von Fremden
stattfindet, die das angenehme Klima und in Verbindung damit die
landschaftlichen Reize geniessen wollen, welche Tasmanien in reicher
Fülle darbietet. Ist schon die Lage Hobarts an sich eine höchst
einnehmende, so steigert sich deren Reiz noch bei den Ausflügen in
die nächste Umgebung. Von Mount Wellington aus, dessen Besteigung
mit keinerlei Beschwerden verbunden ist und zu welchem von Hobart
eine ganz gute Fahrstrasse führt, geniesst man eine herrliche Rund-
sicht über Land und See. Am Südabhange des Berges ist ein bedeu-
tender Wasserfall sehenswerth. Ein anderer, wenn auch nicht so
hoher Aussichtspunkt wie Mount Wellington aber lohnend genug, ist
der im Süden der Stadt gelegene 340 m hohe Mount Nelson, auf
dem sich auch eine Signalstation mit telegraphischer Verbindung nach
Hobart befindet. Wer aber grössere Ausflüge in das Innere der Insel
unternehmen will, der findet Auswahl genug, und er wird sich doppelt
angezogen finden, weil Tasmanien neben seinen Bergen auch vielen
Reichthum an Wasser und hochgelegenen Gebirgsseen aufweist.

Für die Verbindung mit den übrigen Theilen des Landes ist
auch hier schon durch Eisenbahnanlagen Sorge getragen. Ein Theil
derselben steht bereits im Betriebe, ein anderer Theil ist projectirt.
Wir erkennen hier abermals den von den Engländern in allen ihren
Colonieen befolgten Grundsatz, das Communicationswesen als eines der
wichtigsten Mittel zur Hebung und Entwicklung einer Colonie zu be-
trachten und mit Eisenbahnbauten nicht erst zu warten bis schon das
Bedürfniss darnach ungestüm verlangt, sondern dam itvoranzugehen, um
eben die Ansiedlung und die Ausnützung des Landes von vornherein
zu fördern.

Der Handel von Tasmanien, welcher vorzugsweise über Hobart seinen
Weg nimmt, hat in den letzten Jahren keine wesentliche Veränderung erfahren;
er ist auffallend stationär geblieben. Er belief sich im Jahre:

[Tabelle]

Als der bedeutendste Einfuhrartikel sind Textilwaaren anzusehen, welche
in ihrer Gesammtheit im Jahre 1889 einen Importwerth von 378.601 ₤ aufwiesen.


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[814/0830] Die australischen Gewässer. Hobart ist mit Gas beleuchtet und mit Trinkwasser durch eine Wasserleitung reichlich versorgt. Die Stadt sammt Vororten zählt rund 36.000 Einwohner. Zu den Vororten gehören New Town, Queen- borough, Wellington, Glenorchy, Risdon und Bellerive. Hobart weist eine Anzahl grosser und bequemer Hôtels auf, weil in einem Theile des Jahres ein starker Zuzug von Fremden stattfindet, die das angenehme Klima und in Verbindung damit die landschaftlichen Reize geniessen wollen, welche Tasmanien in reicher Fülle darbietet. Ist schon die Lage Hobarts an sich eine höchst einnehmende, so steigert sich deren Reiz noch bei den Ausflügen in die nächste Umgebung. Von Mount Wellington aus, dessen Besteigung mit keinerlei Beschwerden verbunden ist und zu welchem von Hobart eine ganz gute Fahrstrasse führt, geniesst man eine herrliche Rund- sicht über Land und See. Am Südabhange des Berges ist ein bedeu- tender Wasserfall sehenswerth. Ein anderer, wenn auch nicht so hoher Aussichtspunkt wie Mount Wellington aber lohnend genug, ist der im Süden der Stadt gelegene 340 m hohe Mount Nelson, auf dem sich auch eine Signalstation mit telegraphischer Verbindung nach Hobart befindet. Wer aber grössere Ausflüge in das Innere der Insel unternehmen will, der findet Auswahl genug, und er wird sich doppelt angezogen finden, weil Tasmanien neben seinen Bergen auch vielen Reichthum an Wasser und hochgelegenen Gebirgsseen aufweist. Für die Verbindung mit den übrigen Theilen des Landes ist auch hier schon durch Eisenbahnanlagen Sorge getragen. Ein Theil derselben steht bereits im Betriebe, ein anderer Theil ist projectirt. Wir erkennen hier abermals den von den Engländern in allen ihren Colonieen befolgten Grundsatz, das Communicationswesen als eines der wichtigsten Mittel zur Hebung und Entwicklung einer Colonie zu be- trachten und mit Eisenbahnbauten nicht erst zu warten bis schon das Bedürfniss darnach ungestüm verlangt, sondern dam itvoranzugehen, um eben die Ansiedlung und die Ausnützung des Landes von vornherein zu fördern. Der Handel von Tasmanien, welcher vorzugsweise über Hobart seinen Weg nimmt, hat in den letzten Jahren keine wesentliche Veränderung erfahren; er ist auffallend stationär geblieben. Er belief sich im Jahre: Als der bedeutendste Einfuhrartikel sind Textilwaaren anzusehen, welche in ihrer Gesammtheit im Jahre 1889 einen Importwerth von 378.601 ₤ aufwiesen.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/830>, abgerufen am 23.11.2024.