Vereinigung von Schiffseignern und -Führern eine bedeutende Herab- setzung der Lootsentaxen.
Die Erbauung des Sea Wall brachte dem Hafen grossen Nutzen. Tiefgehende Schiffe können am Quai laden und löschen, und aus- gedehnte Kornmagazine, welche auf demselben erbaut wurden, er- leichtern die Verschiffung des als Exportartikel wichtigen Getreides.
Bei Hunter Point, beiläufig vier Seemeilen südöstlich von der Mitte der Stadt, ist ein Trockendock aus dem Felsen ausgehauen worden, das 137 m lang und 27 m breit ist und das Eindocken von Schiffen mit 6·7 m Tiefgang bei mittlerem Hochwasserstand zulässt. Die Gebühren für das Docken von Schiffen sind: Dampfer je nach deren Grösse 321/2 bis 25 Cents pro Tonne und Tag, Segelschiffe über 500 t am ersten Tag 40 Cents und an den folgenden Tagen 20 Cents pro Tonne. Mit diesem Trockendock ist auch ein Balance- dock vereinigt, das für Schiffe bis zu 1400 t geeignet ist. Ein kleineres Dock befindet sich überdies im nördlichen Theile des Hafens.
San Francisco ist die einzige wirklich grosse Handelsstadt des weiten amerikanischen Westens. Erst vor wenigen Jahrzehnten durch die Energie der Yankees an der bis dahin öden Küste entstanden, schien sie durch ihre Lage berufen zu sein, für die pacifische Küste der Union das zu werden, was New-York auf der atlantischen Seite ist: die Beherrscherin des Handels des Westens. Aber mit dem Ausbau der transcontinentalen Bahnen blieb San Francisco in dieser Stellung nicht unbestritten. Die Eröffnung der Union- und Central-Pacificbahn (10. Mai 1869) brachte neben grossen Vortheilen bald auch eine Ent- täuschung Sie erleichterte zwar in hohem Grade die Besiedelung der pacifischen Küste und damit die Entwickelung der Hilfsquellen Californiens, wo in kurzer Zeit Landwirthschaft und Viehzucht eine grössere Wichtigkeit erlangten, als die Gewinnung der Edelmetalle. Man war für die Ausfuhr nach dem Osten nicht mehr auf den zeit- raubenden Umweg um die Südspitze Amerikas oder auf die umständ- liche Passage über die Landenge von Panama angewiesen; auf einer Strecke von 5259 km, soviel beträgt auf dieser Bahnlinie die Entfernung von San Francisco nach New-York, ist auch bei niedrigen Tarifsätzen die Gesammtfracht für die billigen Massenartikel Californiens meist zu hoch, aber durchaus nicht unerschwinglich für die Industrieartikel des Ostens. Diese Concurrenz lastet von Jahr zu Jahr schwerer auf den Fabriksunternehmungen von San Francisco.
Auch nahm erst in den achtziger Jahren die Einwanderung von
Der grosse Ocean.
Vereinigung von Schiffseignern und -Führern eine bedeutende Herab- setzung der Lootsentaxen.
Die Erbauung des Sea Wall brachte dem Hafen grossen Nutzen. Tiefgehende Schiffe können am Quai laden und löschen, und aus- gedehnte Kornmagazine, welche auf demselben erbaut wurden, er- leichtern die Verschiffung des als Exportartikel wichtigen Getreides.
Bei Hunter Point, beiläufig vier Seemeilen südöstlich von der Mitte der Stadt, ist ein Trockendock aus dem Felsen ausgehauen worden, das 137 m lang und 27 m breit ist und das Eindocken von Schiffen mit 6·7 m Tiefgang bei mittlerem Hochwasserstand zulässt. Die Gebühren für das Docken von Schiffen sind: Dampfer je nach deren Grösse 32½ bis 25 Cents pro Tonne und Tag, Segelschiffe über 500 t am ersten Tag 40 Cents und an den folgenden Tagen 20 Cents pro Tonne. Mit diesem Trockendock ist auch ein Balance- dock vereinigt, das für Schiffe bis zu 1400 t geeignet ist. Ein kleineres Dock befindet sich überdies im nördlichen Theile des Hafens.
San Francisco ist die einzige wirklich grosse Handelsstadt des weiten amerikanischen Westens. Erst vor wenigen Jahrzehnten durch die Energie der Yankees an der bis dahin öden Küste entstanden, schien sie durch ihre Lage berufen zu sein, für die pacifische Küste der Union das zu werden, was New-York auf der atlantischen Seite ist: die Beherrscherin des Handels des Westens. Aber mit dem Ausbau der transcontinentalen Bahnen blieb San Francisco in dieser Stellung nicht unbestritten. Die Eröffnung der Union- und Central-Pacificbahn (10. Mai 1869) brachte neben grossen Vortheilen bald auch eine Ent- täuschung Sie erleichterte zwar in hohem Grade die Besiedelung der pacifischen Küste und damit die Entwickelung der Hilfsquellen Californiens, wo in kurzer Zeit Landwirthschaft und Viehzucht eine grössere Wichtigkeit erlangten, als die Gewinnung der Edelmetalle. Man war für die Ausfuhr nach dem Osten nicht mehr auf den zeit- raubenden Umweg um die Südspitze Amerikas oder auf die umständ- liche Passage über die Landenge von Panamá angewiesen; auf einer Strecke von 5259 km, soviel beträgt auf dieser Bahnlinie die Entfernung von San Francisco nach New-York, ist auch bei niedrigen Tarifsätzen die Gesammtfracht für die billigen Massenartikel Californiens meist zu hoch, aber durchaus nicht unerschwinglich für die Industrieartikel des Ostens. Diese Concurrenz lastet von Jahr zu Jahr schwerer auf den Fabriksunternehmungen von San Francisco.
Auch nahm erst in den achtziger Jahren die Einwanderung von
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Der grosse Ocean.
Vereinigung von Schiffseignern und -Führern eine bedeutende Herab-
setzung der Lootsentaxen.
Die Erbauung des Sea Wall brachte dem Hafen grossen Nutzen.
Tiefgehende Schiffe können am Quai laden und löschen, und aus-
gedehnte Kornmagazine, welche auf demselben erbaut wurden, er-
leichtern die Verschiffung des als Exportartikel wichtigen Getreides.
Bei Hunter Point, beiläufig vier Seemeilen südöstlich von der
Mitte der Stadt, ist ein Trockendock aus dem Felsen ausgehauen
worden, das 137 m lang und 27 m breit ist und das Eindocken von
Schiffen mit 6·7 m Tiefgang bei mittlerem Hochwasserstand zulässt.
Die Gebühren für das Docken von Schiffen sind: Dampfer je nach
deren Grösse 32½ bis 25 Cents pro Tonne und Tag, Segelschiffe
über 500 t am ersten Tag 40 Cents und an den folgenden Tagen
20 Cents pro Tonne. Mit diesem Trockendock ist auch ein Balance-
dock vereinigt, das für Schiffe bis zu 1400 t geeignet ist. Ein
kleineres Dock befindet sich überdies im nördlichen Theile des
Hafens.
San Francisco ist die einzige wirklich grosse Handelsstadt des
weiten amerikanischen Westens. Erst vor wenigen Jahrzehnten durch
die Energie der Yankees an der bis dahin öden Küste entstanden, schien
sie durch ihre Lage berufen zu sein, für die pacifische Küste der
Union das zu werden, was New-York auf der atlantischen Seite ist:
die Beherrscherin des Handels des Westens. Aber mit dem Ausbau
der transcontinentalen Bahnen blieb San Francisco in dieser Stellung
nicht unbestritten. Die Eröffnung der Union- und Central-Pacificbahn
(10. Mai 1869) brachte neben grossen Vortheilen bald auch eine Ent-
täuschung Sie erleichterte zwar in hohem Grade die Besiedelung
der pacifischen Küste und damit die Entwickelung der Hilfsquellen
Californiens, wo in kurzer Zeit Landwirthschaft und Viehzucht eine
grössere Wichtigkeit erlangten, als die Gewinnung der Edelmetalle.
Man war für die Ausfuhr nach dem Osten nicht mehr auf den zeit-
raubenden Umweg um die Südspitze Amerikas oder auf die umständ-
liche Passage über die Landenge von Panamá angewiesen; auf einer
Strecke von 5259 km, soviel beträgt auf dieser Bahnlinie die Entfernung
von San Francisco nach New-York, ist auch bei niedrigen Tarifsätzen
die Gesammtfracht für die billigen Massenartikel Californiens meist
zu hoch, aber durchaus nicht unerschwinglich für die Industrieartikel
des Ostens. Diese Concurrenz lastet von Jahr zu Jahr schwerer auf den
Fabriksunternehmungen von San Francisco.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/350>, abgerufen am 23.11.2024.
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