direct in Fühlung. Thatsächlich gingen im letzten Jahre bereits drei Siebentel des ganzen Wollvorrathes schon in Australien in feste Hände über.
An Häuten und Fellen exportirte Neusüdwales für 384.345 L, wovon der grössere Theil (136.000 Stück) über Sydney ging.
Der Export in Talg der ganzen Colonie belief sich auf 186.291 Cwts. im Werthe von 201.712 L (23.637 Fass gingen über Sydney).
Unverarbeitetes Leder wurde im Werthe von 168.712 L exportirt.
Neusüdwales verzeichnet ferner einen lebhaften Export an lebenden Thieren, der zumeist über die Landesgrenze erfolgt und 1889 sich auf 3385 Pferde (für 143.364 L), 82.771 Stück Schlachtvieh (für 516.009 L) und 1,217.325 Schafe (500.740 L) erstreckte.
Dagegen geht die Ausfuhr von frischem und conservirtem Fleisch, dessen Ausfuhrwerth sich im Jahre 1889 auf rund 100.000 L belief, ausschliess- lich über Sydney. Namentlich aber hat die Ausfuhr von gefrorenem oder in Kühlräumen verschifftem Fleisch sehr bedeutende Fortschritte zu verzeichnen. Seit langen Jahren wurden in dieser Richtung Anstrengungen gemacht, bis neuerdings die Schwierigkeiten sowohl auf dem Lande, wie bei den Schiffsein- richtungen überwunden wurden. Nachdem sowohl die Peninsular als die Orient Line auf ihren Postschiffen die nothwendigen Einrichtungen getroffen haben, das Fleisch in frischem Zustande zu transportiren, ist man gegenwärtig im Stande, in gewissen Monaten wöchentlich 5000 bis 7500 Hammel und ausserdem eine gewisse Quantität Rindfleisch nach London zu senden. Der Preis des Hammel- fleisches stellt sich gegenwärtig in London auf 4 d per Pfund, wovon 21/2 d auf die Verschiffungs-, Transport-, Auslade-, Verkaufs- und Generalkosten entfallen. Man ist zur Zeit in Sydney damit beschäftigt, durch einen daselbst zu erbauenden Kühlraum und durch Anschaffung entsprechender Eisenbahnwaggons im Inlande geschlachtetes Vieh in gutem Zustande auf den Markt zu liefern. Die Kälte- erzeugung soll theils durch Eis, theils durch comprimirte Luft bewirkt werden.
Der Hauptantheil an der Ausfuhr von conservirtem Fleisch fällt der "Syd- ney Meat Preserving Cy." zu, die in der letzten Hälfte des vorigen Jahres bereits 177.211 Schafe und 796 Rinder verarbeitete, bezw. deren Fleisch in gefro- renem Zustande versandte.
In ähnlicher Weise wird jetzt auch der Export von frischer Butter von Sydney aus in entsprechend abgekühlten Schiffsräumen nach London vorgenommen, wo für erste Qualität solcher Butter 1 sh. per Pfund bezahlt wird. Die Ausfuhr belief sich 1889 auf 142 T und 1890 schon auf 250 T.
Der Export von Zinn und Kupfer erfolgt zumeist über Sydney, welches im Jahre 1889 120.942 Cwts. Kupfer im Werthe von 301.266 L und 95.000 Cwts. Zinn im Werthe von 435.167 L verschiffte.
Sehr bedeutend ist die Goldausfuhr von Neusüdwales. Dieselbe umfasste 1889 842 Kisten Gold (gemünzt) für 3,157.965 L und in Barren für 44.649 L. Davon gingen für 2,928.805 L von ersterem und für 39.945 L von letzterem, also mehr als 90 % über Sydney. Ausserdem exportirte dieses für 84.484 L Silber.
Einen weiteren wichtigen Ausfuhrartikel der Colonie bildet Kohle. Deren Ausfuhr betrug 1889 2,397.261 T für 1,334.154 L, welche zumeist in den nörd- lichen Bezirken gewonnen wird und über Newcastle ins Ausland geht.
Die australischen Gewässer.
direct in Fühlung. Thatsächlich gingen im letzten Jahre bereits drei Siebentel des ganzen Wollvorrathes schon in Australien in feste Hände über.
An Häuten und Fellen exportirte Neusüdwales für 384.345 ₤, wovon der grössere Theil (136.000 Stück) über Sydney ging.
Der Export in Talg der ganzen Colonie belief sich auf 186.291 Cwts. im Werthe von 201.712 ₤ (23.637 Fass gingen über Sydney).
Unverarbeitetes Leder wurde im Werthe von 168.712 ₤ exportirt.
Neusüdwales verzeichnet ferner einen lebhaften Export an lebenden Thieren, der zumeist über die Landesgrenze erfolgt und 1889 sich auf 3385 Pferde (für 143.364 ₤), 82.771 Stück Schlachtvieh (für 516.009 ₤) und 1,217.325 Schafe (500.740 ₤) erstreckte.
Dagegen geht die Ausfuhr von frischem und conservirtem Fleisch, dessen Ausfuhrwerth sich im Jahre 1889 auf rund 100.000 ₤ belief, ausschliess- lich über Sydney. Namentlich aber hat die Ausfuhr von gefrorenem oder in Kühlräumen verschifftem Fleisch sehr bedeutende Fortschritte zu verzeichnen. Seit langen Jahren wurden in dieser Richtung Anstrengungen gemacht, bis neuerdings die Schwierigkeiten sowohl auf dem Lande, wie bei den Schiffsein- richtungen überwunden wurden. Nachdem sowohl die Peninsular als die Orient Line auf ihren Postschiffen die nothwendigen Einrichtungen getroffen haben, das Fleisch in frischem Zustande zu transportiren, ist man gegenwärtig im Stande, in gewissen Monaten wöchentlich 5000 bis 7500 Hammel und ausserdem eine gewisse Quantität Rindfleisch nach London zu senden. Der Preis des Hammel- fleisches stellt sich gegenwärtig in London auf 4 d per Pfund, wovon 2½ d auf die Verschiffungs-, Transport-, Auslade-, Verkaufs- und Generalkosten entfallen. Man ist zur Zeit in Sydney damit beschäftigt, durch einen daselbst zu erbauenden Kühlraum und durch Anschaffung entsprechender Eisenbahnwaggons im Inlande geschlachtetes Vieh in gutem Zustande auf den Markt zu liefern. Die Kälte- erzeugung soll theils durch Eis, theils durch comprimirte Luft bewirkt werden.
Der Hauptantheil an der Ausfuhr von conservirtem Fleisch fällt der „Syd- ney Meat Preserving Cy.“ zu, die in der letzten Hälfte des vorigen Jahres bereits 177.211 Schafe und 796 Rinder verarbeitete, bezw. deren Fleisch in gefro- renem Zustande versandte.
In ähnlicher Weise wird jetzt auch der Export von frischer Butter von Sydney aus in entsprechend abgekühlten Schiffsräumen nach London vorgenommen, wo für erste Qualität solcher Butter 1 sh. per Pfund bezahlt wird. Die Ausfuhr belief sich 1889 auf 142 T und 1890 schon auf 250 T.
Der Export von Zinn und Kupfer erfolgt zumeist über Sydney, welches im Jahre 1889 120.942 Cwts. Kupfer im Werthe von 301.266 ₤ und 95.000 Cwts. Zinn im Werthe von 435.167 ₤ verschiffte.
Sehr bedeutend ist die Goldausfuhr von Neusüdwales. Dieselbe umfasste 1889 842 Kisten Gold (gemünzt) für 3,157.965 ₤ und in Barren für 44.649 ₤. Davon gingen für 2,928.805 ₤ von ersterem und für 39.945 ₤ von letzterem, also mehr als 90 % über Sydney. Ausserdem exportirte dieses für 84.484 ₤ Silber.
Einen weiteren wichtigen Ausfuhrartikel der Colonie bildet Kohle. Deren Ausfuhr betrug 1889 2,397.261 T für 1,334.154 ₤, welche zumeist in den nörd- lichen Bezirken gewonnen wird und über Newcastle ins Ausland geht.
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[792/0808]
Die australischen Gewässer.
direct in Fühlung. Thatsächlich gingen im letzten Jahre bereits drei Siebentel
des ganzen Wollvorrathes schon in Australien in feste Hände über.
An Häuten und Fellen exportirte Neusüdwales für 384.345 ₤, wovon der
grössere Theil (136.000 Stück) über Sydney ging.
Der Export in Talg der ganzen Colonie belief sich auf 186.291 Cwts. im
Werthe von 201.712 ₤ (23.637 Fass gingen über Sydney).
Unverarbeitetes Leder wurde im Werthe von 168.712 ₤ exportirt.
Neusüdwales verzeichnet ferner einen lebhaften Export an lebenden Thieren,
der zumeist über die Landesgrenze erfolgt und 1889 sich auf 3385 Pferde (für
143.364 ₤), 82.771 Stück Schlachtvieh (für 516.009 ₤) und 1,217.325 Schafe
(500.740 ₤) erstreckte.
Dagegen geht die Ausfuhr von frischem und conservirtem Fleisch,
dessen Ausfuhrwerth sich im Jahre 1889 auf rund 100.000 ₤ belief, ausschliess-
lich über Sydney. Namentlich aber hat die Ausfuhr von gefrorenem oder in
Kühlräumen verschifftem Fleisch sehr bedeutende Fortschritte zu verzeichnen.
Seit langen Jahren wurden in dieser Richtung Anstrengungen gemacht, bis
neuerdings die Schwierigkeiten sowohl auf dem Lande, wie bei den Schiffsein-
richtungen überwunden wurden. Nachdem sowohl die Peninsular als die Orient
Line auf ihren Postschiffen die nothwendigen Einrichtungen getroffen haben, das
Fleisch in frischem Zustande zu transportiren, ist man gegenwärtig im Stande,
in gewissen Monaten wöchentlich 5000 bis 7500 Hammel und ausserdem eine
gewisse Quantität Rindfleisch nach London zu senden. Der Preis des Hammel-
fleisches stellt sich gegenwärtig in London auf 4 d per Pfund, wovon 2½ d auf
die Verschiffungs-, Transport-, Auslade-, Verkaufs- und Generalkosten entfallen.
Man ist zur Zeit in Sydney damit beschäftigt, durch einen daselbst zu erbauenden
Kühlraum und durch Anschaffung entsprechender Eisenbahnwaggons im Inlande
geschlachtetes Vieh in gutem Zustande auf den Markt zu liefern. Die Kälte-
erzeugung soll theils durch Eis, theils durch comprimirte Luft bewirkt werden.
Der Hauptantheil an der Ausfuhr von conservirtem Fleisch fällt der „Syd-
ney Meat Preserving Cy.“ zu, die in der letzten Hälfte des vorigen Jahres
bereits 177.211 Schafe und 796 Rinder verarbeitete, bezw. deren Fleisch in gefro-
renem Zustande versandte.
In ähnlicher Weise wird jetzt auch der Export von frischer Butter von
Sydney aus in entsprechend abgekühlten Schiffsräumen nach London vorgenommen,
wo für erste Qualität solcher Butter 1 sh. per Pfund bezahlt wird. Die Ausfuhr
belief sich 1889 auf 142 T und 1890 schon auf 250 T.
Der Export von Zinn und Kupfer erfolgt zumeist über Sydney, welches im
Jahre 1889 120.942 Cwts. Kupfer im Werthe von 301.266 ₤ und 95.000 Cwts.
Zinn im Werthe von 435.167 ₤ verschiffte.
Sehr bedeutend ist die Goldausfuhr von Neusüdwales. Dieselbe umfasste
1889 842 Kisten Gold (gemünzt) für 3,157.965 ₤ und in Barren für 44.649 ₤.
Davon gingen für 2,928.805 ₤ von ersterem und für 39.945 ₤ von letzterem, also
mehr als 90 % über Sydney. Ausserdem exportirte dieses für 84.484 ₤ Silber.
Einen weiteren wichtigen Ausfuhrartikel der Colonie bildet Kohle. Deren
Ausfuhr betrug 1889 2,397.261 T für 1,334.154 ₤, welche zumeist in den nörd-
lichen Bezirken gewonnen wird und über Newcastle ins Ausland geht.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 792. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/808>, abgerufen am 23.11.2024.
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