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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Bombay.
Eleganz und praktische Anlage besonders auszeichnet, bestehen noch
zahlreiche andere gut eingerichtete Clubs, die allen erdenklichen
Comfort bieten. Das Haus des Royal-Yacht-Club befindet sich in
reizender Lage am Meeresstrande.

Einer der schönsten Punkte Bombays ist der Victoria Garden,
der auch ein beliebter Erholungsort ist und mit einem Museum einen
botanischen und einen Thiergarten verbindet. Das Museum befand sich
ursprünglich im Fort, doch ist schon 1862 der Grundstein zum neuen
Hause gelegt worden, das 1871 beendet wurde und in der Mitte
seiner hübschen Front einen Glockenthurm trägt. Hier befindet sich
auch eine schöne Statue des verstorbenen Prince Consort Albert, ein
Meisterwerk des Bildhauers Noble. Der botanische Garten befindet
sich im westlichen Theile der Anlage, die von kleinen Seen und
zierlichen Brücken verschönert wird. Im östlichen Theile liegt ein
Thiergarten und eine Menagerie, die sehenswerthe Raubthiere und
Vögel enthält. Die Instandhaltung des Gartens kostet jährlich 10.000
Rupien. Der Glockenthurm des Museums verdankt gleich den meisten
übrigen Kunstwerken der Stadt einer Schenkung seine Entstehung.
Sir Albert Sassoon, der diesen Thurm erbauen liess, schenkte der Stadt
überdies zur Erinnerung an den Besuch des Prinzen von Wales eine
Reiterstatue desselben, die eine Viertelmillion Gulden gekostet hat.

Die Stadt wird ausser von Pferdebahnen auch von zwei Eisen-
bahnen durchzogen. Der Bahnhof der Bombay, Baroda and Central
India Railway liegt in Kolabah, Stationen gibt es weiter nördlich
in der Nähe des Watson Hotels (Church-gate Station), beim Byculah-
Club, und im Westen beim Malabar Hill (Grant Road Station). Die
Personenaufnahme der Great Indian Peninsular Railway geschieht im
Stationsgebäude beim Bori Bunder.

Oestlich vom Hafen liegen die Inseln Cross, Butchers Id. und
Elephanta. Letztere Insel, die von einer tropischen Vegetation dicht
überzogen ist, besitzt einen berühmten Tempel, der in den Basaltberg
eingehauen ist, ein Areal von etwa 160 m2 bedeckt und 5 m hoch
ist. Den schönsten Theil dieses unterirdischen Tempels, der reich
an fratzenhaften Darstellungen brahmanischer Götzenbilder ist, bildet
die Kolossalbüste der Trimurti, ein Kopf mit den Gesichtern von
Brahma, Wischnu und Siwa.

Von den (1891) 846.000 Einwohnern Bombays sind nur etwa
10.000 Europäer und 50.000 Parsen, alle anderen sind Indier und
Mischlinge. Letztere sind zumeist portugiesischen Ursprunges und
unter der Bezeichnung Goamen bekannt. Der Religion nach scheidet

Bombay.
Eleganz und praktische Anlage besonders auszeichnet, bestehen noch
zahlreiche andere gut eingerichtete Clubs, die allen erdenklichen
Comfort bieten. Das Haus des Royal-Yacht-Club befindet sich in
reizender Lage am Meeresstrande.

Einer der schönsten Punkte Bombays ist der Victoria Garden,
der auch ein beliebter Erholungsort ist und mit einem Museum einen
botanischen und einen Thiergarten verbindet. Das Museum befand sich
ursprünglich im Fort, doch ist schon 1862 der Grundstein zum neuen
Hause gelegt worden, das 1871 beendet wurde und in der Mitte
seiner hübschen Front einen Glockenthurm trägt. Hier befindet sich
auch eine schöne Statue des verstorbenen Prince Consort Albert, ein
Meisterwerk des Bildhauers Noble. Der botanische Garten befindet
sich im westlichen Theile der Anlage, die von kleinen Seen und
zierlichen Brücken verschönert wird. Im östlichen Theile liegt ein
Thiergarten und eine Menagerie, die sehenswerthe Raubthiere und
Vögel enthält. Die Instandhaltung des Gartens kostet jährlich 10.000
Rupien. Der Glockenthurm des Museums verdankt gleich den meisten
übrigen Kunstwerken der Stadt einer Schenkung seine Entstehung.
Sir Albert Sassoon, der diesen Thurm erbauen liess, schenkte der Stadt
überdies zur Erinnerung an den Besuch des Prinzen von Wales eine
Reiterstatue desselben, die eine Viertelmillion Gulden gekostet hat.

Die Stadt wird ausser von Pferdebahnen auch von zwei Eisen-
bahnen durchzogen. Der Bahnhof der Bombay, Baroda and Central
India Railway liegt in Kolabah, Stationen gibt es weiter nördlich
in der Nähe des Watson Hotels (Church-gate Station), beim Byculah-
Club, und im Westen beim Malabar Hill (Grant Road Station). Die
Personenaufnahme der Great Indian Peninsular Railway geschieht im
Stationsgebäude beim Bori Bunder.

Oestlich vom Hafen liegen die Inseln Cross, Butchers Id. und
Elephanta. Letztere Insel, die von einer tropischen Vegetation dicht
überzogen ist, besitzt einen berühmten Tempel, der in den Basaltberg
eingehauen ist, ein Areal von etwa 160 m2 bedeckt und 5 m hoch
ist. Den schönsten Theil dieses unterirdischen Tempels, der reich
an fratzenhaften Darstellungen brahmanischer Götzenbilder ist, bildet
die Kolossalbüste der Trimurti, ein Kopf mit den Gesichtern von
Brahma, Wischnu und Siwa.

Von den (1891) 846.000 Einwohnern Bombays sind nur etwa
10.000 Europäer und 50.000 Parsen, alle anderen sind Indier und
Mischlinge. Letztere sind zumeist portugiesischen Ursprunges und
unter der Bezeichnung Goamen bekannt. Der Religion nach scheidet

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[599/0615] Bombay. Eleganz und praktische Anlage besonders auszeichnet, bestehen noch zahlreiche andere gut eingerichtete Clubs, die allen erdenklichen Comfort bieten. Das Haus des Royal-Yacht-Club befindet sich in reizender Lage am Meeresstrande. Einer der schönsten Punkte Bombays ist der Victoria Garden, der auch ein beliebter Erholungsort ist und mit einem Museum einen botanischen und einen Thiergarten verbindet. Das Museum befand sich ursprünglich im Fort, doch ist schon 1862 der Grundstein zum neuen Hause gelegt worden, das 1871 beendet wurde und in der Mitte seiner hübschen Front einen Glockenthurm trägt. Hier befindet sich auch eine schöne Statue des verstorbenen Prince Consort Albert, ein Meisterwerk des Bildhauers Noble. Der botanische Garten befindet sich im westlichen Theile der Anlage, die von kleinen Seen und zierlichen Brücken verschönert wird. Im östlichen Theile liegt ein Thiergarten und eine Menagerie, die sehenswerthe Raubthiere und Vögel enthält. Die Instandhaltung des Gartens kostet jährlich 10.000 Rupien. Der Glockenthurm des Museums verdankt gleich den meisten übrigen Kunstwerken der Stadt einer Schenkung seine Entstehung. Sir Albert Sassoon, der diesen Thurm erbauen liess, schenkte der Stadt überdies zur Erinnerung an den Besuch des Prinzen von Wales eine Reiterstatue desselben, die eine Viertelmillion Gulden gekostet hat. Die Stadt wird ausser von Pferdebahnen auch von zwei Eisen- bahnen durchzogen. Der Bahnhof der Bombay, Baroda and Central India Railway liegt in Kolabah, Stationen gibt es weiter nördlich in der Nähe des Watson Hotels (Church-gate Station), beim Byculah- Club, und im Westen beim Malabar Hill (Grant Road Station). Die Personenaufnahme der Great Indian Peninsular Railway geschieht im Stationsgebäude beim Bori Bunder. Oestlich vom Hafen liegen die Inseln Cross, Butchers Id. und Elephanta. Letztere Insel, die von einer tropischen Vegetation dicht überzogen ist, besitzt einen berühmten Tempel, der in den Basaltberg eingehauen ist, ein Areal von etwa 160 m2 bedeckt und 5 m hoch ist. Den schönsten Theil dieses unterirdischen Tempels, der reich an fratzenhaften Darstellungen brahmanischer Götzenbilder ist, bildet die Kolossalbüste der Trimurti, ein Kopf mit den Gesichtern von Brahma, Wischnu und Siwa. Von den (1891) 846.000 Einwohnern Bombays sind nur etwa 10.000 Europäer und 50.000 Parsen, alle anderen sind Indier und Mischlinge. Letztere sind zumeist portugiesischen Ursprunges und unter der Bezeichnung Goamen bekannt. Der Religion nach scheidet

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/615>, abgerufen am 25.11.2024.