der Colonie und im letzteren ist die wichtige Verwaltung der Staats- ländereien untergebracht. Unter den Kirchen verdienen noch die wegen Brandes neugebaute katholische Marienkirche, dann St. Patrick, St. John und St. Philip Erwähnung. Im Ganzen zählt Sydney 200 Gebäude für kirchliche Zwecke der sehr zahlreich vertretenen Confessionen.
Reinen Tudorstyl zeigt das Palais des Gouverneurs, welches eine schöne Aussicht auf Farm Cove und den botanischen Garten ge- niesst. In dessen Nähe lag das sogenannte Gartenpalais, in welchem die grosse Ausstellung von 1879 stattfand, das aber einige Jahre darauf einem gewaltigen Brande zum Opfer fiel, wobei viele werth- volle Sammlungen vernichtet wurden.
Sydney besitzt drei grosse öffentliche Bibliotheken.
Gut untergebracht sind die zahlreichen Bankinstitute, über welche man in Sydney verfügt. Sie haben sich ihre Behausungen in allen möglichen Stylarten und zumeist mit bedeutendem Aufwande hergestellt. Es gehören hieher die New South Wales-, die Commer- cial-, die Australian Joint Stock-, die City-, die English and Scottish, die Australasian, die London Chartered, die Oriental, die Mercantile, die Neuseeland-, die Queensland National-, die Federal und die Australian Commercialbank. Ein eigenes schönes Palais besitzt auch die Australian Mutual Provident Society, eine Versicherungsanstalt, und ebenso verfügen mehrere in Sydney erscheinende Journale über eigene mit allen modernen Erfordernissen ausgestattete Etablissements, so der Sydney Morning Herald, welches Blatt nicht ganz mit Un- recht die "Times" des australischen Continentes genannt wird.
Hervorragend sind ferner eine Anzahl stattlicher, im Besitz grosser Kaufherren befindlicher Waarenhäuser in verschiedenen Theilen der Stadt, unter denen insbesondere einige Wollmagazine sich sowohl durch ihr gefälliges Aeussere als auch durch die praktische Ein- richtung der inneren Manipulation auszeichnen. In diesen verschiedenen Waarenhäusern lagern ganz riesige Quantitäten und geben Zeugniss von der colossalen Production des australischen Continentes und der Thä- tigkeit seiner Bewohner.
Zwischen George und Pitt Street erhebt sich das Postgebäude (Post Office.) Es ist im Venetianer Styl gehalten, durch Säulenhallen an beiden Seiten geziert und von einem Thurme überragt, welcher eine Höhe von 77 Metern erreicht. Dieser Bau wurde mit einem Auf- wande von vier Millionen Gulden hergestellt. Ein ebenso imposantes Bauwerk ist das neue Stadthaus (Town Hall), dessen grosse Halle
Die australischen Gewässer.
der Colonie und im letzteren ist die wichtige Verwaltung der Staats- ländereien untergebracht. Unter den Kirchen verdienen noch die wegen Brandes neugebaute katholische Marienkirche, dann St. Patrick, St. John und St. Philip Erwähnung. Im Ganzen zählt Sydney 200 Gebäude für kirchliche Zwecke der sehr zahlreich vertretenen Confessionen.
Reinen Tudorstyl zeigt das Palais des Gouverneurs, welches eine schöne Aussicht auf Farm Cove und den botanischen Garten ge- niesst. In dessen Nähe lag das sogenannte Gartenpalais, in welchem die grosse Ausstellung von 1879 stattfand, das aber einige Jahre darauf einem gewaltigen Brande zum Opfer fiel, wobei viele werth- volle Sammlungen vernichtet wurden.
Sydney besitzt drei grosse öffentliche Bibliotheken.
Gut untergebracht sind die zahlreichen Bankinstitute, über welche man in Sydney verfügt. Sie haben sich ihre Behausungen in allen möglichen Stylarten und zumeist mit bedeutendem Aufwande hergestellt. Es gehören hieher die New South Wales-, die Commer- cial-, die Australian Joint Stock-, die City-, die English and Scottish, die Australasian, die London Chartered, die Oriental, die Mercantile, die Neuseeland-, die Queensland National-, die Federal und die Australian Commercialbank. Ein eigenes schönes Palais besitzt auch die Australian Mutual Provident Society, eine Versicherungsanstalt, und ebenso verfügen mehrere in Sydney erscheinende Journale über eigene mit allen modernen Erfordernissen ausgestattete Etablissements, so der Sydney Morning Herald, welches Blatt nicht ganz mit Un- recht die „Times“ des australischen Continentes genannt wird.
Hervorragend sind ferner eine Anzahl stattlicher, im Besitz grosser Kaufherren befindlicher Waarenhäuser in verschiedenen Theilen der Stadt, unter denen insbesondere einige Wollmagazine sich sowohl durch ihr gefälliges Aeussere als auch durch die praktische Ein- richtung der inneren Manipulation auszeichnen. In diesen verschiedenen Waarenhäusern lagern ganz riesige Quantitäten und geben Zeugniss von der colossalen Production des australischen Continentes und der Thä- tigkeit seiner Bewohner.
Zwischen George und Pitt Street erhebt sich das Postgebäude (Post Office.) Es ist im Venetianer Styl gehalten, durch Säulenhallen an beiden Seiten geziert und von einem Thurme überragt, welcher eine Höhe von 77 Metern erreicht. Dieser Bau wurde mit einem Auf- wande von vier Millionen Gulden hergestellt. Ein ebenso imposantes Bauwerk ist das neue Stadthaus (Town Hall), dessen grosse Halle
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Die australischen Gewässer.
der Colonie und im letzteren ist die wichtige Verwaltung der Staats-
ländereien untergebracht. Unter den Kirchen verdienen noch die
wegen Brandes neugebaute katholische Marienkirche, dann St. Patrick,
St. John und St. Philip Erwähnung. Im Ganzen zählt Sydney
200 Gebäude für kirchliche Zwecke der sehr zahlreich vertretenen
Confessionen.
Reinen Tudorstyl zeigt das Palais des Gouverneurs, welches
eine schöne Aussicht auf Farm Cove und den botanischen Garten ge-
niesst. In dessen Nähe lag das sogenannte Gartenpalais, in welchem
die grosse Ausstellung von 1879 stattfand, das aber einige Jahre
darauf einem gewaltigen Brande zum Opfer fiel, wobei viele werth-
volle Sammlungen vernichtet wurden.
Sydney besitzt drei grosse öffentliche Bibliotheken.
Gut untergebracht sind die zahlreichen Bankinstitute, über
welche man in Sydney verfügt. Sie haben sich ihre Behausungen in
allen möglichen Stylarten und zumeist mit bedeutendem Aufwande
hergestellt. Es gehören hieher die New South Wales-, die Commer-
cial-, die Australian Joint Stock-, die City-, die English and Scottish,
die Australasian, die London Chartered, die Oriental, die Mercantile,
die Neuseeland-, die Queensland National-, die Federal und die
Australian Commercialbank. Ein eigenes schönes Palais besitzt auch
die Australian Mutual Provident Society, eine Versicherungsanstalt,
und ebenso verfügen mehrere in Sydney erscheinende Journale über
eigene mit allen modernen Erfordernissen ausgestattete Etablissements,
so der Sydney Morning Herald, welches Blatt nicht ganz mit Un-
recht die „Times“ des australischen Continentes genannt wird.
Hervorragend sind ferner eine Anzahl stattlicher, im Besitz grosser
Kaufherren befindlicher Waarenhäuser in verschiedenen Theilen der
Stadt, unter denen insbesondere einige Wollmagazine sich sowohl
durch ihr gefälliges Aeussere als auch durch die praktische Ein-
richtung der inneren Manipulation auszeichnen. In diesen verschiedenen
Waarenhäusern lagern ganz riesige Quantitäten und geben Zeugniss von
der colossalen Production des australischen Continentes und der Thä-
tigkeit seiner Bewohner.
Zwischen George und Pitt Street erhebt sich das Postgebäude
(Post Office.) Es ist im Venetianer Styl gehalten, durch Säulenhallen
an beiden Seiten geziert und von einem Thurme überragt, welcher
eine Höhe von 77 Metern erreicht. Dieser Bau wurde mit einem Auf-
wande von vier Millionen Gulden hergestellt. Ein ebenso imposantes
Bauwerk ist das neue Stadthaus (Town Hall), dessen grosse Halle
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/800>, abgerufen am 22.11.2024.
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