Einfuhr von Santiago umfasst dieselben Gegenstände wie die von Habana. Der Schiffsverkehr erreichte 1889 377 Schiffe mit 432.832 T.
Nennenswerthe Ausfuhrhäfen in der Nähe von Santiago sind Guantanamo, Manzanillo und Baracoa, von welch letzterem Hafen um drei Millionen Gulden Bananen verschifft werden.
Jamaica. Kingston.
90 Meilen südlich von Cuba und circa 100 Meilen westlich von Haiti erhebt sich Jamaica, die grösste der britischen Inseln West- indiens, in massigen Formen aus den azurblauen Fluten des karaibi- schen Meeres.
Schon ihr Name, welcher vom indianischen "Janahica", d. h. bewaldet und gut bewässert, abstammt, deutet uns den Charakter der Insel als eines grösstentheils von tropischem Urwald bedeckten, von zahlreichen Wasserläufen durchzogenen Gebirgslandes an; Ebenen sind nur in geringem Masse und diese durchwegs auf der Südseite der Insel zu finden. Die "Blauen Berge", welche die Insel von West nach Ost in mehreren Ketten durchziehen, erheben sich im östlichen Theile der Insel, welche ein Areale von 10.859·4 km2 hat, in com- pacten Formen bis zu 2236 m Höhe; die höchsten Spitzen dieser Berge verschwinden oft in den von den dunstschwangeren Passat- winden angehäuften Wolkenbänken. An der Nordseite der Insel fällt das Gebirge steil zur See ab; dieser Configuration entsprechend ver- läuft die Nordküste frei von Untiefen und Riffen, aber auch weniger gut entwickelt. Die südliche Seite der Insel ist dagegen mehr flach oder hügelig, von mehreren Buchten eingeschnitten und reich an Häfen, welche jedoch wegen der dieser Küste fast in ihrer ganzen Ausdeh- nung, mitunter bis weit in See, vorliegenden Schiffahrtshindernisse zumeist schwierig anzulaufen sind.
Jamaica wurde von Columbus am 3. Mai 1494 auf seiner zweiten Reise entdeckt; damals soll die Insel an 100.000 friedliche Einwohner gezählt haben. 1510 nahmen die Spanier Besitz von der Insel, sie wurde von ihnen Santiago genannt. Die Geschichte der bis 1655 währenden Herrschaft der Spanier ist mit der Ausrottung der Eingeborenen, Einführung von Negersclaven und häufigen Kriegen mit den Engländern ausgefüllt.
Am 5. Mai 1655 bemächtigten sich unter Cromwell's Regierung die Eng- länder unter Admiral Penn und General Venables, welche Haiti vergeblich angegriffen hatten, Jamaicas, ohne dabei einem nennenswerthen Widerstande zu begegnen. Zwei Jahre später versuchten die Spanier unter Gouverneur Sasi mit 1500 Mann von Haiti aus die Insel wiederzuerobern, wurden jedoch zurückge- schlagen.
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Westindische Häfen.
Einfuhr von Santiago umfasst dieselben Gegenstände wie die von Habana. Der Schiffsverkehr erreichte 1889 377 Schiffe mit 432.832 T.
Nennenswerthe Ausfuhrhäfen in der Nähe von Santiago sind Guantánamo, Manzanillo und Baracoa, von welch letzterem Hafen um drei Millionen Gulden Bananen verschifft werden.
Jamaica. Kingston.
90 Meilen südlich von Cuba und circa 100 Meilen westlich von Haïti erhebt sich Jamaica, die grösste der britischen Inseln West- indiens, in massigen Formen aus den azurblauen Fluten des karaibi- schen Meeres.
Schon ihr Name, welcher vom indianischen „Janahica“, d. h. bewaldet und gut bewässert, abstammt, deutet uns den Charakter der Insel als eines grösstentheils von tropischem Urwald bedeckten, von zahlreichen Wasserläufen durchzogenen Gebirgslandes an; Ebenen sind nur in geringem Masse und diese durchwegs auf der Südseite der Insel zu finden. Die „Blauen Berge“, welche die Insel von West nach Ost in mehreren Ketten durchziehen, erheben sich im östlichen Theile der Insel, welche ein Areale von 10.859·4 km2 hat, in com- pacten Formen bis zu 2236 m Höhe; die höchsten Spitzen dieser Berge verschwinden oft in den von den dunstschwangeren Passat- winden angehäuften Wolkenbänken. An der Nordseite der Insel fällt das Gebirge steil zur See ab; dieser Configuration entsprechend ver- läuft die Nordküste frei von Untiefen und Riffen, aber auch weniger gut entwickelt. Die südliche Seite der Insel ist dagegen mehr flach oder hügelig, von mehreren Buchten eingeschnitten und reich an Häfen, welche jedoch wegen der dieser Küste fast in ihrer ganzen Ausdeh- nung, mitunter bis weit in See, vorliegenden Schiffahrtshindernisse zumeist schwierig anzulaufen sind.
Jamaica wurde von Columbus am 3. Mai 1494 auf seiner zweiten Reise entdeckt; damals soll die Insel an 100.000 friedliche Einwohner gezählt haben. 1510 nahmen die Spanier Besitz von der Insel, sie wurde von ihnen Santiago genannt. Die Geschichte der bis 1655 währenden Herrschaft der Spanier ist mit der Ausrottung der Eingeborenen, Einführung von Negersclaven und häufigen Kriegen mit den Engländern ausgefüllt.
Am 5. Mai 1655 bemächtigten sich unter Cromwell’s Regierung die Eng- länder unter Admiral Penn und General Venables, welche Haïti vergeblich angegriffen hatten, Jamaicas, ohne dabei einem nennenswerthen Widerstande zu begegnen. Zwei Jahre später versuchten die Spanier unter Gouverneur Sasi mit 1500 Mann von Haïti aus die Insel wiederzuerobern, wurden jedoch zurückge- schlagen.
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Westindische Häfen.
Einfuhr von Santiago umfasst dieselben Gegenstände wie die von Habana. Der
Schiffsverkehr erreichte 1889 377 Schiffe mit 432.832 T.
Nennenswerthe Ausfuhrhäfen in der Nähe von Santiago sind
Guantánamo, Manzanillo und Baracoa, von welch letzterem
Hafen um drei Millionen Gulden Bananen verschifft werden.
Jamaica. Kingston.
90 Meilen südlich von Cuba und circa 100 Meilen westlich von
Haïti erhebt sich Jamaica, die grösste der britischen Inseln West-
indiens, in massigen Formen aus den azurblauen Fluten des karaibi-
schen Meeres.
Schon ihr Name, welcher vom indianischen „Janahica“, d. h.
bewaldet und gut bewässert, abstammt, deutet uns den Charakter
der Insel als eines grösstentheils von tropischem Urwald bedeckten,
von zahlreichen Wasserläufen durchzogenen Gebirgslandes an; Ebenen
sind nur in geringem Masse und diese durchwegs auf der Südseite
der Insel zu finden. Die „Blauen Berge“, welche die Insel von West
nach Ost in mehreren Ketten durchziehen, erheben sich im östlichen
Theile der Insel, welche ein Areale von 10.859·4 km2 hat, in com-
pacten Formen bis zu 2236 m Höhe; die höchsten Spitzen dieser
Berge verschwinden oft in den von den dunstschwangeren Passat-
winden angehäuften Wolkenbänken. An der Nordseite der Insel fällt
das Gebirge steil zur See ab; dieser Configuration entsprechend ver-
läuft die Nordküste frei von Untiefen und Riffen, aber auch weniger
gut entwickelt. Die südliche Seite der Insel ist dagegen mehr flach
oder hügelig, von mehreren Buchten eingeschnitten und reich an Häfen,
welche jedoch wegen der dieser Küste fast in ihrer ganzen Ausdeh-
nung, mitunter bis weit in See, vorliegenden Schiffahrtshindernisse
zumeist schwierig anzulaufen sind.
Jamaica wurde von Columbus am 3. Mai 1494 auf seiner zweiten Reise
entdeckt; damals soll die Insel an 100.000 friedliche Einwohner gezählt haben. 1510
nahmen die Spanier Besitz von der Insel, sie wurde von ihnen Santiago genannt.
Die Geschichte der bis 1655 währenden Herrschaft der Spanier ist mit der
Ausrottung der Eingeborenen, Einführung von Negersclaven und häufigen Kriegen
mit den Engländern ausgefüllt.
Am 5. Mai 1655 bemächtigten sich unter Cromwell’s Regierung die Eng-
länder unter Admiral Penn und General Venables, welche Haïti vergeblich
angegriffen hatten, Jamaicas, ohne dabei einem nennenswerthen Widerstande zu
begegnen. Zwei Jahre später versuchten die Spanier unter Gouverneur Sasi mit
1500 Mann von Haïti aus die Insel wiederzuerobern, wurden jedoch zurückge-
schlagen.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/203>, abgerufen am 23.11.2024.
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