der ihm von rechtswegen und nach seiner natürlichen Lage als einer Stadt ersten Ranges gebührt, die an einem tiefen Flusse liegt.
Dem Range nach ist Philadelphia wohl der dritte Hafen der Union an der atlantischen Küste, doch blühend kann man seinen Handel nicht nennen. Phila- delphias auswärtiger Handel in Dollars betrug:
[Tabelle]
Die Wiederausfuhr fremder Waaren und die Verschiffung von Edelmetallen sind so beschränkt, dass wir die obigen Ziffern als gleichbedeutend annehmen können mit der Höhe der Einfuhr fremder Waaren und der Ausfuhr einheimischer Producte.
Für Petroleum ist Philadelphia der zweite Ausfuhrhafen der Union; dieser Artikel stellt ein Drittel des Werthes der gesammten Ausfuhr des Platzes.
Ausfuhr von Petroleum:
[Tabelle]
Die Standard Oil Company lässt viel Petroleum in Röhren nach Philadelphia leiten, es daselbst raffiniren und dann in Tankschiffen verfrachten.
Der Handel Philadelphias mit Brotstoffen ist im Verfall. Es wurden hier zugeführt Mehl 1888 1,186.500 q gegen 1,231.000 q im Jahre 1887, Weizen 1888 900.000 hl gegen 3,263.400 hl im Jahre 1887, Mais 1888 1,047.000 hl gegen 1,420.000 hl im Jahre 1887. Die Steigerung in der Zufuhr von Hafer und Gerste gleicht den Verlust, welcher bei den oben genannten drei Artikeln eingetreten ist, nicht aus.
Der grösste Theil des Werthes der ausgeführten Brotstoffe entfiel 1888 auf Weizenmehl 603.000 q im Werthe von 2,825.331 Dollars. In früheren Jahren war Weizen an der Spitze, von welchem 1887 noch 2,073.500 hl im Werthe von 7,760.112 Dollars, 1888 nur mehr 258.850 hl im Werthe von 993.104 Dollars aus- geführt. Dieser Rückgang ist in erster Linie die Folge des Druckes, welchen New- York auf Philadelphia ausübt. Werth der Ausfuhr der Brotstoffe 1888 4,329.003, 1887 11,358.511 Dollars.
Die Ausfuhr von Baumwolle ist seit Jahren nur geringen Schwankungen unterworfen; sie erreichte 1888 107.825 q im Werthe von 3,395.902 Dollars. Etwas grössere Unterschiede zeigt nach den einzelnen Jahren die exportirte Menge der Oelkuchen, welche an Gewicht das der Baumwolle etwas übersteigt. Werth ungefähr eine halbe Million Dollars. Der vierte grosse Ausfuhrartikel sind die ver- schiedenen Gattungen der Provisions; Werth 1888 4,725.777, 1887 3,934.482 Dollars. Von besondererer Bedeutung sind Speck (1888 104.900 q, Werth 1,892.920 Dollars) und Schmalz (1888 43.114 q). Die Ausfuhr von frischem Fleisch zeigt nach den einzelnen Jahren bedeutende Unterschiede, dagegen ist die von lebendem Rindvieh nach Europa in den letzten Jahren constant gestiegen (1888 7037 Stück), wenn sie auch noch weit zurücksteht hinter dem Umsatz der nördlicher gelegenen
Die atlantische Küste von Amerika.
der ihm von rechtswegen und nach seiner natürlichen Lage als einer Stadt ersten Ranges gebührt, die an einem tiefen Flusse liegt.
Dem Range nach ist Philadelphia wohl der dritte Hafen der Union an der atlantischen Küste, doch blühend kann man seinen Handel nicht nennen. Phila- delphias auswärtiger Handel in Dollars betrug:
[Tabelle]
Die Wiederausfuhr fremder Waaren und die Verschiffung von Edelmetallen sind so beschränkt, dass wir die obigen Ziffern als gleichbedeutend annehmen können mit der Höhe der Einfuhr fremder Waaren und der Ausfuhr einheimischer Producte.
Für Petroleum ist Philadelphia der zweite Ausfuhrhafen der Union; dieser Artikel stellt ein Drittel des Werthes der gesammten Ausfuhr des Platzes.
Ausfuhr von Petroleum:
[Tabelle]
Die Standard Oil Company lässt viel Petroleum in Röhren nach Philadelphia leiten, es daselbst raffiniren und dann in Tankschiffen verfrachten.
Der Handel Philadelphias mit Brotstoffen ist im Verfall. Es wurden hier zugeführt Mehl 1888 1,186.500 q gegen 1,231.000 q im Jahre 1887, Weizen 1888 900.000 hl gegen 3,263.400 hl im Jahre 1887, Mais 1888 1,047.000 hl gegen 1,420.000 hl im Jahre 1887. Die Steigerung in der Zufuhr von Hafer und Gerste gleicht den Verlust, welcher bei den oben genannten drei Artikeln eingetreten ist, nicht aus.
Der grösste Theil des Werthes der ausgeführten Brotstoffe entfiel 1888 auf Weizenmehl 603.000 q im Werthe von 2,825.331 Dollars. In früheren Jahren war Weizen an der Spitze, von welchem 1887 noch 2,073.500 hl im Werthe von 7,760.112 Dollars, 1888 nur mehr 258.850 hl im Werthe von 993.104 Dollars aus- geführt. Dieser Rückgang ist in erster Linie die Folge des Druckes, welchen New- York auf Philadelphia ausübt. Werth der Ausfuhr der Brotstoffe 1888 4,329.003, 1887 11,358.511 Dollars.
Die Ausfuhr von Baumwolle ist seit Jahren nur geringen Schwankungen unterworfen; sie erreichte 1888 107.825 q im Werthe von 3,395.902 Dollars. Etwas grössere Unterschiede zeigt nach den einzelnen Jahren die exportirte Menge der Oelkuchen, welche an Gewicht das der Baumwolle etwas übersteigt. Werth ungefähr eine halbe Million Dollars. Der vierte grosse Ausfuhrartikel sind die ver- schiedenen Gattungen der Provisions; Werth 1888 4,725.777, 1887 3,934.482 Dollars. Von besondererer Bedeutung sind Speck (1888 104.900 q, Werth 1,892.920 Dollars) und Schmalz (1888 43.114 q). Die Ausfuhr von frischem Fleisch zeigt nach den einzelnen Jahren bedeutende Unterschiede, dagegen ist die von lebendem Rindvieh nach Europa in den letzten Jahren constant gestiegen (1888 7037 Stück), wenn sie auch noch weit zurücksteht hinter dem Umsatz der nördlicher gelegenen
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Die atlantische Küste von Amerika.
der ihm von rechtswegen und nach seiner natürlichen Lage als einer
Stadt ersten Ranges gebührt, die an einem tiefen Flusse liegt.
Dem Range nach ist Philadelphia wohl der dritte Hafen der Union an der
atlantischen Küste, doch blühend kann man seinen Handel nicht nennen. Phila-
delphias auswärtiger Handel in Dollars betrug:
Die Wiederausfuhr fremder Waaren und die Verschiffung von Edelmetallen
sind so beschränkt, dass wir die obigen Ziffern als gleichbedeutend annehmen
können mit der Höhe der Einfuhr fremder Waaren und der Ausfuhr einheimischer
Producte.
Für Petroleum ist Philadelphia der zweite Ausfuhrhafen der Union;
dieser Artikel stellt ein Drittel des Werthes der gesammten Ausfuhr des Platzes.
Ausfuhr von Petroleum:
Die Standard Oil Company lässt viel Petroleum in Röhren nach Philadelphia
leiten, es daselbst raffiniren und dann in Tankschiffen verfrachten.
Der Handel Philadelphias mit Brotstoffen ist im Verfall. Es wurden hier
zugeführt Mehl 1888 1,186.500 q gegen 1,231.000 q im Jahre 1887, Weizen 1888
900.000 hl gegen 3,263.400 hl im Jahre 1887, Mais 1888 1,047.000 hl gegen
1,420.000 hl im Jahre 1887. Die Steigerung in der Zufuhr von Hafer und Gerste
gleicht den Verlust, welcher bei den oben genannten drei Artikeln eingetreten ist,
nicht aus.
Der grösste Theil des Werthes der ausgeführten Brotstoffe entfiel 1888 auf
Weizenmehl 603.000 q im Werthe von 2,825.331 Dollars. In früheren Jahren war
Weizen an der Spitze, von welchem 1887 noch 2,073.500 hl im Werthe von
7,760.112 Dollars, 1888 nur mehr 258.850 hl im Werthe von 993.104 Dollars aus-
geführt. Dieser Rückgang ist in erster Linie die Folge des Druckes, welchen New-
York auf Philadelphia ausübt. Werth der Ausfuhr der Brotstoffe 1888 4,329.003,
1887 11,358.511 Dollars.
Die Ausfuhr von Baumwolle ist seit Jahren nur geringen Schwankungen
unterworfen; sie erreichte 1888 107.825 q im Werthe von 3,395.902 Dollars. Etwas
grössere Unterschiede zeigt nach den einzelnen Jahren die exportirte Menge der
Oelkuchen, welche an Gewicht das der Baumwolle etwas übersteigt. Werth
ungefähr eine halbe Million Dollars. Der vierte grosse Ausfuhrartikel sind die ver-
schiedenen Gattungen der Provisions; Werth 1888 4,725.777, 1887 3,934.482
Dollars. Von besondererer Bedeutung sind Speck (1888 104.900 q, Werth 1,892.920
Dollars) und Schmalz (1888 43.114 q). Die Ausfuhr von frischem Fleisch zeigt nach
den einzelnen Jahren bedeutende Unterschiede, dagegen ist die von lebendem
Rindvieh nach Europa in den letzten Jahren constant gestiegen (1888 7037 Stück),
wenn sie auch noch weit zurücksteht hinter dem Umsatz der nördlicher gelegenen
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/120>, abgerufen am 22.11.2024.
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