Die Japaner anerkennen die Bedeutung dieser eigentlich japani- schen Stadt, welche der Sitz eines Provincialgouvernements, eines Appellationsgerichtes, des kaiserlichen Arsenals und der Münze Japaus ist.
Dem Dienste der hier hoch entwickelten Industrie, von welcher die Baumwollspinnereien, Schiffswerften, Eisenwerke und Fabriken für Zündhölzchen hervorzuheben sind, ist ein Museumsverein für Künste und Manufacturen gewidmet.
Osaka ist der erste Zuckermarkt Japans und besitzt auch eine Zuckerraffinerie.
Der Waarenverkehr mit dem Auslande erreichte 1889 in der Ausfuhr 261.013 Yen, in der Einfuhr 2,131.442 Yen, der Verkehr der japanischen Schiffe 1887 944.189 t.
Nagasaki.
An der reichgegliederten Westseite der Insel Kiusiu in der Tiefe einer in nördlicher Richtung in die Halbinsel Hizen eindrin- genden Bucht liegt die sehr alte Stadt Nagasaki, mit einem prächtigen Hafen, der jeder Nachhilfe durch künstliche Anlagen entbehren kann. Die an drei Seemeilen lange und in ihrem als Hafen in Betracht kom- menden Theile durchschnittlich eine halbe Seemeile breite Bucht ist an den drei Landseiten von hohen Hügeln umgrenzt, welche in ziemlich grossen Böschungen gegen die See abfallen. Gegen die Seeseite ist die Bucht durch eine Gruppe von Inseln geschützt, die sich in ihrer gegenseitigen Stellung derart decken, dass sie eine continuirliche Hügelkette darstellen.
Das Anlaufen des Hafens ist unter allen Umständen und selbst bei schwerem Wetter ohne besondere Schwierigkeiten möglich, indem die an 30 Seemeilen westlich von Nagasaki liegenden Goto-Inseln sichere Orientirungsmarken geben, die zwischenliegenden Meerestheile frei von Schiffahrtshindernissen sind und alle Küsten steil abfallen, so dass eine Annäherung an dieselben bis auf kürzeste Distanz keinerlei Wagniss mit sich bringt. Bei Annäherung eines Typhons, der an den Küsten Japans zumeist mit nördlicher oder nordöstlicher Bahn auftritt, ist Nagasaki als Zufluchtshafen unbedingt empfehlens- werth.
Der Ankergrund ist ein vorzüglicher; die nahe dem Strande gelegenen Ankerplätze sind gemäss der Küstenconfiguration gegen plötzliche Windstösse geschützt. Dichte Kieferwaldungen kleiden die
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 47
Japanische Häfen.
Die Japaner anerkennen die Bedeutung dieser eigentlich japani- schen Stadt, welche der Sitz eines Provincialgouvernements, eines Appellationsgerichtes, des kaiserlichen Arsenals und der Münze Japaus ist.
Dem Dienste der hier hoch entwickelten Industrie, von welcher die Baumwollspinnereien, Schiffswerften, Eisenwerke und Fabriken für Zündhölzchen hervorzuheben sind, ist ein Museumsverein für Künste und Manufacturen gewidmet.
Osaka ist der erste Zuckermarkt Japans und besitzt auch eine Zuckerraffinerie.
Der Waarenverkehr mit dem Auslande erreichte 1889 in der Ausfuhr 261.013 Yen, in der Einfuhr 2,131.442 Yen, der Verkehr der japanischen Schiffe 1887 944.189 t.
Nagasaki.
An der reichgegliederten Westseite der Insel Kiusiu in der Tiefe einer in nördlicher Richtung in die Halbinsel Hizen eindrin- genden Bucht liegt die sehr alte Stadt Nagasaki, mit einem prächtigen Hafen, der jeder Nachhilfe durch künstliche Anlagen entbehren kann. Die an drei Seemeilen lange und in ihrem als Hafen in Betracht kom- menden Theile durchschnittlich eine halbe Seemeile breite Bucht ist an den drei Landseiten von hohen Hügeln umgrenzt, welche in ziemlich grossen Böschungen gegen die See abfallen. Gegen die Seeseite ist die Bucht durch eine Gruppe von Inseln geschützt, die sich in ihrer gegenseitigen Stellung derart decken, dass sie eine continuirliche Hügelkette darstellen.
Das Anlaufen des Hafens ist unter allen Umständen und selbst bei schwerem Wetter ohne besondere Schwierigkeiten möglich, indem die an 30 Seemeilen westlich von Nagasaki liegenden Goto-Inseln sichere Orientirungsmarken geben, die zwischenliegenden Meerestheile frei von Schiffahrtshindernissen sind und alle Küsten steil abfallen, so dass eine Annäherung an dieselben bis auf kürzeste Distanz keinerlei Wagniss mit sich bringt. Bei Annäherung eines Typhons, der an den Küsten Japans zumeist mit nördlicher oder nordöstlicher Bahn auftritt, ist Nagasaki als Zufluchtshafen unbedingt empfehlens- werth.
Der Ankergrund ist ein vorzüglicher; die nahe dem Strande gelegenen Ankerplätze sind gemäss der Küstenconfiguration gegen plötzliche Windstösse geschützt. Dichte Kieferwaldungen kleiden die
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 47
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Japanische Häfen.
Die Japaner anerkennen die Bedeutung dieser eigentlich japani-
schen Stadt, welche der Sitz eines Provincialgouvernements, eines
Appellationsgerichtes, des kaiserlichen Arsenals und der Münze
Japaus ist.
Dem Dienste der hier hoch entwickelten Industrie, von welcher
die Baumwollspinnereien, Schiffswerften, Eisenwerke und Fabriken
für Zündhölzchen hervorzuheben sind, ist ein Museumsverein für
Künste und Manufacturen gewidmet.
Osaka ist der erste Zuckermarkt Japans und besitzt auch eine
Zuckerraffinerie.
Der Waarenverkehr mit dem Auslande erreichte 1889 in der Ausfuhr
261.013 Yen, in der Einfuhr 2,131.442 Yen, der Verkehr der japanischen Schiffe
1887 944.189 t.
Nagasaki.
An der reichgegliederten Westseite der Insel Kiusiu in der
Tiefe einer in nördlicher Richtung in die Halbinsel Hizen eindrin-
genden Bucht liegt die sehr alte Stadt Nagasaki, mit einem prächtigen
Hafen, der jeder Nachhilfe durch künstliche Anlagen entbehren kann.
Die an drei Seemeilen lange und in ihrem als Hafen in Betracht kom-
menden Theile durchschnittlich eine halbe Seemeile breite Bucht ist
an den drei Landseiten von hohen Hügeln umgrenzt, welche in ziemlich
grossen Böschungen gegen die See abfallen. Gegen die Seeseite ist
die Bucht durch eine Gruppe von Inseln geschützt, die sich in ihrer
gegenseitigen Stellung derart decken, dass sie eine continuirliche
Hügelkette darstellen.
Das Anlaufen des Hafens ist unter allen Umständen und selbst
bei schwerem Wetter ohne besondere Schwierigkeiten möglich, indem
die an 30 Seemeilen westlich von Nagasaki liegenden Goto-Inseln
sichere Orientirungsmarken geben, die zwischenliegenden Meerestheile
frei von Schiffahrtshindernissen sind und alle Küsten steil abfallen,
so dass eine Annäherung an dieselben bis auf kürzeste Distanz
keinerlei Wagniss mit sich bringt. Bei Annäherung eines Typhons,
der an den Küsten Japans zumeist mit nördlicher oder nordöstlicher
Bahn auftritt, ist Nagasaki als Zufluchtshafen unbedingt empfehlens-
werth.
Der Ankergrund ist ein vorzüglicher; die nahe dem Strande
gelegenen Ankerplätze sind gemäss der Küstenconfiguration gegen
plötzliche Windstösse geschützt. Dichte Kieferwaldungen kleiden die
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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