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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.

Im Allgemeinen kann man behaupten, dass die Ausfuhr
überwiegend nach Europa gerichtet ist und dass die Einfuhr aus
Asien und Hawaii erfolgt.

Der wichtigste Gegenstand der Ausfuhr einheimischer Producte von
San Francisco ins Ausland ist Getreide, dessen Anbau in Californien geradezu
fabriksmässig betrieben wird.

Von allen Häfen der Union sendet San Francisco die grössten Mengen von
Weizen und Gerste ins Ausland, in Mehl nimmt es die vierte Stelle ein
und die Ausfuhr bewegt sich in aufsteigender Linie. Es wurden ausgeführt:

[Tabelle]

Grossbritannien ist der Hauptconsument.

Bedeutend ist nur noch die Ausfuhr von Lachs, der fast ausschliesslich
in Büchsen nach England und Australien versendet wird; 1889/90 98.149 q (Werth
2·3 Millionen Dollars), 1888/89 105.044 q.

Der Werth jedes anderen Ausfuhrartikels von San Francisco erreicht lange
nicht 1 Million Dollars.

Die wichtigeren sind Ginseng 1889/90 101.180 kg (Werth 605.233 Dollars),
gesägtes Bauholz (Werth 458.000 Dollars), conservirte Früchte (Werth
542.832 Dollars), Wein, Bier, Zucker, Quecksilber, Zink.

Ferner sind zu nennen Sohlenleder (1889/90 5634 q), Baumwoll-
waaren
(487.000 Dollars), Maschinen, andere als Locomotiven (667.477 Dollars),
und Schiesspulver (293.949 Dollars).

Diese Waaren gehen nach den Sandwichinseln, nach China, Australien,
Mexico und Centralamerika.

Die Ausfuhr fremder Erzeugnisse beschränkt sich auf Kaffee und
Luxusartikel.

Mannigfaltiger ist die Einfuhr.

Hier müssen wir zunächst Seide aus Japan und China nennen; in diesem
Artikel geht San Francisco allen anderen Plätzen der Union voran; 1889/90
1,481.367 kg (Werth 13,811.502 Dollars), 1888/89 1,516.718 kg.

Für Zucker ist San Francisco der vierte Einfuhrhafen der Union, der die
Firma Spreckel, welche an der Westküste die Zuckerraffinerie monopolisirt, deckt.
Drei Viertel des hiesigen Bedarfes an Rohzucker kommen von den Hawaiischen
Inseln, deren Producte in der Union keinen Zoll zu zahlen brauchen.

Die Ergänzung kommt von den Philippinen, die fast ihre ganze Zucker-
ernte an Californien abgeben, von Ostindien, Centralamerika und China.

Es wurden 1889/90 1,239.700 q (Werth 12·8 Millionen Dollars), 1888/89
1,431.340 q Zucker eingeführt.

Die Einfuhr von Kaffee belief sich 1889/90 auf 84.541 q (Werth 3·2 Mil-
lionen Dollars), 1888/89 auf 103.720 q.

Thee sendet vorzugsweise Japan 1889/90 34.632 q (Werth 976.474 Dollars),
1888/89 30.405 q.

Den werthvollsten Theil des eingeführten Weines (1889/90 472·197 Dollars)
bildet Champagner, auch deutsche Biere, Cognac und Whisky gelangen zur Einfuhr.


Der grosse Ocean.

Im Allgemeinen kann man behaupten, dass die Ausfuhr
überwiegend nach Europa gerichtet ist und dass die Einfuhr aus
Asien und Hawaïi erfolgt.

Der wichtigste Gegenstand der Ausfuhr einheimischer Producte von
San Francisco ins Ausland ist Getreide, dessen Anbau in Californien geradezu
fabriksmässig betrieben wird.

Von allen Häfen der Union sendet San Francisco die grössten Mengen von
Weizen und Gerste ins Ausland, in Mehl nimmt es die vierte Stelle ein
und die Ausfuhr bewegt sich in aufsteigender Linie. Es wurden ausgeführt:

[Tabelle]

Grossbritannien ist der Hauptconsument.

Bedeutend ist nur noch die Ausfuhr von Lachs, der fast ausschliesslich
in Büchsen nach England und Australien versendet wird; 1889/90 98.149 q (Werth
2·3 Millionen Dollars), 1888/89 105.044 q.

Der Werth jedes anderen Ausfuhrartikels von San Francisco erreicht lange
nicht 1 Million Dollars.

Die wichtigeren sind Ginseng 1889/90 101.180 kg (Werth 605.233 Dollars),
gesägtes Bauholz (Werth 458.000 Dollars), conservirte Früchte (Werth
542.832 Dollars), Wein, Bier, Zucker, Quecksilber, Zink.

Ferner sind zu nennen Sohlenleder (1889/90 5634 q), Baumwoll-
waaren
(487.000 Dollars), Maschinen, andere als Locomotiven (667.477 Dollars),
und Schiesspulver (293.949 Dollars).

Diese Waaren gehen nach den Sandwichinseln, nach China, Australien,
Mexico und Centralamerika.

Die Ausfuhr fremder Erzeugnisse beschränkt sich auf Kaffee und
Luxusartikel.

Mannigfaltiger ist die Einfuhr.

Hier müssen wir zunächst Seide aus Japan und China nennen; in diesem
Artikel geht San Francisco allen anderen Plätzen der Union voran; 1889/90
1,481.367 kg (Werth 13,811.502 Dollars), 1888/89 1,516.718 kg.

Für Zucker ist San Francisco der vierte Einfuhrhafen der Union, der die
Firma Spreckel, welche an der Westküste die Zuckerraffinerie monopolisirt, deckt.
Drei Viertel des hiesigen Bedarfes an Rohzucker kommen von den Hawaïischen
Inseln, deren Producte in der Union keinen Zoll zu zahlen brauchen.

Die Ergänzung kommt von den Philippinen, die fast ihre ganze Zucker-
ernte an Californien abgeben, von Ostindien, Centralamerika und China.

Es wurden 1889/90 1,239.700 q (Werth 12·8 Millionen Dollars), 1888/89
1,431.340 q Zucker eingeführt.

Die Einfuhr von Kaffee belief sich 1889/90 auf 84.541 q (Werth 3·2 Mil-
lionen Dollars), 1888/89 auf 103.720 q.

Thee sendet vorzugsweise Japan 1889/90 34.632 q (Werth 976.474 Dollars),
1888/89 30.405 q.

Den werthvollsten Theil des eingeführten Weines (1889/90 472·197 Dollars)
bildet Champagner, auch deutsche Biere, Cognac und Whisky gelangen zur Einfuhr.


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[336/0352] Der grosse Ocean. Im Allgemeinen kann man behaupten, dass die Ausfuhr überwiegend nach Europa gerichtet ist und dass die Einfuhr aus Asien und Hawaïi erfolgt. Der wichtigste Gegenstand der Ausfuhr einheimischer Producte von San Francisco ins Ausland ist Getreide, dessen Anbau in Californien geradezu fabriksmässig betrieben wird. Von allen Häfen der Union sendet San Francisco die grössten Mengen von Weizen und Gerste ins Ausland, in Mehl nimmt es die vierte Stelle ein und die Ausfuhr bewegt sich in aufsteigender Linie. Es wurden ausgeführt: Grossbritannien ist der Hauptconsument. Bedeutend ist nur noch die Ausfuhr von Lachs, der fast ausschliesslich in Büchsen nach England und Australien versendet wird; 1889/90 98.149 q (Werth 2·3 Millionen Dollars), 1888/89 105.044 q. Der Werth jedes anderen Ausfuhrartikels von San Francisco erreicht lange nicht 1 Million Dollars. Die wichtigeren sind Ginseng 1889/90 101.180 kg (Werth 605.233 Dollars), gesägtes Bauholz (Werth 458.000 Dollars), conservirte Früchte (Werth 542.832 Dollars), Wein, Bier, Zucker, Quecksilber, Zink. Ferner sind zu nennen Sohlenleder (1889/90 5634 q), Baumwoll- waaren (487.000 Dollars), Maschinen, andere als Locomotiven (667.477 Dollars), und Schiesspulver (293.949 Dollars). Diese Waaren gehen nach den Sandwichinseln, nach China, Australien, Mexico und Centralamerika. Die Ausfuhr fremder Erzeugnisse beschränkt sich auf Kaffee und Luxusartikel. Mannigfaltiger ist die Einfuhr. Hier müssen wir zunächst Seide aus Japan und China nennen; in diesem Artikel geht San Francisco allen anderen Plätzen der Union voran; 1889/90 1,481.367 kg (Werth 13,811.502 Dollars), 1888/89 1,516.718 kg. Für Zucker ist San Francisco der vierte Einfuhrhafen der Union, der die Firma Spreckel, welche an der Westküste die Zuckerraffinerie monopolisirt, deckt. Drei Viertel des hiesigen Bedarfes an Rohzucker kommen von den Hawaïischen Inseln, deren Producte in der Union keinen Zoll zu zahlen brauchen. Die Ergänzung kommt von den Philippinen, die fast ihre ganze Zucker- ernte an Californien abgeben, von Ostindien, Centralamerika und China. Es wurden 1889/90 1,239.700 q (Werth 12·8 Millionen Dollars), 1888/89 1,431.340 q Zucker eingeführt. Die Einfuhr von Kaffee belief sich 1889/90 auf 84.541 q (Werth 3·2 Mil- lionen Dollars), 1888/89 auf 103.720 q. Thee sendet vorzugsweise Japan 1889/90 34.632 q (Werth 976.474 Dollars), 1888/89 30.405 q. Den werthvollsten Theil des eingeführten Weines (1889/90 472·197 Dollars) bildet Champagner, auch deutsche Biere, Cognac und Whisky gelangen zur Einfuhr.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/352>, abgerufen am 22.11.2024.