ligte participirt. Sie ist die Vaterstadt der Andrades, von welchen Jose Bonifacio, Martin Francisco und Antonio Carlos der Stolz Brasiliens sind.
Santos führt nur Kaffee aus, und zwar 1889 1,616.800 q, 1888 1,092.000 q, 1887 1,053.000 q. Drei Viertel dieser Menge gehen nach den bekannten Kaffee- plätzen Europas, vorab nach Hamburg, Havre und Antwerpen, ein Viertel nach New-York.
Die Ausfuhr von Santos erreichte 1889 108,203.800 Goldgulden, 1888 59,353.200 Gulden; die Höhe der Einfuhr ist nicht bekannt, sie wird für 1889 auf 6 Millionen geschätzt und steigt unausgesetzt, entsprechend der Entwicklung des Hinterlandes, obwohl werthvolle Waaren der Einfuhr über Rio de Janeiro nach Sao Paulo gelangen und die Industrie in Sao Paulo selbst bedeutende Fortschritte macht.
Der Schiffsverkehr von Santos umfasste:
[Tabelle]
Santos ist Anlegehafen der brasilianischen Küstendampfer, ferner der Ham- burg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, des Norddeutschen Lloyd (Bremen), der Royal Mail Steam Packet Company (Southampton), der Chargeurs Reunis (Havre), Slanan's Brazil Line (Baltimore) und in der Kaffeesaison des öster- reichisch-ungarischen Lloyd (Triest) und der Adria (Fiume).
Die Post kommt mit der Eisenbahn über Rio nach Santos (Schnellzug Rio de Janeiro--Sao Paulo 141/2 Stunden).
Santos ist durch Kabel und Landtelegraphen an das Netz des Welttele- graphen angeschlossen.
Die wichtigste Bank ist die Banco mercantil do Santos, ausser dieser be- stehen hier noch vier Banken und Banknebenstellen.
In Santos unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Deutsches Reich, Grossbritannien, Paraguay, Uruguay und die Vereinigten Staaten.
Im Süden von Santos sind unter den brasilianischen Häfen hervorzuheben, Paranagua, der Hafen des Staates Parana und Aus- fuhrplatz von Mate oder Paraguaythee, Desterro, der Hafen des Staates Santa Catharina, in welchem zahlreiche deutsche Ackerbau- colonien blühen, endlich Porto Alegre und Sao Pedro do Rio Grande do Sul, die Häfen von Rio Grande do Sul, dem südlichsten Staate von Brasilien. Beide Häfen liegen an der Küste des Festlandes, das dort leider nicht von den Wellen des Oceans, sondern von einer Lagune, der Lagoa dos Patos bespült wird.
Im Süden, an dem einzigen Eingange in dieselbe, liegt Rio Grande do Sul, am Ende des nordwestlichen Ausläufers Porto Allegre.
Eine böse Barre sperrt den Eingang in die Lagune; wenn der
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 35
Brasilianische Häfen.
ligte participirt. Sie ist die Vaterstadt der Andrades, von welchen José Bonifacio, Martin Francisco und Antonio Carlos der Stolz Brasiliens sind.
Santos führt nur Kaffee aus, und zwar 1889 1,616.800 q, 1888 1,092.000 q, 1887 1,053.000 q. Drei Viertel dieser Menge gehen nach den bekannten Kaffee- plätzen Europas, vorab nach Hamburg, Hâvre und Antwerpen, ein Viertel nach New-York.
Die Ausfuhr von Santos erreichte 1889 108,203.800 Goldgulden, 1888 59,353.200 Gulden; die Höhe der Einfuhr ist nicht bekannt, sie wird für 1889 auf 6 Millionen geschätzt und steigt unausgesetzt, entsprechend der Entwicklung des Hinterlandes, obwohl werthvolle Waaren der Einfuhr über Rio de Janeiro nach São Paulo gelangen und die Industrie in São Paulo selbst bedeutende Fortschritte macht.
Der Schiffsverkehr von Santos umfasste:
[Tabelle]
Santos ist Anlegehafen der brasilianischen Küstendampfer, ferner der Ham- burg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, des Norddeutschen Lloyd (Bremen), der Royal Mail Steam Packet Company (Southampton), der Chargeurs Réunis (Hâvre), Slanan’s Brazil Line (Baltimore) und in der Kaffeesaison des öster- reichisch-ungarischen Lloyd (Triest) und der Adria (Fiume).
Die Post kommt mit der Eisenbahn über Rio nach Santos (Schnellzug Rio de Janeiro—São Paulo 14½ Stunden).
Santos ist durch Kabel und Landtelegraphen an das Netz des Welttele- graphen angeschlossen.
Die wichtigste Bank ist die Banco mercantil do Santos, ausser dieser be- stehen hier noch vier Banken und Banknebenstellen.
In Santos unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Deutsches Reich, Grossbritannien, Paraguay, Uruguay und die Vereinigten Staaten.
Im Süden von Santos sind unter den brasilianischen Häfen hervorzuheben, Paranaguá, der Hafen des Staates Parana und Aus- fuhrplatz von Maté oder Paraguaythee, Desterro, der Hafen des Staates Santa Catharina, in welchem zahlreiche deutsche Ackerbau- colonien blühen, endlich Porto Alegre und São Pedro do Rio Grande do Sul, die Häfen von Rio Grande do Sul, dem südlichsten Staate von Brasilien. Beide Häfen liegen an der Küste des Festlandes, das dort leider nicht von den Wellen des Oceans, sondern von einer Lagune, der Lagoa dos Patos bespült wird.
Im Süden, an dem einzigen Eingange in dieselbe, liegt Rio Grande do Sul, am Ende des nordwestlichen Ausläufers Porto Allegre.
Eine böse Barre sperrt den Eingang in die Lagune; wenn der
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 35
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Brasilianische Häfen.
ligte participirt. Sie ist die Vaterstadt der Andrades, von welchen José Bonifacio,
Martin Francisco und Antonio Carlos der Stolz Brasiliens sind.
Santos führt nur Kaffee aus, und zwar 1889 1,616.800 q, 1888 1,092.000 q,
1887 1,053.000 q. Drei Viertel dieser Menge gehen nach den bekannten Kaffee-
plätzen Europas, vorab nach Hamburg, Hâvre und Antwerpen, ein Viertel nach
New-York.
Die Ausfuhr von Santos erreichte 1889 108,203.800 Goldgulden, 1888
59,353.200 Gulden; die Höhe der Einfuhr ist nicht bekannt, sie wird für 1889
auf 6 Millionen geschätzt und steigt unausgesetzt, entsprechend der Entwicklung
des Hinterlandes, obwohl werthvolle Waaren der Einfuhr über Rio de Janeiro
nach São Paulo gelangen und die Industrie in São Paulo selbst bedeutende
Fortschritte macht.
Der Schiffsverkehr von Santos umfasste:
Santos ist Anlegehafen der brasilianischen Küstendampfer, ferner der Ham-
burg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, des Norddeutschen Lloyd
(Bremen), der Royal Mail Steam Packet Company (Southampton), der Chargeurs
Réunis (Hâvre), Slanan’s Brazil Line (Baltimore) und in der Kaffeesaison des öster-
reichisch-ungarischen Lloyd (Triest) und der Adria (Fiume).
Die Post kommt mit der Eisenbahn über Rio nach Santos (Schnellzug
Rio de Janeiro—São Paulo 14½ Stunden).
Santos ist durch Kabel und Landtelegraphen an das Netz des Welttele-
graphen angeschlossen.
Die wichtigste Bank ist die Banco mercantil do Santos, ausser dieser be-
stehen hier noch vier Banken und Banknebenstellen.
In Santos unterhalten Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Deutsches
Reich, Grossbritannien, Paraguay, Uruguay und die Vereinigten Staaten.
Im Süden von Santos sind unter den brasilianischen Häfen
hervorzuheben, Paranaguá, der Hafen des Staates Parana und Aus-
fuhrplatz von Maté oder Paraguaythee, Desterro, der Hafen des
Staates Santa Catharina, in welchem zahlreiche deutsche Ackerbau-
colonien blühen, endlich Porto Alegre und São Pedro do Rio
Grande do Sul, die Häfen von Rio Grande do Sul, dem südlichsten
Staate von Brasilien. Beide Häfen liegen an der Küste des Festlandes,
das dort leider nicht von den Wellen des Oceans, sondern von einer
Lagune, der Lagoa dos Patos bespült wird.
Im Süden, an dem einzigen Eingange in dieselbe, liegt Rio
Grande do Sul, am Ende des nordwestlichen Ausläufers Porto
Allegre.
Eine böse Barre sperrt den Eingang in die Lagune; wenn der
Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 35
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/289>, abgerufen am 25.11.2024.
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