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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Dscheddah.
für 15.000 L Bretter und für 2500 L Balken zumeist aus den Straits Settle-
ments eingeführt.

Erwähnenswerth ist noch die Einfuhr von Metallen. Dieselbe umfasste
für 4000 L Kupfer, für 1800 L Zinn und für 1700 L Blei.

Die Einfuhr von Petroleum (aus Amerika) verzeichnete einen Werth von
15.000 L und der Import von Kohle einen solchen von 3050 L.

In der Ausfuhr repräsentirten Perlmutterschalen den grössten Werth
mit 15.000 L. In diesem Artikel hat sich der Handel theilweise nach Massaua
gezogen, wo die Schalen bessere Verwerthung finden. Der grösste Theil der nach
Dscheddah gebrachten Schalen wird mit Dampfern des Oesterreichisch-Ungarischen
Lloyd nach Triest verschifft, und nur die grösseren Muscheln sendet man nach
Jaffa und Jerusalem, wo die Erzeugung von Schmuckgegenständen aus Perlmutter
einen hervorragenden Industriezweig bildet. Auch wurden für 600 L Schildkrot-
schalen exportirt.

Den nächstbedeutenden Ausfuhrartikel bilden Felle. Dscheddah exportirte
im Berichtsjahre für 7100 L Ziegenfelle, für 5300 L Schaffelle und für
850 L Kuhhäute.

Unter den Producten des Pflanzenreiches ist der Export von Datteln im
Betrage von 9000 L in erster Reihe zu erwähnen. An diese reihen sich nach-
stehende Artikel: Hennah im Werthe von 1300 L, Sennesblätter im Werthe von
1100 L und Gummi im Werthe von 2600 L.

Schliesslich sind noch Honig und Wachs als minder erhebliche Ausfuhr-
artikel Dscheddahs zu nennen.

Wie schon erwähnt, verdankt Dscheddah seine Bedeutung dem in diesem
Hafen sich concentrirenden Pilgerverkehre, dessen Umfang man aus folgenden
Ziffern ermessen kann: Im Jahre 1888 landeten in Dscheddah mit Dampfern
49.652 Pilger, ausserdem 1569, die durch türkische Küstenschiffe befördert wurden.

Die grösste Zahl dieser Pilger beförderten englische Dampfer, und zwar
21.330 oder 441/2 %; 11.720 kamen mit ägyptischen Schiffen, 5114 mit türkischen,
3533 mit österreichischen, der Rest mit holländischen, französischen, italienischen
und deutschen.

Der Schiffsverkehr Dscheddahs ist schon aus diesem Grunde ein ganz
respectabler. Im Jahre 1890 liefen daselbst ein 231 Dampfer mit einem Gehalte
von 251.666 T. Darunter waren:


[Spaltenumbruch]
Britische ...... 105 mit 138.176 T
Aegyptische .... 54 " 34.228 "
Holländische .... 21 " 31.008 "
Oesterreichische .. 21 " 30.962 "
Ausserdem 7 Segler mit 6251 T.

[Spaltenumbruch]
Türkische ...... 22 mit 18.211 T
Deutsche ...... 1 " 2.008 "
Französische .... 3 " 3.453 "
Sansibarische .... 4 " 3.620 "

Die regelmässige Verbindung besorgen ägyptische Dampfer (Suez-
Aden) jede zweite Woche, und der österreichisch-ungarische Lloyd jeden zweiten
Monat. Dscheddah ist durch ein Kabel mit Suakin an der Westküste des
Rothen Meeres verbunden und hat über diesen Hafen Anschluss an das Netz der
internationalen Telegraphen. Von Dscheddah gehen Landlinien nach Mekka und
Hodeida-Sana in Südarabien.

Consulate haben in Dscheddah: Frankreich, Grossbritannien, Italien,
Niederlande, Oesterreich-Ungarn



Dscheddah.
für 15.000 ₤ Bretter und für 2500 ₤ Balken zumeist aus den Straits Settle-
ments eingeführt.

Erwähnenswerth ist noch die Einfuhr von Metallen. Dieselbe umfasste
für 4000 ₤ Kupfer, für 1800 ₤ Zinn und für 1700 ₤ Blei.

Die Einfuhr von Petroleum (aus Amerika) verzeichnete einen Werth von
15.000 ₤ und der Import von Kohle einen solchen von 3050 ₤.

In der Ausfuhr repräsentirten Perlmutterschalen den grössten Werth
mit 15.000 ₤. In diesem Artikel hat sich der Handel theilweise nach Massaua
gezogen, wo die Schalen bessere Verwerthung finden. Der grösste Theil der nach
Dscheddah gebrachten Schalen wird mit Dampfern des Oesterreichisch-Ungarischen
Lloyd nach Triest verschifft, und nur die grösseren Muscheln sendet man nach
Jaffa und Jerusalem, wo die Erzeugung von Schmuckgegenständen aus Perlmutter
einen hervorragenden Industriezweig bildet. Auch wurden für 600 ₤ Schildkrot-
schalen exportirt.

Den nächstbedeutenden Ausfuhrartikel bilden Felle. Dscheddah exportirte
im Berichtsjahre für 7100 ₤ Ziegenfelle, für 5300 ₤ Schaffelle und für
850 ₤ Kuhhäute.

Unter den Producten des Pflanzenreiches ist der Export von Datteln im
Betrage von 9000 ₤ in erster Reihe zu erwähnen. An diese reihen sich nach-
stehende Artikel: Hennah im Werthe von 1300 ₤, Sennesblätter im Werthe von
1100 ₤ und Gummi im Werthe von 2600 ₤.

Schliesslich sind noch Honig und Wachs als minder erhebliche Ausfuhr-
artikel Dscheddahs zu nennen.

Wie schon erwähnt, verdankt Dscheddah seine Bedeutung dem in diesem
Hafen sich concentrirenden Pilgerverkehre, dessen Umfang man aus folgenden
Ziffern ermessen kann: Im Jahre 1888 landeten in Dscheddah mit Dampfern
49.652 Pilger, ausserdem 1569, die durch türkische Küstenschiffe befördert wurden.

Die grösste Zahl dieser Pilger beförderten englische Dampfer, und zwar
21.330 oder 44½ %; 11.720 kamen mit ägyptischen Schiffen, 5114 mit türkischen,
3533 mit österreichischen, der Rest mit holländischen, französischen, italienischen
und deutschen.

Der Schiffsverkehr Dscheddahs ist schon aus diesem Grunde ein ganz
respectabler. Im Jahre 1890 liefen daselbst ein 231 Dampfer mit einem Gehalte
von 251.666 T. Darunter waren:


[Spaltenumbruch]
Britische ...... 105 mit 138.176 T
Aegyptische .... 54 „ 34.228 „
Holländische .... 21 „ 31.008 „
Oesterreichische .. 21 „ 30.962 „
Ausserdem 7 Segler mit 6251 T.

[Spaltenumbruch]
Türkische ...... 22 mit 18.211 T
Deutsche ...... 1 „ 2.008 „
Französische .... 3 „ 3.453 „
Sansibarische .... 4 „ 3.620 „

Die regelmässige Verbindung besorgen ägyptische Dampfer (Suez-
Aden) jede zweite Woche, und der österreichisch-ungarische Lloyd jeden zweiten
Monat. Dscheddah ist durch ein Kabel mit Suakin an der Westküste des
Rothen Meeres verbunden und hat über diesen Hafen Anschluss an das Netz der
internationalen Telegraphen. Von Dscheddah gehen Landlinien nach Mekka und
Hodeida-Sana in Südarabien.

Consulate haben in Dscheddah: Frankreich, Grossbritannien, Italien,
Niederlande, Oesterreich-Ungarn



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[639/0655] Dscheddah. für 15.000 ₤ Bretter und für 2500 ₤ Balken zumeist aus den Straits Settle- ments eingeführt. Erwähnenswerth ist noch die Einfuhr von Metallen. Dieselbe umfasste für 4000 ₤ Kupfer, für 1800 ₤ Zinn und für 1700 ₤ Blei. Die Einfuhr von Petroleum (aus Amerika) verzeichnete einen Werth von 15.000 ₤ und der Import von Kohle einen solchen von 3050 ₤. In der Ausfuhr repräsentirten Perlmutterschalen den grössten Werth mit 15.000 ₤. In diesem Artikel hat sich der Handel theilweise nach Massaua gezogen, wo die Schalen bessere Verwerthung finden. Der grösste Theil der nach Dscheddah gebrachten Schalen wird mit Dampfern des Oesterreichisch-Ungarischen Lloyd nach Triest verschifft, und nur die grösseren Muscheln sendet man nach Jaffa und Jerusalem, wo die Erzeugung von Schmuckgegenständen aus Perlmutter einen hervorragenden Industriezweig bildet. Auch wurden für 600 ₤ Schildkrot- schalen exportirt. Den nächstbedeutenden Ausfuhrartikel bilden Felle. Dscheddah exportirte im Berichtsjahre für 7100 ₤ Ziegenfelle, für 5300 ₤ Schaffelle und für 850 ₤ Kuhhäute. Unter den Producten des Pflanzenreiches ist der Export von Datteln im Betrage von 9000 ₤ in erster Reihe zu erwähnen. An diese reihen sich nach- stehende Artikel: Hennah im Werthe von 1300 ₤, Sennesblätter im Werthe von 1100 ₤ und Gummi im Werthe von 2600 ₤. Schliesslich sind noch Honig und Wachs als minder erhebliche Ausfuhr- artikel Dscheddahs zu nennen. Wie schon erwähnt, verdankt Dscheddah seine Bedeutung dem in diesem Hafen sich concentrirenden Pilgerverkehre, dessen Umfang man aus folgenden Ziffern ermessen kann: Im Jahre 1888 landeten in Dscheddah mit Dampfern 49.652 Pilger, ausserdem 1569, die durch türkische Küstenschiffe befördert wurden. Die grösste Zahl dieser Pilger beförderten englische Dampfer, und zwar 21.330 oder 44½ %; 11.720 kamen mit ägyptischen Schiffen, 5114 mit türkischen, 3533 mit österreichischen, der Rest mit holländischen, französischen, italienischen und deutschen. Der Schiffsverkehr Dscheddahs ist schon aus diesem Grunde ein ganz respectabler. Im Jahre 1890 liefen daselbst ein 231 Dampfer mit einem Gehalte von 251.666 T. Darunter waren: Britische ...... 105 mit 138.176 T Aegyptische .... 54 „ 34.228 „ Holländische .... 21 „ 31.008 „ Oesterreichische .. 21 „ 30.962 „ Ausserdem 7 Segler mit 6251 T. Türkische ...... 22 mit 18.211 T Deutsche ...... 1 „ 2.008 „ Französische .... 3 „ 3.453 „ Sansibarische .... 4 „ 3.620 „ Die regelmässige Verbindung besorgen ägyptische Dampfer (Suez- Aden) jede zweite Woche, und der österreichisch-ungarische Lloyd jeden zweiten Monat. Dscheddah ist durch ein Kabel mit Suakin an der Westküste des Rothen Meeres verbunden und hat über diesen Hafen Anschluss an das Netz der internationalen Telegraphen. Von Dscheddah gehen Landlinien nach Mekka und Hodeida-Sana in Südarabien. Consulate haben in Dscheddah: Frankreich, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/655>, abgerufen am 22.11.2024.