richtetes, von Aerzten der französischen Marine geleitetes Spital. Dagegen ist der Mangel an Trinkwasser und Brennholz sehr empfindlich, und man ist genöthigt, beides durchwegs vom Continente herüber zu schaffen. Das Wasser muss dann noch erst einer Filtrirung unter- zogen werden.
Nahe der Senegalmündung liegt St. Louis, bisher die Haupt- stadt der französischen Colonie, welche aber heute schon fast die ganze Bedeutung zu Gunsten Dakars eingebüsst hat.
Die letzten Publicationen des französischen Ministeriums der Marine und der Colonien über den Handelsverkehr von Senegal reichen bis zum Jahre 1887 und behandeln den Verkehr der ganzen Colonie ohne Berücksichtigung des Hafens Dakar. Man geht jedoch nicht fehl mit der Annahme, dass der Aussenhandel dieses Hafens sich zum grössten Theile mit dem von ganz Senegal deckt, da in den folgenden Nachweisen der Handel der südlichen Dependenzen von Senegal nicht inbegriffen ist.
Im Jahre 1887, welches wir als Berichtsjahr annehmen müssen, belief sich der gesammte Aussenhandel Senegals auf 39,756.717 Frcs. Davon entfielen nahezu zwei Drittheile auf den Import und ein Drittel auf den Export.
Die Einfuhr umfasste einen Werth von 25,812.675 Frcs., davon französische Waaren für 12,268.238 Frcs. und fremdländische Producte für 13,236.437 Frcs.
Unter den industriellen Erzeugnissen, welche Senegal importirt, sind Textil- waaren hervorzuheben, und zwar zumeist in der dem Geschmacke der Neger angepassten Ausführung zum Zwecke des Tauschhandels. Im Jahre 1887 betrug die Einfuhr dieser Artikel nicht weniger als 7,259.137 Frcs. Weit über 6,000.000 Frcs. umfasste der Import der übrigen Industrieerzeugnisse, insofern sie theils den Be- dürfnissen der Colonisten, theils dem Tauschhandel dienten.
Die weitere Einfuhr setzt sich zum grössten Theile aus Nahrungs- und Genussmitteln zusammen. So importirte Senegal im Berichtsjahre:
Colonialwaaren aller Art ..... für 3,171.038 Frcs.
Mehlhaltige Nahrungsmittel ... " 2,566.216 "
Früchte und Sämereien ...... " 876.709 "
Zucker ................ " 830.512 "
ferner Getränke aller Art ..... " 2,380.536 "
Die Einfuhr lebender Thiere repräsentirte einen Werth von 316.850 Frcs. und die von thierischen Producten einen solchen von 589.425 Frcs.
Erwähnenswerth ist noch der Import von Kohle im Werthe von 1,684.772 Frcs. und der von Holz im Werthe von 864.648 Frcs.
Die Gesammtausfuhr von Senegal belief sich im Berichtsjahre auf 13,944.042 Frcs. Davon nahm der weitaus grösste Theil im Werthe von 11.742.856 Frcs. seinen Weg nach Frankreich, der Rest von 2,186.679 Frcs. ver- theilte sich auf andere Länder.
Wenige Producte sind es, die exportirt werden. Als das wichtigste kann Gummi angesehen werden. Im Berichtsjahre gelangten 28.276 q im Werthe von 4,629.000 Frcs. zur Ausfuhr.
An zweiter Stelle stehen Erdnüsse mit 178.930 q im Werthe von 4,360.748 Frcs.
Die atlantische Küste von Afrika.
richtetes, von Aerzten der französischen Marine geleitetes Spital. Dagegen ist der Mangel an Trinkwasser und Brennholz sehr empfindlich, und man ist genöthigt, beides durchwegs vom Continente herüber zu schaffen. Das Wasser muss dann noch erst einer Filtrirung unter- zogen werden.
Nahe der Senegalmündung liegt St. Louis, bisher die Haupt- stadt der französischen Colonie, welche aber heute schon fast die ganze Bedeutung zu Gunsten Dakars eingebüsst hat.
Die letzten Publicationen des französischen Ministeriums der Marine und der Colonien über den Handelsverkehr von Senegal reichen bis zum Jahre 1887 und behandeln den Verkehr der ganzen Colonie ohne Berücksichtigung des Hafens Dakar. Man geht jedoch nicht fehl mit der Annahme, dass der Aussenhandel dieses Hafens sich zum grössten Theile mit dem von ganz Senegal deckt, da in den folgenden Nachweisen der Handel der südlichen Dependenzen von Senegal nicht inbegriffen ist.
Im Jahre 1887, welches wir als Berichtsjahr annehmen müssen, belief sich der gesammte Aussenhandel Senegals auf 39,756.717 Frcs. Davon entfielen nahezu zwei Drittheile auf den Import und ein Drittel auf den Export.
Die Einfuhr umfasste einen Werth von 25,812.675 Frcs., davon französische Waaren für 12,268.238 Frcs. und fremdländische Producte für 13,236.437 Frcs.
Unter den industriellen Erzeugnissen, welche Senegal importirt, sind Textil- waaren hervorzuheben, und zwar zumeist in der dem Geschmacke der Neger angepassten Ausführung zum Zwecke des Tauschhandels. Im Jahre 1887 betrug die Einfuhr dieser Artikel nicht weniger als 7,259.137 Frcs. Weit über 6,000.000 Frcs. umfasste der Import der übrigen Industrieerzeugnisse, insofern sie theils den Be- dürfnissen der Colonisten, theils dem Tauschhandel dienten.
Die weitere Einfuhr setzt sich zum grössten Theile aus Nahrungs- und Genussmitteln zusammen. So importirte Senegal im Berichtsjahre:
Colonialwaaren aller Art ..... für 3,171.038 Frcs.
Mehlhaltige Nahrungsmittel ... „ 2,566.216 „
Früchte und Sämereien ...... „ 876.709 „
Zucker ................ „ 830.512 „
ferner Getränke aller Art ..... „ 2,380.536 „
Die Einfuhr lebender Thiere repräsentirte einen Werth von 316.850 Frcs. und die von thierischen Producten einen solchen von 589.425 Frcs.
Erwähnenswerth ist noch der Import von Kohle im Werthe von 1,684.772 Frcs. und der von Holz im Werthe von 864.648 Frcs.
Die Gesammtausfuhr von Senegal belief sich im Berichtsjahre auf 13,944.042 Frcs. Davon nahm der weitaus grösste Theil im Werthe von 11.742.856 Frcs. seinen Weg nach Frankreich, der Rest von 2,186.679 Frcs. ver- theilte sich auf andere Länder.
Wenige Producte sind es, die exportirt werden. Als das wichtigste kann Gummi angesehen werden. Im Berichtsjahre gelangten 28.276 q im Werthe von 4,629.000 Frcs. zur Ausfuhr.
An zweiter Stelle stehen Erdnüsse mit 178.930 q im Werthe von 4,360.748 Frcs.
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Die atlantische Küste von Afrika.
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Dagegen ist der Mangel an Trinkwasser und Brennholz sehr empfindlich,
und man ist genöthigt, beides durchwegs vom Continente herüber zu
schaffen. Das Wasser muss dann noch erst einer Filtrirung unter-
zogen werden.
Nahe der Senegalmündung liegt St. Louis, bisher die Haupt-
stadt der französischen Colonie, welche aber heute schon fast die
ganze Bedeutung zu Gunsten Dakars eingebüsst hat.
Die letzten Publicationen des französischen Ministeriums der Marine und
der Colonien über den Handelsverkehr von Senegal reichen bis zum Jahre 1887
und behandeln den Verkehr der ganzen Colonie ohne Berücksichtigung
des Hafens Dakar. Man geht jedoch nicht fehl mit der Annahme, dass der
Aussenhandel dieses Hafens sich zum grössten Theile mit dem von ganz Senegal
deckt, da in den folgenden Nachweisen der Handel der südlichen Dependenzen
von Senegal nicht inbegriffen ist.
Im Jahre 1887, welches wir als Berichtsjahr annehmen müssen, belief sich
der gesammte Aussenhandel Senegals auf 39,756.717 Frcs. Davon entfielen nahezu
zwei Drittheile auf den Import und ein Drittel auf den Export.
Die Einfuhr umfasste einen Werth von 25,812.675 Frcs., davon französische
Waaren für 12,268.238 Frcs. und fremdländische Producte für 13,236.437 Frcs.
Unter den industriellen Erzeugnissen, welche Senegal importirt, sind Textil-
waaren hervorzuheben, und zwar zumeist in der dem Geschmacke der Neger
angepassten Ausführung zum Zwecke des Tauschhandels. Im Jahre 1887 betrug
die Einfuhr dieser Artikel nicht weniger als 7,259.137 Frcs. Weit über 6,000.000 Frcs.
umfasste der Import der übrigen Industrieerzeugnisse, insofern sie theils den Be-
dürfnissen der Colonisten, theils dem Tauschhandel dienten.
Die weitere Einfuhr setzt sich zum grössten Theile aus Nahrungs- und
Genussmitteln zusammen. So importirte Senegal im Berichtsjahre:
Colonialwaaren aller Art ..... für 3,171.038 Frcs.
Mehlhaltige Nahrungsmittel ... „ 2,566.216 „
Früchte und Sämereien ...... „ 876.709 „
Zucker ................ „ 830.512 „
ferner Getränke aller Art ..... „ 2,380.536 „
Die Einfuhr lebender Thiere repräsentirte einen Werth von 316.850 Frcs.
und die von thierischen Producten einen solchen von 589.425 Frcs.
Erwähnenswerth ist noch der Import von Kohle im Werthe von 1,684.772 Frcs.
und der von Holz im Werthe von 864.648 Frcs.
Die Gesammtausfuhr von Senegal belief sich im Berichtsjahre auf
13,944.042 Frcs. Davon nahm der weitaus grösste Theil im Werthe von
11.742.856 Frcs. seinen Weg nach Frankreich, der Rest von 2,186.679 Frcs. ver-
theilte sich auf andere Länder.
Wenige Producte sind es, die exportirt werden. Als das wichtigste kann
Gummi angesehen werden. Im Berichtsjahre gelangten 28.276 q im Werthe von
4,629.000 Frcs. zur Ausfuhr.
An zweiter Stelle stehen Erdnüsse mit 178.930 q im Werthe von
4,360.748 Frcs.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/744>, abgerufen am 22.11.2024.
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