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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.
[Tabelle]

Die Einfuhr von Reis hielt sich in den beiden letzten Jahren auf gleicher
Höhe mit rund 1,525.000 q.

Die für den Getreidehandel der Welt so wichtige "London Produce Exchange
Association, limited" hat am 1. März 1887 das Termingeschäft in Weizen ein-
geführt.

Die nun folgende Gruppe von Importproducten, die "Provisions" dienen der
Approvisionirung Londons und der Tausende von Seefahrzeugen, welche in jedem
Jahre diesen Welthafen verlassen. Da nun der auf den einzelnen öffentlichen
Märkten Londons erzielte Jahresumsatz unverhältnissmässig höher ist als die
Einfuhr aus dem Auslande, so ergibt sich, dass die Zufuhr aus dem Lande selbst
den Import wesentlich übertrifft. Der Verbrauch einer immer steigenden Be-
völkerung, welche derzeit mehr als 4 Millionen Seelen umfasst, stellt natürlich
an den Verkehr entsprechende Anforderungen, und immer weiter zieht sich der
Kreis der Länder und Welttheile, die dazu beitragen müssen, die Ansprüche der
Millionenstadt zu befriedigen. Die eingeführten Mengen an wichtigeren Nahrungs-
mitteln beliefen sich im Fiscaljahre 1889 auf 1,651.894 q gegen 1,651.852 q des
Vorjahres und 1,671.383 q des Jahres 1887. Auf die einzelnen Gattungen vertheilt
sich diese Summe in folgender Weise:

[Tabelle]

Ausserdem wurden im Jahre 1889 246.357 hl Zwiebeln und verschiedene
Gemüse im Werthe von L 172.496 eingeführt.

Die Einfuhr von Eiern, welche aus verschiedenen Ländern des Continentes
gebracht werden, hat sich in den letzten Jahren erheblich gesteigert. Im Jahre
1887 betrug dieselbe Gt. Hunds. 366.521, war 1888 beinahe auf das Dreifache
gestiegen und weist im Jahre 1889 die Ziffer von Gt. Hunds. 700.120 auf. In
den Wintermonaten werden sogar aus dem südöstlichen Russland Eier zugeführt.

London ist der lohnendste, aber anspruchsvollste Eiermarkt Europas.


Der atlantische Ocean.
[Tabelle]

Die Einfuhr von Reis hielt sich in den beiden letzten Jahren auf gleicher
Höhe mit rund 1,525.000 q.

Die für den Getreidehandel der Welt so wichtige „London Produce Exchange
Association, limited“ hat am 1. März 1887 das Termingeschäft in Weizen ein-
geführt.

Die nun folgende Gruppe von Importproducten, die „Provisions“ dienen der
Approvisionirung Londons und der Tausende von Seefahrzeugen, welche in jedem
Jahre diesen Welthafen verlassen. Da nun der auf den einzelnen öffentlichen
Märkten Londons erzielte Jahresumsatz unverhältnissmässig höher ist als die
Einfuhr aus dem Auslande, so ergibt sich, dass die Zufuhr aus dem Lande selbst
den Import wesentlich übertrifft. Der Verbrauch einer immer steigenden Be-
völkerung, welche derzeit mehr als 4 Millionen Seelen umfasst, stellt natürlich
an den Verkehr entsprechende Anforderungen, und immer weiter zieht sich der
Kreis der Länder und Welttheile, die dazu beitragen müssen, die Ansprüche der
Millionenstadt zu befriedigen. Die eingeführten Mengen an wichtigeren Nahrungs-
mitteln beliefen sich im Fiscaljahre 1889 auf 1,651.894 q gegen 1,651.852 q des
Vorjahres und 1,671.383 q des Jahres 1887. Auf die einzelnen Gattungen vertheilt
sich diese Summe in folgender Weise:

[Tabelle]

Ausserdem wurden im Jahre 1889 246.357 hl Zwiebeln und verschiedene
Gemüse im Werthe von ₤ 172.496 eingeführt.

Die Einfuhr von Eiern, welche aus verschiedenen Ländern des Continentes
gebracht werden, hat sich in den letzten Jahren erheblich gesteigert. Im Jahre
1887 betrug dieselbe Gt. Hunds. 366.521, war 1888 beinahe auf das Dreifache
gestiegen und weist im Jahre 1889 die Ziffer von Gt. Hunds. 700.120 auf. In
den Wintermonaten werden sogar aus dem südöstlichen Russland Eier zugeführt.

London ist der lohnendste, aber anspruchsvollste Eiermarkt Europas.


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[956/0976] Der atlantische Ocean. _ Die Einfuhr von Reis hielt sich in den beiden letzten Jahren auf gleicher Höhe mit rund 1,525.000 q. Die für den Getreidehandel der Welt so wichtige „London Produce Exchange Association, limited“ hat am 1. März 1887 das Termingeschäft in Weizen ein- geführt. Die nun folgende Gruppe von Importproducten, die „Provisions“ dienen der Approvisionirung Londons und der Tausende von Seefahrzeugen, welche in jedem Jahre diesen Welthafen verlassen. Da nun der auf den einzelnen öffentlichen Märkten Londons erzielte Jahresumsatz unverhältnissmässig höher ist als die Einfuhr aus dem Auslande, so ergibt sich, dass die Zufuhr aus dem Lande selbst den Import wesentlich übertrifft. Der Verbrauch einer immer steigenden Be- völkerung, welche derzeit mehr als 4 Millionen Seelen umfasst, stellt natürlich an den Verkehr entsprechende Anforderungen, und immer weiter zieht sich der Kreis der Länder und Welttheile, die dazu beitragen müssen, die Ansprüche der Millionenstadt zu befriedigen. Die eingeführten Mengen an wichtigeren Nahrungs- mitteln beliefen sich im Fiscaljahre 1889 auf 1,651.894 q gegen 1,651.852 q des Vorjahres und 1,671.383 q des Jahres 1887. Auf die einzelnen Gattungen vertheilt sich diese Summe in folgender Weise: _ Ausserdem wurden im Jahre 1889 246.357 hl Zwiebeln und verschiedene Gemüse im Werthe von ₤ 172.496 eingeführt. Die Einfuhr von Eiern, welche aus verschiedenen Ländern des Continentes gebracht werden, hat sich in den letzten Jahren erheblich gesteigert. Im Jahre 1887 betrug dieselbe Gt. Hunds. 366.521, war 1888 beinahe auf das Dreifache gestiegen und weist im Jahre 1889 die Ziffer von Gt. Hunds. 700.120 auf. In den Wintermonaten werden sogar aus dem südöstlichen Russland Eier zugeführt. London ist der lohnendste, aber anspruchsvollste Eiermarkt Europas.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 956. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/976>, abgerufen am 23.11.2024.