An gesalzenen und getrockneten Fischen importirte Ceylon im selben Jahre 154.771 Cwts. im Werthe von 106.406 L
Zum Schlusse sei noch der Import lebender Thiere erwähnt, der sich im Jahre 1889 auf 53.848 Stück im Werthe von 29.314 L belief.
Die Ausfuhr Ceylons besteht beinahe ausschliesslich aus den reichen Er- trägnissen der tropischen Bodenproduction. Früher wurde vorherrschend Kaffee gepflanzt; aber nach der in den siebziger Jahren auftretenden Kaffeekrankheit erfuhr die Kaffeecultur eine rasche Abnahme, heute bildet Thee das wichtigste Ausfuhrproduct der Insel. Es dürfte von Interesse sein, den enorm raschen Auf- schwung dieser Cultur zu beleuchten. Im Jahre 1869 wurde als erster Ersatz für Kaffee versuchsweise Thee gepflanzt. Im Jahre 1877 betrug die Theeausfuhr 2015 Pfd., im Jahre 1882 bereits 697.268 Pfd. und nahm in den späteren Jahren, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich ist, einen geradezu grossartigen Aufschwung. So ex- portirte Ceylon an Thee im Jahre 1883 1,666.423 Pfd. (1 Pfd. = 0·4536 kg), 1884 2,393.023 Pfd., 1885 4,373.754 Pfd., 1886 7,851.562 Pfd., 1887 13,824.701 Pfd., 1888 23,820.724 Pfd., 1889 34,346.432 Pfd., 1890 46,901.554 Pfd. und für 1891 erwartet man eine Ernte von 53--55 Millionen Pfund.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 43,756.912 Pfd. nach London, 2,559.901 Pfd. nach Australien. Man ersieht daraus, dass England den beinahe ausschliesslichen Abnehmer für Ceylonthee bildet, dessen kräftiger Geschmack dort besonders gewürdigt wird; in Australien steht die Sache ähnlich. Es hat jedoch die "Ceylon Planters Association" unter den Theepflanzern eine Vereinigung ins Leben gerufen, um den Vertrieb von Ceylonthee auch nach anderen Ländern ausser England zu unterstützen. Zu diesem Behufe wurde in Colombo ein Thee- markt etablirt, dessen Entwicklung der Umstand entgegensteht, dass die Pflanzer von England aus Vorschüsse auf die Ernte erhalten und zur Consignation des Productes nach London verpflichtet sind. Daher kamen denn auch in Colombo während der letzten Jahre nur 14 % des ganzen verschifften Quantums zum Ver- kaufe. Die Ueberschwemmung des Marktes mit Thee hat natürlich auch dessen Preis gedrückt, so dass jetzt der beste Thee, loco Colombo, mit 66--70 Cents per Pfund verkauft wird.
Die Ausfuhr von Kaffee, der einstmaligen Lebenspflanze Ceylons, hat wäh- rend der letzten 15 Jahre eine stete Verminderung erfahren, die, wie schon an- gedeutet, auf das Auftreten einer die Kaffeestaude vernichtenden Krankheit zurückzuführen ist. Während das Jahr 1877 die stärkste Kaffeausfuhr mit nahezu einer Million Cwts. aufweist, fiel dieselbe im Jahre 1882 schon auf 450.000 Cwts., im Jahre 1885 auf 210.000 Cwts. und sank 1890 auf 86.000 Cwts. herab; gleich- zeitig wird ein weiterer Rückgang der Kaffeecultur in Aussicht gestellt.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 56.837 Cwts. nach London, 13.087 Cwts. nach Australien, 8038 Cwts. nach Triest, 445 Cwts. nach Indien, der Rest nach Amerika.
Der nächstwichtige Exportartikel ist Cinchona (Chinarinde). Die Ausfuhr des Jahres 1890 belief sich auf 8,728.836 Pfd.; davon gingen 8,003.452 Pfd. allein nach London, der Rest nach Amerika, Antwerpen, Venedig und den Niederlanden. Die Ausfuhr dieses Artikels weist während der letzten Jahre eine constante Ver- minderung au. Sie belief sich 1886 auf 14,838.402 Pfd., 1887 auf 12,599.847 Pfd. und sank 1889 schon auf 9,283.729 Pfd. Der Grund liegt in den abnorm niedrigen
Der indische Ocean
An gesalzenen und getrockneten Fischen importirte Ceylon im selben Jahre 154.771 Cwts. im Werthe von 106.406 ₤
Zum Schlusse sei noch der Import lebender Thiere erwähnt, der sich im Jahre 1889 auf 53.848 Stück im Werthe von 29.314 ₤ belief.
Die Ausfuhr Ceylons besteht beinahe ausschliesslich aus den reichen Er- trägnissen der tropischen Bodenproduction. Früher wurde vorherrschend Kaffee gepflanzt; aber nach der in den siebziger Jahren auftretenden Kaffeekrankheit erfuhr die Kaffeecultur eine rasche Abnahme, heute bildet Thee das wichtigste Ausfuhrproduct der Insel. Es dürfte von Interesse sein, den enorm raschen Auf- schwung dieser Cultur zu beleuchten. Im Jahre 1869 wurde als erster Ersatz für Kaffee versuchsweise Thee gepflanzt. Im Jahre 1877 betrug die Theeausfuhr 2015 Pfd., im Jahre 1882 bereits 697.268 Pfd. und nahm in den späteren Jahren, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich ist, einen geradezu grossartigen Aufschwung. So ex- portirte Ceylon an Thee im Jahre 1883 1,666.423 Pfd. (1 Pfd. = 0·4536 kg), 1884 2,393.023 Pfd., 1885 4,373.754 Pfd., 1886 7,851.562 Pfd., 1887 13,824.701 Pfd., 1888 23,820.724 Pfd., 1889 34,346.432 Pfd., 1890 46,901.554 Pfd. und für 1891 erwartet man eine Ernte von 53—55 Millionen Pfund.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 43,756.912 Pfd. nach London, 2,559.901 Pfd. nach Australien. Man ersieht daraus, dass England den beinahe ausschliesslichen Abnehmer für Ceylonthee bildet, dessen kräftiger Geschmack dort besonders gewürdigt wird; in Australien steht die Sache ähnlich. Es hat jedoch die „Ceylon Planters Association“ unter den Theepflanzern eine Vereinigung ins Leben gerufen, um den Vertrieb von Ceylonthee auch nach anderen Ländern ausser England zu unterstützen. Zu diesem Behufe wurde in Colombo ein Thee- markt etablirt, dessen Entwicklung der Umstand entgegensteht, dass die Pflanzer von England aus Vorschüsse auf die Ernte erhalten und zur Consignation des Productes nach London verpflichtet sind. Daher kamen denn auch in Colombo während der letzten Jahre nur 14 % des ganzen verschifften Quantums zum Ver- kaufe. Die Ueberschwemmung des Marktes mit Thee hat natürlich auch dessen Preis gedrückt, so dass jetzt der beste Thee, loco Colombo, mit 66—70 Cents per Pfund verkauft wird.
Die Ausfuhr von Kaffee, der einstmaligen Lebenspflanze Ceylons, hat wäh- rend der letzten 15 Jahre eine stete Verminderung erfahren, die, wie schon an- gedeutet, auf das Auftreten einer die Kaffeestaude vernichtenden Krankheit zurückzuführen ist. Während das Jahr 1877 die stärkste Kaffeausfuhr mit nahezu einer Million Cwts. aufweist, fiel dieselbe im Jahre 1882 schon auf 450.000 Cwts., im Jahre 1885 auf 210.000 Cwts. und sank 1890 auf 86.000 Cwts. herab; gleich- zeitig wird ein weiterer Rückgang der Kaffeecultur in Aussicht gestellt.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 56.837 Cwts. nach London, 13.087 Cwts. nach Australien, 8038 Cwts. nach Triest, 445 Cwts. nach Indien, der Rest nach Amerika.
Der nächstwichtige Exportartikel ist Cinchona (Chinarinde). Die Ausfuhr des Jahres 1890 belief sich auf 8,728.836 Pfd.; davon gingen 8,003.452 Pfd. allein nach London, der Rest nach Amerika, Antwerpen, Venedig und den Niederlanden. Die Ausfuhr dieses Artikels weist während der letzten Jahre eine constante Ver- minderung au. Sie belief sich 1886 auf 14,838.402 Pfd., 1887 auf 12,599.847 Pfd. und sank 1889 schon auf 9,283.729 Pfd. Der Grund liegt in den abnorm niedrigen
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Der indische Ocean
An gesalzenen und getrockneten Fischen importirte Ceylon im
selben Jahre 154.771 Cwts. im Werthe von 106.406 ₤
Zum Schlusse sei noch der Import lebender Thiere erwähnt, der sich
im Jahre 1889 auf 53.848 Stück im Werthe von 29.314 ₤ belief.
Die Ausfuhr Ceylons besteht beinahe ausschliesslich aus den reichen Er-
trägnissen der tropischen Bodenproduction. Früher wurde vorherrschend Kaffee
gepflanzt; aber nach der in den siebziger Jahren auftretenden Kaffeekrankheit
erfuhr die Kaffeecultur eine rasche Abnahme, heute bildet Thee das wichtigste
Ausfuhrproduct der Insel. Es dürfte von Interesse sein, den enorm raschen Auf-
schwung dieser Cultur zu beleuchten. Im Jahre 1869 wurde als erster Ersatz für
Kaffee versuchsweise Thee gepflanzt. Im Jahre 1877 betrug die Theeausfuhr 2015 Pfd.,
im Jahre 1882 bereits 697.268 Pfd. und nahm in den späteren Jahren, wie aus
folgenden Zahlen ersichtlich ist, einen geradezu grossartigen Aufschwung. So ex-
portirte Ceylon an Thee im Jahre 1883 1,666.423 Pfd. (1 Pfd. = 0·4536 kg), 1884
2,393.023 Pfd., 1885 4,373.754 Pfd., 1886 7,851.562 Pfd., 1887 13,824.701 Pfd.,
1888 23,820.724 Pfd., 1889 34,346.432 Pfd., 1890 46,901.554 Pfd. und für 1891
erwartet man eine Ernte von 53—55 Millionen Pfund.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 43,756.912 Pfd. nach London,
2,559.901 Pfd. nach Australien. Man ersieht daraus, dass England den beinahe
ausschliesslichen Abnehmer für Ceylonthee bildet, dessen kräftiger Geschmack
dort besonders gewürdigt wird; in Australien steht die Sache ähnlich. Es hat
jedoch die „Ceylon Planters Association“ unter den Theepflanzern eine Vereinigung
ins Leben gerufen, um den Vertrieb von Ceylonthee auch nach anderen Ländern
ausser England zu unterstützen. Zu diesem Behufe wurde in Colombo ein Thee-
markt etablirt, dessen Entwicklung der Umstand entgegensteht, dass die Pflanzer
von England aus Vorschüsse auf die Ernte erhalten und zur Consignation des
Productes nach London verpflichtet sind. Daher kamen denn auch in Colombo
während der letzten Jahre nur 14 % des ganzen verschifften Quantums zum Ver-
kaufe. Die Ueberschwemmung des Marktes mit Thee hat natürlich auch dessen
Preis gedrückt, so dass jetzt der beste Thee, loco Colombo, mit 66—70 Cents
per Pfund verkauft wird.
Die Ausfuhr von Kaffee, der einstmaligen Lebenspflanze Ceylons, hat wäh-
rend der letzten 15 Jahre eine stete Verminderung erfahren, die, wie schon an-
gedeutet, auf das Auftreten einer die Kaffeestaude vernichtenden Krankheit
zurückzuführen ist. Während das Jahr 1877 die stärkste Kaffeausfuhr mit nahezu
einer Million Cwts. aufweist, fiel dieselbe im Jahre 1882 schon auf 450.000 Cwts.,
im Jahre 1885 auf 210.000 Cwts. und sank 1890 auf 86.000 Cwts. herab; gleich-
zeitig wird ein weiterer Rückgang der Kaffeecultur in Aussicht gestellt.
Von der Ausfuhr des Jahres 1890 gingen 56.837 Cwts. nach London,
13.087 Cwts. nach Australien, 8038 Cwts. nach Triest, 445 Cwts. nach Indien, der
Rest nach Amerika.
Der nächstwichtige Exportartikel ist Cinchona (Chinarinde). Die Ausfuhr
des Jahres 1890 belief sich auf 8,728.836 Pfd.; davon gingen 8,003.452 Pfd. allein
nach London, der Rest nach Amerika, Antwerpen, Venedig und den Niederlanden.
Die Ausfuhr dieses Artikels weist während der letzten Jahre eine constante Ver-
minderung au. Sie belief sich 1886 auf 14,838.402 Pfd., 1887 auf 12,599.847 Pfd.
und sank 1889 schon auf 9,283.729 Pfd. Der Grund liegt in den abnorm niedrigen
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/602>, abgerufen am 25.11.2024.
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