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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Afrika.
wärtig auch Angehörige anderer Stämme, namentlich aber viele Leute
aus Liberia sich diesem Erwerbe widmen. Die Kroomen geniessen
wegen ihrer Geschicklichkeit, ihres Fleisses und ihrer Vertrauens-
würdigkeit eines sehr guten Rufes und nehmen daher stets eine be-
vorzugte Stellung gegenüber anderen Arbeitern ein. An der Spitze
der Kroomen in Freetown steht ein von denselben eingesetzter und
auch von der britischen Regierung anerkannter Obmann. Lange Zeit
versah diese Function der sogenannte King Peter, eine auf allen an
der afrikanischen Küste verkehrenden Schiffen wohlbekannte Persön-
lichkeit. Mit diesem Obmanne werden die Contracte gemacht und er
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Freetown.

übernimmt die Verantwortlichkeit für deren richtige Erfüllung. Die in das-
selbe Dienstverhältniss, auf dem Lande oder an Bord eines Schiffes ein-
tretenden Kroomen wählen sich aus ihrer Mitte wieder den Chef ihrer
Gruppe, den Headman, der auch ein gewisses Disciplinarrecht über
seine eigenen Leute ausübt. Wegen dieser gut bewährten Organisation
wird Freetown mit Vorliebe zur Anwerbung von Kroomen benützt.
Man bekommt auch an anderen Orten, so z. B. in Monrovia der-
artige Leute, aber die Bedingungen sind nicht so verlässliche, wie in
Freetown.

Der Handel von Sierra Leone, der hauptsächlich über Freetown seinen
Weg nimmt, liegt fast ausschliesslich in englischen Händen.


Die atlantische Küste von Afrika.
wärtig auch Angehörige anderer Stämme, namentlich aber viele Leute
aus Liberia sich diesem Erwerbe widmen. Die Kroomen geniessen
wegen ihrer Geschicklichkeit, ihres Fleisses und ihrer Vertrauens-
würdigkeit eines sehr guten Rufes und nehmen daher stets eine be-
vorzugte Stellung gegenüber anderen Arbeitern ein. An der Spitze
der Kroomen in Freetown steht ein von denselben eingesetzter und
auch von der britischen Regierung anerkannter Obmann. Lange Zeit
versah diese Function der sogenannte King Peter, eine auf allen an
der afrikanischen Küste verkehrenden Schiffen wohlbekannte Persön-
lichkeit. Mit diesem Obmanne werden die Contracte gemacht und er
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Freetown.

übernimmt die Verantwortlichkeit für deren richtige Erfüllung. Die in das-
selbe Dienstverhältniss, auf dem Lande oder an Bord eines Schiffes ein-
tretenden Kroomen wählen sich aus ihrer Mitte wieder den Chef ihrer
Gruppe, den Headman, der auch ein gewisses Disciplinarrecht über
seine eigenen Leute ausübt. Wegen dieser gut bewährten Organisation
wird Freetown mit Vorliebe zur Anwerbung von Kroomen benützt.
Man bekommt auch an anderen Orten, so z. B. in Monrovia der-
artige Leute, aber die Bedingungen sind nicht so verlässliche, wie in
Freetown.

Der Handel von Sierra Leone, der hauptsächlich über Freetown seinen
Weg nimmt, liegt fast ausschliesslich in englischen Händen.


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[720/0736] Die atlantische Küste von Afrika. wärtig auch Angehörige anderer Stämme, namentlich aber viele Leute aus Liberia sich diesem Erwerbe widmen. Die Kroomen geniessen wegen ihrer Geschicklichkeit, ihres Fleisses und ihrer Vertrauens- würdigkeit eines sehr guten Rufes und nehmen daher stets eine be- vorzugte Stellung gegenüber anderen Arbeitern ein. An der Spitze der Kroomen in Freetown steht ein von denselben eingesetzter und auch von der britischen Regierung anerkannter Obmann. Lange Zeit versah diese Function der sogenannte King Peter, eine auf allen an der afrikanischen Küste verkehrenden Schiffen wohlbekannte Persön- lichkeit. Mit diesem Obmanne werden die Contracte gemacht und er [Abbildung Freetown.] übernimmt die Verantwortlichkeit für deren richtige Erfüllung. Die in das- selbe Dienstverhältniss, auf dem Lande oder an Bord eines Schiffes ein- tretenden Kroomen wählen sich aus ihrer Mitte wieder den Chef ihrer Gruppe, den Headman, der auch ein gewisses Disciplinarrecht über seine eigenen Leute ausübt. Wegen dieser gut bewährten Organisation wird Freetown mit Vorliebe zur Anwerbung von Kroomen benützt. Man bekommt auch an anderen Orten, so z. B. in Monrovia der- artige Leute, aber die Bedingungen sind nicht so verlässliche, wie in Freetown. Der Handel von Sierra Leone, der hauptsächlich über Freetown seinen Weg nimmt, liegt fast ausschliesslich in englischen Händen.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/736>, abgerufen am 22.11.2024.