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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Stockholm.

Im ausländischen Verkehre ist die wichtigste Flagge die schwedische, ihr
reihen sich an die englische, die finnländische, die deutsche und die norwegische,
letztere fast nur mit Segelschiffen. Auch dänische, niederländische, französische,
spanische und russische Schiffe laufen Stockholm an.

Etwa zwei Fünftel der ganzen Tonnenzahl entfallen auf den Verkehr mit
Grossbritannien, in welchem fast alle Schiffe beladen sind, während im Verkehre
mit Finnland und Russland viele Schiffe unbeladen auslaufen. Günstiger sind die
Verhältnisse im Verkehre mit Preussen, sehr gut in dem mit Hamburg und
Lübeck. Im Handel mit Frankreich und Belgien überwiegt weitaus die Ausfuhr
Stockholms.

Stockholm hat regelmässige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kopenhagen,
mit Lübeck über Kalmar, mit Stettin über Wisby, mit Riga und mit Abo, Hangö,
Helsingfors und St. Petersburg.

Endlich gehen Dampfer in 54 Stunden von hier durch den Götacanal nach
Göteborg.

Stockholm ist der Sitz der Reichsbank, der wichtigsten Geldinstitute
Schwedens und einer Börse.

Der Verkehr in Wechseln mit ausländischer Valuta geht auf der Börse
von Stockholm beständig zurück; er betrug 1884 63,722.907 Kronen, 1888
30,931.733 Kronen.

Consulate haben in Stockholm: Argentinien (G.-C.), Belgien (G.-C.),
Chile, Columbia (G.-C.), Dänemark (G.-C.), Deutschland (G.-C.), Ecuador, Griechen-
land (G.-C.), Grossbritannien, Italien, Liberia (G.-C.), Mexico, Monaco (G.-C.),
Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Peru (G.-C.), Portugal
(G.-C.), Rumänien (G.-C.), Russland (G.-C.), Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Uru-
guay, Vereinigte Staaten.

An der schwedischen Küste gegenüber von Kopenhagen liegt
Malmö, welches dem Gebiete des Sundes angehört. Die Stadt ver-
fügt über einen Kunsthafen, welcher für Schiffe bis zu 6·5 m
Tiefgang benützbar ist.

Die ehemaligen Festungswerke wurden geschleift, und nur das
Gemäuer des im XVI. Jahrhundert aus Backsteinen erbauten Mal-
möhnsschlosses erinnert an die bewegte Vergangenheit der Stadt.

Malmö spielte bereits im Mittelalter eine wichtige politische und commer-
zielle Rolle und zog aus dem Häringsfang im Sunde bedeutende Vortheile.

Zur Zeit der Grafenfehde hatte die Stadt die Partei des gefangenen Chri-
stian II. mit Ausdauer ergriffen, ward von Christian III. belagert und fiel nach
harter Gegenwehr. Als dann die östlichen Provinzen Dänemarks 1658--1660 an
Schweden abgetreten wurden, begann der Wohlstand der Stadt zu sinken; er hoh
sich aber wieder, als zu Ende des XVIII. Jahrhunderts durch die Energie des ver-
dienstvollen Kaufmanns Franz Suell die Schaffung von Hafenanlagen erzielt wurde.

Malmö nahm in der letzten Zeit einen bedeutenden Auf-
schwung und zählt gegenwärtig über 46.000 Einwohner.

Das älteste Bauwerk der Stadt ist das vorerwähnte Mal-
möhnsschloss, die ehemalige Residenz der dänischen Thronfolger.

Stockholm.

Im ausländischen Verkehre ist die wichtigste Flagge die schwedische, ihr
reihen sich an die englische, die finnländische, die deutsche und die norwegische,
letztere fast nur mit Segelschiffen. Auch dänische, niederländische, französische,
spanische und russische Schiffe laufen Stockholm an.

Etwa zwei Fünftel der ganzen Tonnenzahl entfallen auf den Verkehr mit
Grossbritannien, in welchem fast alle Schiffe beladen sind, während im Verkehre
mit Finnland und Russland viele Schiffe unbeladen auslaufen. Günstiger sind die
Verhältnisse im Verkehre mit Preussen, sehr gut in dem mit Hamburg und
Lübeck. Im Handel mit Frankreich und Belgien überwiegt weitaus die Ausfuhr
Stockholms.

Stockholm hat regelmässige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kopenhagen,
mit Lübeck über Kalmar, mit Stettin über Wisby, mit Riga und mit Åbo, Hangö,
Helsingfors und St. Petersburg.

Endlich gehen Dampfer in 54 Stunden von hier durch den Götacanal nach
Göteborg.

Stockholm ist der Sitz der Reichsbank, der wichtigsten Geldinstitute
Schwedens und einer Börse.

Der Verkehr in Wechseln mit ausländischer Valuta geht auf der Börse
von Stockholm beständig zurück; er betrug 1884 63,722.907 Kronen, 1888
30,931.733 Kronen.

Consulate haben in Stockholm: Argentinien (G.-C.), Belgien (G.-C.),
Chile, Columbia (G.-C.), Dänemark (G.-C.), Deutschland (G.-C.), Ecuador, Griechen-
land (G.-C.), Grossbritannien, Italien, Liberia (G.-C.), Mexico, Monaco (G.-C.),
Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Peru (G.-C.), Portugal
(G.-C.), Rumänien (G.-C.), Russland (G.-C.), Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Uru-
guay, Vereinigte Staaten.

An der schwedischen Küste gegenüber von Kopenhagen liegt
Malmö, welches dem Gebiete des Sundes angehört. Die Stadt ver-
fügt über einen Kunsthafen, welcher für Schiffe bis zu 6·5 m
Tiefgang benützbar ist.

Die ehemaligen Festungswerke wurden geschleift, und nur das
Gemäuer des im XVI. Jahrhundert aus Backsteinen erbauten Mal-
möhnsschlosses erinnert an die bewegte Vergangenheit der Stadt.

Malmö spielte bereits im Mittelalter eine wichtige politische und commer-
zielle Rolle und zog aus dem Häringsfang im Sunde bedeutende Vortheile.

Zur Zeit der Grafenfehde hatte die Stadt die Partei des gefangenen Chri-
stian II. mit Ausdauer ergriffen, ward von Christian III. belagert und fiel nach
harter Gegenwehr. Als dann die östlichen Provinzen Dänemarks 1658—1660 an
Schweden abgetreten wurden, begann der Wohlstand der Stadt zu sinken; er hoh
sich aber wieder, als zu Ende des XVIII. Jahrhunderts durch die Energie des ver-
dienstvollen Kaufmanns Franz Suell die Schaffung von Hafenanlagen erzielt wurde.

Malmö nahm in der letzten Zeit einen bedeutenden Auf-
schwung und zählt gegenwärtig über 46.000 Einwohner.

Das älteste Bauwerk der Stadt ist das vorerwähnte Mal-
möhnsschloss, die ehemalige Residenz der dänischen Thronfolger.

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[893/0913] Stockholm. Im ausländischen Verkehre ist die wichtigste Flagge die schwedische, ihr reihen sich an die englische, die finnländische, die deutsche und die norwegische, letztere fast nur mit Segelschiffen. Auch dänische, niederländische, französische, spanische und russische Schiffe laufen Stockholm an. Etwa zwei Fünftel der ganzen Tonnenzahl entfallen auf den Verkehr mit Grossbritannien, in welchem fast alle Schiffe beladen sind, während im Verkehre mit Finnland und Russland viele Schiffe unbeladen auslaufen. Günstiger sind die Verhältnisse im Verkehre mit Preussen, sehr gut in dem mit Hamburg und Lübeck. Im Handel mit Frankreich und Belgien überwiegt weitaus die Ausfuhr Stockholms. Stockholm hat regelmässige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kopenhagen, mit Lübeck über Kalmar, mit Stettin über Wisby, mit Riga und mit Åbo, Hangö, Helsingfors und St. Petersburg. Endlich gehen Dampfer in 54 Stunden von hier durch den Götacanal nach Göteborg. Stockholm ist der Sitz der Reichsbank, der wichtigsten Geldinstitute Schwedens und einer Börse. Der Verkehr in Wechseln mit ausländischer Valuta geht auf der Börse von Stockholm beständig zurück; er betrug 1884 63,722.907 Kronen, 1888 30,931.733 Kronen. Consulate haben in Stockholm: Argentinien (G.-C.), Belgien (G.-C.), Chile, Columbia (G.-C.), Dänemark (G.-C.), Deutschland (G.-C.), Ecuador, Griechen- land (G.-C.), Grossbritannien, Italien, Liberia (G.-C.), Mexico, Monaco (G.-C.), Niederlande (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Peru (G.-C.), Portugal (G.-C.), Rumänien (G.-C.), Russland (G.-C.), Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Uru- guay, Vereinigte Staaten. An der schwedischen Küste gegenüber von Kopenhagen liegt Malmö, welches dem Gebiete des Sundes angehört. Die Stadt ver- fügt über einen Kunsthafen, welcher für Schiffe bis zu 6·5 m Tiefgang benützbar ist. Die ehemaligen Festungswerke wurden geschleift, und nur das Gemäuer des im XVI. Jahrhundert aus Backsteinen erbauten Mal- möhnsschlosses erinnert an die bewegte Vergangenheit der Stadt. Malmö spielte bereits im Mittelalter eine wichtige politische und commer- zielle Rolle und zog aus dem Häringsfang im Sunde bedeutende Vortheile. Zur Zeit der Grafenfehde hatte die Stadt die Partei des gefangenen Chri- stian II. mit Ausdauer ergriffen, ward von Christian III. belagert und fiel nach harter Gegenwehr. Als dann die östlichen Provinzen Dänemarks 1658—1660 an Schweden abgetreten wurden, begann der Wohlstand der Stadt zu sinken; er hoh sich aber wieder, als zu Ende des XVIII. Jahrhunderts durch die Energie des ver- dienstvollen Kaufmanns Franz Suell die Schaffung von Hafenanlagen erzielt wurde. Malmö nahm in der letzten Zeit einen bedeutenden Auf- schwung und zählt gegenwärtig über 46.000 Einwohner. Das älteste Bauwerk der Stadt ist das vorerwähnte Mal- möhnsschloss, die ehemalige Residenz der dänischen Thronfolger.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/913>, abgerufen am 23.11.2024.